Flughafen Gran Canaria

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Aeropuerto de Gran Canaria
Base Aérea de Gando
Kenndaten
ICAO-Code GCLP
IATA-Code LPA
Koordinaten

27° 55′ 55″ N, 15° 23′ 12″ WKoordinaten: 27° 55′ 55″ N, 15° 23′ 12″ W

Höhe über MSL 24 m  (79 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 18 km südlich von Las Palmas de Gran Canaria
Straße GC1
Bahn noch keine,
geplant:
Gran-Canaria-Express (Las Palmas–Maspalomas)
Nahverkehr Global-Bus-Linien:[1]
01 (Las Palmas–Puerto Mogán),
04(Las Palmas–Maspalomas),
60(Las Palmas–Aeropuerto),
66(Aeropuerto–Maspalomas),
91 (Las Palmas–Puerto Mogán)
Basisdaten
Eröffnung 1930[2]
Betreiber Aena
Fläche 1810 ha
Terminals 1[3]
Passagiere 6.899.523[4] (2021)
Luftfracht 15.840 t[4] (2021)
Flug-
bewegungen
83.983[4] (2021)
Kapazität
(PAX pro Jahr)
20 Mio.[3]
Start- und Landebahnen
03R/21L 3100 m × 45 m Asphalt
03L/21R 3100 m × 45 m Asphalt
Webseite
aena.es/en/gran-canaria-airport



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Der Flughafen Gran Canaria (spanisch Aeropuerto de Gran Canaria, IATA-Code: LPA, ICAO-Code: GCLP) liegt auf der Kanareninsel Gran Canaria im Osten der Insel, etwa 18 Kilometer südlich der Inselhauptstadt Las Palmas de Gran Canaria und etwa 25 Kilometer nördlich von Maspalomas, Playa del Inglés und San Agustín, den Touristenzentren der Insel.[3] Der Flughafen liegt an der Bucht Bahía de Gando, er wird als Base Aérea de Gando auch von der spanischen Luftwaffe genutzt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im April 1930 erklärte ein königlicher Erlass die Land- und Seeeinrichtungen, die in Gando gebaut werden sollten, zum staatlichen Flughafen. Aus dem ersten Flug von Madrid nach Gran Canaria 1933 wurde 1935 eine Linienverbindung. Deshalb gibt man die Flughafeneröffnung mit dem Jahre 1935 an. 1934 installierte man erste Navigationshilfen. Ein Passagierterminal kam zwischen 1944 und 1946 hinzu, in welches die Fluggesellschaften vom bisherigen Luftstützpunkt auf Lanzarote umzogen. 1946 wurde der Flughafen zum Zollflughafen und für den nationalen und internationalen Verkehr freigegeben. 1948 begannen die Arbeiten für eine erst 700 Meter lange Start- und Landebahn, die im Juni 1957 asphaltiert auf 2000 Meter erweitert wurde. 1960 wurde sie nochmals auf 3100 Meter verlängert. 1963 fanden umfangreiche Erweiterungen statt, beispielsweise der Bau eines neuen Vorfeldes, die Erweiterung des Passagierterminals und der technischen Einrichtungen. Der Tower war 1966 fertiggestellt und ein Jahr darauf ein Kontrollzentrum errichtet. 1970 wurden die Start- und Landebahnen für die Benutzung durch die neuen Düsenflugzeuge angepasst. 1973 eröffnete man ein Terminal für Inlandflüge. Ein großer Schritt war 1980 die Übergabe einer zweiten Start- und Landebahn an den Verkehr. Das Verkehrsaufkommen stieg in dieser Zeit drastisch an. Das aktuelle Terminal aus dem Jahr 1991 ist 100.000 Quadratmeter groß, hat derzeit 108 Check-in-Schalter, vier Check-in-Automaten, 53 Flugsteige, 14 Fluggastbrücken und 22 Gepäckausgabebänder.[3]

Gran Canaria liegt auf dem halben Weg zwischen Südamerika und Europa, daher werden auch heute noch, vor allem bei Auslieferungsflügen von Embraer oder Airbus, hier Zwischenlandungen durchgeführt.

Wegen einer Bombenexplosion im Flughafen mussten am 27. März 1977 mehrere Flüge auf die umliegenden Flughäfen umgeleitet werden. Zwei Maschinen davon waren von der Flugzeugkatastrophe von Teneriffa betroffen.

Zivile Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Vorfeld
Die Frontseite des Flughafens LPA

Der Flughafen gehört zum spanischen Flughafennetz der staatlichen Flughafenbetreibergesellschaft AENA. Die meisten Flüge gehen nach Deutschland und Großbritannien. Der insuläre Verkehr macht etwa 16 % aus. Das Passagieraufkommen und das Frachtaufkommen gehören zum größten des kanarischen Archipels. Es waren 2005 mehr als 40.000 Tonnen.

Der Flughafen steht bei den Passagier- und Frachtzahlen auf dem sechsten bzw. fünften Platz der Flughäfen Spaniens; dies kommt nicht zuletzt davon, dass das Aufkommen an Fracht und Passagieren kontinuierlich das ganze Jahr nahezu gleich groß ist.[4][3]

Militärische Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Start einer Pegasus mit Space Technology 5

Der Flughafen von Gran Canaria beherbergt auch einen Luftwaffenstützpunkt (militärische Bezeichnung: Base Aérea de Gando) der spanischen Luftwaffe, der östlich an die Landebahnen grenzt. Neben diversen Hangars gegenüber dem Passagierterminal befinden sich am Südende der östlichen Landebahn zehn Shelter für Jagdbomber. Die Basis ist Stützpunkt dreier fliegender Einheiten:

Vom Luftwaffenstützpunkt aus wurde bisher einmalig ein spanischer Satellit (Minisat 01) gestartet. Zu diesem Zweck hob am 21. April 1997 ein Flugzeug des Typs L-1011 mit einer Pegasus XL-Rakete ab, die bei 27° 0′ 0″ N, 15° 30′ 0″ W über dem Atlantik gestartet wurde.

Während der Betriebszeit des Space Shuttle war der Flughafen ein möglicher Notlandeplatz im Falle einer außerplanmäßigen Landung.[7]

Zwischenfälle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Am 22. Januar 1963 setzte eine Douglas DC-4/C-54E-15-DO der Portugiesischen Luftstreitkräfte (PAF 6601) 15 Kilometer südwestlich des Zielflughafens Gran Canaria auf dem Wasser auf, fünf Minuten vor der geplanten Ankunftszeit. Die Maschine befand sich auf einem Flug von Angola nach Lissabon und sollte in Las Palmas aufgetankt werden. Erst am nächsten Morgen wurden das noch schwimmende Flugzeug und elf Überlebende gefunden. Von den 14 Insassen werden 3 Passagiere vermisst.[10][11]
  • Am 6. Juli 1972 wurde eine aus Madrid kommende Douglas DC-8-52 der spanischen Aviaco (EC-ARA) 21 Kilometer vor dem Flughafen Gran Canaria ins Meer geflogen. Bei diesem CFIT (Controlled flight into terrain) starben alle 10 Besatzungsmitglieder an Bord der Maschine. Es befanden sich keine Passagiere an Bord, da die Maschine sich auf einem Positionierungsflug befand, um Touristen von Gran Canaria nach Hamburg auszufliegen.[13]

Daten zum Flughafen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Luftbild

Die optimalen meteorologischen Eigenschaften des Flughafens sichern einen 24-Stunden-Betrieb. Es gibt zwei parallele Pisten: die 03L/21R, die über ein Instrumentenlandesystem ILS CAT III verfügt, und die 03R/21L ohne Instrumentenanflugverfahren. Diese wird bei Bedarf für den militärischen Betrieb genutzt und nur an verkehrsreichen Tagen für die zivile Luftfahrt eingesetzt. Diese beiden 3100 Meter langen Landebahnen lassen einen Maximalbetrieb von 36 bis 40 Maschinen pro Stunde zu. Der Flughafen ist nach ISO 9001 und ISO 14001 zertifiziert.

Verkehrszahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quelle: Aena[4][14]
Verkehrszahlen des Aeropuerto de Gran Canaria 2000–2021[4][14]
Jahr Fluggastaufkommen Luftfracht (Tonnen) Flugbewegungen
2021* 6.899.523 15.840 83.983
2020* 5.134.252 13.926 67.280
2019 13.261.228 19.728 126.451
2018 13.573.304 19.174 131.027
2017 13.092.475 18.110 118.551
2016 12.093.646 18.627 112.000
2015 10.627.218 18.800 100.420
2014 10.315.740 19.870 102.210
2013 9.770.039 18.786 95.485
2012 9.892.067 20.602 100.393
2011 10.538.829 23.679 111.271
2010 9.486.035 24.528 103.093
2009 9.155.665 25.995 101.557
2008 10.212.123 33.695 116.252
2007 10.354.903 37.491 114.355
2006 10.286.726 38.361 114.949
2005 9.827.157 40.390 110.748
2004 9.467.494 40.935 104.659
2003 9.181.229 40.050 99.712
2002 9.009.756 39.639 93.803
2001 9.332.132 40.861 93.291
2000 9.376.640 43.707 98.063

* 2020: Starke Beeinträchtigung der Luftfahrt wegen der Covid-19-Pandemie

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Flughafen Gran Canaria – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Alle Buslinien von Global auf Gran Canaria. Abgerufen am 13. November 2008 (spanisch).
  2. History. Aena.es, abgerufen am 31. Oktober 2019 (englisch).
  3. a b c d e Introduction. Aena.es, abgerufen am 20. Januar 2021 (englisch).
  4. a b c d e f Informes anuales. Aena.es, abgerufen am 24. August 2022 (spanisch).
  5. Mando Aéreo de Canarias (MACAN) (Memento vom 2. März 2017 im Internet Archive)
  6. Spanish Air Force takes delivery of its first H215, Airbus-Homepage, 4. Oktober 2016
  7. Justine Whitman: Space Shuttle Abort Modes. Aerospaceweb.org, 25. Juni 2006, abgerufen am 7. Oktober 2011 (englisch).
  8. Flugunfalldaten und -bericht DC-4 PAF 7501 im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 31. August 2022.
  9. Mario Canongia Lopes, Jose Manuel Rodrigues Costa: Os Avioes da Cruz de Cristo. 75 anos da Aviacao Militar em Portugal (portugiesisch). Dinalivro, Lissabon 1989, S. 165.
  10. Flugunfalldaten und -bericht DC-4 PAF 6601 im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 11. August 2022.
  11. Mario Canongia Lopes, Jose Manuel Rodrigues Costa: Os Avioes da Cruz de Cristo. 75 anos da Aviacao Militar em Portugal (portugiesisch). Dinalivro, Lissabon 1989, S. 165.
  12. Unfallbericht DC-7 EC-BEO, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 2. August 2020.
  13. Unfallbericht DC-8-52 EC-ARA, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 2. August 2020.
  14. a b Estadísticas de tráfico aéreo. Aena.es, archiviert vom Original am 28. Januar 2010; abgerufen am 24. Dezember 2018 (englisch). abgerufen am 27. Mai 2023