Europa Verlag

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Europa Verlag

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Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1933
Sitz München, Deutschland Deutschland
Leitung Christian Strasser
Branche Verlag
Website www.europa-verlag.com
Wolfgang Neugebauer: Bauvolk (1975)
Josef Hindels: Österreichs Gewerkschaften im Widerstand 1934–1945 (1976)

Der Europa Verlag ist ein Buchverlag mit Sitz in München. In Berlin wird eine Zweigstelle unterhalten. Mit Wirkung zum 1. Dezember 2015 hat er den gleichnamigen Schweizer Verlag, die Europa-Verlag Aktiengesellschaft mit Sitz in Zürich, übernommen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Verlag wurde 1933 von Emil Oprecht in der Schweiz gegründet, um verfolgten Autoren und verbotenen Manuskripten ein Forum zu bieten. Der Verlag galt damit während der Zeit des Nationalsozialismus als sogenannter „Emigrantenverlag“. Auch war der Europa Verlag einer der wichtigsten Theaterverlage der damaligen Zeit. Emil Oprecht gehört zu den legendären Verlegern des 20. Jahrhunderts, der in täglichem Kampf für die Unterstützung Verfolgter, gegen zunehmenden Druck auch der schweizerischen Zensur und gegen alle ökonomischen Widerstände aufrecht blieb. In dem halben Jahrhundert des Bestehens seines Verlages standen im Programm Autoren und Bücher im Vordergrund, die für die Würde und Freiheit des Menschen eintraten.

Zu den aktuellen Autoren zählt der neurechte Matthias Matussek und der Publizist Henryk M. Broder, der den rechtslastigen Blog Die Achse des Guten betreibt. Historisch verlegte man unter anderem Luigi Bartolini, Willy Brandt, Albert Einstein, Arthur Koestler, Thor Kunkel, Carlo Levi, Phyllis Omido, Curt Riess, Bertrand Russell und Ben Salomo.[1] Unter den zeitgenössischen Autoren sind Graeme Macrae Burnet, Federica de Cesco, Rodica Doehnert, Charles Eisenstein, Christian Hardinghaus, Jan İlhan Kızılhan, Klaus-Rüdiger Mai, Saskia Noort, Kim Un-su und Angelika Waldis.

Im Jahre 2015 hat der Europa Verlag München und Berlin den Europa Verlag Zürich übernommen.[2]

Die Wiener Tochter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch der 1946 von Oprecht in Wien gegründete Schwesterverlag, der 1947 sein erstes Programm vorlegte, sah es als seine Aufgabe an, der in Zürich begründeten Tradition zu folgen und ‚im Ringen der Anschauungen für europäischen Geist und humanitäre Gesinnung eine Tribüne zu sein‘. Im Jahr nach Oprechts Tod, 1953, ging das Wiener Unternehmen an den Österreichischen Gewerkschaftsbund, der das Werk von Arthur Koestler fortsetzte, Manès Sperber entdeckte und ein allgemeines Belletristik- und Sachbuch-Programm verlegte. Vierzig Jahre später, 1993, wurde der Wiener Verlag stillgelegt, der Europa Verlag ging in den Besitz von Otto Wolff von Amerongen und Sal. Oppenheim über und zog nach München, später dann, nach dem Erwerb durch die Senator Entertainment AG nach Hamburg. Im Jahr 2005 wurden die verlegerischen Aktivitäten vorübergehend eingestellt.

2012 wurde der Europa Verlag von dem deutschen Verleger Christian Strasser übernommen und der Sitz nach München verlagert.[3]

2015 hat der Europa Verlag München und Berlin den Europa Verlag Zürich übernommen.[2] Seit April 2017 gehört auch der Berliner Golkonda-Verlag zum Europa Verlag.[4]

2019 ging der Verlag insolvent. Im Jahr darauf kaufte sich Verleger Strasser wieder ein.[5]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Der Europa Verlag wird 80 Jahre! abgerufen am 9. Dezember 2015.
  2. a b Europa Verlag übernimmt Europa Verlag. boersenblatt.net, 1. Dezember 2015.
  3. „Für ganz klein bin ich nicht gemacht“. In: Buchreport, 15. Mai 2012.
  4. Golkonda Verlag ab Herbst als Imprint bei Europa. buchmarkt.de, 23. März 2017, abgerufen am 23. März 2017.
  5. Christian Strasser kündigt Rückkauf der Europa Verlage GmbH mit den Marken Scorpio, Europa und Golkonda an | BuchMarkt. 24. März 2020, abgerufen am 18. Juni 2023 (deutsch).