Falaise

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Falaise
Falaise (Frankreich)
Falaise (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Normandie
Département (Nr.) Calvados (14)
Arrondissement Caen
Kanton Falaise
Gemeindeverband Pays de Falaise
Koordinaten 48° 54′ N, 0° 12′ WKoordinaten: 48° 54′ N, 0° 12′ W
Höhe 89–188 m
Fläche 11,84 km²
Einwohner 7.782 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 657 Einw./km²
Postleitzahl 14700
INSEE-Code
Website www.falaise.fr

Blick auf Falaise

Falaise ist eine französische Stadt im Département Calvados in der Normandie mit 7782 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021).

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Falaise liegt im Süden des Départements Calvados. Die befestigte Altstadt liegt auf einem Felsvorsprung am Fluss Ante.

Verkehrsanbindung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Falaise liegt an der Autobahn A88 (CaenAlençon) und an der N158.

Früher besaß Falaise einen Kopfbahnhof, von dem Bahnstrecken nach Mézidon und Condé-sur-Noireau führten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt ist die Geburtsstadt von Wilhelm I. von England, bekannt als Wilhelm der Eroberer, dem ersten Normannenkönig von England.

Burg Falaise

Die Burg Falaise, die auf einem Felsen gebaut wurde, stammt aus dem 10. Jahrhundert und war bis 1066 der Sitz der Herzöge der Normandie. In Falaise traf Herzog Robert I. die Lohgerbertochter Herleva, die die Mutter Wilhelms des Eroberers werden sollte. Um 1123 wurde die Burg von König Heinrich I. von England neu errichtet und dabei um einen rechteckigen Donjon (Bergfried) und eine starke Mauer ergänzt. 1204 fiel sie im Zusammenhang mit der Eroberung der Normandie in die Hände der Franzosen, die einen zweiten, diesmal runden Donjon errichteten, der spätere „Tour Talbot“. Als die Burg 1417 erneut von den Engländern besetzt wurde, kam Falaise nach der Schlacht von Formigny (1450) endgültig zu Frankreich. Im heutigen Vorort Guibray fand im Mittelalter einer der wichtigsten Märkte der westlichen Normandie statt.

Während der Luftschlacht um England war der örtliche Flugplatz Basis einer „Stuka“-Gruppe der Luftwaffe der Wehrmacht. Die Ju 87B/R der I. Gruppe der Trägergruppe 186 (I./TrGr 186) traf Ende Juni 1940 in Falaise ein. Eine Woche später umbenannt in III. Gruppe des Sturzkampfgeschwaders 1 (III./StG 1) flogen die „Stukas“ bis in den September hinein Angriffe über England.

Die Stadt ist insbesondere auch bekannt durch die Kesselschlacht von Falaise, die Folge der Landung der Alliierten Truppen in der Normandie 1944 war. Hierbei wurden zwei deutsche Armeen eingekreist und vernichtet. Bei dieser Schlacht wurden große Teile von Falaise zerstört. Nach der Befreiung am 17. August 1944[1] wurde Falaise umfangreich wiederaufgebaut.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2016
Einwohner 6325 7180 8368 8597 8119 8434 8438 8214
Quellen: Cassini und INSEE

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirche Saint-Gervais

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flagge von Falaise mit Skandnavischem Kreuz als Hinweis auf die Herkunft von Wilhelm I.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Falaise – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Redaktion: Opération « Overlord ». In: Michel Lefevre, Gaïdz Minassian, Yann Plougastel (Hrsg.): Résistants : Missak Manouchian et sa compagne Mélinée entrent au Panthéon. Historiens et descendants racontent l’engagement des combattants étrangers (= Le Monde, Hors-série). Paris 2024, ISBN 978-2-36804-160-4, S. 68 f. (Karte).