FK Roter Stern Belgrad

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Roter Stern Belgrad
Wappen von Roter Stern Belgrad
Basisdaten
Name Sportsko društvo Crvena zvezda (Hauptverein)
Fudbalski klub Crvena zvezda
(Spielbetrieb Profifußball)
Sitz Belgrad, Serbien
Gründung 4. März 1945
Farben rot-weiß
Präsident Serbien Svetozar Mijailović
Website www.crvenazvezdafk.com
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Montenegro Miodrag Božović
Spielstätte Stadion Rajko Mitić
(traditionell Marakana)
Plätze 55.538
Liga Super liga
2015/16 Meister
Heim
Auswärts

Der Fußballclub Roter Stern Belgrad oder Roter Stern (offiziell: Фудбалски клуб Црвена звезда – ФК Црвена звезда, Fudbalski klub Crvena zvezdaFK Crvena zvezda), gewöhnlich Crvena zvezda (ausgesprochen [tsrʋɛna zʋɛːzda]) oder nur Zvezda, ist die Fußballabteilung von Roter Stern Belgrad, einem 1945 gegründeten serbischen Sportverein aus dem Stadtteil Dedinje im zentral gelegenen Belgrader Bezirk Savski venac. Der Club spielt seit 1946 stets in der höchsten Spielklasse und ist mit 27 Meisterschafts- und 24 Pokalsiegen serbischer und jugoslawischer Rekordmeister sowie Rekordpokalsieger. Er belegt in der ewigen Tabelle der jugoslawischen Liga den 1. Platz und errang auch Achtungserfolge in Europa.[1][2]

Im Sozialistischen Jugoslawien (1945–1992) spielte die Mannschaft eine überragende Rolle mit 19 Meistertiteln und 12 Pokalerfolgen. Mit zwei Mitropapokalsiegen 1958 und 1968, dem Halbfinale im Messestädte-Pokal 1962 und Europapokal der Pokalsieger 1975, dem Finale im UEFA-Pokal 1979 und dem Gewinn des Europapokal der Landesmeister sowie des Weltpokal 1991, gehörte Roter Stern um die 1990er-Wende zu den erfolgreichsten und besten Vereinen der Welt. 1992 verpasste der Club ein weiteres Landesmeisterpokal-Finale. Zuvor erreichte man das Halbfinale 1957 und 1971. Neben Steaua Bukarest ist Roter Stern der einzige Verein aus Südost- und Osteuropa der diese Trophäe gewinnen konnte und der einzige aus diesen Regionen der den Weltpokal holte.

Der Zerfall des Landes ab 1992 und seine Folgen führten unter anderem zum Ausverkauf der Mannschaft.[2] Von 1992 bis 2006 spielte Roter Stern in der ersten Liga des neuen Jugoslawien bzw. von Serbien und Montenegro. Es wurden weiterhin zahlreiche nationale Titel gewonnen, während man international nicht mehr an frühere Erfolge anknüpfen konnte. In den letzten Jahren verpasste man mehrmals knapp die Gruppenphase eines Europapokals, die man zuletzt 2006 und 2008 erreicht hatte. Mit Partizan verbindet Roter Stern eine der bekanntesten Rivalitäten des Weltfußballs.[3] Dieses Aufeinandertreffen ist als „Ewiges Derby“ bekannt. Seine Heimspiele bestreitet der Club im 60.000 Zuschauer fassenden Stadion Rajko Mitić.

Geschichte

1945–1958: Die Gründungsjahre

Die Phase der Entstehung

Das Gebäude des Stari DIF 2012, in dem am 4. März 1945 die Gründungsversammlung von Roter Stern Belgrad gehalten wurde.

Während der Zweite Weltkrieg noch im Gange war, begann nach der Belgrader Operation und der damit verbundenen Befreiung der Stadt im Oktober 1944 vom Faschismus die Reorganisation des sportlichen Lebens. Bereits im Februar 1945 beschlossen Jugendliche des Vereinigten Bundes der antifaschistischen Jugend Serbiens (USAOS) einen Sportverein zu gründen.[4] Am 4. März versammelten sich mehrere Mitglieder im Staatsinstitut für Körperkultur Stari DIF und gründeten den Sportverein Roter Stern Belgrad.[4]

Die Initiative zur Gründung kam vom späteren Vizepräsidenten Zoran Žujović und Slobodan Ćosić sowie vom Sekretär Ljubiša Sekulić und Dušan Bogdanović.[5] Unter den Gründern befanden sich auch Nebojša Popović, Svetozar Gligorić und der spätere Trainer Milovan Cirić sowie als einziges weibliches Mitglied Mira Petrović.[5] Als Vereinsräumlichkeit wurde ein Zimmer der USAOS in der Kralja Milutina 2 in Vračar ausgesucht.[4] Erster Vereinspräsident wurde Đorđe Paljić, während Predrag Đajić als Ökonom und Bogdanović als Finanzmanager bestimmt wurden.[5] Kosta Tomašević unterstützt durch Sekretär Branko Stanković erhielt die Führung der Fußballabteilung, die erste und von Anfang an wichtigste Sektion des Vereins.[5]

Über die Namensgebung für den Verein wurde lange diskutiert und es gibt mehrere Versionen dazu.[5] Einigkeit herrscht darüber, dass Žujović und Ćosić schließlich einstimmig einen Namen wählten.[5] Nach zahlreichen Vorschlägen, unter anderem Mladost, Udarnik, Torpedo, Dinamo und Lokomotiva, sagte Ćosić: „Unser Verein sollte Stern heißen!“, woraufhin Žujović spontan hinzufügte: „Ausgezeichnet, wenn Stern, dann soll es Roter Stern sein“.[4][5] Schließlich gingen aus diesem Verein zahlreiche Clubs hervor, die bis heute noch in den jeweiligen Sportarten in Serbien bestimmend sind.[4]

SK Jugoslavijas Erbe

Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der 1913 im Königreich Serbien (1878–1918) gegründete und anfangs noch als SK Velika Srbija („SK Großes Serbien“ bzw. „SK Großserbien“) bezeichnete Verein SK Jugoslavija – 1919 fand mit der Gründung des Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (1918–1929) die Namensänderung aufgrund des proserbischen Namens in SK Jugoslavija statt – von den neuen kommunistischen Behörden Marschall Titos aufgelöst und enteignet, sodaß sein Eigentum, einschließlich des Stadions und des Trainingsgeländes Roter Stern Belgrad übergeben wurde.

Der Verein gehörte zuvor zu den populärsten Clubs des Landes, so sah sich Roter Stern in der Nachfolge des Vereins und erhielt sein Eigentum, einschließlich des Stadions und des Trainingsgeländes, einen großteil seiner Spieler – darunter Gründungsmitglied Predrag Đajić und Roter Sterns Top 10 Rekordspieler Ljubomir Lovrić – die Clubfarben und sogar das Vereinslogo leitete man vom SK Jugoslavija ab. Das ehemalige Stadion des SK Jugoslavija befand sich genau an der Stell, wo sich heute das 1963 erbaute Stadion Rajko Mitić befindet. Somit wurde Roter Stern praktisch aus dem SK Jugoslavija heraus gebildet. Allerdings betrachtete sich Roter Stern Belgrad nie selbst offiziell als Nachfolger, während einige andere, darunter zahlreiche Fans, dies behaupten und ein neues Gründungsdatum in Betracht ziehen. Bis heute wird diese Vorgeschichte kontrovers diskutiert.[6]

Roter Stern absolvierte noch am selben Tag seiner Gründung seine erste Partie gegen das erste Bataillon der zweiten Belgrader Brigade der Volksverteidigungskräfte Jugoslawiens (Korpus narodne odbrane JugoslavijeKNOJ) und gewann diese mit 3:0.[4] Das Spiel wurde auf dem Spielfeld Studenta vor 3.000 Zuschauern ausgetragen.[4] Erste Torschütze der Vereinsgeschichte war Kosta Tomašević. Im Gründungsjahr spielte Roter Stern insgesamt 36 Spiele, gewann davon 30, und die erste und einzige Niederlage ereignete sich in Timișoara gegen die rumänische Nationalmannschaft.[7] Schon bald wurde Roter Stern ein Symbol des Jugoslawiens und Serbiens, eine sportliche Institution, die bis heute sehr populär ist.

Aufstieg in Jugoslawien und Europa

Roter-Stern-Legende Dragoslav Šekularac

1946 konnte Roter Stern mit dem Gewinn der serbischen Meisterschaft bereits seinen ersten Titel gewinnen und stieg somit in die 1. jugoslawische Liga auf. Dies war der Anfang von 45 äußerst erfolgreichen Jahren, in denen Roter Stern der dominierende Verein in Jugoslawien wurde und bis zur Weltspitze aufstieg. Der Debütant setzte sich von Beginn an an der Tabellenspitze fest und schloss die einzelnen Spielzeiten in den ersten zwölf Jahren nur dreimal schlechter als auf Rang 3 ab. 1947, 1948 und 1949 wurde man Vizemeister. 1948 errangen die Rot-Weißen unter Svetozar Glišović nach einem 3:0-Endspielsieg über Partizan Belgrad erstmals die Landespokaltrophäe. 1949 und 1950 folgten die zweite und dritte Trophäe und somit der erste Pokalhattrick.

In den 1950er-Jahren folgte die erste große Siegeswelle des Vereins. Spieler in dieser Zeit waren u. a. die Stürmer Rajko Mitić und Bora Kostić, die Abwehrspieler Vladica Popović und Vladimir Durković, der Torwart Vladimir Beara und der offensive Mittelfeldspieler Dragoslav Šekularac. Nach drei gescheiterten Anläufen zum Gewinn der Meisterschaft hatte man 1951 mehr Erfolg, als Roter Stern zum ersten Mal die Meisterschaft gewann. Der Trainerwechsel von Aleksandar Tomašević zu Ljubiša Broćić 1951 erwies sich somit im Nachhinein als gute Entscheidung. 1953, 1956 und 1957 gewann Roter Stern drei weitere Meistertitel. Im Europapokal der Landesmeister 1956/57 schied man erst im Halbfinale, denkbar knapp nach einer 0:1-Heimniederlage und einem 0:0 auswärts, gegen den AC Florenz aus. Nach der ersten Titelverteidigung in der Vereinsgeschichte zog es Trainer Milovan Ćirić zu Lazio Rom, und so verpflichtete man mit Milorad Pavić einen Trainer, der als Erster eine Ära bei Roter Stern prägen sollte.

Im folgenden Europapokal der Landesmeister 1957/58 traf man im Viertelfinale auf Manchester United. Nach einer 1:2-Auswärtsniederlage endete das Rückspiel im Partizan-Stadion nach einem 0:3-Rückstand noch mit 3:3, jedoch war dies das letzte Spiel der Busby Babes. Auf dem Rückflug verunglückte das Flugzeug in München während eines Schneesturms. Von den 44 Passagieren der Airspeed Ambassador kamen 23 ums Leben, darunter acht Spieler der Red Devils; zwei weitere mussten aufgrund von Verletzungen ihre Karriere beenden. Im selben Jahr gewann Roter Stern mit dem Mitropacup schließlich seinen ersten europäischen Titel mit einem Sieg über Spartak Trnava. Zusätzlich gewann man seinen vierten Pokal. Mit Pavić, der sich als ausgewiesener Taktiker und Anhänger des direkten Kurzpassspiels entpuppte, blieb der Verein weiter auf der Erfolgsspur und so gelang Roter Stern 1959 erstmals das Double. In der Saison 1959/1960 scheiterte man bereits in der ersten Runde des Pokals an Partizan, jedoch konnte man die Meisterschaft erfolgreich verteidigen.

1960–1966: Krise und ein neues Stadion

Das 1963 erbaute Stadion Rajko Mitić, trug bis Ende 2014 den Namen „Stadion Roter Stern“, heute auch bekannt als Marakana von Belgrad.

In den 1950er Jahren war es Roter Stern als erstem Verein gelungen, die jugoslawische Fußball-Szene zu dominieren. Doch zu Beginn des nächsten Jahrzehnts verschob sich die Herrschaft vorerst auf die andere Seite des Hügels Topčider, dort wo sich Partizan befand, mit Abstand Roter Sterns größter Rivale, der zwischen 1961 und 1963 die Konkurrenz mit dem ersten Meisterschafts-Hattrick in der Geschichte der Liga schockierte.

Während dieser Periode waren einige Platzierungen die schlechtesten in der Vereinsgeschichte von Roter Stern, einschließlich eines siebten Platzes 1963. Der Verein war sogar vier Mal unter den ersten drei in der Tabelle, was vorher und nachher in insgesamt 54 Spielzeiten nie wieder vorkam. 1962/63 erzielte der Verein nur 21 Tore, das waren beispielsweise die Hälfte der Tore, die Vojvodina Novi Sad erzielte, obwohl sie fünf Plätze hinter Roter Stern in der Tabelle platziert waren. Trotzdem schenkte man Pavić das Vertrauen.

Neben der Meisterschaft blieb man auch im heimischen Pokal erfolglos, dagegen zeigte man international ein völlig anderes Gesicht. Im Messestädte-Pokal 1961/62 erreichte man das Halbfinale und schied dort gegen den FC Barcelona aus. Knapp acht Monate später standen sich Belgrad und Barcelona 1962 erneut gegenüber, diesmal unterlagen die Katalanen. Ein folgender 2:0-Heimsieg über den AS Rom war anschließend nicht genug, um erneut in das Halbfinale einzuziehen.

Neben den internationalen Erfolgen arbeitete die Vereinsführung weiterhin an der Entwicklung des Clubs und begann bereits Ende 1959, ein neues Stadion zu bauen. In den folgenden vier Jahren trug Roter Stern seine Heimspiele im Stadion von Partizan und im Omladinski stadion des OFK Belgrad aus, was als Hauptgrund für die schlechten Ergebnisse während dieser Jahre betrachtet wird. Das neue Stadion wurde schließlich 1963 eröffnet, und im Laufe der Zeit erhielt das Stadion Roter Stern den Spitznamen Marakana.

Das Heimstadion sollte sich bereits in seiner ersten Saison als Festung erweisen, und so gewann man auf Anhieb das zweite Double. Insgesamt konnte der Verein unter der Leitung von Pavić drei Meisterschaften und drei Pokale gewinnen sowie den Mitropapokalsieg und den Einzug ins Europapokal-Halbfinale verbuchen. Schließlich wechselte Pavić nach sieben Jahren bei Belgrad nach Belgien zu Standard Lüttich. Ersetzt wurde er durch Ivan Toplak, der jedoch die folgenden zwei Jahre erfolglos blieb.

1966–1975: Die Ära Miljan Miljanić

Starcoach Miljan Miljanić (1971)

Ein entscheidender Moment in der Geschichte des Vereins ereignete sich 1966, als Miljan Miljanić als neuer Trainer das Ruder übernahm. In den folgenden acht Jahren verwandelte Miljanić den Club in einen europäischen Spitzenverein. Bis dahin befand sich der jugoslawische Fußball in einer Art Testphase, doch die Dominanz von Roter Stern in den heimischen Wettbewerben wurde schließlich verfestigt und weiterhin fortgesetzt. In den verbleibenden 25 Jahren Jugoslawiens blieb Roter Stern ein konstanter Anwärter auf den Titelgewinn, nur seine Konkurrenten änderten sich. 1968 gewann Roter Stern seinen zweiten europäischen Pokal, den Mitropacup. Nach dem Gewinn zog sich der Verein aus diesem Wettbewerb zurück, um sich mehr auf die anderen europäischen Wettbewerbe zu konzentrieren.

Miljanić war bereits in den 1950er-Jahren bei Roter Stern als Spieler tätig, aber erst während seiner Amtszeit als Cheftrainer sollte er seine größten Erfolge feiern. In der ersten Saison hat er den Kader und den Spielstil von Roter Stern völlig verändert, und der Verein belegte vorerst den fünften Platz in der Tabelle, den gleichen wie im Jahr zuvor. Danach begann Roter Stern, angeführt von Superstar Dragan Džajić, offiziell der beste Spieler in der Geschichte Serbiens, eine tiefe Spur im jugoslawischen Fußball zu hinterlassen. Es war die Zeit, wo Roter Stern das erste Mal drei Meisterschaften in Folge gewann sowie zwei Doubles.

Damals kannte jeder der Roter-Stern-Anhänger die Namen von Spielern wie Ratomir Dujković, Milovan Đorić, Kiril Dojčinovski, Stanislav Karasi und Jovan Aćimović sowie von Vojin Lazarević, Petar Krivokuća, Stevan Ostojić und Branko Klenkovski. Es ist von besonderer Bedeutung zu wissen, dass die meisten der oben genannten Spieler sich Roter Stern in jungen Jahren anschlossen und zuvor die Jugendschule durchliefen. Roter Stern wurde zu einem klangvollen Namen auf europäischer Ebene, ein Verein mit hohen Standards und einem Ruf, den nur wenige Klubs aus Südost- und Osteuropa jener Zeit hatten.

1971 führte Miljanić Roter Stern bis ins Halbfinale des Europapokals der Landesmeister, wo sie jedoch überraschend von Panathinaikos Athen besiegt wurden. Im Hinspiel schlug Roter Stern vor 100.000 lautstarken Belgradern die Griechen mit 4:1 und blickte in eine fast unangreifbare Position, jedoch verloren sie in Athen mit 3:0 und verpasste nach 1958 erneut das Finale. In den folgenden Jahren trugen Fußballgrößen wie Vladimir und Ognjen Petrović, Bogićević, Filipović, Janković sowie Keri das Trikot von Roter Stern und feierten weitere Titel. In den acht Jahren unter der Führung von Miljanić gewann der Verein insgesamt sieben Trophäen.

Dragan Džajić (rechts) bei der WM 1974

Im Europapokal der Landesmeister 1973/74 eliminierte Roter Stern den FC Liverpool, den damals amtierenden Gewinner des UEFA-Pokals. Sie waren nach Ferencváros Budapest während des Messestädtecups 1967/68 erst die zweite ausländische Mannschaft, die Liverpool an der Anfield Road und die einzige ausländische Mannschaft, die Liverpool je zu Hause im Europapokal der Landesmeister besiegen konnte, und das im ganzen 20. Jahrhundert. Allerdings verlor Roter Stern die folgende Viertelfinal-Partie gegen Atlético Madrid. In der folgenden Saison ging es im Viertelfinale wieder nach Madrid, diesmal im Europapokal der Pokalsieger 1974/75 zum Spiel gegen Real Madrid. Das Match wurde von der Presse als „Džajić vs. Camacho“ deklariert, denn Dzajić war zu dieser Zeit der beste Linksaußen der Welt und Camacho einer der besten Verteidiger. Im Hinspiel wurde Roter Stern im Santiago Bernabéu von Miljanić in Empfang genommen, jetzt Starcoach von Real Madrid, wo Camachos Abwehr hielt und Real mit 2:0 gewann. In Belgrad konnte jedoch das Ergebnis vor 100.000 Zuschauern durch Tore von Džajić und Torhüter Petrović ausgeglichen werden. Nach Elfmeterschießen gewann Roter Stern schließlich mit 6:5 und erreichte zum ersten Mal das Halbfinale des Europapokals der Pokalsieger.

Dort trafen sie auf Ferencváros Budapest. Das erste Spiel verloren die Belgrader 2:1, doch das Rückspiel sollte für immer als das Spiel mit der größten registrierten Zuschauerzahl während eines Roter-Stern-Heimspiels in Erinnerung bleiben. Obwohl 96.070 Tickets verkauft wurden, waren etwa 110.000 Anhänger anwesend. Alle von ihnen ging jedoch enttäuscht nach Hause, denn als ein Strafstoß in der 83. Minute für Ferencváros gepfiffen wurde, glichen die Magyaren aus und zogen mit dem Endergebnis von 2:2 ins Finale des Pokalbewerbs ein.

1976–1986: Das erste europäische Finale

Aufstellung im UEFA-Pokal-Finale 1979

Stojanovć (C)
Jovanović
Miletović
Jurišić
Jovin
Milovanović
Blagojević
Milosavljević
Muslin
Savić
Roter Sterns Aufstellung im UEFA-Pokal-Finale. (Trainer: Branko Stanković).

Die Ankunft von Trainer Gojko Zec 1976 brachte dem Verein weitere nationale Meisterschaften und Pokale. Es war eine Einführung in die Branko-Stanković-Ära, dessen Regierungszeit als Cheftrainer vier Jahre dauern sollte und Roter Stern drei weitere Titel sowie das erste große europäische Finale brachte. Nachdem Dragan Džajić nach Frankreich wechselte, wurde das Team durch Spieler wie Vladimir Petrović, Dušan Savić, Srboljub Stamenković sowie Stürmer Zoran Filipović angeführt. Die erste Saison mit Gojko Zec an der Spitze war eine echte Demonstration der Stärke, und Roter Stern gewann die Meisterschaft mit 9 Punkten Vorsprung, dem bis dahin größten Vorsprung in der Geschichte der Liga. In der folgenden Saison wurde Roter Stern Vizemeister und ebnete somit den Weg für seine große Leistung während des UEFA-Pokals 1978/79, wo sie sich bis in das Finale vorspielten.

Nach Siegen über Mannschaften wie Arsenal London, West Bromwich und Hertha BSC stand Roter Stern Belgrad zum ersten Mal in einem europäischen Pokalfinale. Dort trafen sie auf Borussia Mönchengladbach, das zwischen 1973 und 1980 in insgesamt fünf europäischen Finali spielte. Auf die Gladbacher warteten etwa 90.000 feurige Roter-Stern-Anhänger, aufgeputscht durch die 1:0-Führung von Miloš Šestić, jedoch gab das darauffolgende Eigentor durch Jurišić der Borussia für das Rückspiel einen psychologischen Vorteil. Dieses Spiel wurde im Rheinstadion in Düsseldorf ausgetragen, wo der Schiedsrichter einen fragwürdigen Elfmeter für die Gladbacher pfiff. Allan Simonsen besiegelte schließlich Roter Sterns Schicksal, und die „Fohlen-Elf“ gewann den Pokal.[8]

Die erste Meisterschaft unter Stanković als Trainer wurde 1980 gewonnen, als Roter Stern knapp das Double verpasste. Der Titel wurde in der nächsten Saison verteidigt, jedoch folgte eine 11 Jahre lange Zeit ohne einen einzigen Pokalsieg, die längste in der Geschichte des Vereins, die jedoch im Frühjahr 1982 endete. Stanković wurde durch Stevan Ostojić ersetzt, und unter seiner Leitung erreichte der Verein zweimal das Viertelfinale des Europapokals der Landesmeister, so im Jahr 1981, als sie von Inter Mailand besiegt wurden, und im Jahr 1982, als sie gegen den belgischen Vertreter RSC Anderlecht verloren.

Es folgten historische Spiele wie gegen Udo Latteks FC Barcelona während des Europapokals der Pokalsieger 1982/83. In beiden Spielen war Barcelona die bessere Mannschaft und Roter Stern wurde schließlich besiegt. Bemerkenswert war jedoch: Als Barcelonas Diego Maradona seinen zweiten Treffer durch einen Lupfer vor rund 100.000 Zuschauern im „Marakana“ erzielte, war das Belgrader Publikum so begeistert von dem Tor, dass sogar die loyalen Belgrader Fans Maradona applaudierten, bis dahin völlig unvorstellbar. Als im Jahr 1983 Gojko Zec die Mannschaft wieder übernahm, fand er nur einen Spieler aus seiner Meister-Generation von 1977 vor, Stürmer Miloš Šestić. Besonders nach dem Abgang von Petrović und Savić während Saison 1982/83, wurde Šestić einer der Führungsspieler der neuen Roter-Stern-Generation, die Spieler wie Ivković, Elsner, die Brüder Boško und Milko Đurovski, Musemić, Milovanović, Janjanin sowie Mrkela beinhaltete. Gojko Zec wiederholte die Triumphe aus seinem vorherigen Mandat und Roter Stern gewann 1984 die Meisterschaft und 1985 den Pokal. Bevor die Ära von Gojko Zec endete, erreichte Roter Stern noch einmal das Viertelfinale des Europapokals der Pokalsieger 1985/86, verlor jedoch gegen Atlético Madrid, das schließlich bis ins Finale kam.

1986–1991: Der Weg nach Bari

Die Jahre von 1986 bis 1991 waren wohl die wichtigsten und erfolgreichsten in der Geschichte des Vereins. Der Weg von Roter Stern Belgrad zum Europapokal-Finale nach Bari sollte schließlich durch den ersten Gewinn des Europapokals der Landesmeister gekrönt werden und letztlich auch den Weltpokal nach Belgrad bringen.

Der Meisterplan

Roter Stern-Trainer Velibor Vasović als Spieler.

Seit Mitte der 1980er-Jahre fanden legendäre Veränderungen im Verein statt. In den vergangenen zwei Jahrzehnten hatte Roter Stern bereits zahlreiche gute Ergebnisse im europäischen Fußball erzielt, und die Mannschaft bestand hauptsächlich aus Spielern, die aus der eigenen Jugend stammen, und die gelegentlich durch junge, talentierte Fußballer aus kleineren, hauptsächlich serbischen Klubs verstärkt wurde. Die neue Vereinsführung, angeführt vor allem von Dragan Džajić, aber auch von Vladimir Cvetković, beschloss jedoch, einen anderen Weg zu nehmen. Man entschied sich für die Auswahl der besten jugoslawischen Spieler, denn das Management hatte das Ziel, ein Team aufzubauen, das mit den stärksten europäischen Mannschaften um die Spitze im europäischen Fußball konkurrieren sollte.

Trotz der neuen Einkaufspolitik behielt der Verein seinen schnellen Spielstil und setzte weiterhin auf schnelle Stürmer und kreative Mittelfeldspieler. In diesem Sommer wurde Velibor Vasović Trainer und Roter Stern wurde von einer Reihe von talentierten jungen Spielern verstärkt. Der erste Schritt in Richtung Europapokalgewinn war die Verpflichtung der Stürmern Borislav Cvetković und Milivoj Bračun, des Abwehrspielers Slobodan Marović sowie des Spielmachers Dragan Stojković von Radnički Niš, eines der besten jugoslawischen Fußballers aller Zeiten, und von Torhüter Stevan Stojanović aus der eigenen Jugend.

1987 wurde schließlich ein Fünf-Jahres-Plan des Vereins entwickelt, dessen Hauptziel es war, den Europapokal der Landesmeister zu gewinnen. Alles, was geplant wurde, sollte auch schließlich erreicht werden. Im Europapokal der Landesmeister 1986/87 kam schließlich die erste große Herausforderung auf Roter Stern Belgrad zu, denn sie trafen auf Spaniens Giganten Real Madrid mit seinen Stars Hugo Sánchez und Emilio Butragueño. Im „Marakana“ gewann Roter Stern schließlich vor einem begeisterten Publikum mit 4:2, verlor jedoch das Rückspiel mit 0:2 und schied aufgrund der Auswärtstorregel aus dem Pokal aus. Die Vereinsführung baute schließlich weiterhin an einem „Dream Team“ und verpflichtete Dragiša Binić, der später zu einem der schnellsten Stürmer Europas werden sollte, sowie Robert Prosinečki, einen der begabtesten jugoslawischen Spieler, der später auch mit der Nationalmannschaft die Junioren-Fußballweltmeisterschaft 1987 gewann und zum besten Spieler des Turniers gewählt wurde. Des Weiteren nahm Roter Stern den neuen jugoslawischen Nationalspieler Refik Šabanadžović unter Vertrag, ebenso wie die Offensivspieler Dejan Savićević und Darko Pančev, die noch besten verbleibenden Spieler in der Liga sowie den talentierten Abwehrspieler Ilija Najdoski.

Das „Marakana“ erlebte 1988 zwei Spiele gegen den AC Milan innerhalb von zwei Tagen.

Wie stark und bereit Roter Stern Belgrad für Höchstleistungen bereits zu dieser Zeit war, zeigte sich schon in der nachfolgenden Saison. 1988 erwartete Belgrads „Marakana“ ein weiteres Super-Spektakel mit einem bis dahin unerwarteten Ereignis. Im Europapokal der Landesmeister 1988/89 spielte Roter Stern Belgrad im Achtelfinale gegen Arrigo Sacchis AC Mailand, gespickt mit dem niederländischen Europameister-Trio Ruud Gullit, Marco van Basten und Frank Rijkaard, die absoluten Superstars zu dieser Zeit sowie weiteren Stars, darunter Roberto Donadoni, Carlo Ancelotti, Franco Baresi, Mauro Tassotti, Alessandro Costacurta und Paolo Maldini. Der AC Mailand war zu dieser Zeit die absolute Macht im europäischen Fußball und die absolut größte Herausforderung für den Verein, aber im San Siro schockte Roter Stern Belgrad die „Rossoneri“ durch ein Tor von Dragan Stojković und erreichte ein hochverdientes 1:1.

Viele der Mailänder Fans waren höchst besorgt um das Weiterkommen ihres Vereins, und das, wie sich schon bald zeigen sollte, zu Recht. Denn in der „Hölle von Belgrad“ kamen die Italiener in höchste Schwierigkeiten, als Savićević Roter Stern vor 100.000 fanatischen Fans in Führung schoss. Doch zum Glück für die Mailänder wurde das Spiel in der 64. Minute vom Schiedsrichter, trotz Belgrader Proteste, wegen zu dichten Nebels abgebrochen. Aufgrund der extrem schlechten Sichtverhältnisse wurde beschlossen, dass das Spiel am nächsten Tag wiederholt werden sollte. Am nächsten Tag brachte van Basten den AC Mailand in Führung, doch schon bald darauf schoss Stojković den 1:1-Ausgleich. Das Spiel ging schließlich ins Elfmeterschießen, in dem sich die Italiener mit 4:2 durchsetzten und am Ende auch den Europapokal der Landesmeister gewannen.

Durch die Fokussierung auf Europa verlor Roter Stern die Meisterschaft an Vojvodina Novi Sad. Schließlich wurde die Konzentration auf den Gewinn des UEFA-Pokal 1989/90 gelegt. Nach Siegen über Galatasaray Istanbul und den FK Žalgiris aus Litauen spielte das Team von Dragoslav Šekularac in der dritten Runde gegen den 1. FC Köln. In Belgrad gewann Roter Stern vor etwa 100.000 Zuschauern durch zwei Tore von Savićević mit 2:0, in Köln verlor die Mannschaft jedoch mit 0:3.

Bereits zuvor verpflichtete Belgrad mit dem ehemaligen Europapokalsieger Miodrag Belodedić einen erfahrenen Spieler, der gegen Köln spielen sollte. Doch als Ceaușescu noch an der Macht war, lief Belodedić 1988 von Rumänien nach Jugoslawien über und Roter Stern nahm ihn auf, jedoch suspendierte ihn die UEFA auf der Grundlage von fehlenden Daten, doch schon bald wurde Belodedić grünes Licht gegeben. 1990 wurde Šekularac durch Ljupko Petrović ersetzt, der Mann, der mit Vojvodina ein Jahr zuvor die Meisterschaft gewann. Er brachte Roter Sterns talentierten Jugendspieler Vladimir Jugović in die erste Mannschaft, und bald sollte auch Siniša Mihajlović seinem ehemaligen Meister-Trainer folgen. Jedoch wurde Roter Stern ernsthaft durch den Weggang von Dragan Stojković, der zweifellos zu den besten „10er-Spielmachern“ der Welt gehörte, was er auch schließlich während der Fußball-Weltmeisterschaft 1990 bewies, deutlich geschwächt. Stojković wechselte zu Olympique Marseille, ohne zu ahnen, dass er bereits im Mai des nächsten Jahres seine ehemaligen Mannschaftskollegen wiedersehen sollte. Obwohl ohne seinen Kapitän, gewann Roter Stern problemlos die Meisterschaft und die Zeit war schließlich reif für das sorgfältig zusammengestellte Team, sich auf höchstem Niveau zu beweisen, auch wenn dies durch die politische Situation in Jugoslawien keine leichte Aufgabe war.

Das erste Spektakel – Der Grasshopper Blues

Das Hardturm-Stadion, abgerissen 2008.

In der ersten Runde des Europapokals der Landesmeister 1990/91 wurden die Grasshoppers Zürich als Gegner von Roter Stern Belgrads ausgelost. Doch der Schweizer Klub, trainiert von Ottmar Hitzfeld und angeführt von Spielern wie Alain Sutter und Ciriaco Sforza, ging durch Peter Közle in Führung, Stürmer Dragiša Binić konnte aber noch den Ausgleich erzielen. Mit dem Endergebnis von 1:1 hatte die Mannschaft von Ljupko Petrović die Chance durch einen Sieg im eigenen Stadion, dem Hardturm-Stadion, in die nächste Runde einzuziehen. Mittelfeldspieler Robert Prosinečki, der kurz zuvor zum besten Jugendspieler der Fußball-Weltmeisterschaft 1990 gewählt wurde, erzielte mit zwei Treffern gegen die Züricher seine ersten dieser Europapokal-Saison. Es folgten zwei weitere Treffer durch Darko Pančev und Duško Radinović sowie Közles zweiter Treffer gegen die Jugoslawen.

Nach dem 4:1-Sieg empfing Belgrad den schottischen Rekordmeister Glasgow Rangers. Im ausverkaufte Marakana von Belgrad und unterstützt durch seine Anhänger, die Delije, gewannen die Heimmannschaft. Innerhalb weniger Minuten führte Belgrad durch ein Eigentor von John Brown sowie durch ein Freistoßtor von Prosinečki mit 2:0. Schließlich traf noch Pančev zum 3:0-Endstand, ein positiver Ausgangspunkt für die Begegnung in Schottland. Während des Rückspiels im Ibrox Park traf Pančev erneut, doch diesmal durch einen Fallrückzieher. Der Glasgower Ally McCoist konnte noch ausgleichen und das Ergebnis etwas glätten. Roter Stern erreichte in Glasgow ein 1:1-Unentschieden, was dem Verein einen 4:1-Gesamtsieg brachte.

Deutschland-Tour – Von Dresden nach München

Roter Stern setzte seine beeindruckende Form im Viertelfinale des Europapokals fort. Der Klub begann seine Deutschland-Tournee, verstärkt durch Siniša Mihajlović vom amtierenden jugoslawischen Meister Vojvodina Novi Sad (der 2.000.000 Mark kostete, was zu dieser Zeit einer der teuersten Transfers war), gegen den letzten DDR-Meister Dynamo Dresden. Das Spiel war vom Belgrader Publikum hoch erwartet und in der Fußball-Hölle „Marakana“ – das Szenario war dasselbe wie gegen Glasgow – wurde der Rivale vor frenetischen 100.000 Roter-Stern-Fans (um das Stadion waren weitere 20.000 Fans) überrannt und durch ein Freistoßtor von Robert Prosinečki sowie zwei Tore durch Dragiša Binić und Dejan Savićević mit 3:0 besiegt. Bemerkenswert war vor allem die Stadion-Atmosphäre, die eine der besten in der Geschichte von Roter Stern war. Das Rückspiel in Dresden hatte für Roter Stern einen schlechten Anfang, denn Torsten Gütschows schnelles Führungstor gab den Ostdeutschen Hoffnung, allerdings gelang es ihnen, durch Tore von Dejan Savićević und Darko Pančev das Ergebnis umzudrehen.

Das ehemalige Rudolf-Harbig-Stadion

Das Spiel im Rudolf-Harbig-Stadion wurde schließlich wegen Zuschauerausschreitungen vom spanischen Schiedsrichter Emilio Soriano Aladrén beim Stand von 1:2 in der 78. Minute abgebrochen. Aus der Dresdner Fan-Kurve waren Feuerwerkskörper und Wurfgeschosse auf den Rasen geworfen worden, und die Polizei musste gegen die Randalierer Wasserwerfer einsetzen. Das Spiel wurde mit 0:3 gewertet, und brachte Roter Stern einen 6:0-Gesamtsieg sowie das insgesamt dritte Halbfinale im Europapokal der Landesmeister, wo sie schließlich auf den deutschen Rekordmeister FC Bayern München und seine amtierenden Fußball-Weltmeister trafen.

Das Olympiastadion in München, in dem Roter Stern das Halbfinal-Hinspiel gegen den FC Bayern München mit 2:1 gewann

Obwohl Roter Sterns Erfahrungen mit den Bayern schlecht waren, strahlten im Verein alle voller Optimismus, vor allem Vereinslegende und Sportdirektor Dragan Džajić, der einen Sieg in München ankündigte. Die Führung durch Roland Wohlfarth gab den Bayern nur einen kurzfristigen Vorteil, denn Roter Stern ergriff im Olympiastadion die Initiative und schlug zurück mit einem Tor durch Darko Pančev. Dann in der 70. Minute durchbrach Belgrads Abwehr einen Bayern-Angriff. Pančev passte zu Savićević, der schließlich Jürgen Kohler und Raimond Aumann davonlief und den zweiten Treffer für Roter Stern zum 2:1-Endstand erzielte.

Die etwa 15.000 Roter-Stern-Belgrad-Anhänger feierten in der Nordkurve des Stadions diesen historischen Sieg. Letztendlich begann sich langsam das Tor zu Europas Fußball-Thron für den Verein aus Belgrad zu öffnen.

Im Rückspiel wurden die Bayern von Roter Sterns „Delije“ mit einer historischen Pyro-Show rund um das ganze Stadion in Empfang genommen. Doch kurz zuvor stand Jugoslawien in der Tat am Rande eines Bürgerkriegs, als im März 1991 die ersten bewaffneten Zusammenstöße des Krieges begannen. Als Beginn des Krieges gelten je nach Sichtweise auch schon Zusammenstöße zwischen Fans von Dinamo Zagreb und Roter Stern Belgrad in Zagreb am 13. Mai 1990. Roter Sterns Mittelfeldspieler Siniša Mihajlović (aus Borovo Selo) schoss Roter Stern mit einem Freistoßtor in der ersten Halbzeit in Führung. Doch dann ging Klaus Augenthalers Freistoß durch die Arme von Torhüter Stevan Stojanović und fünf Minuten später traf schließlich Manfred Bender zur 2:1-Führung. Somit war Bayerns Hinspielniederlage ausgeglichen. In den verbleibenden 30 Minuten gab es eine Reihe von Chancen auf beiden Seiten, doch als das Spiel in seine letzten Minuten ging, griff Roter Stern noch ein letztes Mal an.

Die Nord-Tribüne des Roter-Stern-Stadions, die Seite, auf der das entscheidende Tor zum Finaleinzug fiel.

Bis zur 90. Minute führten die Bayern mit 2:1 und wären somit in der Verlängerung gewesen. Schließlich kam es zum historischen Moment, denn nach einem Doppelpass zwischen Vladimir Jugović und Darko Pančev kam der Ball zu Robert Prosinečki. Der lief über die linke Seite des Feldes und passte den Ball wieder zurück zu Siniša Mihajlović. Nach dessen flacher Hereingabe in den Strafraum versuchte Klaus Augenthaler den Schuss abzufangen, doch fälschte er dabei den Ball so unglücklich ab, dass der Ball in einem hohen Bogen über den Kopf von Bayerns Torhüter Raimond Aumann ins Netz fiel und eine riesige Begeisterung im Stadion auslöste, denn mit einem 2:2 würde Roter Stern ins Finale einziehen. Der Schlusspfiff löste schließlich eine große Feier im Stadion und eine massive Invasion auf dem Platz aus. Der 4:3-Gesamtsieg brachte Roter Stern, nach insgesamt drei Halbfinals, das erste Finale im Europapokal der Landesmeister, wo auf sie bereits der französische Meister Olympique Marseille wartete.

Europapokalsieg – Europas hellster Stern

Erfolgscoach Ljupko Petrović, gewann mit Roter Stern Belgrad den Europapokal der Landesmeister 1990/91 in Bari.

Das Finale des Europapokals der Landesmeister 1990/91 wurde im Stadio San Nicola in der italienischen Stadt Bari ausgetragen. Roter Stern kam nach Italien ungewöhnlich früh, und zwar ganze sechs Tage vor dem Finale. Das Team richtete seine Basis in der Stadt Monopoli, 40 km südöstlich von Bari ein. Dort residierten sie im Hotel Il Melograno und trainierten in den Einrichtungen des AC Monopoli. Aufgrund des großen Interesses der Medien und zahlreicher europäischer Spitzenvereine an den Spielern von Roter Stern Belgrad versuchte die Vereinsführung, ihren Fußballern die volle Konzentration auf das Finale zu gewährleisten. Die Spieler kamen sofort nach der Ankunft in eine Art Halb-Quarantäne, getrennt von ihren Frauen und Freundinnen, und ohne die Möglichkeit, Anrufe im Hotel in Empfang zu nehmen, jedoch in der Lage, ausgehende Anrufe zu tätigen. In den kommenden Tagen war Roter Stern auch von einem großen Gefolge, bestehend aus ehemaligen Spielern und Trainern sowie Freunden des Vereins begleitet, die alle geschlossen und konzentriert daran arbeiteten, den Pokal nach Belgrad zu holen. Darunter waren Vereins-Legenden wie Rajko Mitić und Dragoslav Šekularac, ehemalige Spieler wie Srđan Mrkušić, Stanislav Karasi, der Ex-Trainer Milorad Pavić sowie zahlreiche serbische Prominente und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, wie z. B. die Schauspieler Ljuba Tadić und Ivan Bekjarev sowie der Musiker und Poet Bora Đorđević, besser bekannt als der Sänger der Rockband Riblja čorba. Schließlich konnte Roter Stern-Trainer Ljupko Petrović seine Spieler intensiv für die bevorstehende Begegnung mit Olympique Marseille vorbereiten.

Aufstellung im Finale des Europapokals der Landesmeister 1991

Stojanovć (C)
Marović
Šabanadžović
Radinović
Binić
Roter Sterns Aufstellung im Finale des Europapokals der Landesmeister 1990/91. (Trainer: Ljupko Petrović).

Nachdem der ambitionierte Bernard Tapie 1985 das Amt des Vereinspräsidenten von Marseille übernommen hatte, investierte der Klub in den folgenden Jahren viel Geld für die Neuverpflichtungen von Spielern mit internationalem Format. Fürs Finale standen Marseille dementsprechend Spieler wie Manuel Amoros, Chris Waddle, Basile Boli, Jean Tigana, Dragan Stojković, Abédi Pelé und insbesondere Jean-Pierre Papin zur Verfügung, alle unter dem Kommando von Top-Trainer Raymond Goethals. Bis zum Zeitpunkt des Finales hatte Roter Stern 18 Tore in 8 Spielen erzielt, während der französische Meister 20 Tore geschossen hatte. Daher wurde für das 100. Finale eines europäischen Fußballwettbewerbs ein torreiches Spektakel erwartet. Dennoch entschied sich Petrović überraschend für eine Defensiv-Taktik. Nach 120 Minuten und nur wenigen Chancen auf beiden Seiten sollte die Entscheidung erst im Elfmeterschießen fallen. Im ersten Durchgang traf Robert Prosinečki gegen Pascal Olmeta, während Stevan Stojanović den Schuss von Manuel Amoros parieren konnte. Es zeigte sich später, dass dies die entscheidende Situation des Spiels war. Es folgten die Treffer in folgender Reihenfolge: Dragiša Binić (Roter Stern), Bernard Casoni (Marseille), Miodrag Belodedić (Roter Stern), Jean-Pierre Papin (Marseille), Siniša Mihajlović (Roter Stern) und Carlos Mozer (Marseille). Die Chance zum entscheidenden Treffer bekam Stürmer Darko Pančev, der Gewinner des europäischen Goldenen Schuhs 1991 als bester Torjäger Europas; er erzielte schließlich das Tor und brachte den Europapokal-der-Landesmeister-Titel zum ersten Mal nach Jugoslawien bzw. Serbien.

Roter Stern Belgrad gewann das Elfmeterschießen am 29. Mai 1991 vor 60.000 Zuschauern und einem Millionenpublikum mit 5:3. Der Erfolg wurde in Jugoslawien sehr gefeiert, jedoch war der Finalsieg einer der letzten sportlichen Erfolge Jugoslawiens.

Weltpokalsieg – Made in Japan

Als Meister Europas spielte Roter Stern Belgrad um den Europäischen Supercup und um den Weltpokal, der schon seit einem Jahrzehnt in Tokio ausgetragen wurde. Üblicherweise bestand der Supercup aus zwei Spielen, jedoch fand nur ein Spiel gegen Manchester United, und zwar im Old Trafford, statt, aufgrund des Krieges, der bereits in Jugoslawien begonnen hatte. Trotz der Tatsache, dass Roter Stern Belgrad den größten Teil des Supercup-Finales kontrollierte, sowie der Tatsache, dass vor allem Dejan Savićević im Theatre of Dreams glänzte, fiel nur ein einziges Tor durch den Schotten Brian McClair, und Manchester gewann letztlich mit 1:0.

Im Olympiastadion von Tokio sah Roter Stern Belgrad die Chance, das Jahr mit einem weiteren internationalen Titel zu krönen. Der Rivale war der chilenische Verein Colo-Colo, der die Copa Libertadores gewonnen hatte. Auf der Trainerbank der Mannschaft aus Santiago de Chile saß Mirko Jozić, unter dessen Führung Jugoslawien die Junioren-Fußballweltmeisterschaft 1987 gewonnen hatte und Robert Prosinečki zum besten Spieler des Turniers gewählt wurde. Allerdings verließ Prosinečki das Team nach dem Gewinn des Europapokals der Landesmeister für 15 Mio. Euro zu Real Madrid, bis dahin einer der teuersten Transfers in der Geschichte des Fußballs, ebenso wie Stevan Stojanović, Slobodan Marović, Refik Šabanadžović und Dragiša Binić.

In der ersten Halbzeit des Weltpokal-Finales brachte Vladimir Jugović, der jüngste im Kader, die Mannschaft aus Belgrad in Führung. Doch Roter Stern Belgrad setzte seine Überlegenheit fort, trotz des Ausschlusses von Dejan Savićević kurz vor der Halbzeit, und konnte einen weiteren Sieg einfahren. Zum Zeitpunkt der roten Karte hatte Belgrad bereits einen Vorsprung durch das Tor von Jugović, jedoch erzielte er sein zweites Tor, was ihm schließlich auch den Toyota-Preis brachte, der für den besten Spieler der Partie bestimmt war. Letztendlich traf noch Stürmer Darko Pančev, und der Verein feierte einen eindeutigen 3:0-Sieg. An diesem 8. Dezember 1991 hatte Roter Stern Belgrad alles, was ein Fußballverein nur erreichen konnte, er war Europapokalsieger der Landesmeister und Weltpokalsieger und damit auf dem Höhepunkt seines Ruhmes.

1992–2000: Niedergang

Im Constant-Vanden-Stock-Stadion endete die lange Ära von Roter Stern im Europapokal.

Roter Stern Belgrad nahm als Titelverteidiger und Landesmeister Jugoslawiens am Europapokal der Landesmeister 1991/92 teil. Auf Anweisung der UEFA dufte der Verein jedoch den Pokal aufgrund des bereits ausgebrochenen Jugoslawienkrieges nur durch Spiele außerhalb des Landes verteidigen, obwohl eine sichere Austragung der Spiele in Serbien möglich war, was letztlich die Chancen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung erschwerte. Schließlich trug Roter Stern seine Spiele in den ungarischen Städten Szeged und Budapest sowie in der bulgarischen Hauptstadt Sofia aus. Auf den Weg in die Gruppenphase besiegten sie den Portadown FC sowie Apollon Limassol. Die Gruppenphase begann für den Verein mit einer Auswärts-Niederlage gegen Sampdoria Genua, die vom Serben Vujadin Boškov trainiert wurden und mit ihm bereits den Europapokal der Pokalsieger 1989/90 gewannen. Es war die erste Niederlage für Roter Stern Belgrad nach insgesamt 17 Spielen, die fünftlängste Serie eines Vereins ohne eine Niederlage in einem europäischen Fußball-Wettbewerb.

Schließlich folgten Siege gegen RSC Anderlecht in Ungarns Hauptstadt Budapest, sowie gegen Panathinaikos Athen in beiden Spielen. Das entscheidende Spiel um den Finaleinzug fand gegen Sampdoria Genua in Sofia statt, als Roter Stern Belgrad nach einer 1:0-Führung noch mit 1:3 besiegt wurde und die Italiener ins Finale des Europapokals der Landesmeister einzogen. Das Ende einer langen Ära, in der Roter Stern Belgrad 22-mal im Europapokal überwinterte und 24 Saisonen hintereinander dort vertreten war, endete mit der 2:3-Niederlage in einem bedeutungslosen Spiel gegen den RSC Anderlecht in Brüssel, im Constant-Vanden-Stock-Stadion.

Im nationalen Fußball-Wettbewerb verließen die Vereine aus Kroatien und Slowenien die Liga nach der Saison 1990/91; die Vereine aus Mazedonien nach der Saison 1991/92, nachdem diese Länder ihre einseitige Unabhängigkeit von Jugoslawien erklärt hatten. Die Mannschaften aus Bosnien und Herzegowina konnten die Saison 1991/92 nicht beenden, außer Borac Banja Luka, da dort bereits im April der Bosnienkrieg ausbrach. Nachdem Jugoslawien in seine Einzelstaaten zerbrochen war, arrangierten sich Serbien und Montenegro und formten im April 1992 den gemeinsamen Staat Bundesrepublik Jugoslawien, jedoch wurden bereits Ende Mai gegen das Land UN-Sanktionen verhängt. Die UEFA entschied, die Jugoslawische Fußballnationalmannschaft von der Fußball-Europameisterschaft 1992 auszuschließen, obwohl sie bereits sportlich qualifiziert war. Dafür rückte das eigentlich gar nicht qualifizierte Dänemark nach und wurde schließlich Europameister. Ebenso wurden alle jugoslawischen Vereine aus allen europäischen Fußball-Wettbewerben ausgeschlossen, was schließlich zu der Verdrängung des bis dahin erfolgreichen jugoslawischen Fußballs aus der internationalen Fußball-Szene führte, womit der Slogan „Politik hat keinen Platz im Sport“ hier keine Berücksichtigung fand.

Zwar konnte noch die Meisterschaft 1992 gewonnen und somit zum zweiten Mal seit der Miljanić-Ära ein Meisterschafts-Hattrick erzielt werden, jedoch war allen klar, dass dem Verein sehr harte Zeiten bevorstanden. Schließlich verließ Roter Stern seit dem Sieg im Europapokal der Landesmeister 1990/91 praktisch die ganze Mannschaft, darunter Robert Prosinečki (Real Madrid), Dejan Savićević (AC Mailand), Darko Pančev (Inter Mailand), Siniša Mihajlović (AS Rom), Miodrag Belodedić (FC Valencia), Vladimir Jugović (Sampdoria Genua), Ilija Najdoski, Vlada Stošić, Rade Tošić und Milorad Ratković, die nach Spanien gingen, Stevan Stojanović, der nach Belgien wechselte. Slobodan Marović und Duško Radinović gingen nach Schweden, Refik Šabanadžović nach Griechenland, Dragiša Binić nach Tschechien und Trainer Ljupko Petrović nach Uruguay. Es war bis dahin ein einzigartiger Ausverkauf einer Spitzen-Mannschaft und ein beispielloser Zerfall eines europäischen Fußballgiganten auf unbestimmte Zeit.

Roter Stern wurde durch den Verlust seiner gesamten Erfolgs-Generation stark geschwächt, und der Zerfall des Landes, der jahrelange Krieg, die UN-Sanktionen und deren wirtschaftliche Auswirkungen, sowie der UEFA-Ausschluss trafen den Verein ziemlich hart. Schließlich folgte eine Reihe von Meisterschafts-Siegen durch den Stadtrivalen Partizan Belgrad. 1994 kehrte Erfolgscoach Ljupko Petrović zurück und der 14. Pokalsieg wurde von einer anderen Generation von Spielern 1995 gewonnen, darunter Dejan und Jovan Stanković, Darko Kovačević, Perica Ognjenović, Goran Đorović, Dejan Stefanović, Nenad Sakić, Bratislav Živković, Nebojša Krupniković, Dejan Petković, Zvonko Milojević und Mitko Stojkovski. Auf dem Weg zur Meisterschaft 1995 wurde im legendären 100. Belgrader Derby Rivale Partizan zu Hause vor 80.000 Zuschauern durch Tore von Darko Kovačević und Mitko Stojkovski mit 2:1 besiegt. Dennoch war es nur eine kurze Pause bis zum Sturz in die erfolglosen Jahre, und unter den Umständen zu jener Zeit war es schwer für den Verein, den richtigen Weg wieder zu finden. 1999 beendete Roter Stern die Meisterschaft als Dritter, was die schlechteste Platzierung in der Liga in den vergangenen 20 Jahren war. In der Zeit zwischen Mai 1992 und Mai 2000 wurde nur eine Meisterschaft gefeiert, allerdings gewann man fünfmal den Pokal und hatte ein paar erfolgreiche Spiele in den europäischen Wettbewerben.

Die schwierige Rückkehr nach Europa

Während der Saison 1994/95 erlaubte die UEFA allen jugoslawischen Fußballvereinen, wieder am Europapokal teilzunehmen, während die Jugoslawische Fußballnationalmannschaft weiterhin ausgeschlossen blieb, wie bereits während der Fußball-Europameisterschaft 1992, als sie trotz vorheriger erfolgreicher Qualifikation aus dem Turnier genommen und durch den Zweiten der Qualifikationsgruppe und späteren Europameister Dänemark ersetzt wurden. Doch schließlich traf ein weiteres Schicksal die jugoslawischen Vereine. Denn anstatt dort weitermachen zu dürfen, wo die Vereine im Frühjahr 1992 aufhören mussten, beschloss die UEFA, dass die bis dahin erreichten Punkte für die UEFA-Fünfjahreswertung aller jugoslawischen Vereine gelöscht werden sollten. Somit wurde Roter Stern Belgrad, der Europapokalsieger der Landesmeister von 1991, der Halbfinalist von 1992, die Mannschaft, die in der UEFA-Gesamtwertung des 20. Jahrhunderts bis dahin zu den besten Mannschaften Europas gehörte, praktisch am Ende der UEFA-Fünfjahreswertung bzw. UEFA-Klubrangliste platziert. Anstatt den Fußball zu fördern, was auch zu den Aufgaben der UEFA gehörte, sollte deren Entscheidung nicht nur für Roter Stern langfristige katastrophale Folgen haben, sondern für den gesamten jugoslawischen Fußball. Anstatt die Vorzüge der jahrzehntelangen Arbeit zu genießen und einen Platz in der Gruppenphase der Champions League zu bekommen, landeten sie im UEFA-Pokal und mussten bereits in der 1. Runde starten.

Das erste internationale Spiel war ein Testspiel gegen Olympiakos Piräus in Belgrad, das von Roter Stern mit 4:1 gewonnen wurde. Eine große Fahne mit „Welcome Orthodox Brothers“ („Willkommen orthodoxe Brüder“) war eine Willkommensgeste gegenüber den griechischen Fans und Spielern seitens der Belgrader Fans. Seit dieser Begegnung gibt es eine enge Freundschaft zwischen diesen beiden Vereinen und ihren Anhängern. Das erste offizielle Spiel in einem europäischen Wettbewerb fand am 8. August 1995 im Rahmen des UEFA-Pokals 1995/96 gegen Xamax Neuchâtel statt. Trotz aller Probleme wurde die neue Roter-Stern-Generation daheim von 60.000 Fans begrüßt, aber nach zahlreichen verpassten Chancen wurde Roter Stern mit einem Last-Minute-Tor bestraft und verlor erstmals seit dem Europapokal der Pokalsieger 1985/86, also seit zehn Jahren, wieder ein Heimspiel. Im Rückspiel fielen keine Tore und Roter Stern Belgrad schied bereits in der 1. Runde aus, was bis dahin in der ganzen Vereinsgeschichte noch nie geschehen war.

Auch wenn die erste Saison im Europapokal für den Verein eine herbe Enttäuschung war, wurde die zweite Saison umso vielversprechender. Zur neuen Spielzeit 1996/97 wurde Vladimir Petrović als Trainer verpflichtet. Mit ihm und einer neuen Generation von Spielern wie Dejan Stanković, Perica Ognjenović und Zoran Njeguš, besiegte Roter Stern im Europapokal der Pokalsieger 1996/97 Heart of Midlothian aus Schottland, und nach einer 1:0-Niederlage in Kaiserslautern kam die Nacht, die mit drei Toren für Roter Stern in der Nachspielzeit enden sollte. Die Belohnung für den 4:0-Sieg über den zukünftigen Deutschen Meister 1. FC Kaiserslautern war das Duell im Achtelfinale gegen den FC Barcelona. Die Katalanen unter der Leitung von Trainer Bobby Robson und Co-Trainer José Mourinho waren gespickt mit Stars wie Ronaldo, Luís Figo, Christo Stoitschkow, Pep Guardiola, Gheorghe Popescu und Luis Enrique, die stärkste Mannschaft des Turniers, was sie schließlich auch mit dem Gewinn des Pokals bestätigten. Zwar verlor Roter Stern in Barcelona mit 3:1, aber sie gaben sich nicht auf. In Belgrad ging Barça durch eine wahre Hölle und Roter Stern ging in Führung durch Zoran Jovičić, aber Giovanni glich aus, und Barcelona rettete sich über die Zeit. Die Atmosphäre im „Marakana“ war wohl eine der besten in den letzten Jahren, die die Fans seit dem Krieg erleben durften.

1999–2004: Das neue Jahrtausend

Um die Jahrtausendwende konnte Roter Stern wieder nationale Erfolge feiern. Aufgrund der schwierigen finanziellen Lage war es dem Verein seit dem Zusammenbruch des Landes jedoch kaum mehr möglich, das Niveau von früher zu erreichen, da die besten Spieler anfangs jährlich ins Ausland abwanderten, um die folgende Saison zu finanzieren. Dazu versetzten der Kosovokrieg und die NATO-Luftangriffe auf Jugoslawien dem Land und seinem Fußball nochmal einen schweren Schlag. Roter Stern konnte trotz der schwierigen Situation in der Spielzeit 1998/99 den Pokal durch einen Sieg über Partizan für sich entscheiden. Doch nach einem schlechten Start in die Saison 1999/00 wurde Trainer Miloljub Ostojić entlassen und durch Slavoljub Muslin ersetzt. Als Mitglied der glorreichen Generation, die im UEFA-Pokal 1978/79 das Finale erreichte, brachte er eine frische Philosophie in die Mannschaft und Roter Stern konnte das Double gewinnen. In der Saison 2000/01 gelang es Roter Stern, die Meisterschaft zu verteidigen, sie verloren aber das Pokalfinale gegen Partizan. Während dieser Zeit nahm Roter Stern Belgrad auch zum ersten Mal an der Qualifikation zur Champions League teil, die seit der Saison 1992/93 den Europapokal der Landesmeister ersetzt.

Während der Champions League 2000/01 spielte Roter Stern in der letzten Qualifikationsrunde gegen Dynamo Kiew, schied jedoch nach einem 0:0 in Kiew und einem 1:1 in Belgrad aus. Am 22. Dezember 2001 verloren Roter Stern Belgrad und die jugoslawischen Nationalmannschaft auf tragische Art und Weise einen ihrer Spieler. Jovan Gojković, der für Roter Stern von 1997 bis 2000 spielte, starb bei einem Autounfall in Belgrad. Er wurde nur 26 Jahre alt. In der Champions League 2001/02 scheiterte man erneut in der letzten Runde an Bayer Leverkusen, den späteren Finalisten des Wettbewerbs. Muslin verließ Roter Stern im September 2001, nachdem Roter Stern begann, die nächsten zwei Meisterschaften an Partizan zu verlieren, und wurde durch Zoran Filipović ersetzt. Im UEFA-Pokal 2002/03 scheiterte man knapp an Lazio Rom. 2003 kehrte Slavoljub Muslin als Trainer von Roter Stern Belgrad zurück. In der Saison 2003/04 hat der Verein einen neuen Rekord aufstellen können, denn Dank seiner starken Defensivleistung, in der vor allem der junge Nemanja Vidić überzeugen konnte, kassierte Roter Stern nur 13 Tore in 30 Spielen und gewann schließlich die Meisterschaft.

2004–heute: Gegenwart

Das Jahr 2004 begann mit Ljupko Petrović, der zum dritten Mal in der Geschichte des Vereins das Traineramt übernahm. Trotz eines 3:2-Sieges gegen den PSV Eindhoven in der Champions League 2004/05 schied Roter Stern durch eine 0:5-Auswärtsniederlage aus, was die höchste Niederlage in der Geschichte des Vereins in einem europäischen Wettbewerb bedeutete. Noch immer unter Schock, scheiterte man anschließend im UEFA-Pokal gegen Zenit St. Petersburg. Schließlich verlor man auch den Kampf um die Meisterschaft an Partizan. Roter Stern beendete diese unglückliche Saison mit einer Niederlage im Pokal-Finale. 2005 verließ Dragan Džajić den Sessel des Präsidenten und gab seine Funktion nach mehr als 20 Jahren an der Spitze des Vereins an Dragan Stojković ab. In derselben Saison übernahm Walter Zenga und damit zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte ein Ausländer das Amt des Trainers. In der Saison 2005/2006 holte Roter Stern das Double, kam aber im UEFA-Pokal nicht über die Gruppenphase hinaus. Jedoch wurden europäische Topvereine auf Nikola Žigić aufmerksam, als er beim 3:1-Sieg gegen den AS Rom zwei von drei Toren selbst erzielte und das dritte vorbereitete. Es gelang dem Verein, Žigić noch zu halten. In der UEFA Champions League 2006/07 traf Roter Stern auf den AC Mailand und Superstar Kaká. Die Rossoneri gewannen im Giuseppe-Meazza-Stadion mit 1:0 und in Belgrad mit 2:1, beide Spiele hatten einen Hauch der legendären Spiele aus den späten 1980er Jahren. Roter Stern war in der Tat ein gutes Omen für Mailand, weil sie wie damals, nachdem sie Roter Stern besiegt hatten, den Pokal gewannen, genau wie vor 18 Jahren, wo in beiden Aufeinandertreffen Paolo Maldini dabei war. Durch das Ausscheiden in der Champions-League-Qualifikation zog es viele Stammkräfte von Roter Stern, darunter auch Žigić, ins Ausland. Diese Verluste mussten kompensiert werden, doch dies gelang nicht auf Anhieb. Roter Stern schied noch vor der Gruppenphase aus dem UEFA-Pokal aus, es fehlten einfach zu viele Stammkräfte. Es wurde daraufhin versucht, nach und nach die Lücken in der Mannschaft mit eigenen Jugendspielern und Verpflichtungen sowohl aus der heimischen Liga wie auch aus dem Ausland zu schließen.

In der Saison 2007/08 befand sich Roter Stern noch unter den besten 16 Mannschaften in der ewigen UEFA-Rangliste, unmittelbar hinter Dynamo Kiew und vor Celtic Glasgow und der PSV Eindhoven. Die UEFA Champions League 2007/08 war Roter Sterns letzter Versuch, sich für die Champions League zu qualifizieren. Der Gegner war Glasgow Rangers, und in Belgrad kamen Erinnerungen an die glorreichen Europapokal-Spiele gegen die Schotten während des Europapokals der Landesmeister 1990/91 auf, aber dieses Mal scheiterte Roter Stern knapp und landete somit im UEFA-Pokal. Dort konnte sich Roter Stern Belgrad durch 1:0-Siege gegen den polnischen Vertreter Groclin Grodzisk für die Gruppenphase des UEFA-Pokals qualifizieren. Dort war es jedoch nicht zu Ende mit den Erinnerungen, denn während des UEFA-Pokals 2007/08 spielte man in der Gruppenphase gegen den Bayern München, 16 Jahre nach dem legendären Europapokal-Halbfinale im Jahr 1991. Das Spiel gewann der FC Bayern mit 3:2.

Am 15. November 2007 erlitt die Vereins-Torwartlegende und Mitglied der Weltpokalsieger-Generation von 1991, Zvonko Milojević, bei einem Autounfall in Deutschland schwere Verletzungen und sitzt bis heute im Rollstuhl. In den Jahren 2008 und 2009 durchlebte der Verein die größte Krise seit der Vereinsgründung.[9] Aufgrund der Verpflichtung vieler ausländischer Spieler und hoher Gehälter verschuldete sich der Verein in nur zwei Jahren um 23 Millionen Euro.[10] Die Krise nahm ihren Anfang zu Beginn der Saison 2007/08. Der bis dahin amtierende Präsident Dragan Stojković trat nach dem Scheitern in der Qualifikation zur UEFA Champions League 2007/08 von seinem Amt zurück. Ihm folgten bis zur Saison 2009/10 drei Präsidenten: Toplica Spasojević (2007/08), Dan Tana (2008/09) und Vladan Lukić. Genauso schnell wie die Präsidenten wechselten auch die Trainer, und so saßen seit der Saison 2007/08 bereits sieben verschiedene Trainer auf der Bank des Rekordmeisters. Alle Rekorde brach jedoch die Anzahl der Spielerwechsel. So verzeichnete der Verein in drei Jahren 69 Zu- und 68 Abgänge.[11]

Die Lage hatte sich wieder etwas beruhigt. So wurde der Schuldenberg bereits teilweise abgebaut und Interessenten für einen Stadionbau gewonnen.[12] Lediglich die Suche nach einem gut vergütenden Hauptsponsor hat sich aufgrund der Sportgesetze Serbiens als schwierig herausgestellt.[13] Am 9. Juni 2010 hat der amtierende Vorstand unter Vladan Lukić die Mitgliedschaft im Verein Roter Stern Belgrad eingeführt. Diese soll nach dem Vorbild vom FC Barcelona und Real Madrid funktionieren. Somit geht der Verein in die Trägerschaft seiner Mitglieder über. Der Vorstand soll von nun an von der Vollversammlung gewählt werden. Dieser Schritt wurde von den Fans bereits seit Jahrzehnten erwartet.[14] Nach nur einer Woche waren bereits mehr als 5200 Fans ein offizielles Mitglied des Vereins.[15]

Seit dem 9. Juli 2010 ist Gazprom Neft, eine Tochtergesellschaft von Gazprom, Hauptsponsor von Roter Stern Belgrad. Die Summe des über fünf Jahre lang laufenden Sponsorvertrages wurde nicht veröffentlicht, jedoch ist bekannt, dass es der höchstdotierte Sponsorvertrag ist, den es je in Südosteuropa gab.[16] Zwar konnte seit der Saison 2007/08 keine Meisterschaft mehr gewonnen und keine Qualifikation für die Gruppenphase eines europäischen Wettbewerbs erreicht werden, aber 2010 und 2012 wurde jeweils der Pokal gewonnen.

Nachdem Roter Stern seit dem Titelgewinn 2007 lange auf den Gewinn der Meisterschaft warten musste, gelang in der Saison 2013/14 der insgesamt 26. Meisterschaftsgewinn.

In der Saison 2015/16 wurde der Vereinsrekord von 23 Siegen in Serie, aufgestellt in der Saison 2000/01, gebrochen. Zwischen dem 9. August 2015 dem 2. April 2016 gelangen 24 Siege in Meisterschaftsspielen in Folge.

Stadion

Namensgeber des Stadions: Rajko Mitić (1970)

Das Stadion Rajko Mitić (bis 2014: Stadion Roter Stern) hat heute ein Fassungsvermögen von 60.000 Besuchern, davon 55.538 Sitzplätze. Es ist damit das drittgrößte Stadion Südosteuropas und das größte in Serbien. Es wurde im Jahr 1964 fertiggestellt und hatte bis Anfang der 1990er-Jahre eine Kapazität von über 100.000 Zuschauern. Wegen seines damals enormen Fassungsvermögens trägt es in Anlehnung an das Maracanã in Rio de Janeiro den Beinamen Marakana.[17] Der Besucherrekord mit 110.000 Menschen wurde 1975 im Halbfinale des Europapokals der Pokalsieger aufgestellt, als Roter Stern Belgrad gegen Ferencváros Budapest spielte.[18]

Die Spielstätte erhielt nach einem Beschluss des Vereins im Dezember 2014 den Namen Stadion Rajko Mitić. Der ehemalige Spieler der Rot-Weißen, Rajko Mitić (1922–2008), bestritt für Roter Stern von 1945 bis 1958 insgesamt 572 Spiele (262 Tore) und feierte mit dem Club fünf Meistertitel und vier Pokalerfolge. Für die jugoslawische Nationalmannschaft lief er 59-mal auf und erzielte dabei 32 Tore. Von 1967 bis 1970 war er auch Trainer der jugoslawischen Auswahl. Rajko Mitić gilt als einer der größten Spieler und Trainer im jugoslawischen und serbischen Fußball.

Fans

„Delije“, die Fans von Roter Stern

Die Anhängerschaft des Vereins kommt in erster Linie aus Belgrad, jedoch hat Roter Stern zahlreiche Fans im ganzen Land. Diese Beliebtheit ist natürlich unter anderem auf jahrzehntelange Glanzleistungen im Fußball zurückzuführen. Laut jüngsten Umfragen ist Roter Stern Belgrad der beliebteste Fußballverein in Serbien. Der Verein ist auch sehr beliebt in Montenegro und Bosnien und Herzegowina, vor allem in der Republika Srpska. Roter Stern hat auch zahlreiche Anhänger in allen anderen ehemaligen jugoslawischen Republiken sowie in der serbischen und jugoslawischen Diaspora und gehört zu den 50 einflussreichsten Vereinen der Welt.[19]

Die Fans aller Mannschaften von Roter Stern bezeichnen sich als Delije (zu deutsch: Mutige, Singular Delija). Sie unterstützen traditionell alle Mannschaften von Roter Stern in jeder Sportart. Die „echten Delije“ stehen dabei in der Severna tribina (Nordkurve) des Stadions. In den 1990er Jahren wurden in der Nordkurve einige Plätze so eingefärbt, dass sie in weißer, kyrillischer Schrift das Wort „Delije“ zeigen, eine Bekundung des Vereins gegenüber seinen Fans. Die Delije sind mit den „Bad Blue Boys“ aus Zagreb, der „Torcida“ aus Split, und den „Grobari“, den Fans des Lokalrivalen FK Partizan Belgrad, die wichtigste Fangruppierung auf dem Balkan.[20]

In Westeuropa erlangten die Delije Bekanntheit beim Finale des Europapokal der Landesmeister in der Spielzeit 1990/91. In Bari, wo das Finale stattfand, unterstützten Serben und viele andere Jugoslawen aus der Diaspora ihren Verein bei ihrem ersten Sieg des Europapokals der Landesmeister.

Eine Fanfreundschaft unterhalten die Belgrader Fans unter anderem zu den Fans von Spartak Moskau und Olympiakos Piräus. Die Fans von Olympiakos trifft man des Öfteren bei Spielen der Fußball-, aber ebenso der Basketballmannschaft an. Ebenso verhält es sich auch umgekehrt, serbische Fans reisen oft zu Spielen nach Griechenland.

Der in Serbien gebrauchte Satz „Srbija do Tokija“ (dt. Serbien bis Tokio) wurde ursprünglich von der Delije erfunden in Anlehnung an den Weltpokalsieg 1991 in Tokio.

Personen

Der Kader

Erste Mannschaft Saison 2014/2015

Stand: 3. März 2015

Nr. Name Nat. geboren

Tor

1 Damir Kahriman Serbien 19.11.1984
31 Marko Trkulja Serbien 21.06.1990
95 Predrag Rajković Serbien 31.10.1995

Abwehr

2 Marko Petkovic Serbien 03.09.1992
3 Aleksandar Luković (C)ein weißes C in blauem Kreis Serbien 23.10.1982
4 Darko Lazić Serbien 19.07.1994
14 Savo Pavićević Serbien Montenegro 11.12.1980
16 Pape Mamadou Mbodj Senegal 12.03.1993
17 Stefan Djordjevic Serbien 13.03.1991
18 Miloš Cvetković Serbien 06.01.1990
30 Vukasin Jovanovic Serbien 17.05.1996
33 Dušan Anđelković Serbien 15.06.1982
34 Miloš Stojanović Serbien 18.01.1997
Nr. Name Nat. geboren

Mittelfeld

7 Saša Stojanović Serbien 21.01.1983
10 Danijel Avramovski Nordmazedonien 20.02.1995
20 Miloš Bosanćić Serbien 22.05.1988
24 Mihailo Ristić Serbien Bosnien und Herzegowina 31.10.1995
27 Aleksandar Katai Serbien 06.02.1991
28 Vukan Savićević Serbien Montenegro 29.01.1994
35 Marko Grujić Serbien 13.04.1996
55 Aleksandar Kovaćević Serbien 09.01.1992

Angriff

8 Darko Lazović Serbien 15.03.1990
9 Luca Lovic Serbien 23.12.1997
11 Gbolahan Salami Nigeria 15.04.1991
23 Joshua Parker EnglandEngland Antigua und Barbuda 01.12.1990
25 Petar Orlandić Montenegro 06.08.1990
44 Nenad Gavrić Serbien Antigua und Barbuda 12.12.1991

Bekannte ehemalige Spieler

Stern des Sterns

Roter Stern hat eine fast 50 Jahre alte Tradition, ausgewählten Spielern, die eine spürbare Auswirkung auf die Geschichte des Vereins gehabt haben, den Titel „Stern des Sterns“ (Zvezdina zvezda) zu verleihen. Bis jetzt wurden nur fünf Spieler in der Geschichte des Vereins ausgezeichnet:

Am 29. Mai 2010, zum 19. Jahrestag des Gewinns des Europapokals der Landesmeister, wurde das ganze Team von 1991 zum sechsten und letzten Stern von Roter Stern Belgrad erklärt.[21] Im Anschluss wurde eine „Hall of Fame“ eröffnet, in die die zukünftigen und bisherigen Größen von Roter Stern auf und neben dem Platz aufgenommen werden sollen.[22]

Welt- und Europapokalsieger von 1991

Torhüter:

 

Abwehr:

 

Mittelfeld:

 

Angriff:

Trainer: Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Ljupko Petrović

Andere bekannte ehemalige Spieler

     

Bisherige Trainer

  • 1946/47 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Svetozar Glišović
  • 1947/48 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Svetozar Glišović
  • 1948/49 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Aleksandar Tomašević
  • 1950/00 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Aleksandar Tomašević
  • 1951/00 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Ljubiša Broćić
  • 1952/00 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Žarko Mihajlović
  • 1952/53 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Žarko Mihajlović
  • 0000/00 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Bane Sekulić
  • 1953/54 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Ljubiša Broćić
  • 0000/00 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Boško Ralić
  • 1954/55 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Milovan Ćirić
  • 1955/56 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Milovan Ćirić
  • 1956/57 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Milovan Ćirić
  • 1957/58 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Milorad Pavić
  • 1958/59 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Milorad Pavić
  • 1959/60 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Milorad Pavić
  • 1960/61 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Milorad Pavić
  • 1961/62 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Milorad Pavić
  • 1962/63 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Milorad Pavić
  • 1963/64 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Milorad Pavić
  • 1964/65 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Ivan Toplak
  • 1965/66 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Ivan Toplak
  • 1966/67 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Miljan Miljanić
  • 1967/68 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Miljan Miljanić
  • 1968/69 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Miljan Miljanić
  • 1969/70 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Miljan Miljanić
  • 1970/71 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Miljan Miljanić
  • 1971/72 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Miljan Miljanić
 
  • 1972/73 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Miljan Miljanić
  • 1973/74 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Miljan Miljanić
  • 1974/75 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Miljenko Mihić
  • 1975/76 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Milovan Ćirić
  • 1976/77 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Gojko Zec
  • 1977/78 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Gojko Zec
  • 1978/79 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Branko Stanković
  • 1979/80 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Branko Stanković
  • 1980/81 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Branko Stanković
  • 1981/82 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Branko Stanković
  • 0000/00 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Stevan Ostojić
  • 1982/83 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Stevan Ostojić
  • 1983/84 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Gojko Zec
  • 1984/85 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Gojko Zec
  • 1985/86 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Gojko Zec
  • 1986/87 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Velibor Vasović
  • 1987/88 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Velibor Vasović
  • 1988/89 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Branko Stanković
  • 0000/00 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Dragoslav Šekularac
  • 1989/90 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Dragoslav Šekularac
  • 1990/91 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Ljupko Petrović
  • 1991/92 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Vladica Popović
  • 1992/93 Jugoslawien Bundesrepublik 1992 Milan Živadinović
  • 1993/94 Jugoslawien Bundesrepublik 1992 Milan Živadinović
  • 1994/95 Jugoslawien Bundesrepublik 1992 Ljupko Petrović
  • 1995/96 Jugoslawien Bundesrepublik 1992 Ljupko Petrović
  • 0000/00 Jugoslawien Bundesrepublik 1992 Vladimir Petrović
  • 1996/97 Jugoslawien Bundesrepublik 1992 Vladimir Petrović
 

Sponsoren

Hauptsponsor von Roter Stern Belgrad ist seit 2010 das russische Mineralölunternehmen Gazprom Neft.[23] Fahrzeugsponsor ist Hyundai.[24]

Bisherige Hauptsponsoren:

  • Toyota (2006 bis 2008)
  • Moja Zvezda 2344 (2009 bis 2010)
  • Gazprom Neft (Seit 2010)

Trivia

Wappenhistorie

Roter Stern Belgrad hat drei unterschiedliche Wappen. Das offizielle Wappen wird auf den Trikots und bei offiziellen Veranstaltungen der UEFA benutzt.[25] Das Wappen existiert in Ausführungen mit serbisch-kyrillischer bzw. lateinischer Schrift. Es wurde in den 1990er Jahren aufgrund der UEFA-Regelung eingeführt, dass ein Vereinswappen drei Farben (Rot, Weiß und Blau) haben muss. Das bis dahin gültige Logo bestand nur aus Rot und Weiß. In der Marketing-Abteilung und in allen anderen Bereichen des Vereins wird ein drittes Wappen genutzt. Es handelt sich dabei um ein Logo, das an das ursprüngliche Wappen von Roter Stern Belgrad angelehnt ist, mit dem Unterschied, dass Gold deutlicher als bis 1990 als dritte Farbe eingefügt wurde. Dieses Logo wird seit der Rückrunde der Saison 2010/2011 offiziell getragen.[26]

Trikotfarben

Seit der Gründung des Vereins sind die Heimtrikot-Farben immer rot-weiß gestreift. Das Auswärtstrikot ist zumeist weiß mit einigen roten Stellen. Seit der Saison 2009 ist das dritte offizielle Trikot komplett in Blau.[27] 2010 ersetzt das blaue Trikot das weiße Auswärtstrikot. Im Zeitraum von 2006 bis 2008 besaß der Verein zudem einen dritten Trikotsatz mit orangefarbenen Trikots.[28] Seit der Saison 2011/2012 hat Roter Stern einen dritten Trikotsatz, der komplett in Dunkelrot gehalten ist.

Erfolge

  • Double (10×): 1959, 1964, 1968, 1970, 1990, 1995, 2000, 2004, 2006, 2007
  • Jugoslawischer Supermeister (2×): 1969, 1972
  • Jugoslawischer Ligameister Cup (1×): 1973

Gewonnene Turniere

  • Belgrader Turnier (3×): 1948, 1980, 1981
  • Santiago de Chile (1×): 1962
  • Iberico Pokal (1×): 1971
  • Teresa Erera Pokal (1×): 1971
  • JU Pokal (1×): 1973
  • Kosta del Sol (1×): 1973
  • Naranja Pokal (1×): 1973
  • Donau Pokal (1×): 1976
  • Kosta Verde Pokal (1×): 1982
  • Neujahrsturnier (1×): 1984
  • Cita di Verona (1×): 1991
  • Bastia Turnier (1×): 1995
  • Leipzig Turnier (1×): 2004
  • Chicago Fire Sister Cities International Cup (1×): 2010

Roter Stern im Europapokal

Der größte Erfolg von Roter Stern Belgrad war in der Saison 1990/91 der Gewinn des Europapokals der Landesmeister in Bari gegen Olympique Marseille.

Weblinks

Commons: FK Roter Stern Belgrad – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Rec.Sport.Soccer Statistics Foundation: Yugoslavia - All-Time Table 1946/47-1991/92 (englisch)
  2. a b Jean-Pierre Hombach: Real Madrid. 2012, ISBN 978-1-4710-7651-0, S. 251.
  3. Daily Mail: THE LIST: The greatest rivalries in club football, Nos 10-1 (englisch)
  4. a b c d e f g sd-crvenazvezda.net: ПРИЧА О СПОРТСКОМ ДРУШТВУ (serbisch-kyrilisch)
  5. a b c d e f g Glas javnosti: Šest decenija Crvene zvezde (serbisch)
  6. mojacrvenazvezda.net:Istorija FK Crvena zvezda o kojoj se (ne)priča (serbisch)
  7. crvenazvezdafk.com: Историја Црвене звезде (serbisch-kyrillisch)
  8. Offizielle Vereinsseite; Istorija
  9. News.de; Roter Stern verglüht
  10. Mondo.rs; Zvezda smanjila dug, dolaze sponzori (dt. Schulden rückläufig, Sponsoren kommen)
  11. Transfermarkt.de; Roter Stern Belgrad Transfers
  12. B92.net; Najava investicije u Crvenu zvezdu? 10. Mai 2010
  13. Sportal.rs; Kome sve Zvezda duguje? 13. Januar 2010
  14. Offizielle Vereinsseite; Budi deo Zvezde! 9. Juni 2010
  15. Budideozvezde.rs; Učlanjenem vraćamo klub Zvezdašima. 26. Juni 2010
  16. Offizielle Vereinsseite; Gazprom generalni sponzor Zvezde! 9. Juli 2010
  17. Bleacher Report: 10 Most Hostile World Football Stadiums – Marakana; Red Star Belgrade, Serbia (englisch)
  18. Offizielle Vereinsseite; Stadion
  19. bleacherreport.com – Ranking the Top 50 Most Influential Teams on the Planet
  20. „Delije“ Die lautesten Jungs aus Belgrad
  21. Offizielle Vereinsseite Generacija 1991. (Memento vom 3. April 2012 im Internet Archive) šesta Zvezdina zvezda! 30. Mai 2010
  22. Zvezda dobija „šestu zvezdu“ i otvara „Kuću slavnih“. Auf: Blic.rs. 28. Mai 2010, abgerufen am 7. April 2014.
  23. crvenazvezdafk.com Gazprom Neft neuer Hauptsponsor
  24. Hyundai.rs Hyundai Fahrzeugsponsor von Roter Stern Belgrad
  25. www.UEFA.com; Crvena Zvezda. 26. Juni 2010
  26. Budideozvezde.rs; Wappen der Titelseite. 26. Juni 2010
  27. sportal.rs; Zvezda u plavom. 26. Juni 2010
  28. Picasa-Webalben; Oranges Trikot. 26. Juni 2010 (Memento vom 25. Januar 2013 im Webarchiv archive.today)