European Students' Union

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European Students’ Union (ESU)
(ESU)
Logo
Rechtsform Internationale Vereinigung ohne Gewinnerzielungsabsicht
Gründung 1982
Sitz Mundo-Madou. Avenue des Arts 7/8, 1210 Bruxelles
Schwerpunkt europäische studentische Vertretung
Aktionsraum Europa
Personen Präsident*in
Horia-Șerban Onița
Vize-Präsident*innen
Iris Kimizoglu
Tanguy Guibert
Vorstand (Executive Committee)
Arno Schrooyen
Ida Flemmich
Andrej Pirjevec
Joanna Maruszczak
Tór Marni Weihe
Tamara Ciobanu
Ana Gvritishvili
Umsatz -
Mitglieder 44 (40 Länder)
Website https://www.esu-online.org/esu-online.org

ESU – The European Students’ Union (ESU) ist der Dachverband der europäischen Studierendenschaften mit 44 Mitgliedsverbänden aus 40 Ländern und vertritt mehr als 20 Millionen Studierende auf europäischer Ebene. Das Hauptziel von ESU ist die Wahrung der bildungspolitischen, sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Interessen der Studierenden und deren Vertretung gegenüber europäischen und internationalen Institutionen wie dem Europarat, der Europäischen Union, der European Higher Education Area und der UNESCO.

Neben der Interessenvertretung bietet ESU eine Informations- und Vernetzungsplattform für seine Mitglieder und organisiert regelmäßig Seminare und Workshops als Training für Studierendenvertreter.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ursprünglich wurde die Organisation am 17. Oktober 1982 in Stockholm unter dem Namen „Western European Student Information Bureau“ (WESIB) von Studierendenschaften aus Norwegen, Großbritannien, Schweden, Island, Frankreich und Österreich gegründet. Das Ziel war zunächst der Informationsaustausch der Mitglieder untereinander und die Sicherstellung des Informationsflusses von europäischen und anderen internationalen Einrichtungen zu den Mitgliedern.

Logo der ESIB

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion öffnete sich WESIB für Mitglieder aus Osteuropa und benannte sich im Februar 1990 in „European Student Information Bureau“ (ESIB) um.

Mit der Zunahme der bildungspolitischen Bedeutung der europäischen Ebene beschlossen die Mitgliedsorganisationen jedoch 1993, ESIB nicht nur als Informationsplattform, sondern als Dachorganisation und politische Interessenvertretung zu nutzen. Das gut bekannte Kürzel ESIB wurde beibehalten, doch mit dem Zusatz „The national unions of students“ versehen.

Im Mai 2007 wurden aus den geänderten Aufgaben und der Bedeutung weitere Konsequenzen gezogen, und die Organisation erhielt mit „ESU – The European Students’ Union“ ihren heutigen Namen.

Zur Erinnerung an den tschechischen Medizinstudenten Jan Opletal (1915–1939) vergibt die ESU den Jan Opletal Prize.[1]

Struktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

ESU hat eine demokratische Struktur, die auf dem Primat ihrer Mitglieder beruht. Die Mitglieder bilden das 'Board', welches das höchste beschlussfassende Gremium darstellt. Das Board tritt zweimal im Jahr zum Board Meeting (BM) zusammen und wählt die Exekutive (Presidency und Executive Committee) für ein Jahr, wobei jedes Mitgliedsland zwei Stimmen besitzt. Die repräsentative Struktur von ESU besteht aus einem gewählten Exekutivausschuss (EC), dessen Arbeit von drei Koordinatoren, Expertenpools und Arbeitsgruppen unterstützt wird. Seit 2014 verfügt ESU über eine Arbeitsgruppe zu den Post-2015-Millenniumsentwicklungszielen der Vereinten Nationen. Die tägliche Arbeit des Exekutivausschusses wird von einem professionellen Sekretariat unterstützt, das aus einer Sekretariatsleitung, einer Assistenz der Geschäftsleitung, Öffentlichkeitsbeauftragten, zwei Projektmanagern und der Projektreferenten besteht, die alle in Brüssel ansässig sind.[2]

Exekutivausschuss[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit einer strukturellen Reorganisierung besteht das Exekutivkomitee (EC) als Repräsentativorgang von ESU aus dem Präsidenten und zwei Vizepräsidenten ('The Presidency' genannt) sowie sieben weiteren Mitgliedern (Executive Committee members). Das EC hat die Aufgabe, die Organisation in ihrem Alltagsgeschäft zu leiten und zu organisieren, sowohl in politischer als auch in finanzieller Hinsicht. Es ist verantwortlich für die Umsetzung der Entscheidungen, die vom Board, dem höchsten beschlussfassenden Gremiums von ESU, getroffen werden. Sie werden durch drei Koordinatoren gestützt, in den Bereichen „Menschenrechte und Solidarität“, „Gleichstellung“ und „Mitgliederangelegenheiten“.[2]

Mitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vollmitgliedschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

ESU gehören derzeit 45 Verbände aus 40 Staaten an[3], darunter die Österreichische Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft (ÖH), der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) sowie der Verband der Schweizer Studierendenschaften (VSS-UNES-USU). Voraussetzung für eine Vollmitgliedschaft ist gemäß der Statuten des Verbandes, dass die Nationalverbände grundsätzlich offen für alle Studierende des jeweiligen Landes sind und nach demokratischen Prinzipien arbeiten.

Auf der 52. Mitgliederversammlung des fzs in Würzburg 2015 wurde beschlossen, aus ESU auszutreten, sofern dieser nicht „in Zukunft effektive und kohärente Maßnahmen, Menschenrechte zu achten und zu schützen“ erlässt. Hintergrund war ein ESU Board Meeting (vgl. Mitgliederversammlung) im aserbaidschanischen Baku[4].

Assoziierte Mitgliedschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Darüber hinaus hat ESU mehrere assoziierte Mitglieder[5], darunter fachlich orientierte Zusammenschlüsse wie die der europäischen Pharmazie- und Zahnmedizinstudierenden, aber auch religiöse Vereinigungen wie die European Union of Jewish Students (EUJS).

Global Student Forum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2021 wurde das Global Student Forum (GSF) als internationaler Dachverband von Schülern- und Studierendenvertretungen gegründet und befindet sich aktuell im Aufbau. ESU ist eines der Gründungsmitglieder und im Steering Committee, dem Exekutivorgan von GSF, vertreten[6].

Mitglieder der Exekutive[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr (Mandat)[7] Präsidentschaft Vize-Präsidentschaft Executive Committee Koordinator*innen (benannt durch das Executive Committee)
2023–2024 Horia-Șerban Onița Iris Kimizoglu Ana Gvritishvili, Andrej Pirjevec, Joanna Maruszczak, Arno Schrooyen, Tamara Ciobanu, Tór Marni Weihe, Ida Flemmich Emily MacPherson, Bastien Degardins, Lauren Pray
Tanguy Guibert
2022–2023 Matteo Vespa Katrīna Sproģe Tanguy Guibert, Iris Kimizoglu, Andrej Pirjevec, Emily MacPherson, Tór Marni Weihe, Oraz Myradov, Ana Gvritishvili Antoine Bakhash, Joanna Maruszczak, Sandi Rizvić
Horia-Șerban Onița
2021–2022 Martina Darmanin Zamzam Ibrahim Matteo Vespa, Kristel Jakobson, Martin Hammerbauer, Pegi Pavletić, Ruben Janssens, Meral Nur, Stanimir Boyadzhiev Katrīna Sproģe, Borna Nemet, Anastasia Kreis
Jakub Grodecki
2021 Martina Darmanin Zamzam Ibrahim Matteo Vespa, Kristel Jakobson, Martin Hammerbauer, Pegi Pavletić, Ruben Janssens, Ronja Hesse, Otto Rosenlund Vicky Reichling, Borna Nemet, Carmen Romero (until June), Katrīna Sproģe (substituting Carmen Romero)
Jakub Grodecki
2019–2020 Gohar Hovhannisyan

(Oct.-Dec. 2020)

Martina Darmanin Monika Skadborg, Ursa Leban, Nina De Winter, Rajko Golovic, Helene Mariaud, Daniel Altman, Jakub Grodecki, Martin Paluoja, Daniel Lindblom (until November), Carmen Romero (substituting Daniel Lindblom)
Sebastian Berger
Robert Napier

(until Sept. 2020)

Gohar Hovhannisyanm Daniel Altman, Jakub Grodecki, Monika Skadborg, Ursa Leban, Nina De Winter, Rajko Golovic, Helene Mariaud Martina Darmanin, Daniel Lindblom, Martin Paluoja
Sebastian Berger
2018–2019 Adam Gajek Katrina Koppel Daniel Altma, Joāo Martins, Gohar Hovhannisyan, Monika Skadborg, Sebastian Berger, Ursa Leban, Yulia Dobyshuk Rob Henthorn, Hélène Mariaud, Marie Desrousseaux, (1st part of mandate), Martina Darmanin (substituting Marie Desrousseaux)
Robert Napier
2017–2018 Helge Schwitters Caroline Sundberg Chiara Patricolo, Aleksandar Šušnjar, Filip Prihoda, Gohar Hovhannisyan, João Pedro Estêvão Martins, Katrina Koppel, Yolanda Trujillo Adriá Simona Gamonte, Patrick Dempsey, Robert Henthorn
Adam Gajek
2016–2017 Lea Meister Līva Vikmane Beth Button, Gramoz Shpendi, Adam Gajek, Aleksandar Šušnjar, Frederik Bach, Chiara Patricolo, Milana Jankovic (1st part of mandate), Helga Lind Mar (substituting Milana Jankovic) Melanie Fröhlich, Filip Prihoda, Helge Schwitters
Blazhe Todorovski
2015–2016 Fernando Miguel Galán Palomares Lea Meister Liva Vikmane, Karolina Pietkiewicz, Cristi Popescu, Rebecka Stenkvist, Tijana Isoski, Viktor Grønne Melanie Fröhlich, Chiara Patricolo, Martin Retelj
Blazhe Todorovski
2014–2015 Elisabeth Gehrke Erin Nordal Blazhe Todorovski, Maksimas Milta, Cat O’Driscoll, Karolina Pietkiewicz, Lea Meister, Tiago Estêvão Martins, Tijana Isoski Melanie Fröhlich, William Benn, Viktor Grønne
Fernando Miguel Galán Palomares
2013–2014 Rok Primozic Elisabeth Gehrke Fernando Miguel Galán Palomares, Erin Nordal, Elin Blomqvist, Nevena Vuksanovic, Blazhe Todorovski, Maroš Korman, Maksim Milto, Michael Tolentino Frederiksen Gabriela Bergan, Tiago Estêvão Martins, Aengus Ó Maoláin (1st part of mandate), Melanie Fröhlich (substituting Aengus Ó Maoláin)
Fernando Miguel Galán Palomares
2012–2013 Karina Ufert Taina Moisander Fernando M.Galan Palomares, Florian Kaiser, Blazhe Todorovski, Tinja Zerzer, Nevena Vuksanovic, Elisabeth Gehrke, Liliya Ivanova Aengus Ó Maoláin, Karl Agius, Brikena Xhomaqi (until November 2012), Gabriela Bergan (substituting Brikena Xhomaqi)
Rok Primozic
2011–2012 Allan Päll Rok Primozic Nevena Vuksanovic, Kaloyan Kostadinov
2010–2011 Bert Vandenkendelaere Rasa Cincyte Robert Santa, Karina Ufert
2009–2010 Ligia Deca Allan Päll Andrea Blättler, Alma Joensen, Bert Vandenkendelaere
2008–2009 Ligia Deca Anita Lice Bruno Carapinha, Alma Joensen, Olav Øye
2007 Koen Geven Anela Beso, Bartlomiej Banaszak, Lara Lena Tischler, Maria Noleryd, Matthew Tabone, Viorel Proteasa
2006 Justin Fenech Maher Tekaya, Sime Visic, Marja-Liisa Alop, Tatsiana Khoma, Victor Vidilles, Janja Komljenovic
2005 Vanja Ivosevic Öyvind Reidar Bakke, Justin Fenech, Marzia Foroni, Katja Kamsek, Jean-Baptiste Prévost, Marija Stambolieva
2004 Johan Almqvist Marzia Foroni, Lene Henriksen, Vanja Ivosevic, Péter Puskás, Robin Semal, Chris Weavers
2003 Stefan Bienefeld Johan Almqvist, Mads Aspelin, Nikki Heerens, Vanja Ivosevic, Marija Mitrovic, Bettina Schwarzmayr
2002 Martina Vukasovic Petra Arsic, Stefan Bienefeld, John C. Friend-Pereira, Chris O’Sullivan
2001 Jacob Henricson Stefan Bienefeld, Ante Matic, Marlous Veldt, Martina Vukasovic
2000 Remi Bordu Polona Car, Aleksandar Dimiskov, Magne Hustavenes, Taru Liira
1999 Antti Pentikäinen Remi Bourdu, Anja Kovacs, Marieke Rietbergen, Uros Vajgl
1998 Peter Sondgaard Antti Pentikäinen, Judith Sargentini, Emese Szitasi, Hilde W. Wibe
1997 Agnieszka Bolimowska Malcolm Byrne, Outi Hannula, Helena Randerborg, Reuben Seychell

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. ESU: SKRVS: Awarding the Jan Opletal Prize to mark the International Students' Day (Memento des Originals vom 30. Mai 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.esu-online.org, 26. Oktober 2015, abgerufen am 30. Mai 2016.
  2. a b Elected Representatives. Abgerufen am 29. November 2021 (englisch).
  3. Full Member Directory. Abgerufen am 29. November 2021 (englisch).
  4. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 3. Oktober 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fzs.de (abgerufen am 1. November 2015)
  5. Associate members. Abgerufen am 29. November 2021 (englisch).
  6. Home. In: GSF. 8. Oktober 2020, abgerufen am 29. November 2021 (amerikanisches Englisch).
  7. Our History. In: European Students' Union. Abgerufen am 18. Januar 2023 (amerikanisches Englisch).