Félix Trombe

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Félix Trombe (* 19. März 1906 in Nogent-sur-Marne; † 26. März 1985 in Ganties) war ein französischer Chemiker, Ingenieur und anerkannter Höhlenforscher. Er war einer der Pioniere auf dem Gebiet der Nutzung der Sonnenenergie.[1]

Lebenslauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trombe wuchs in dem Pyrenäendorf Ganties auf. Zum Studium der Chemie ging er nach Paris an die École Nationale Supérieure de Chimie de Paris (ENSCP), wo er 1928 das Diplom erhielt. Anschließend wurde er auf dem Gebiet der Lanthanoide promoviert. 1935 gelang es ihm, erstmals metallisches Gadolinium durch elektrolytische Reduktion herzustellen.[2] Kurze Zeit später entdeckte er zusammen mit Georges Urbain und Pierre-Ernest Weiss auch den Ferromagnetismus des Elementes.[3] Von 1965 bis 1969 leitete er das Georges-Urbain-Labor am CNRS.

Sein Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der 50 kW Prototyp in Mont-Louis
Der Sonnenofen von Odeillo

1949 wurde unter der Leitung von Trombe in dem französischen Pyrenäenort Mont-Louis ein Prototyp eines Sonnenofens mit 50 kW Leistung errichtet. Später wurde im benachbarten Odeillo nach Trombes Plänen eine 1 MW Anlage aufgebaut.

Mit dem Architekten Jacques Michel zusammen entwickelte er 1956 in Odeillo eine spezielle, in Wohnhäuser integrierbare, Speicherwand zu passiven Nutzung der Sonnenenergie, die sogenannte Trombe-Wand.

Neben seinem Engagement für die Forschung und Nutzung der Sonnenenergie war Trombe auch ein anerkannter Höhlenforscher. Bereits als 17-Jähriger war er Schüler und Mitarbeiter von Henri Breuil und Henri Bégouen (1863–1956). Zusammen mit Pierre Chevalier (1905–2001) entdeckte er im Département Haute-Garonne zahlreiche Höhlen und unterirdische Flüsse. Für sechs Jahre war er Präsident des Spéléo-Club de Paris. 1948 schreibt er das Buch Le Mystère de la Henne Morte über die Pyrenäen-Grotte Henne Morte (Tote Frau).[4]

Félix Trombe verfasste über 300 Veröffentlichungen.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jean-Jacques Amigo, « Trombe (Félix) », in Nouveau Dictionnaire de biographies roussillonnaises, vol. 3 Sciences de la Vie et de la Terre, Perpignan, Publications de l'olivier, 2017, 915 p. (ISBN 9782908866506)
  2. Félix Trombe: L'isolement de gadolinium. In: Comptes Rendus. 1935, 200, S. 459–461 (Digitalisat auf Gallica).
  3. Georges Urbain, Pierre-Ernest Weiss Félix Trombe: Un nouveau métal ferromagnetique, le gadolinium. In: Comptes Rendus. 1935, 200, 2132–2134 (Digitalisat auf Gallica).
  4. Félix TROMBE (Nogent sur Marne, 19 mars 1906 / Gauties, Haute-Garonne, 1985). (Memento vom 13. Januar 2014 im Internet Archive) eingesehen am 24. Oktober 2008.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • F. Trombe: Le mystère de la Henne Morte. Collection Voyages et Aventures, Paris, 1948, ISBN 2-7348-0743-2
  • F. Trombe: Traité de Spéléologie. Payot, Paris, 1948

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]