Fox-Schwestern

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Margaret, Catherine und Leah (v. l. n. r.)

Die Fox-Schwestern, Leah, Margaret (Maggie) und Catherine (Kate) Fox, waren US-amerikanische Geisterbeschwörerinnen. Sie behaupteten, Verstorbene als Medien in Séancen zu Klopfzeichen aus dem Jenseits anregen zu können. Schließlich stellten sich ihre angeblichen Fähigkeiten als Schwindel heraus. Dabei brachten sie dennoch eine moderne religiös-spiritistische Bewegung auf den Weg.[1]

Diese Ereignisse werden häufig mit der Entstehung des modernen Spiritismus in Verbindung gebracht.[2]

Vermarktung spritistischer Phänomene[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1847 soll in dem Haus der Familie Fox in Hydesville ein sporadisches Klopfen zu hören gewesen sein. Durch eine Art Morsecode wollten die Schwestern in Erfahrung gebracht haben, dass in ihrem Haus einst ein fahrender Händler ermordet worden war, dessen Geist nun kommunizierte. Die Neuigkeit von dieser Art der Geisterkommunikation verbreitete sich rasend schnell in den USA und wurde von ihnen schon bald finanziell ausgeschlachtet.[2] 1849 begannen die Fox-Schwestern mit Auftritten in Rochester (New York). Schließlich erlangten sie Berühmtheit, bereisten Europa und hatten zahlreiche Nachahmer. Margaret Fox hatte dabei eine Liaison mit Elisha Kent Kane.

Nachahmer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elisha Kent Kane

Kurze Zeit später traten weitere „Medien“ öffentlichkeitswirksam in Erscheinung, um den Trend auszumünzen. 1855 sollen bereits zwei Millionen Amerikaner an die Wahrheit der behaupteten Phänomene geglaubt haben.[2]

Widerruf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1888 gaben Kate und Margaret Fox zu, die Klopfzeichen mit ihren Zehengelenken hervorzurufen.[3] Dies versetzte der spiritistischen Bewegung einen schweren Schlag, und bald entpuppten sich auch viele andere vermeintliche Geisterkommunikationen als Betrug.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Marcus Hahn, Erhard Schüttpelz (Hrsg.):"Trancemedien und neue Medien um 1900" Transcript/Medienumbrüche Band 39
  • Earl Wesley Fernell: The Unhappy Medium: Spiritualism and the Life of Margaret Fox. University of Texas Press, Austin, 1964.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. R. Laurence Moore: Spiritualism and Science: Reflections on the First Decade of the Spirit Rappings, American Quarterly, Vol. 24, No. 4 (Okt. 1972), S. 474–500
  2. a b c d Kocku von Stuckrad: Was ist Esoterik? Beck, München 2004, S. 201.
  3. R. Laurence Moore: The Spiritualist Medium: A Study of Female Professionalism in Victorian America, American Quarterly, Vol. 27, No. 2 (Mai 1975), S. 219