Formel Palmer Audi

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Formel Palmer Audi
Fahrzeugtyp Einheits-Monoposto
Land oder Region Vereinigtes Königreich
Aktueller Name FPA – Formula Palmer Audi
Erste Saison 1998
Letzte Saison 2010
Fahrer ~20
Teams 1
Fahrzeuge ~20
Chassis van Diemen
Motoren Audi
Reifen Avon
Offizielle Website formulapalmeraudi.com

Die Formel Palmer Audi war eine Monoposto-Rennserie, die von 1998 bis 2010 existierte und ihre Rennen überwiegend im Vereinigten Königreich austrug. Namensgeber der Serie waren der ehemalige britische Formel-1-Rennfahrer Jonathan Palmer und der Autohersteller Audi.

Überblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Formel Palmer Audi wurde von Jonathan Palmer gegründet, um Rennfahrern einen im Vergleich zu ähnlichen Serien wesentlich kostengünstigeren Einstieg in den Formelsport zu ermöglichen und den Weg in Serien wie die Formel 3000[1], die Indy Lights[1] oder später die Formel 2[2] zu ebnen. Im Unterschied zu allen vergleichbaren Meisterschaften wurden die Autos nicht von verschiedenen, rivalisierenden Rennställen vorbereitet, sondern durch ein einziges, nahezu 50[3] Personen umfassendes serieneigenes Team eingesetzt und gewartet, das seine Basis nahe dem Bedford Autodrome hatte.[4] Ende 2010 wurde die Serie eingestellt, um alle Ressourcen für die ebenfalls von Palmer initiierte FIA-Formel-2-Meisterschaft bündeln zu können[3], deren Konzept weitgehend von der Formel Palmer Audi übernommen wurde.

Neben der eigentlichen Rennserie wurden außerdem die Formula Palmer Audi Autumn Trophy (1998–2000 als Winter Series, 2002–2008) und das Formula Palmer Audi Shootout (2007–2008) ausgetragen.

Fahrzeug[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In allen 13 Jahren wurde das gleiche Einheitsfahrzeug verwendet: Ein von van Diemen[1] entwickeltes Auto mit Audi-Turbomotor und Avon-Bereifung, das jedoch im Lauf der Jahre regelmäßig durch das MSV-Team modifiziert wurde.[3] Außerdem wurde unter der Bezeichnung Overboost eine alte Idee aus der Formel 1 der 1980er-Jahre aufgegriffen, die später zahlreiche Serien – unter anderem 2004 die Champ Car[5] – übernahmen: Mit einem Schalter im Cockpit konnte kurzfristig der Ladedruck erhöht werden, sodass dem Fahrer für Überholvorgänge acht Sekunden lang 60 PS mehr zur Verfügung standen.

Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kenngröße Daten[6]
Foto: Formel-Palmer-Audi in Brands Hatch 2005
Länge: 4390 mm
Breite: 1830 mm
Radstand: 2667 mm
Spurweite vorn: 1473 mm
Spurweite hinten: 1447 mm
Bauweise: Monocoque aus Aluminium-Sandwichplatten mit Wabenkern;
Fahrzeugteile aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff
Gewicht: 530 kg (ohne Kraftstoff)
Achsaufhängung: doppelte Dreieckslenker mit innenliegenden
zweifach verstellbaren Dämpfern von Öhlins
Bremsen: Bremssättel mit vier Kolben
Getriebe: Hewland FGC mit Sperrdifferential
Gänge: fünf Vorwärts-, ein Rückwärtsgang[7]
Motor: Audi 1,8-Liter-Vierzylindermotor mit Turboaufladung
Leistung: 300 PS (220 kW) + 60 PS (44 kW)
Reifengröße: vorn: 250/ 570 R13
hinten: 300/ 600 R13
Beschleunigung: 0–100 km/h in 2,8 Sekunden
0–160 km/h in 6,2 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 270 km/h

Meister der Formel Palmer Audi[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Meister Zweiter Dritter Autumn Trophy/Winter Series Shootout
1998 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Justin Wilson Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Darren Turner Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Richard Tarling Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Derek Hayes
1999 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Richard Tarling Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Richard Lyons Irland Damien Faulkner Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Paul Edwards
2000 Irland Damien Faulkner Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Justin Keen Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Robbie Kerr Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Philip Giebler
2001 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Steve Warburton Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Stephen Young Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Gideon Cresswell
2002 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Adrian Willmott Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Joel Nelson RusslandRussland Roman Russinow Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ben Lewis
2003 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ryan Lewis Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Adam Smith Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ryan Hooker Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jonathan Kennard
2004 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jonathan Kennard Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Rob Jenkinson Saudi-Arabien Karim Ojjeh Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Stephen Young
2005 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Joe Tandy Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich David Epton Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Stuart Prior Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Josh Weber
2006 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jon Barnes Island Viktor Jensen Sudafrika Chris Hyman Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dane Cameron
2007 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Tim Bridgman Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Stefan Wilson Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Luciano Bacheta Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Richard Keen Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Nick Tandy[8]
2008 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jason Moore Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Tom Bradshaw Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jolyon Palmer Irland Niall Quinn Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Aaron Steele[9]
2009 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Richard Plant Litauen Kazimieras Vasiliauskas Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Adam Foster
2010 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Nigel Moore FrankreichFrankreich Maxime Jousse SpanienSpanien Ramón Piñeiro

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c What's FPA? formula-palmer-audi.com, archiviert vom Original am 5. Februar 2001; abgerufen am 31. Januar 2012.
  2. The 2010 Package. formulapalmeraudi.com, archiviert vom Original am 11. Juli 2011; abgerufen am 31. Januar 2012.
  3. a b c Jonathan Palmer pays tribute to Formula Palmer Audi. formulapalmeraudi.com, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2014; abgerufen am 31. Januar 2012.
  4. The Operation. formula-palmer-audi.com, archiviert vom Original am 13. Juni 2001; abgerufen am 31. Januar 2012.
  5. Push-to-Pass means no more parades for CART. autoracing1.com, 15. Juli 2003, abgerufen am 9. Februar 2012.
  6. The FPA Car. formulapalmeraudi.com, archiviert vom Original am 11. Juli 2011; abgerufen am 31. Januar 2012.
  7. FGC 5 Speed and reverse transaxle. hewland.com, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. März 2012; abgerufen am 31. Januar 2012.
  8. Tandy wins FPA Shootout. formula-palmer-audi.com, archiviert vom Original am 6. Januar 2008; abgerufen am 31. Januar 2012.
  9. Aaron Steele's FPA Shootout. formula-palmer-audi.com, archiviert vom Original am 16. Dezember 2008; abgerufen am 31. Januar 2012.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Formel Palmer Audi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien