Fahnenmast

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Flaggenmasten in Bagdad

Ein Fahnenmast oder Flaggenmast ist ein Mast aus Holz, Aluminium, Glasfaser, Kunststoff, in seltenen Fällen auch aus Stahl, an dem Fahnen und Flaggen gehisst werden. Die Fahne wird an einem Seil über eine Rolle in die Höhe gezogen.

Allgemeines[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gesetzlich in Indien geregelt: Die Position der Nationalflagge unter anderen Flaggen

Ein höherer Mast gibt einer Flagge in einer Gruppe von Flaggen einen höheren Status, weswegen in den meisten Ländern, wenn mehrere Nationalflaggen nebeneinandergesetzt werden, auf eine gleiche Höhe geachtet wird. Andere Staaten bevorzugen die eigene Flagge und heben sie durch einen höheren Mast hervor. Eine allgemein akzeptierte Abweichung von der Gleichheit der Höhe wird bei Siegerehrungen für Sportler durchgeführt. Die Nationalflaggen werden dann, entsprechend der Platzierung des Sportlers der jeweiligen Nation, in unterschiedlicher Höhe gesetzt.

Auch die Reihenfolge der Masten für einzelne Flaggen kann durch Verordnungen vorgegeben sein. Dabei unterscheidet man zum Beispiel Flaggen internationaler und überstaatlicher Organisationen, wie der Europäischen Union oder NATO, die eigene Nationalflagge, weitere Nationalflaggen und subnationale Flaggen. Als ein besonders ehrenvoller Platz gilt entweder die Mitte oder die (aus Sicht des Betrachters) erste Position von links.[1] Vor dem Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York werden die Flaggen der Mitgliedsländer an Masten in alphabetischer Reihenfolge (auf gleicher Höhe) gesetzt.

Stangen, die an Gebäuden schräg oder waagrecht befestigt sind, werden Flaggenstöcke genannt. Bei ihnen gelten dieselben Regeln betreffs Anordnung wie bei den freistehenden Masten.[1]

Masthöhen ab 100 m Höhe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name / Platz Ort Land Höhe Fahnenmast (m) Fertig­stellung (Jahr) Flaggen­größe (m²) Flaggen­breite (m) Flaggen­höhe (m) Flaggen­gewicht (kg)
The People’s Square Neue Hauptstadt Ägyptens Agypten Ägypten 202 2021[2]
Fahnenmast von Dschidda Dschidda Saudi-Arabien Saudi-Arabien 171 2014 1635 33 49,5 570
Boghi Partschami millij (Park der Nationalflagge) Duschanbe Tadschikistan Tadschikistan 165 2011[3][4] 1800 30 60 700
Dövlət Bayrağı Meydanı (Platz der Staatsflagge) Baku Aserbaidschan Aserbaidschan 162 2010 2450 35 70 350[5][6][7]
Kijŏng-dong Korea Nord Nordkorea 160 (Gittermast) 1980er 270
Türkmenistanyň Baş Baýdagy Aşgabat Turkmenistan Turkmenistan 133 2008 2000
Akaba Jordanien Jordanien 130 2004
Raghadan-Fahnenmast Amman Jordanien Jordanien 126 2003 1800
Abu Dhabi Vereinigte Arabische Emirate Vereinigte Arabische Emirate 122 2001
Büyük Çamlıca Tepesi Istanbul Turkei Türkei 111 31. Januar 2021[8] 1000[9]
Awaza Turkmenistan Turkmenistan 100 2013[10][11] 0600 20 30
Merdeka Square Kuala Lumpur Malaysia Malaysia 100

Flaggenmasten in Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Flaggen Europas, Deutschlands und Baden-Württembergs in der korrekten Reihenfolge mit zusätzlichem Trauerflor
Flaggenmast des örtlichen Schiffervereins in Bonn-Beuel am Rhein

In Deutschland finden sich Fahnenmasten meist vor öffentlichen Gebäuden. Sind genügend Masten vorhanden, zeigen sie gemäß der geltenden Verordnungen von links nach rechts (aus Sicht des Betrachters) die Flagge Europas, die Bundesflagge, die Landesflagge und die Gemeindeflagge. Nationalflaggen anderer Staaten und Hoheitsgebiete werden bei Bedarf vor der deutschen Bundesflagge gesetzt.[1]

Vor Unternehmenssitzen wird oft die Unternehmensflagge, gelegentlich zusammen mit der Nationalflagge, gezeigt. Vor allem in Schrebergärten benutzen Privatpersonen Flaggenmasten mit den unterschiedlichsten Flaggen. Es gibt keine gesetzlichen Vorgaben, wer einen Mast verwenden darf.

Während es heutzutage in Deutschland keine besonderen Vorschriften über die Färbung der Maste z. B. bei Hissen der Nationalflagge gibt, war dies in der Vergangenheit teilweise anders geregelt. Zu Beginn der Zeit des Nationalsozialismus waren Flaggenmasten in der Regel aus Holz. Ab dem Jahr 1933 wurden viele mit einem schwarz-weiß-roten Anstrich versehen. Durch die Witterung wurde der Mast dabei aber oft schnell unansehnlich, weswegen ab Oktober 1934 „reichseigene“ Flaggenmasten einfarbig gestrichen werden mussten. Durch eine Verfügung des Reichsinnenministeriums vom 26. Oktober 1934 wurde angeordnet, dass Masten auf Gebäuden in den Farben schwarz oder grau und auf öffentlichen Plätzen, Vorgärten usw. hellgrau oder weiß zu streichen seien. Gegen die Anbringung eines schwarz-weiß-roten Farbringes unter dem Kopf sei „dagegen nichts einzuwenden, sobald ein neuer Anstrich erforderlich ist“.[12]

Besondere Fahnenmasten der Zeitgeschichte haben in Deutschland den Status eines geschützten Denkmals. Dazu gehören zum Beispiel die drei Fahnenmasten aus Zeiten der DDR vor dem Kulturpalast in Dresden.[13]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Erlass der Bundesregierung über die Beflaggung der Dienstgebäude des Bundes vom 22. März 2005.
  2. Website des Guinness-Buchs der Rekorde, abgerufen am 1. Oktober 2021
  3. Sächsische Zeitung, 25. November 2010, Tadschikistan baut den höchsten Fahnenmast der Welt
  4. В Душанбе на самом высоком флагштоке в мире поднят флаг (фото), 24. Mai 2011 (Memento des Originals vom 4. April 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/news.tj
  5. Spiegel online, 8. September 2008, Der Herr der Stangen
  6. News.az, 2. September 2010, Azerbaijani flag flies on world's tallest flagpole (Memento des Originals vom 4. September 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/news.az
  7. confirmed by the Guinness Book of Records on 29 May 2010 (Memento des Originals vom 4. September 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/news.az
  8. Türkiye'nin en büyük bayrakları İstanbul Boğazı'nın iki yakasında dalgalanacak. Abgerufen am 15. März 2022.
  9. Türkiye'nin en büyük bayrakları İstanbul Boğazı'nın iki yakasında dalgalanacak. Abgerufen am 15. März 2022.
  10. Hormatly Prezidentimiz Gurbanguly Berdimuhamedow Hazaryň kenaryndaky täze binalaryň açylyş dabaralaryna gatnaşdy (Memento des Originals vom 13. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/turkmenistan.gov.tm
  11. President Gurbanguly Berdimuhamedov attends the ceremonies of opening of new facilities on the Caspian coast (Memento des Originals vom 13. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/turkmenistan.gov.tm
  12. Andreas Herzfeld: Einige unbekannte Flaggenänderungen 1933–1945 in: Der Flaggenkurier Nr. 13/2001 S. 22, Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde
  13. Dnn.de - Dresden -Fahnenmasten am Dresdner Kulturpalast werden saniert (Memento des Originals vom 3. Mai 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dnn.de

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Fahnenmast – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Fahnenmast – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen