Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs

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Film
Titel Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs
Originaltitel Mujeres al borde de un ataque de nervios
Produktionsland Spanien
Originalsprache Spanisch
Erscheinungsjahr 1988
Länge 90 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Pedro Almodóvar
Drehbuch Pedro Almodóvar
Produktion Agustín Almodóvar
Pedro Almodóvar
Antonio Llorens
Musik Bernardo Bonezzi
Kamera José Luis Alcaine
Schnitt José Salcedo
Besetzung

Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs (Originaltitel: Mujeres al borde de un ataque de nervios) ist ein spanischer Spielfilm aus dem Jahr 1988. Regie bei der Tragikomödie führte Pedro Almodóvar, der auch das Drehbuch nach einem Skript des französischen Autors Jean Cocteau verfasste. Die Hauptrolle spielte Carmen Maura.

Handlung

Die Schauspielerin und Synchronsprecherin Pepa wird von ihrem Geliebten Iván, der ebenfalls Synchronsprecher ist, verlassen. Nachdem er den Kontakt bei der Arbeit zu ihr vermieden hat, versucht Pepa, im Glauben, dass er zu seiner Frau Lucía zurückgekehrt ist, über diese den Kontakt zu ihm herzustellen. Dabei sieht sie zum ersten Mal Iváns Sohn Carlos und stellt fest, dass Iván nicht zu seiner Frau zurückgekehrt ist.

Wieder zuhause wird Pepa von ihrer Freundin Candela aufgesucht, die auf der Flucht vor der Polizei ist, weil sich ihr Freund als schiitischer Terrorist entpuppt hat. Pepas Wohnung füllt sich zunehmend mit weiteren Personen: Carlos und seiner Freundin Marisa, die sich als Nachmieter für die Wohnung interessieren, zwei Polizisten, die auf der Suche nach Hintermännern des schiitischen Terroristen einen mysteriösen Telefonanruf verfolgen, einem Telefontechniker und Iváns Frau Lucía.

Iván plant eine Reise nach Stockholm gemeinsam mit seiner neuen Geliebten, der Anwältin Paulina Morales, die von Pepa zwischenzeitlich aufgesucht wurde, um zu erreichen, dass Candela von ihr vertreten wird. Lucía, die, so stellt sich heraus, erst kürzlich aus dem Sanatorium entlassen wurde, fährt zum Flughafen, um einen Mordanschlag auf Iván zu verüben, den Pepa jedoch vereiteln kann. Zum Schluss, während die übrigen Anwesenden aufgrund des Verzehrs eines mit Schlafmitteln versehenen und ursprünglich Iván zugedachten Gazpacho eingeschlafen sind, offenbart Pepa Marisa, dass sie schwanger sei und die Wohnung lieber doch nicht aufgeben möchte. Die Aussicht sei einfach so schön.

Rezeption

Quelle Bewertung
Rotten Tomatoes
Kritiker SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[1]
Publikum SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[1]
Metacritic
Kritiker SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[2]
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IMDb SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[3]

Dieter Krusche bezeichnet den Film in Reclams Filmführer als „eine lärmende, schrille Komödie, die ungeniert ganz vom Gesetz des Zufalls lebt. ... Almodóvar gibt nicht vor, die Wirklichkeit abzubilden, sondern schafft eine eigene unverwechselbare Realität, die auf vergnügliche Weise albtraumhaft erscheint.“[4]

Für den film-dienst ist Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs eine „farcenhafte, frivol-humorig überdrehte Liebes- und Situationskomödie, deren extremer Rhythmus größeres Vergnügen bereiten kann als die satirische Substanz.“[5]

Auszeichnungen

Bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig 1988 gewann Almodóvar die Goldene Osella für das beste Drehbuch. Auf dem Toronto International Film Festival im selben Jahr erhielt er den Publikumspreis.

Bei der Goya-Verleihung 1989, der Verleihung des wichtigsten spanischen Filmpreises, erhielt der Film Auszeichnungen in den Kategorien Bester Film, Bestes Originaldrehbuch, Beste Hauptdarstellerin (Carmen Maura), Bester Schnitt und Beste Nebendarstellerin (María Barranco). Außerdem war er in den Kategorien Beste Regie, Bester Produzent, Beste Kamera, Beste Maske, Beste Kostüme, Bestes Szenenbild, Beste Filmmusik, Bester Ton, Beste visuelle Effekte (Reyes Abades), Bester Nebendarsteller (Guillermo Montesinos) und Beste Nebendarstellerin (Julieta Serrano) nominiert. Den Fotogramas de Plata-Preis gewannen Antonio Banderas und Carmen Maura, nominiert waren auch María Barranco und Chus Lampreave. María Barranco war auch für den Sant Jordi Award und, wie auch Rossy de Palma, für den Premio ACE nominiert.

Bei der Oscarverleihung 1989 war der Film als Bester fremdsprachiger Film nominiert, musste sich aber Bille Augusts Pelle, der Eroberer geschlagen geben. Im selben Jahr gab es für den Film eine Golden Globe-Nominierung als Bester fremdsprachiger Film. 1990 folgte eine BAFTA Award-Nominierung als Bester nicht-englischsprachiger Film. Den David di Donatello gewann Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs als Bester ausländischer Film. Bei der Verleihung des Europäischen Filmpreises im Jahr 1988 wurde der Film als Bester junger Film und Carmen Maura als Beste Darstellerin ausgezeichnet. Das Sindacato Nazionale Giornalisti Cinematografici Italiani zeichnete Almodóvar mit dem Silbernen Band als bester ausländischer Regisseur aus. Die National Society of Film Critics der USA zeichnete ihn mit einem Spezialpreis (Special Award) aus. Das US-amerikanische National Board of Review prämierte Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs mit dem NBR Award als Bester fremdsprachiger Film.

Einzelnachweise

  1. a b on the verg bei Rotten Tomatoes, abgerufen am 27. Oktober 2014
  2. a b [1] bei Metacritic, abgerufen am 27. Oktober 2014
  3. Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs bei IMDb
  4. Dieter Krusche: Reclams Filmführer, 12., neubearbeitete Auflage, Philipp Reclam jun. Stuttgart 2003, ISBN 3-15-010518-8
  5. Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs im Filmlexikon von film-dienst aufgerufen bei kabeleins.de

Weblinks