Findelgletscher

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Findelgletscher
Blick vom Stockhornpass nach Osten auf den Findelgletscher nahe der Eisscheide zum Gornergletscher
Blick vom Stockhornpass nach Osten auf den Findelgletscher nahe der Eisscheide zum Gornergletscher

Blick vom Stockhornpass nach Osten auf den Findelgletscher nahe der Eisscheide zum Gornergletscher

Lage Kanton Wallis, Schweiz
Gebirge Walliser Alpen, Mischabel
Typ Talgletscher
Länge 6,7 km (2012)[1]
Fläche 13,87 km² (2015)[2]
Exposition Nährgebiet Nordwest, Zehrgebiet West
Höhenbereich 3911 m ü. M. – 2550 m ü. M. (2006)[3]
Neigung ⌀ 10° (18 %) [4]
Eisvolumen 1,89 ± 0,47 km³ (1995)[5]
Koordinaten 631261 / 95371Koordinaten: 46° 0′ 33″ N, 7° 50′ 32″ O; CH1903: 631261 / 95371
Findelgletscher (Kanton Wallis)
Findelgletscher (Kanton Wallis)
Entwässerung Findelbach, Matter Vispa, Vispa, Rhone
Vorlage:Infobox Gletscher/Wartung/Bildbeschreibung fehlt

Der Findelgletscher (auch Findelngletscher und Findelengletscher genannt) ist ein Talgletscher im Monte-Rosa-Massiv östlich von Zermatt, im Süden des Kantons Wallis. Der Gletscher mit ausgeprägter Zunge hatte im Jahr 2015 bei einer Fläche von etwas mehr als 13 km² und war 2012 knapp 7 km lang.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der westexponierte Gletscher reicht von 3911 m ü. M. auf etwa 2550 m ü. M. hinunter, seine durchschnittliche Neigung wird mit 18 % (10°) angegeben.[4] Über das Firnfeld des Schwarzberg-Weisstores ist er mit dem Schwarzberggletscher verbunden.

Seinen Ausgangspunkt nimmt der Findelgletscher an der Cima di Jazzi (3803 m ü. M.) im Weissgrat, einem durchgehend vergletscherten Teil des Grenzkamms zwischen Italien und der Schweiz. Im nördlichen Bereich des Nährgebiets befindet sich ein nicht direkt mit den anderen Eismassen verbundener Gletscherteil, welcher jedoch zum Akkumulationsgebiet des Findelgletschers gezählt wird und eine maximale Höhe von etwa 3900 m erreicht. Der Gletscher fliesst mit ziemlich gleichmässiger Neigung nach Westen entlang dem Südfuss von Strahlhorn (4190 m ü. M.) und Rimpfischhorn (4199 m ü. M.), im Süden flankiert vom Stockhorn (3532 m ü. M.). Der Gletscher speist den Findelbach, der sich im Talkessel von Zermatt mit der Gornera und dem Zmuttbach zur Matter Vispa vereinigt und durch das Mattertal zur Rhone fliesst. In der Nähe, etwas nordöstlich, befindet sich der Längfluegletscher[6].

Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit dem Hochstadium der Kleinen Eiszeit Mitte des 19. Jahrhunderts hat sich der Findelgletscher um über 2,5 km zurückgezogen. Damals reichte die Gletscherzunge bis auf 2100 m hinunter und lag unterhalb der Waldgrenze nahe beim Alpweiler Findeln. Auch die Verbindung mit dem 3 km langen Adlergletscher, einem Hanggletscher zwischen Rimpfischhorn und Strahlhorn, ist heute unterbrochen.

Seit den 1970er Jahren hat er sich, unterbrochen von einem Vorstoss in den 1980er Jahren, um mehr als einen Kilometer zurückgezogen.[2]

Entwicklung des Gletschers[1]
Jahr 1850 1973 1999/2000 2012
Fläche (km²) 20 17,4 14,8 13,87 (2015)[2]
Länge (km) 10,4 7,8 7,4 6,7
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Flächenentwicklung des Findelgletschers[1][2]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Findelgletscher – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Die grössten Gletscher. (xlsx) Bundesamt für Statistik, Raum und Umwelt, 12. Dezember 2014, abgerufen am 7. November 2020.
  2. a b c d Factsheet Findelgletscher. In: GLAMOS – Glacier Monitoring in Switzerland. Abgerufen am 8. September 2021.
  3. WGMS: Fluctuations of Glaciers Database. World Glacier Monitoring Service, Zurich 2013 (DOI:10.5904/wgms-fog-2013-11), abgerufen am 11. Dezember 2013
  4. a b Versuchsanstalt für Wasserbau, Hydrologie und Glaziologie (VAW) der ETH Zürich: Findelgletscher. In: Naturgefahren Gletscher. Archiv der ETH, 2018 (online, auch als PDF, abgerufen am 16. November 2012).
  5. Daniel Farinotti, Matthias Huss, Andreas Bauder, Martin Funk: An estimate of the glacier ice volume in the Swiss Alps. In: Global and Planetary Change. 68: 225–231, 2009 (online; PDF; 756 kB).
  6. Längfluegletscher auf der Plattform ETHorama