Florian Schneider-Esleben

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Schneider 2005

Florian Schneider (* 7. April 1947 in Öhningen-Kattenhorn,[1] nach anderen Quellen Düsseldorf)[2] ist ein deutscher Musiker. Zusammen mit Ralf Hütter gründete er 1968 die Musikgruppe Organisation. Aus ihr ging 1970 die Band Kraftwerk hervor. Zu dieser Zeit nannte sich Schneider noch Schneider-Esleben; nach der Veröffentlichung des zweiten Kraftwerk-Albums legte er auf die Verwendung des Nachnamenszusatzes keinen Wert mehr.

Leben und Werk

Schneider ist Sohn des Architekten Paul Schneider-Esleben und dessen Frau Evamaria Schneider-Esleben. Er studierte zehn Jahre an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf Querflöte, danach Musikwissenschaft in Köln. Er spielt auch Geige und Gitarre, wirkte als Gastmusiker bei Klaus Doldinger auf dem Album Nero In South Amerika mit und spielte 1967 mit Eberhard Kranemann bei der Band Pissoff. 1968 bis 1969 spielte er im Quartett – Florian Schneider-Esleben: Flöte, Ralf Hütter: Hammond-Orgel, Eberhard Kranemann: Bass, Paul Lovens: Schlagzeug. 1970 bis 1971 Kraftwerk in der Besetzung: Florian Schneider-Esleben: Flöte, Geige, Elektronik; Eberhard Kranemann: Cello, Hawaii-Gitarre, Bass; Charly Weiss: Schlagzeug. Bei Kraftwerk spielte er Querflöte und kreierte darüber hinaus eine elektronische Flöte. Nach der Veröffentlichung des Albums Autobahn im Jahr 1974 wurde die Flöte nicht mehr eingesetzt. Florian Schneider arbeitete mit Effekten und perfektionierte die künstlichen Robovox-Stimmen, für die Kraftwerk bekannt ist. Ende der 1980er Jahre wurden die erste voll synthetische Stimme sowie die zur Musik sich bewegenden Roboter in Kooperation mit der jungen Pforzheimer Firma „Sculpture elektronische Geräte“ entwickelt.

Schneider gilt als der verschlossene und zurückhaltende Teil des Duos; Interviews gibt ausschließlich sein Bandkollege Ralf Hütter. Lediglich für das brasilianische Fernsehen machte Schneider 1998 eine Ausnahme und ließ anlässlich des Auftritts von Kraftwerk beim Electro-Festival Tribal Gathering ein Interview zu.[3] Darüber hinaus hatte er 2001 auf VIVA Zwei einen Cameo-Auftritt als Revolutionär „Don Schneider“ in einem fingierten Interview mit dem VIVA-Moderator Ill-Young Kim.[4]

1998 wurde Florian Schneider als Professor für Medienkunst und Performance an die Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (HfG) berufen.

Bei den neun Konzerten, die Kraftwerk im Jahr 2008 spielten, war Schneider bereits nicht mehr dabei; Anfang 2009 gab er dann auch offiziell seinen Austritt aus der Musikgruppe bekannt. Seinen Platz auf der Bühne übernahm der langjährige Mitarbeiter aus dem Kraftwerk-eigenen Kling-Klang-Studio, Stefan Pfaffe (als „Video-Operator“). Seither zeigte sich Florian Schneider wieder mehr in der Öffentlichkeit, so auf der Frankfurter Musikmesse 2009.[5] Im Jahr 2015 brachte Schneider im Rahmen des Projekts Parley for the Oceans den Track Stop Plastic Pollution heraus.[6]

Trivia

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wilfried W. Bruchhäuser (Hrsg.): Komponisten der Gegenwart im Deutschen Komponisten-Verband: ein Handbuch. Deutscher Komponisten-Verband, 1985, S. 650. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  2. Heinz P. Hofmann: Rock: Interpreten, Autoren, Sachbegriffe. Lied der Zeit, 1983, S. 127. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  3. Youtube: Brasilianisches Interview mit Florian Schneider 1998
  4. Youtube: Ill Guevara & Don Schneider – VIVA Zwei Interview 2001
  5. Florian Schneider als Gast bei der Frankfurter Musikmesse 2009
  6. Kraftwerk’s co-founder made this track to save the oceans