Flash Gordon (1980)

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Film
Titel Flash Gordon
Produktionsland Großbritannien, USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1980
Länge 111 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Mike Hodges
Drehbuch Lorenzo Semple Jr.
Produktion Dino De Laurentiis
Musik
Kamera Gilbert Taylor
Schnitt Malcolm Cooke
Besetzung
Synchronisation

Flash Gordon ist ein Science-Fiction-Film aus dem Jahre 1980 nach der gleichnamigen Comic-Reihe.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Imperator Ming ist ein intergalaktischer Führer, der schon mehrere Welten und Völker des Weltraums unter seine Kontrolle gebracht hat. Alle tausend Jahre überprüft Ming sämtliche Welten seines Reiches dahingehend, ob ihre Bewohner eine Bedrohung für seine Herrschaft darstellen könnten. Falls die Bewohner des jeweiligen Planeten die von ihm ausgelösten Phänomene, die Leid über die Bewohner bringen, worüber er sich amüsiert, für Naturkatastrophen halten, dann stuft er sie für harmlos ein und verschont sie weiter. Wird ihnen jedoch bewusst, dass es sich um einen Eingriff Mings handelt, dann betrachtet er sie als potenzielle Bedrohung und vernichtet sie vollständig. Ming testet auch die Bewohner der Erde, die nicht einmal wissen, dass sie zum Herrschaftsgebiet des Reiches von Ming gehören.

Auf der Erde kreuzen sich derweil die Wege dreier Menschen, und zwar des Sportlers Flash Gordon, der Reiseleiterin Dale Arden und des exzentrischen Wissenschaftlers Dr. Hans Zarkov. Letzterer glaubt, dass seine Theorie vom Untergang der Erde durch eine außerirdische Macht nun Gestalt annimmt. Im letzten Moment starten sie Zarkovs Rakete und werden durch ein Wurmloch in das Reich Mings, zum Planeten Mongo, versetzt. Alle drei werden von Ming gefangen genommen. Während Gordon zum Tode durch Gas verurteilt wird, soll Zarkov durch eine Gehirnwäsche gefügig gemacht und zu einem Spion für das Reich des Ming werden. Dale hingegen gefällt Ming, daher will der Imperator sie ehelichen, um sich an ihr regelmäßig vergehen zu können. Außerdem verändert Ming die Umlaufbahn des Erdenmondes, so dass dieser in wenigen Tagen auf die Erde stürzen wird, denn Zarkov hat Mings Spiel mit der Erde erkannt und somit unbeabsichtigt dem Herrscher den Beweis dafür geliefert, dass die Erdbewohner ihm gefährlich werden könnten.

Dank der Hilfe von Prinzessin Aura, der Tochter Mings, überlebt Gordon die Hinrichtung und wird von ihr in das Reich Prinz Barins gebracht. Barin selbst ist Aura verfallen und seine Eifersucht ist groß, da er zu Recht glaubt, Aura habe Gordon nur aus niederen persönlichen Gelüsten gerettet. Darum versucht anfangs auch Barin, Gordon zu töten, um seinen Rivalen loszuwerden. Doch er hat nicht mit seinem Konkurrenten, dem geflügelten Falkenmann Prinz Vultan, gerechnet, der beide gefangen nehmen und in seine schwebende Stadt bringen lässt. Dort befinden sich bereits Dale und Zarkov, der die Gehirnwäsche durch die stille Rezitation von „Shakespeare, dem Talmud und Einsteins Relativitätstheorie“ widerstanden hat. Vultan plant schon seit einiger Zeit die Rebellion gegen Ming, verfügt aber nur über veraltete Waffen. Um Zeit zu gewinnen, will er Barin, Gordon, Dale und Zarkov an Ming ausliefern. Barin beruft sich auf ein Gesetz, dem zufolge er das Recht auf einen Zweikampf hat. Als Duellpartner wählt er Gordon.

Während des Zweikampfes im Reich Vultans erkennt Barin durch die Menschlichkeit Gordons, dass es einen viel wichtigeren Gegner gibt, nämlich Ming. Sie verbrüdern sich mit Vultan. Doch zur gleichen Zeit hat Klytus, Mings Geheimdienstchef, von Aura per Folter ein Geständnis erzwungen und reist per Raumschiff zu Vultan. Dort findet er Gordon, Barin und Dale sowie Zarkov vor. Nachdem Gordon und Barin Klytus spontan überwältigen und töten, stellt der kurz darauf eintreffende Ming Gordon vor die Wahl, Herrscher der Erde zu werden oder zu sterben. Gordon weigert sich und entkommt mit einem Raketoped (Raketenmoped) der Explosion des Palastes.

Doch die bis zur Vernichtung der Erde verbleibende Zeit läuft ab, und auch die Hochzeit zwischen Ming und Dale steht kurz bevor. Gordon macht sich mit Vultan und seinen Falkenmännern zum Palast Mings auf, der schwer mit Lasern und Schutzschilden gesichert ist. Doch Gordon hat Glück, während er auf den Palast zurast. Zarkov und Barin ist mit Auras Hilfe die Flucht gelungen und sie schalten den Schutzschild aus. Gordon rast mit einem gekaperten Raumschiff genau in die Zeremonie und verhindert die Hochzeit. Doch der schwerverletzte Ming ist sich sicher, dass ihn kein Erdenmensch je töten wird können, und löst sich in Staub auf. Nur sein Herrscherring bleibt übrig. Da Ming tot ist, wird Barin zum neuen Herrscher ausgerufen. Er ernennt Vultan zum Herren über die Truppen.

Die Schlussszene zeigt Mings Ring auf dem Boden liegend, bevor dieser von der Hand einer nicht erkennbaren Person aufgehoben wird. Das Lachen Mings ertönt, bevor der Abspann mit „The End“ und einem nach kurzer Pause angehängten Fragezeichen beginnt.

Filmmusik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Soundtrack einschließlich des Titelsongs Flash stammt von der Rockgruppe Queen und erschien auf dem Album Flash Gordon. Zusätzliche Arrangements bzw. die orchestralen Teile der Filmmusik stammen von Howard Blake.

Synchronisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die deutsche Synchronfassung entstand bei der Berliner Synchron. Heinz Freitag schrieb das Dialogbuch und führte Regie.[2][3] Jürgen Thormann sprach die Rolle des Imperator Ming nicht nur im Film, sondern auch in der Flash-Gordon-Hörspielserie von Europa.

Figur Darsteller Deutscher Sprecher
Flash Gordon Sam J. Jones
Peter Marinker
Hans-Georg Panczak
Imperator Ming Max von Sydow Jürgen Thormann
Dale Arden Melody Anderson Cornelia Meinhardt
Dr. Hans Zarkov Chaim Topol Harry Wüstenhagen
Prinzessin Aura Ornella Muti Evelyn Maron
Prinz Barin Timothy Dalton Frank Glaubrecht
Prinz Vultan Brian Blessed Wolfgang Pampel
General Klytus Peter Wyngarde Heinz Petruo
General Kala Mariangela Melato Almut Eggert
Munson, Zarkovs Assistent William Hootkins Wilfried Herbst
Hohepriester Zogi Philip Stone Otto Czarski
Arobischer Priester John Osborne Helmut Heyne
General Luro John Hallam Karl Schulz

Erstaufführungstermine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • USA: 5. Dezember 1980
  • Großbritannien: 10. Dezember 1980
  • Deutschland: 25. Februar 1981

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der Film wurde 1981 in den Kategorien bestes Kostüm, bester Science-Fiction-Film und bester Nebendarsteller (Max von Sydow) für den Saturn Award nominiert.
  • Flash Gordon erhielt 1981 drei Nominierungen für den British Academy Film Award, beste Kostüme, beste Filmmusik und bestes künstlerisches Design.
  • Sam J. Jones wurde als schlechtester Darsteller für eine Goldene Himbeere nominiert.

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der film-dienst fand, das „Rittermärchen à la Prinz Eisenherz in modischem Gewand“ lebe von „anachronistischen Elementen“, wie dem Dschungel samt Sümpfen und den mittelalterlich gekleideten Bewohnern, denen Mings Truppe mit Lasern und Hirnwäsche-Apparaten gegenübersteht. Angesichts der Dekoration und Technik seien Regie und Schauspieler kaum gefordert; der Hauptdarsteller trete „wie ein männliches Pin-up mit dümmlichem Gesichtsausdruck und muskulösem Körper“ auf. „Neben den aufwendigen und phantasievollen Spezialeffekten gibt es auch ein paar inszenatorische Kabinettstückchen“, wie den Angriff auf Mings Wache als sportliche Konfrontation. Für eine Familienunterhaltung geschmacklos und unnötig erschienen einige Sujets wie die sadistischen Methoden der Geheimpolizei oder die Anspielungen auf die SS. Doch davon abgesehen sei Flash Gordon „ein phantasievolles und vergnügliches Science-Fiction-Abenteuer, an dem nicht nur Freunde des Genres ihren Spaß haben können.“[4]

Der Evangelische Filmbeobachter fand die Verfilmung „im Großen und Ganzen geglückt“ und das Flair der Comicvorlage bewahrt. Mit „gut besetzten“ Rollen und „kaum Längen“ sei sie „ein prunkvoller und farbenprächtiger Film“, „eine recht unterhaltsame Kino-Seifenblase“, die mehr leisten als zu unterhalten weder wolle noch könne. Die Blauäugigkeit dieser Fassung, die das „Budget eines Großfilms“ aufweise, entspreche fast der billigeren Flash-Gordon-Filmreihe der 1930er, sei „aber durch Märchencharakter und humorvolle Verfremdung wieder erträglich.“[5]

Ähnlich hieß es in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, das „unterhaltsame Fantasy-Spektakel“ sei sichtlich von Krieg der Sterne beeinflusst, im Vergleich zu diesem jedoch trotz „trivialpolitischer Klischees“ von „herzerfrischender Naivität“.[6]

In einer Kurzkritik urteilte Der Spiegel, der Streifen sei weniger „steif“ als Krieg der Sterne und nehme „sich selbst und das erfolgreiche Genre auf den Arm.“[7]

„Fantasievoll ausgestattetes Science-Fiction-Abenteuer, das seinen Reiz hauptsächlich aus dem Gegensatz futuristischer und anachronistischer Elemente bezieht.“

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film wurde am 10. Juni 2022 im Rahmen der Filmreihe KulFaZ, einem Spin-off der Filmreihe SchleFaZ, moderiert von Oliver Kalkofe und Peter Rütten auf Tele 5 gezeigt.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Freigabebescheinigung für Flash Gordon. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. Flash Gordon. In: synchrondatenbank.de. Abgerufen am 26. Februar 2023.
  3. Flash Gordon. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 20. Dezember 2022.
  4. Rolf-Rüdiger Hamacher: Flash Gordon. In: film-dienst, Nr. 6/1981 vom 24. März 1981, S. 8–9
  5. Wolfgang J. Fuchs im Evangelischen Filmbeobachter, abgedruckt in: Lothar R. Just (Hrsg.): Das Filmjahr ’81/82. Filmland Presse, München 1981, ISBN 3-88690-022-3, S. 83–84
  6. Andreas Obst: Ein obskures Himmelskörperchen. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24. März 1981, S. 24
  7. Der Spiegel Nr. 11/1981 vom 9. März 1981: Triviales Pop-Kino: Flash Gordon
  8. Flash Gordon. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 22. Februar 2016.