Ethylen-Vinylacetat-Copolymer

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Strukturformel
Strukturformel von Ethylenvinylacetat
Allgemeines
Name Ethylen-Vinylacetat-Copolymer
CAS-Nummer 24937-78-8
Monomere/Teilstrukturen
PubChem 32742
Eigenschaften
Aggregatzustand

fest

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Mit Ethylenvinylacetat (Kurzzeichen EVA) wird eine Gruppe von Copolymeren bezeichnet. Andere Schreibweisen, Bezeichnungen beziehungsweise Abkürzungen sind Ethylen/Vinylacetat, Ethylen-Vinylacetat, EVA, E/VA (nach DIN 7728, Tl. 1, 01/1988) und Ethylvinylacetat bzw. PEVA (Polyethylen-Vinylacetat). Die Abkürzung E/VAC, die gelegentlich zu finden ist, bezieht sich auf die Formmassen-Norm DIN EN ISO 1043-1.

Chemische und physikalische Eigenschaften

EVA ist als Granulat, wässrige Dispersion, Pulver, aber auch als Folienmaterial erhältlich. Der Kunststoff hat eine hohe Wärme- und gute Alterungsbeständigkeit.

Herstellung und Verwendung

Das Verfahren zur Herstellung von EVA entspricht weitgehend dem zur Herstellung von PE-LD. Die Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten können jedoch stark mit dem Anteil an copolymerisiertem Vinylacetat (VA) variiert werden. VA-Anteile bis 7 % werden fast ausschließlich zur Eigenschaftsverbesserung (insbesondere Erhöhung der Bruchdehnung) von PE-Folien eingesetzt. Etwa die Hälfte der EVA-Produktion entfällt hierauf.

EVA mit einem VA-Gehalt von 7 bis 18 % wird oft auch als ausschließliches Material für Spezialanwendungen eingesetzt. Beispiele sind kälteunempfindliche herausziehbare Ausgießer von Kanistern, Folien für Landwirtschaft und Gartenbau, Einschweißfolien (Bürobedarf, Solarmodule), Duschvorhänge, Fußbodenbeläge, Dachbahnen und Elektro-Kabel.

Die darüberhinausgehende Klasse von EVA mit bis zu 28 % VA wird überwiegend als Schmelzklebstoff verwendet, der wiederum bei sehr hochwertigem Tuft-Teppich oder Nadelvliesstoffen zur Fasereinbindung oder bei der Buchherstellung zur Klebebindung eingesetzt werden kann.

In der Photovoltaik werden Solarzellen in EVA eingebettet. Hierbei wird das in Folien eingesetzte EVA bei Temperaturen um ca. 150 °C aufgeschmolzen, wird glasklar und vernetzt dreidimensional. Nach dem Abkühlen liegt so ein dauerhafter Verbund vor, der die Zellen vor Umwelteinflüssen schützt.

EVA-Micropellets werden in manchen Zahnpasta-Sorten verwendet, um die Putzeigenschaften zu verbessern.[2]

Bei VA-Gehalten über 30 bis hin zu 90 % entsteht ein kautschukähnliches Elastomer, für das sich auch die Bezeichnung EVM eingebürgert hat (DIN ISO 1629:1995). Es wird vorwiegend für Schuhsohlen oder als Polyblend zusammen mit anderen Elastomeren verwendet.

Bei 100 % VA entsteht Polyvinylacetat (PVAC).

EVA-Markt

Der europäische Markt für EVA hat derzeit (2007) eine Kapazität von ca. 600.000 t. Der weltweit größte Teilmarkt ist mit knapp 400.000 t pro Jahr der für Produkte mit einem VA-Anteil von weniger als 18 %. Dazu werden knapp 200.000 t EVM-Produkte jährlich in Europa produziert. Die EVM-Mengen in Asien für die dortige Schuhindustrie sind jedoch noch deutlich größer.

Die größten Anbieter sind in der Reihenfolge ihres Marktanteiles ExxonMobil, Versalis, Arkema, Repsol, DuPont und Total.

Einige Handelsnamen sind Greenflex, Levapren, Evatane, Elvax, Ultrathene (US), Miravithen, Phylon, Evasky.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  2. BUND-Einkaufsratgeber: Mikroplastik – die unsichtbare Gefahr