Verbania

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Fondotoce)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Verbania
Verbania (Italien)
Verbania (Italien)
Staat Italien
Region Piemont
Provinz Verbano-Cusio-Ossola (VB)
Koordinaten 45° 56′ N, 8° 32′ OKoordinaten: 45° 56′ 0″ N, 8° 32′ 0″ O
Höhe 197 m s.l.m.
Fläche 37 km²
Einwohner 29.856 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl 28900 (allgemein),
28921 Antoliva e Intra,
28922 Pallanza,
28923 Trobaso,
28924 Bieno e Fondotoce,
28925 Cavandone e Suna
Vorwahl 0323
ISTAT-Nummer 103072
Bezeichnung der Bewohner verbanesi
Schutzpatron San Vittore (8. Mai)
Website comune.verbania.it
Verbania am Lago Maggiore
Verbania-Intra (von der Autofähre Laveno-Verbania aus fotografiert)
Verbania-Pallanza von der Isola dei Pescatori aus gesehen

Verbania ist eine italienische Gemeinde in der Provinz Verbano-Cusio-Ossola in der Region Piemont mit 29.856 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022). Seit 1992 ist sie Hauptstadt der Provinz Verbano-Cusio-Ossola, die aus der Provinz Novara herausgelöst wurde.

Der Ortsname Verbania wurde 1939 vom Namen des Sees Lago Verbano abgeleitet, an dessen Ufer der Ort liegt.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt liegt auf einer Höhe von 197 m s.l.m. am westlichen Ufer des Lago Maggiore und befindet sich etwa 15 Kilometer südlich der Grenze zur Schweiz. Sie erstreckt sich über eine Fläche von 37 km². Die nächstgelegene Großstadt ist das etwa 70 Kilometer südöstlich gelegene Mailand.

Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Antoliva, Bieno, Biganzolo, Cavandone, Fondotoce[2], Intra, Pallanza, Possaccio, Suna, Torchiedo, Trobaso und Zoverallo. Die Region um Verbania ist ein Beispiel für eine starke Zersiedelung, die dazu führt, dass der Ort entlang der Hauptstraße bis nach Cambiasca ausufert, das mehr als fünf Kilometer vom Stadtzentrum entfernt liegt. Die Nachbargemeinden sind Arizzano, Baveno, Cambiasca, Cossogno, Ghiffa, Gravellona Toce, Laveno-Mombello, Mergozzo, Miazzina, San Bernardino Verbano, Stresa und Vignone. Der Schutzpatron der Stadt ist San Vittore.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Verbania entstand 1939 nach dem Zusammenschluss der beiden bis dahin eigenständigen Gemeinden Intra und Pallanza.

Die Bezeichnung des Ortsteils Intra stammt aus der geographischen Lage zwischen den zwei Wildbächen (auf Latein intra flumina) San Giovanni (nördlich) und San Bernardino (südlich).

Beim Massaker vom Lago Maggiore ermordeten Angehörige der Leibstandarte SS Adolf Hitler im Oktober 1943 im Ortsteil Intra den italienischen Juden Ettore Ovazza und seine ganze Familie und verbrannten die Leichen im Heizungskeller der Schule. Am 20. Juni 1944 ermordeten SS-Angehörige 42 Partisanen im Ortsteil Fondotoce. Zur Erinnerung an die Ermordeten gibt es in Fondotoce einen Park der Erinnerung, den Parco della Memoria e della Pace. In ihm befindet sich ein Erinnerungszentrum, die Casa della Resistenza di Fondotoce.[3]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Botanischer Garten von Verbania-Pallanza
  • Oratorium San Remigio, erstmals erwähnt im 11. Jahrhundert (Nationaldenkmal)
  • Kirche Madonna di Campagna, erbaut im Renaissancestil in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts von Architekt Giovanni Beretta aus Brissago TI, (Nationaldenkmal)
  • Basilica San Vittore, erbaut am Anfang des 17. Jahrhunderts, bewahrt eine imposante Orgel der Firma Serassi aus Bergamo, realisiert am Ende des 18. Jahrhunderts
  • Chiesa collegiata di San Leonardo, erbaut zwischen 1535 und 1590, bewahrt die Orgel von Eugenio Biroldi von 1797
  • Pfarrkirche Santo Stefano, bewahrt die Ara delle Matrone, einen römischen Stein aus Candoglia-Marmor aus dem Anfang des 1. Jahrhunderts nach Christus.
  • Oratorium Santi Fabiano e Sebastiano
  • Palazzo Viani Dugnani, erbaut in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts im Barockstil
  • Der Botanische Garten der Villa Taranto liegt zum größten Teil auf der Landzunge Punta della Castagnola, die Intra von Pallanza trennt. Das Klima am südlichen Teil des Lago Maggiore und die Naturliebe eines schottischen Ritters, Captain Neil MacEacharn (1964 beigesetzt in einem Mausoleum im Park), machten es möglich. In Verbania entstand in den 1930er Jahren der mittlerweile weltbekannte Garten. Mehr als 20.000 Pflanzen sind hier auf einem 16 Hektar großen Parkgelände zu sehen. Durch einen Tornado wurde im Sommer 2012 ein Teil des Gartens zerstört.[4]
Die Gedenktafel von Bernhard Riemann

Im Friedhof des Ortsteils Biganzolo liegt der deutsche Mathematiker Bernhard Riemann begraben, dessen Riemannsche Vermutung als eines der bedeutendsten ungelösten Probleme der Mathematik gilt (Nr. 8 der Hilbertschen Probleme, Nr. 6 der Millennium-Probleme).

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1861 1871 1881 1901 1921 1931 1951 1961 1971 1981 1991 2001 2011 2021
Einwohner 12.193 13.025 14.785 17.584 20.039 22.315 26.003 29.810 34.649 32.744 30.517 30.128 30.332 29.954

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fresken des Oratoriums San Rocco im Museo del Paesaggio

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verbania ist in seinem Westen durch den Bahnhof Verbania-Pallanza an der Bahnstrecke Domodossola–Mailand und durch die Autostrada A26 an den Fernverkehr angebunden. Die Strada Statale 34 del Lago Maggiore verläuft mitten durch die Stadt.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter von Verbania[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Verbania verbunden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • István Türr (1825–1908), ungarischer Aufständischer, Ingenieur und Politiker. Er wohnte gern in der Villa Rusconi-Clerici.
  • Emma Morano (1899–2017), ab Mai 2016 ältester lebender Mensch, lebte in Verbania

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Verbania – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Verbania – Reiseführer

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. Fondotoce auf de.lagomaggiore.net, abgerufen am 29. November 2015
  3. siehe unter Weblinks
  4. Bericht des Schweizer Fernsehens über die Zerstörungen im Garten der Villa Taranto (Memento des Originals vom 29. Juli 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tagesschau.sf.tv, abgerufen am 26. September 2012