Eugen von Puttkamer

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Eugen von Puttkamer (1843)
Eugen von Puttkamer

Eugen von Puttkamer (* 12. Oktober 1800 in Zemlin; † 17. April 1874 in Lübben (Spreewald)) war ein deutscher Jurist und Politiker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eugen von Puttkamer war ein Angehöriger des pommerschen Adelsgeschlechts Puttkamer. Er war ein Sohn des Landrates Lorenz Friedrich von Puttkamer (1741–1814)[1] und dessen zweiter Ehefrau Eleonore Moldenhauer (1764–1838).[2] Sein älterer Bruder Albert von Puttkamer (1797–1861) wurde Landrat in den Landkreisen Czarnikau und Samter der Provinz Posen und von 1859 bis 1861 Abgeordneter im preußischen Abgeordnetenhaus.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Besuch des Gymnasiums in Berlin und dem Studium der Rechte ab 1817 in Berlin und Heidelberg war er Einjährig-Freiwilliger im Militär. 1822 wurde er Referendar am Kammergericht in Berlin. 1825 wurde er zum Assessor ernannt und wechselte an das Oberlandesgericht in Frankfurt (Oder). 1830 wurde er „Hilfsarbeiter“ im Finanzministerium, 1831 Oberlandesgerichtsrat in Marienwerder und dann in Stettin. 1836 trat er in den Verwaltungsdienst über und wurde Landrat des Kreises Randow. Daneben war er Landschaftsrat des Vorpommerschen Departements und Mitkurator der Ritterschaftlichen Bank für Pommern. 1839 wechselte er in das Amt des Polizeipräsidenten von Berlin. Beim Ausscheiden aus dieser Funktion am 27. April 1847 wurde von Puttkamer zum Ehrenbürger von Berlin ernannt. Die Verleihung löste öffentlichen Protest aus.

1847 wurde er Regierungspräsident in Frankfurt (Oder). Im April 1848 wurde ihm der Titel eines Wirklichen Geheimen Oberregierungsrat verliehen. Er wurde Ministerialdirektor im Innenministerium und war Ende 1848 kurzzeitig für dessen Verwaltung zuständig. 1851/52 war er Abgeordneter im preußischen Abgeordnetenhaus und von 1851 bis 1860 Oberpräsident der Provinz Posen und zugleich Regierungspräsident. 1861 ging er in den Ruhestand.

Laut Kirchenbuch von Lübben wurde er in Glowitz, Kreis Stolp in Pommern gegraben.

Ehen und Nachkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eugen von Puttkamer war mit Emilie von Zitzewitz (* 1803; † 1852) verheiratet. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor:[3]

Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er am 8. April 1856 auf Samter seine Nichte Sidonie Emilie Johann von Puttkamer (* 1824; † 1912), Tochter seines Bruders Albert von Puttkamer.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Berliner Ortsteil Kreuzberg ist die Puttkamerstraße nach ihm benannt.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bernd Haunfelder: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1849–1867. Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5181-5 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Band 5).
  • Ellinor von Puttkamer (Bearbeiterin): Geschichte des Geschlechts v. Puttkamer. 2. Auflage. Degener, Neustadt an der Aisch 1984, ISBN 3-7686-5064-2, S. 685–686 (= Deutsches Familienarchiv, Band 83–85).
  • Martin Sprungala: Eugen von Puttkamer (1800–1874), der 7. Posener Oberpräsident. In: Posener Stimmen, Nr. 1, Lüneburg 2012.
  • Puttkamer, Eugen von. In: Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE). 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Band 8: Poethen–Schlüter. De Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-094025-1 (books.google.de).
  • Rainer Paetau (Bearb.): Die Protokolle des Preußischen Staatsministeriums 1817–1934/38. Band 5: 10. November 1858 bis 28. Dezember 1866 (= Acta Borussica. Neue Folge, Reihe 1, Band 5). Olms-Weidmann, Hildesheim 2004, ISBN 3-487-11002-4, S. 338 (bbaw.de [PDF; 2,3 MB]).
  • Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser 1906, S. 630 f. (Digitalisat).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wolfgang NeugebauerPuttkamer, Robert Viktor Freiherr von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, ISBN 3-428-11202-4, S. 20 f. (Digitalisat).
  2. Rolf Straubel: Biographisches Handbuch der preußischen Verwaltungs- und Justizbeamten 1740–1806/15. K. G. Saur, München 2009, ISBN 978-3-598-23229-9, S. 762 (= Einzelveröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin, Band 85).
  3. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. 7. Jahrgang (1906), S. 630–632 (Digitalisat).
  4. Puttkamerstraße. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)