Freemuse

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Freemuse
Rechtsform Nichtregierungsorganisation
Gründung 1998
Sitz Kopenhagen
Zweck Menschenrechtsorganisation
Vorsitz Martin Cloonan
Umsatz 1.179.355 Euro (2019)
Website freemuse.org

Freemuse ist eine internationale Nichtregierungsorganisation mit Sitz in Kopenhagen, die sich für Kunstfreiheit in aller Welt einsetzt.

Gründungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Freemuse wurde 1998 auf der World Conference on Music and Censorship in Kopenhagen gegründet, um weltweit gegen spezifische Menschenrechtsverletzungen an Musikern und Komponisten vorzugehen. Als Arbeitsgrundlage sieht die Organisation die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen und betrachtet die Möglichkeit, sich durch Musik frei auszudrücken, als fundamentales Menschenrecht. 2011 erweiterte die Organisation ihren ursprünglich auf Musik beschränkten Tätigkeitsbereich auf alle Formen des künstlerischen Ausdrucks.[1]

Arbeitsweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Arbeitsschwerpunkte von Freemuse sind die Dokumentation von Zensur und Verfolgung und Übergriffen gegen Künstlerinnen und Künstler, das Informieren anderer Menschenrechtsorganisationen und der Öffentlichkeit, die weltweite Vernetzung verfolgter Kunstschaffender und deren Unterstützung z. B. bei Verhaftungen oder in Gerichtsprozessen.

Mit der Veranstaltung des jährlichen Music Freedom Day und der Freemuse World Conference über Zensur in der Musik, die zweimal in Kopenhagen und einmal in Istanbul stattfand, erlangte Freemuse weltweite Aufmerksamkeit.[2][3][4][5]

Freemuse Award[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 2008 vergibt der Verein den von der Björn Afzelius International Culture Foundation gesponserten Freemuse Award an Menschen, die sich in herausragender Weise für das musikalische Meinungsfreiheit einsetzen. 2008 wurde er dem ivorischen Reggae-Musiker Tiken Jah Fakoly verliehen, der wegen seines politischen Engagements aus seinem Heimatland vertrieben wurde. 2009 erhielt ihn der bekannte US-amerikanische Sänger Pete Seeger, 2010 die iranische Sängerin Mahsa Vahdat, die im Iran nur unter strengen Auflagen auftreten darf, und der türkisch-kurdische Musiker Ferhat Tunç, der aufgrund seines Engagements für die Rechte der Kurden in der Türkei mehrmals wegen angeblichen Verdachts auf Terrorismus verhaftet wurde und von Freemuse schon seit mehreren Jahren unterstützt wird.[6] 2011 wurde der ägyptische Sänger Ramy Essam ausgezeichnet, dessen Lied Irhal als Hymne der Revolution in Ägypten 2011 bekannt wurde.[7] 2013 erhielt den Freemuse Award erstmals keine Person oder Gruppe, sondern das Festival au Désert, ein Musikfestival in Mali, das die Musikkultur der Region pflegt und Bedrohungen durch Terrorismus ausgesetzt ist.[8]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2003 wurde Freemuse auf der Fachmesse World Music Expo für ihren Einsatz gegen die Zensur von Musik mit dem WOMEX Award ausgezeichnet.[9] 2009 verlieh der Internationale Musikrat der UNESCO Freemuse den IMC Musical Rights Award.[10]

2014 erhielt Freemuse den Award of Distinction des Prix Ars Electronica.[11]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Freemuse gibt in unregelmäßigen Abständen Berichte über verschiedene Aspekte der musikalischen Zensur heraus, die in Buchform erscheinen, aber auch von der Website der Organisation kostenlos heruntergeladen werden können.

Im Mai 2010 veröffentlichte Freemuse den Weltmusik-Sampler Listen to the Banned mit Liedern von Künstlerinnen und Künstlern, die in ihren Herkunftsländern Opfer von Zensur oder Verfolgung waren.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. About Us, offizielle Freemuse-Webseite, abgerufen am 30. Mai 2018 (englisch)
  2. arte am 29. November 2002 (Memento des Originals vom 4. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.arte.tv
  3. taz am 30. November 2006
  4. CBC/Radio-Canada am 3. März 2007
  5. Frankfurter Rundschau am 6. März 2008
  6. Neue Zürcher Zeitung am 15. Februar 2007@1@2Vorlage:Toter Link/www.nzz.ch (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  7. Freemuse: Egyptian singer Ramy Essam is Award winner 2011 (Memento des Originals vom 28. Oktober 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/freemuse.org
  8. Freemuse Award winner 2013: ‘Festival in the Desert’ in Mali (Memento des Originals vom 17. April 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/freemuse.org, 6. Februar 2013, abgerufen am 16. April 2014.
  9. Offizielle Website der Messe WOMEX (Memento des Originals vom 28. Oktober 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.womex.com
  10. Bericht auf der Website des IMC
  11. Prix Ars Electronica – Gewinner 2014 (Memento des Originals vom 1. Juli 2013)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.aec.at, abgerufen am 3. Juni 2014.