Flachdichtung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Flachdichtungen aus verschiedenen Grundmaterialien (von links nach rechts) Faserdichtung, PTFE-Flachdichtung und Grafitflachdichtung mit außenliegender Metallummantelung (Bördel)

Flachdichtungen werden überwiegend als statische Dichtungen im Maschinen- bzw. Apparate- und Rohrleitungsbau als Dichtelement zwischen zwei Flanschen eingebaut.

Grundlagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Flachdichtung wird überwiegend in Verschraubungen mit Überwurfmutter und in Flanschverbindung eingesetzt. Die Verbindung wird nach dem Einlegen der Dichtung verpresst. Der Pressdruck muss über dem Druck des Fluids in der Anlage liegen. Die Kraft zur Erzeugung der geforderten Flächenpressung wird meist mit Schraubverbindungen erzielt.[1] Bei niedrigen Drücken werden auch Steck- und Klemmverbindungen eingesetzt.

Je nach Anwendung wird eine bestimmte Leckagemenge toleriert.

Einflüsse auf die Dichtverbindung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf die Flachdichtung wirken vor allem Druck, Temperatur und das abzudichtende Medium. Zu berücksichtigen sind insbesondere die chemischen und physikalischen Beanspruchungen. Zu letzteren kann etwa ein abrupter Temperatur- und Druckabfall/-anstieg gehören.

Auch die Beschaffenheit der Flansche (Rauheit, Welligkeit), die Geometrie der Verbindung und die Verschleißanfälligkeit beeinflussen die Materialwahl.[2]

Normen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Normenreihe DIN EN 1514 – Dichtungen (Abmessungen) für Flanschverbindungen nach DIN/EN
  • Normenreihe DIN EN 12560 Dichtungen (Abmessungen) für Flanschverbindungen nach ANSI/ASME B16.5

Flachdichtungsarten und übliche Werkstoffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Asbesthaltige Flachdichtungen

Faserdichtungen und PTFE-Flachdichtungen werden bei hohen thermischen oder mechanischen Beanspruchungen teilweise durch eine Metalleinlage verstärkt.[3]

Ummantelte Flachdichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ummantelte Flachdichtungen bestehen aus einem Kern, der häufig aus faserhaltigem Material besteht, und von einer PTFE- oder Metallhülle (Stahl oder korrosionsbeständige Nickellegierungen) umhüllt ist. Dabei kann die Hülle die Flachdichtung vollständig oder nur teilweise umschließen. Die Ummantelung schützt den Kern vor chemischem Angriff durch das abzudichtende Medium. Der Kern hat eine Stützfunktion, indem er durch den Anpressdruck nachgibt. Der Anpressdruck muss höher gewählt werden als bei einer einfachen Flachdichtung ohne Hülle. Stabile Flansche sind eine Voraussetzung.[3] Ein besonderes Beispiel für eine (teil-)ummantelte Flachdichtung ist in der Automobiltechnik die Zylinderkopfdichtung.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Alexander Riedl: Handbuch Dichtungspraxis. 4. Auflage. Vulkan Verlag, Essen 2018, ISBN 978-3-8027-2214-1, S. 520 und X.
  2. Industrietechnik Frank Schneider GmbH: Statische Dichtungen. S. 2, abgerufen am 19. November 2019 (Einflussfaktoren auf Dichtverbindung Abb. 3).
  3. a b Heinz K. Müller und Bernard S. Nau: Flanschdichtungen: Bauformen – Berechnung. S. 7 und 8, abgerufen am 19. November 2019 (Informationen zu Metalleinlagen auf S. 7, Informationen zu ummantelten Flachdichtungen auf S. 8).