Euroimmun

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EUROIMMUN Medizinische Labordiagnostika AG

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Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1987
Sitz Lübeck, Deutschland
Leitung Dirk Beecker
Mitarbeiterzahl 2.109[1]
Umsatz 249,2 Millionen EUR[1]
Branche Labordiagnostik
Website www.euroimmun.com
Stand: 31. Dezember 2019

Die EUROIMMUN Medizinische Labordiagnostika AG ist ein deutsches Unternehmen, das Reagenzien für die medizinische Labordiagnostik herstellt. Im Vordergrund stehen Testsysteme, mit denen im Serum von Patienten Antikörper bestimmt und dadurch Autoimmun- und Infektionskrankheiten (auch bei COVID-19[2]) sowie Allergien diagnostiziert werden können.

Unternehmensprofil[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Unternehmen wurde im September 1987 von Winfried Stöcker gegründet und hat seinen Hauptsitz in Lübeck. Zweigstellen befinden sich in Groß Grönau bei Lübeck, in Dassow und Selmsdorf (beide Mecklenburg-Vorpommern), in Rennersdorf/O.L. (Sachsen), in Kunnersdorf auf dem Eigen (Sachsen) und in Pegnitz (Bayern). Euroimmun unterhält Niederlassungen in China (Peking, Hangzhou), Brasilien (São Paulo), Frankreich (Bussy-Saint-Martin), Großbritannien (London), Italien (Padua), Kanada (Mississauga), in Polen (Wrocław), in Portugal (Amadora), in der Schweiz (Luzern), in Singapur, in Spanien (Madrid), Südafrika (Kapstadt), in der Türkei (Istanbul) und in den USA (New Jersey) sowie ein Vertriebsbüro in den Vereinigten Arabischen Emiraten (Dubai).

Im Jahr 2017 beschäftigte Euroimmun in Deutschland 1800 Mitarbeiter, weltweit 2575. Der Jahresumsatz 2017 betrug im Konzern 284 Millionen Euro. Nach eigenen Angaben beschäftigte Euroimmun im Jahr 2018 über 2800 Mitarbeiter, davon mehr als 2000 in Deutschland. Der Jahresumsatz stieg auf etwa 307 Millionen Euro.[3] im Jahr 2023 beschäftigte Euroimmun 3500 Mitarbeiter in 17 Ländern.[4]

Zu den Erfindungen der Euroimmun gehören die Biochips. Dabei handelt es sich um papierdünne Folien aus Glas, die mit Zellen oder Gewebeschnitten beschichtet und maschinell in millimetergroße Fragmente unterteilt werden. Diese Fragmente werden vollautomatisch auf Objektträger geklebt. Die Biochip-Technologie ermöglicht eine extreme Miniaturisierung und Standardisierung immunbiochemischer Analysen. Für dieses Verfahren wurde Euroimmun 1989 mit dem Schmidt-Römhild-Technologiepreis ausgezeichnet.[5]

Die Zahlungen von Euroimmun in Höhe von einer Million Euro an die Universität zu Lübeck wurden nach einer Kontroverse zwischen dem Euroimmun-Gründer und damaligen Vorstandsvorsitzenden Winfried Stöcker und ehemaligen Universitätspräsident Hendrik Lehnert eingestellt.[6]

Im Juni 2017 wurde die Absicht des amerikanischen Unternehmens PerkinElmer bekannt, Euroimmun zu erwerben.[7] Das Bundeskartellamt stimmte der Übernahme im August 2017 zu, am 19. Dezember 2017 wurde der Verkauf für 1,2 Milliarden Euro abgeschlossen.[8][9]

Am 1. Juli 2019 übernahm Wolfgang Schlumberger als Vorstandsvorsitzender die Leitung des Unternehmens.[10] Er wechselte 2023 in den Aufsichtsratsvorsitz; als Vorstandsvorsitzender folgte ihm Dirk Beecker nach, der seit 2018 Finanzvorstand gewesen war. Zur Leitung des Unternehmens gehören neben Beecker Bianca Huth als Technische Vorständin und Lars Komorowski als Wissenschaftlicher Vorstand.[4][11]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Jahresabschluss per 31. Dezember 2019, auf bundesanzeiger.de, abgerufen am 25. Januar 2022
  2. | Coronavirus-Diagnostik
  3. Firmenprofil. In: euroimmun.de. 1. Februar 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. August 2018; abgerufen am 23. August 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.euroimmun.de
  4. a b Christian Risch: Neues Führungstrio für die Lübecker Firma Euroimmun. In: Lübecker Nachrichten. 6. März 2023, abgerufen am 7. März 2023.
  5. Thomas Stengel: Ein Pionier der Medizintechnik. In: Gadebusch-Rehnaer Zeitung, 26. Januar 2015.
  6. Winfried Stöcker: Euroimmun gibt kein Geld mehr für Lübecks Uni. In: ln-online.de. 11. März 2015, abgerufen am 12. März 2015.
  7. PerkinElmer to buy Germany's Euroimmun for about $1.3 billion. In: reuters.com. 19. Juni 2017, abgerufen am 8. August 2017 (englisch).
  8. Euroimmun: Grünes Licht für Verkauf. In: Lübecker Nachrichten. 8. August 2017, S. 8.
  9. PerkinElmer Completes Acquisition of EUROIMMUN. Abgerufen am 7. Mai 2018.
  10. Veränderungen im EUROIMMUN-Vorstand. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. Juli 2019; abgerufen am 1. Juli 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.euroimmun.de
  11. Changes in the EUROIMMUN Executive Board. In: Euroimmun. 2. März 2023, abgerufen am 7. März 2023 (englisch).