Exor

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Exor N.V.

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Rechtsform Naamloze vennootschap
ISIN NL0012059018
Gründung 27. Juli 1927
Sitz Hoogoorddreef 15, 1101 BA Amsterdam, Niederlande Niederlande
Leitung
Mitarbeiterzahl 23 (Holding)
268.979 (Unternehmensgruppe)[2]
Umsatz 143,76 Mrd. Euro (Unternehmensgruppe)[2]
Branche Holding
Website www.exor.com
Stand: 31. Dezember 2019

Die Exor N.V. ist eine führende Investmentgesellschaft mit Rechtssitz in Amsterdam, die von der italienischen Unternehmerfamilie Agnelli vermittels ihrer Familienholding Agnelli BV kontrolliert wird. Die Gesellschaft investiert langfristig. Zu den wichtigsten Beteiligungen gehören Stellantis, Iveco Group, CNH Industrial und Ferrari.[3] Exor ist an der Borsa Italiana im Leitindex FTSE MIB gelistet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Giovanni Agnelli, 1940

Das Unternehmen wurde am 27. Juli 1927 unter dem Namen Istituto Finanziario Industriale kurz IFI von Giovanni Agnelli mit dem Ziel gegründet, alle von ihm erworbenen Beteiligungen, welche hauptsächlich im Industriesektor lagen, in ein einziges Unternehmen einzugliedern.

1957 übernahm IFI die Kontrolle über die vorrangig im Textil- und Wollgeschäft tätige Handelsgesellschaft Istituto Commerciale Laniero Italiano. 1963 weitete das Institut seine Geschäftstätigkeit in den Bankensektor aus und benannte sich in Istituto Bancario Italiano Laniero um. Drei Jahre später, das Bankgeschäft war mittlerweile an die Banca Subalpina ausgelagert worden, spielte das mittlerweile zum Istituto Finanziario Italiano Laniero (IFIL) umfirmierte Unternehmen die gleiche Rolle wie IFI und engagierte sich auf ähnliche Weise im Investitionsmanagement.

IFI erwarb im Laufe der Jahrzehnte Beteiligungen an den verschiedensten Firmen, unter anderem Unicem und 3M, hat sich mittlerweile von vielen aber wieder getrennt. IFI notierte 1968 Vorzugsaktien an der Borsa Italiana. Im Rahmen einer Umstrukturierung der Beteiligungen der Agnelli-Familie im Jahr 2008 fusionierten IFI und IFIL zu Exor.

Die Familienholding Giovanni Agnelli B.V. hält heute 52,01 % des Aktienkapitals und 85,44 % der Stimmrechte. Exor belegte im Jahr 2018 den 19. Platz in der Fortune Global 500-Liste der umsatzstärksten Unternehmen der Welt.[4]

Zusammenschlüsse, Anteile und Übernahmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

PartnerRe

2015 übernahm Exor zu einem Preis von 140 US-Dollar pro Aktie (insgesamt 6,9 Mrd. US-Dollar) das Unternehmen PartnerRe. Das ursprüngliche Angebot lag bei 130 US-Dollar pro Aktie, woraufhin Axis Re 120,31 US-Dollar pro Aktie plus 11,50 US-Dollar in Form einer Pre-Closing-Dividende bot.[5]

The Economist

Am 12. August 2015 kündigte der Herausgeber den Kauf von drei Fünfteln der Aktien der derzeit von Pearson PLC gehaltenen Economist-Group-Aktien durch Exor an. Exor hielt bereits vor diesem Kauf Anteile an der Economist Group. Pearson PLC, zu der auch die Financial Times gehört, verfügte seit 1928 über eine nichtkontrollierende Beteiligung von 50 Prozent an der The Economist Group. Die Economist Group hat angekündigt, die restlichen zwei Fünftel der Pearson-Anteile zurückzukaufen.[6]

Cushman & Wakefield

Am 2. September 2015 verkaufte Exor das Immobilien-Beratungsunternehmen Cushman & Wakefield für netto 1,28 Milliarden US-Dollar an die in Chicago ansässige DTZ. Aus diesem Verkauf erzielte die Holding der Familie Agnelli einen Kapitalgewinn von 722 Millionen US-Dollar.[7]

Beteiligungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stand: Februar 2022[8]

Gesellschaft Kapitalanteile Stimmrechte
CNH Industrial 26,90 % 42,50 %
Ferrari 22,90 % 35,90 %
GEDI Gruppo Editoriale 89,60 % 89,60 %
Iveco Group 27,10 % 42,50 %
Juventus Turin 63,80 % 63,80 %
PartnerRe 100,00 % 99,80 %
Stellantis 14,40 % 14,40 %
The Economist Group 43,40 % 20,00 %
Via Transportation 16,90 % 16,90 %
Welltec 47,60 % 47,60 %

Anteilseigner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stand: Dezember 2021[9]

Gesellschaft Kapitalanteile
Giovanni Agnelli B.V. (Agnelli Familie) 52,01 %
Harris Associates LP 4,99 %
Eigene Aktien (Exor N.V.) 3,86 %
Baillie Gifford 3,14 %
The Vanguard Group 3,05 %
Southeastern Asset Management 2,96 %
Norges Bank 2,87 %
Streubesitz 27,12 %

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. EXOR - Board of Directors. Exor N.V., abgerufen am 4. April 2017 (englisch).
  2. a b 2019 Annual Report. (pdf) In: exor.com. Abgerufen am 2. Juli 2020.
  3. EXOR - Investments. Exor N.V., archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. Dezember 2016; abgerufen am 4. April 2017 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.exor.com
  4. Global 500. fortune.com, abgerufen am 17. Februar 2022.
  5. Agnelli-Holding Exor: Fiat-Eigentümer kaufen Rückversicherer. (handelsblatt.com [abgerufen am 4. April 2017]).
  6. Mark Sweney: Pearson sells Economist Group stake for £469m. In: The Guardian. 12. August 2015, ISSN 0261-3077 (theguardian.com).
  7. Neues Schwergewicht im Anmarsch: DTZ kauft Cushman & Wakefield. Abgerufen am 4. April 2017.
  8. Companies & Investments. Exor N.V., abgerufen am 17. Februar 2022.
  9. Ownership structure. Exor N.V., abgerufen am 17. Februar 2022.