FC Memmingen

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FC Memmingen
Vereinsemblem des FC Memmingen
Basisdaten
Name Fußball-Club Memmingen 1907
Verein für Leibesübungen e.V.
Sitz Memmingen, Bayern
Gründung 30. Mai 1907
Farben Rot-Weiß
Mitglieder 841 (November 2019)[1]
Vorstand Armin Buchmann
Website fc-memmingen.de
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Stephan Baierl
Spielstätte Memminger Arena
Plätze 4.999
Liga Regionalliga Bayern
2022/23 2. Platz  
(Bayernliga)
Heim
Auswärts

Der Fußball-Club Memmingen 1907 Verein für Leibesübungen e.V. (kurz FC Memmingen) ist ein Fußballverein in Memmingen. Der (Stand: November 2019) 841 Mitglieder[1] zählende Verein spielt in der viertklassigen Regionalliga Bayern.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Verein wurde am 30. Mai 1907 zunächst als Abteilung des Memminger Turnvereins gegründet. Der FC Memmingen als komplett eigenständiger Verein entstand 1924 nach der Abspaltung der Fußballer von den Turnern. Bis 1945 war der Verein siebenmal Meister der jeweiligen Spielklassen, die fast jährlich geändert, abgeschafft oder komplett neu geschaffen wurden. In der Nachkriegszeit verschwand der FCM jedoch für einige Jahrzehnte aus dem gehobenen Amateurfußball.

Erst 1970 gelang der erstmalige Aufstieg in die Bayernliga, die damals als 1. Amateurliga die höchste bayerische Spielklasse war. Zwar konnte der Verein nur 1979/80 mit einem dritten Rang vom Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga träumen, dennoch hielt sich der FC Memmingen immerhin 17 Jahre in der Liga, ehe er 1987 den Gang zurück in die Landesliga bestreiten musste, aus der der FCM jedoch nach nur zwei Jahren wieder aufsteigen konnte.

In diesem Abschnitt der Vereinsgeschichte waren einstellige Tabellenplätze wieder häufiger zu erreichen. Am erfolgreichsten dabei war das Spieljahr 1996/97, als der Klub den Aufstieg in die Regionalliga nur knapp verpasste. Hier wurde der FC Memmingen, der im Spiel gegen die Offenbacher Kickers in der Nachspielzeit im Rhein-Neckar-Stadion in Mannheim mit 3:2 Toren geführt hatte und damit Aufsteiger in die Fußball-Regionalliga gewesen wäre, nur durch einen Flutlichtausfall und den dadurch bedingten Spielabbruch gestoppt. Das Wiederholungsspiel im Stuttgarter Gottlieb-Daimler-Stadion verlor der FC Memmingen mit 0:2 und somit waren die Kickers aus Offenbach in die Regionalliga aufgestiegen. Die guten Leistungen der Saison konnten jedoch nicht bestätigt werden; ein Jahr später entging der Klub als 15. nur knapp dem Abstieg, welcher 2002 dann aber dennoch kam. Seit dem direkten Wiederaufstieg 2003 gehörte der FC Memmingen ununterbrochen der Bayernliga an. Insgesamt gehörte der Verein 37 Jahre der Bayernliga an und ist Tabellenführer in der ewigen Tabelle selbiger.

Im Jahr 2007 feierte der Verein das 100-jähriges Bestehen mit einigen Veranstaltungen. Zur Jubiläumssaison wurde auch das vom FC Memmingen genutzte Stadion an der Bodenseestraße von der Stadt in eine moderne Fußballarena umgebaut. Eröffnet wurde die Memminger Arena und damit zugleich die Bayernligasaison 2007/08 am 28. Juli 2007 mit dem Allgäu-Derby gegen den FC Kempten, das von 6.650 Zuschauern besucht wurde und vom Bayerischen Fernsehen in der zweiten Halbzeit live übertragen wurde.

In der Saison 2009/10 sicherte sich der FCM souverän und vorzeitig die Bayernliga-Meisterschaft. Der sportliche Aufstieg in die Regionalliga Süd ist einer der größten Erfolg der Vereinsgeschichte, durchaus gleichwertig mit der langen Zugehörigkeit der damaligen drittklassigen Bayernliga. Das erste Aufeinandertreffen in der Regionalliga Süd mit dem weiteren Lokalrivalen SSV Ulm 1846 in einem Punktspiel überhaupt endete am 3. September 2010 in der mit 5.100 Zuschauern ausverkauften Arena 1:1-Unentschieden. Am letzten Spieltag traten die Memminger beim SV Darmstadt 98 vor 17.000 Zuschauern an – Zuschauerrekord in der Memminger Vereinsgeschichte. Durch die Reform im deutschen Fußball spielte der FC Memmingen seit der Saison 2012/13 in der neuen Regionalliga Bayern und gehört damit konstant seit fast 50 Jahren dem bayerischen Amateur-Spitzenfußball an. Das Gründungsmitglied der Regionalliga Bayern musste nach insgesamt 12 Regionalliga-Jahren (zwei Spielzeiten in der damaligen Regionalliga Süd mitgerechnet) den Gang in die Bayernliga Süd antreten. Im Sommer 2023 gelang über Relegationsspiele der sofortige Wiederaufstieg in die Regionalliga Bayern.

Am 14. September 2013 trat nach 16 Jahren Amtszeit (Spieler und Trainer) der bosnische Trainer Esad Kahric von seinem Amt als Cheftrainer zurück.[2] Im Jahr 2014 richtete der FCM zusammen mit dem Fanclub „Red Baroons Dietmannsried“ das alljährliche Traumspiel des FC Bayern München aus. Mit Zusatztribünen wurde das Fassungsvermögen auf 11.000 Besucher aufgestockt – es war der größte Zuschauerzuspruch bei einem Fußballspiel im Allgäu bislang. Der Verein baute in nur 15 Monaten in der städtischen Arena auf eigene Kosten ein Multifunktionsgebäude mit integriertem VIP-Bereich. Der Kostenpunkt des e-con ArenaParks: 6,7 Millionen Euro. Die Inbetriebnahme erfolgte im Juli 2023, die offizielle Eröffnung wird nach finaler Fertigstellung am 24. September 2023 stattfinden. Im Januar 2024 kehrte der ehemalige Cheftrainer Esad Kahric als sportlicher Berater des Präsidiums an seine frühere Wirkungsstätte zurück und soll dabei helfen, den Abstieg aus der Regionalliga zu verhindern.

Erfolge

  • Erreichen der Aufstiegsspiele zur Fußball-Regionalliga 1997
  • Tabellenerster der Ewigen Bayernliga-Tabelle
  • Bayerischer Hallenmeister 2009
  • Bayernliga-Meisterschaft und Aufstieg in die Regionalliga Süd 2010

Nachwuchsarbeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die zweite Mannschaft des FC Memmingen, die als U21-Team firmiert, ist der Unterbau. Sie schaffte in der Saison 2007/08 den erstmaligen Aufstieg in die Landesliga Süd und spielte in der Saison 2008/09 nur eine Liga unter der Bayernliga-Mannschaft. Nach einer Saison musste die Mannschaft wieder absteigen und spielte in der Bezirksoberliga Schwaben, die im Sommer 2012 aufgelöst wurde. Der FCM II schaffte die Qualifikation für die neue Landesliga Südwest, der er seitdem dauerhaft angehört.

Der Fußballclub ist im Allgäu führend in der Jugendarbeit. Memmingen ist Nachwuchsleistungszentrum des DFB und BFV, wo Talente zusätzlich zum Vereinstraining gefördert und für Auswahlmannschaften gesichtet werden. In den oberen Altersklassen (A-, B-, C- und D-Junioren) spielt der FC Memmingen in den höchsten bayerischen Ligen bzw. auf Verbandsebene, was für einen reinen Amateurverein herausragend ist. 13 Jugendmannschaften sind im Spielbetrieb. Nach vielen erfolgreichen Jahren im Mädchen- und Frauenfußball werden hier aktuell keine Mannschaften gestellt, dennoch gelangen auch in den männlichen Nachwuchs integrierte Junioren-Spielerinnen weiter Karrieresprünge.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgenden Spieler/-innen schafften nach ihrer Zeit in Memmingen den Sprung in den Profibereich:

  • Benedikt Deigendesch, später 1. FC Nürnberg II, Stuttgarter Kickers, SC Kriens (CH)
  • Martin Dausch, später VfR Aalen, 1. FC Union Berlin, MSV Duisburg, 1. FC Saarbrücken, zurück zum FC Memmingen
  • Ikenna Ezeala, später Vorwärts Steyr/A (U19-Nationalspieler für Österreich)
  • Timo Gebhart, später TSV 1860 München, VfB Stuttgart, 1. FC Nürnberg, Steau Bukarest, Hansa Rostock (ehemaliger Junioren-Nationalspieler U16 – U21, U19-Europameister), zurück zum FC Memmingen
  • Srdan Gemaljevic, später Trainer SW Bregenz (A), Co-Trainer Nationalteam Jugoslawien, mehrere Stationen bei Erstligisten im Iran, FC Lustenau (A)
  • Harald Gfreiter, später SSV Jahn Regensburg
  • Lars Gindorf, später Hannover 96
  • Christian Gmünder, später u. a. 1. FC Heidenheim, Waldhof Mannheim, Trainer FC Schweinfurt 05
  • Janik Haberer, später SpVgg Unterhaching, TSG 1899 Hoffenheim, VfL Bochum, SC Freiburg, 1. FC Union Berlin (U-21-Nationalspieler)
  • Alexander Hack, später SpVgg Unterhaching, 1. FSV Mainz 05 (U20-Nationalspieler)
  • Anton Häfele, später SpVgg Unterhaching
  • Michael Heilig, später SSV Ulm 1846, FC Homburg
  • Andreas Hindelang, zuvor VfB Stuttgart II, später USV Eschen-Mauren (Liechtenstein)
  • Stefan Keller, später SpVgg Unterhaching
  • Furkan Kircicek, später Türkgücü München, Chemnitzer FC
  • Frank Kramer, später SpVgg Greuther Fürth, Trainer TSG 1899 Hoffenheim II, SpVgg Greuther Fürth, Fortuna Düsseldorf, Arminia Bielefeld, Schalke 04 (U18/U19/U20-Nationaltrainer, Leiter NLZ Red Bull Salzburg)
  • Sonja Lux, später FC Bayern München II (Junioren-Nationalspielerin), Riverside Lances (USA)
  • Andreas Maier, später SSV Reutlingen, FC Dornbirn (A)
  • Reinhold Mathy, später u. a. FC Bayern München, Bayer 05 Uerdingen und Hannover 96 (U21-Nationalspieler)
  • Reiner Maurer, später u. a. SpVgg Unterhaching, FC Bayern München, VfB Stuttgart, Karlsruher SC, Arminia Bielefeld und TSV 1860 München, Trainer u. a. TSV 1860 München, mehreren griechischen Erstligisten, Co-Trainer FC Augsburg
  • Markus Mendler, später 1. FC Nürnberg, Stuttgarter Kickers, 1. FC Saarbrücken, FC Homburg (Junioren-Nationalspieler U18 – U20)
  • Walter Modick, später FC Bayern München, FC Augsburg, SSV Ulm 1846
  • Michael Mutzel, später Eintracht Frankfurt, VfB Stuttgart, Karlsruher SC, Sportdirektor SpVgg Greuther Fürth, Hamburger SV
  • Noel Niemann, später TSV 1860 München, Arminia Bielefeld, SV Türkgücü München, VfL Osnabrück
  • Jannik Rochelt, später FC Bayern München II, SSV Ulm 1846, SV Elversberg
  • Sarah Romert, später FC Bayern München (U-19-Nationalspielerin), BFV-Verbandstrainerin
  • Bajram Sadrijaj, später Borussia Dortmund
  • Vinko Šapina, später SSV Ulm 1846, SC Verl, Rot-Weiss Essen
  • Stefan Schimmer, später SpVgg Unterhaching, 1. FC Heidenheim
  • Luca Sirch, später 1. FC Lokomotive Leipzig
  • Patrick Sontheimer, später SpVgg Greuther Fürth, Würzburger Kickers, Viktoria Köln (Junioren-Nationalspieler U17, U19)
  • Richard Stöckle, später MTV Ingolstadt, TSV 1860 München
  • Kevin Volland, später TSV 1860 München, TSG 1899 Hoffenheim, Bayer 04 Leverkusen, AS Monaco (A-Nationalspieler)
  • Frank Wiblishauser, später u. a. FC Bayern München, 1. FC Nürnberg, FC St. Gallen (CH), TuS Koblenz (Junioren-Nationalspieler U15 – U21)
  • Verena Wieder, spielte 2015 bis 2016 für den Verein, später FC Bayern München, SC Freiburg, Bayer 04 Leverkusen (Junioren-Nationalspielerin U15 – U19)

Kader 2023/24[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stand: 24. März 2024[3]

Nr. Nat. Spieler Geburtstag Vertrag seit letzter Verein
Tor
01 Deutschland Tobias Werdich 17. Juni 2003 30.08.2022 VfB Stuttgart [Jugend]
12 Deutschland Dominik Dewein 8. Juli 1999 01.07.2023 FC Gundelfingen
22 Deutschland Niklas Schröder 13. Aug. 2003 01.07.2022 eigene Jugend
Abwehr
02 Deutschland Lukas Bettrich 22. Apr. 2002 01.07.2021 FC Augsburg [Jugend]
03 Deutschland Jakob Gräser 1. Feb. 1999 01.07.2019 eigene Jugend
04 Deutschland Timo Schmidt 14. März 2005 01.07.2018 eigene Jugend
06 Deutschland David Bauer 16. Feb. 1995 01.07.2023 TSV 1896 Rain
14 Deutschland David Remiger 24. März 1998 01.07.2018 eigene Jugend
19 Deutschland Luis Sailer Fidalgo 13. Sep. 2001 11.03.2023 Florida Atlantic Owls
20 Deutschland Manuel Konrad 14. Apr. 1988 31.01.2023 SG Sonnenhof Großaspach
24 Deutschland Dominik Kurija 31. Dez. 1998 31.01.2024 UNH Wildcats
26 Deutschland Maximilian Dolinski 4. Feb. 2003 01.07.2022 eigene Jugend
Mittelfeld
05 Deutschland David Günes 13. Aug. 2005 eigene Jugend
08 Deutschland Fabian Lutz 11. März 1996 01.07.2022 TSV Landsberg
11 Deutschland Sascha Hingerl 15. Mai 1999 26.01.2024 Türkgücü München
15 Deutschland Simon Ammann 1. Jan. 2005 01.07.2023 eigene Jugend
16 Deutschland Janis Peter 5. Dez. 2002 01.07.2023 SSV Ehingen-Süd
18 Deutschland Matthias Moser 10. Sep. 2000 01.07.2020 eigene Jugend
21 Deutschland Micha Bareis 25. März 2003 01.07.2022 SSV Ulm 1846 [Jugend]
23 Deutschland Tiziano Mulas 20. Juni 2002 08.03.2022 eigene Jugend
24 Deutschland Leonard Maucher 19. Aug. 2003 01.07.2022 eigene Jugend
26 Deutschland Jonas Kaufmann 26. Apr. 2003 01.07.2022 eigene Jugend
28 Bosnien und Herzegowina Mateo Božić 8. Nov. 2000 11.07.2023 NK Jedinstvo Bihać
29 Deutschland Lukas Rietzler 14. Sep. 1997 01.01.2024 Lynn Fighting Knights
Deutschland Nikola Trkulja 22. Juni 1991 02.08.2022 FC Gießen
- Deutschland Musa Youssef 16. Sep. 2001 01.07.2020 eigene Jugend
Angriff
07 Deutschland Pascal Maier 10. Dez. 1997 01.07.2021 FV Ravensburg
09 Deutschland Dominik Stroh-Engel 27. Nov. 1985 01.01.2022 FC Kufstein
10 Deutschland Maximilian Berwein 12. Dez. 1995 21.01.2024 Türkgücü München
17 Nordmazedonien Bojan Tanev 21. Okt. 1999 01.07.2023 TSV 1860 Rosenheim
27 Deutschland Noah Müller 31. März 2004 01.07.2023 eigene Jugend

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: FC Memmingen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b FC-Memmingen.de: Infos FC Memmingen
  2. Trainer Esad Kahric erklärt Rücktritt beim FC Memmingen
  3. 1. Mannschaft (RL) - FC Memmingen 1907 e.v. 3. August 2023, abgerufen am 24. März 2024 (deutsch).