Felix Josky

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Felix Josky (* 9. August 1870 in Dresden;[1]1. November 1942 in Theresienstadt) war ein deutscher Librettist, Autor und Textdichter.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Felix Josky war der Sohn von Julie und Benjamin Josky. Er hatte noch zwei Schwestern, Alice und Betty, und zwei Brüder, Ernst und Willy.

Josky verfasste bereits 1909 erste Gedichte, die er unter dem Titel Mit Florett und Laute in Berlin beim Verlag Concordia publizierte. Ein Jahr vor Beginn des Ersten Weltkrieges schrieb er ein Gebet vor der Schlacht, welches Waldemar Wendland vertonte. Es erschien im Berliner Verlag Harmonie.[2] Im selben Jahr kamen in Berlin bei Bloch auch Gedichte zu den Kinderscenen Robert Schumanns heraus.[3]

Sein Text Des Vaters Mahnung[4] wurde am 31. Januar 1925 sogar im Rundfunk gesendet.[5] Rezitator war Max Grünberg.[6]

In den Jahren 1918–1920 verfasste er auch Drehbücher zu einigen Stummfilmen. In zweien davon spielten unter der Regie von Paul Ludwig Stein in Hauptrollen Käthe Dorsch und Harry Liedtke mit.[7]

In den 1920er Jahren schrieb er Texte für Lieder von Rudolf Nelson und Allan Gray, außerdem mehrere Schlager für Claire Waldoff.[8] Der bekannteste ist Mein Paulchen ist weg (Musik: Otto Stransky).[9] Mit Hugo Hirsch zusammen schrieb er 1930 den Max-Schmeling-Marsch, die „Hymne der deutschen Faustkämpfer“.[10]

Außerdem war er Autor mehrerer Erzählungen und Bühnenstücke,[11] z. B. der Novellensammlung Wenn Frauen lächeln … oder der Kammeroperette in drei Akten Wie trägt man denn heute die Treue? nach seinem 1925 publizierten Lustspiel Die blaue Stunde, zu der Otto Stransky die Musik komponierte.[12]

Nach der „Machtergreifung“ durch die Nationalsozialisten 1933 gehörte Josky als Künstler jüdischer Abstammung zu den rassisch Verfolgten. Er wurde am 25. September 1942 von Berlin nach Theresienstadt deportiert und dort am 1. November 1942 ermordet.[13] Seine Schwester Alice starb am 2. Februar 1943 im KZ Theresienstadt.

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1918 Der Weltspiegel
  • 1919 Eine junge Dame aus guter Familie
  • 1919 Im Schatten des Geldes
  • 1920 Der Schauspieler der Herzogin

Tondokumente[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Concert Record „Gramophone“ 941.095 (Matr. 15724 1/2 b) Des Vaters Mahnung, von Felix Josky. Harry Walden, Berlin. Aufgen. 30. August 1911
  • Parlophon B. 12 227 (Matr. 38 283) Mein Paulchen is weg! (Musik: Otto Stransky – Text: Felix Josky) Claire Waldoff mit Klavierbegleitung
  • Parlophon B. 12 335 (Matr. 38 773) Ich habe ein Häuschen am Wald und am See (Musik: Allan Gray, Text: Felix Josky) Paul Graetz
  • Vox 5073 (Matr. 1547-B) Die Liebe hat ihre Launen (Rudolf Nelson und Felix Josky) Engelbert Milde mit Orchesterbegleitung[14]
  • Gloria G.O. 10 648 b (Matr. 133.238) Minna muß zum Film! (Otto Stransky und Felix Josky) Claire Waldoff mit Klavierbegleitung[15]
  • Grammophon 24 097 (C 40 9l9) Ich hab’ kein Gold im Kasten. Lied und Slowfox (M: Otto Stransky/T: Felix Josky) Anna Royak, Sängerin (Sopran)[16]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wikisource: Felix Josky – Quellen und Volltexte

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans Peter Kunz: Die Komödie der Zwanziger Jahre. Dissertation, Universität zu Köln, 1992, S. LIX.
  • Rainer Lotz, Manfred Weihermüller: Deutsche National-Discographie. Serie 1: Discographie der deutschen Kleinkunst. Band 4. Verlag Birgit Lotz, Bonn 1991, ISBN 3-9802656-0-9.
  • Rainer Lotz, Axel Weggen: Deutsche National-Discographie. Serie 6: Discographie der Judaica-Aufnahmen. Band 1. Verlag Birgit Lotz, Bonn 2006, ISBN 3-9810248-2-6.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. holocaust.cz
  2. DNB: Gebet vor der Schlacht [Musikdruck] / Musik von Waldemar Wendland. Text von Felix Josky. Harmonie, Berlin 1914, 3 S.; 4°
  3. DNB: Gedichte zu den Kinderscenen Robert Schumanns / Felix Josky. E. Bloch, Berlinde 1913, 29 S.; 8°
  4. eine Grammophonaufnahme (Schallplatte „Grammophon“, Bestellnummer 10 751 / Katalognummer 941.095, Matrizennummern 15 724 1/2 b und 23 620) des Textes, gesprochen von Harry Walden, bei Österreichische Mediathek
  5. Karlheinz Everts. „Die ‚Berliner Volks-Zeitung‘ bringt in ihrer Beilage ‚BVZ-Ulk‘ Nr. 5 vom 31.Jan. 1925 auf Seite 2 das Rundfunkprogramm der ‚Funk-Stunde Berlin‘. Für 08:30 Uhr abends wird ein heiterer Abend angekündigt.“
  6. Berliner Schauspieler, geboren am 17. Dezember 1876 in Berlin, gestorben am 29. September 1943 ebendort, wirkte in mehreren Stummfilmen mit (Nonne und Tänzerin (1919), Liebe, Leid und Sport (1925) und Die lachende Grille (1926)), Felix Josky bei IMDb
  7. Autor des Manuskripts. earlycinema.uni-koeln.de
  8. Die Direktrice (M.: Claus Clauberg, T.: Felix Josky). Parlophon 133237, KVN (1931). Minna muss zum Film (M.: Otto Stransky, T.: Felix Josky). Die Tante is’ nich’ meine Tante (M.: Otto Stransky, T Felix Josky). Ich hab’ so’n Krach mit meinem Mann (M.: Claus Clauberg, T.: Felix Josky). Parlophon 133526, GO 13426 b (Aufnahme 1932, NE 02/1935), vgl. MUGI
  9. erhalten auf der Grammophonplatte Parlophon B.12 227-I (Matr. 38 283), anzuhören bei youtube, dort ist auch der Text wiedergegeben.
  10. auf Grammophonplatte Electrola E.G.1848 (Matr. BLR 6166-2) erhalten, gesungen von Gerhard Pechner, anzuhören bei youtube
  11. Autor Josky
  12. DNB 576561592 Wie trägt man denn heute die Treue?: (Die blaue Stunde); Kammeroperette in 3 Akten u. Texte v. Felix Josky. Musik v. Otto Stransky. Verleger: Vertriebsstelle d. Verb. Dt. Bühnenschriftsteller u. Bühnenkomponisten, Berlin W 30, Motzstr. 85. Erscheinungsjahr 1930. 72 S.; in 8°
  13. holocaust.cz. Laut der amtlichen „Todesfallanzeige“ starb Josky an „Lungenstauung und Lungenentzündung“, Nationalarchiv Prag (Memento vom 25. September 2015 im Internet Archive), Band 46 Židovské matriky – Ohledací listy – ghetto Terezín
  14. Lotz: Discographie der deutschen Kleinkunst. Band 4, S. 1032
  15. anzuhören bei dismarc
  16. geb. ca. 1890 in Mogilew, Russland, vgl. Lotz-Weggen, Judaica, S. 458