Freier Deutscher Autorenverband

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Der Freie Deutsche Autorenverband (FDA) ist eine unabhängige Berufsorganisation für deutschsprachige Autoren. Seine Mitglieder sind Schriftsteller, Texter, Kritiker, Librettisten, sonstige publizierende Kulturschaffende und Autorenerben. Zu den Gründungsmitgliedern gehören u. a. Hubertus Prinz zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg, Volkmar von Zühlsdorff, Martin Beheim-Schwarzbach, Margarete Buber-Neumann, Hans Habe, Gerhard Löwenthal, Wolfgang Stresemann, Caspar von Schrenck-Notzing und Karl Steinbuch.

Der FDA setzt die Tradition des „Schutzverbandes Deutscher Schriftsteller“ der 1920er Jahre fort und hat daher das Recht, dessen Namen in seinem Untertitel zu fortzuführen. Er steht in der Tradition der „Deutschen Akademie der Künste und Wissenschaften im Exil“, in der die großen Namen des deutschen Geisteslebens der Emigration sich unter dem Präsidenten Thomas Mann für die literarische und Sigmund Freud für die wissenschaftliche Klasse zusammenschlossen. Ins Leben gerufen wurde diese Akademie 1936 in New York von Hubertus Prinz zu Löwenstein.

In seiner Präambel vom 22. Oktober 2004 setzt sich der Freie Deutsche Autorenverband überparteilich für die geistige Einheit Europas in der kulturellen Vielfalt seiner Regionen ein und wendet sich gegen jede Art des Extremismus von rechts oder links sowie der Intoleranz gegenüber Religion, Rasse, Herkunft oder Geschlecht.

In den Jahren 2008 bis 2016 vergab der FDA den Literaturpreis des Freien Deutschen Autorenverbands. Der Literaturpreis wurde an Autorinnen und Autoren vergeben, die sich in ihrem Werk und ihrem Wirken für Freiheit, Toleranz, Respekt und Humanität in der Gesellschaft einsetzen.

Der FDA ist als Mitglied der Deutschen Literaturkonferenz mittelbar auch am Deutschen Kulturrat beteiligt, der die kulturellen, sozialen und ökonomischen Belange und Interessen der Autoren vor Mandatsträgern und der Verwaltung des Bundes, der Länder und der Europäischen Union vertritt.[1] Ferner wirkt der FDA am Deutschen Literaturfonds und der Künstlersozialkasse mit.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der FDA entstand aus der im Frühjahr 1972 gebildeten „Fraktion unabhängiger Schriftsteller im VS“, als konservative Mitglieder des bayrischen Landesverbandes einen Beitritt des Verbands deutscher Schriftsteller (VS) zu der als links geltenden IG Druck und Papier nicht mittragen wollten und bei der Vorstandswahl unterlagen. Der Trennung, zunächst nur auf Bayern beschränkt und von Otto Zierer mitinitiiert, folgte am 23. Februar 1973 die Gründung in München auf Bundesebene als gewerkschaftsunabhängige Autorenvereinigung.[2][3] 1974 besetzte der FDA im Verwaltungsrat der VG Wort drei der sechs für die schöngeistige Literatur vorgesehenen Plätze, darunter Luis Trenker und der FDA-Präsident Hubertus Prinz zu Löwenstein.[4] Der Freie Deutsche Autorenverband ist Gründungsmitglied des Deutschen Literaturfonds.

Struktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bundesverband FDA gliedert sich in ein Präsidium aus Präsident, Vizepräsident, Schatzmeister, Justitiar, Europabeauftragter, Wettbewerbs- und Jugendbeauftragter, Sonderbeauftragter für Gremienarbeit und Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit sowie in derzeit zehn Landesverbände mit jeweils eigenen Landesvorständen.

Präsidium[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Präsidenten bzw. Präsidentinnen standen dem FDA seit seiner Gründung vor:

Bekannte Mitglieder und Funktionäre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literaturpreis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Preisträger:

Aufnahmekriterien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Aufnahmekriterien unterliegen den Vorgaben der jeweiligen Landesverbände. Generell gilt jedoch, dass im FDA auch „unabhängige Autoren“ und „Selfpublisher“ (Ersteller von Selbstpublikationen) ohne Buchveröffentlichungen in regulären Publikumsverlagen Mitglied werden können.[5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Detlef Gojowy: Dokumentation zum 30-jährigen Bestehen 2003 und der Veranstaltungen zum Jubiläumsjahr. Pandion, Simmern 2004, ISBN 3-934524-49-4.

Überregionale Periodika:

  • Für den Autor. FDA-Informationsblatt / FDA-Information. FDA, München, 1973–1985(?)
  • Wartburg-Dokumentation des Freien Deutschen Autorenverbandes. Bouvier, Bonn, seit 1995.
  • FDA aktuell. Mitteilungsblatt des Freien Deutschen Autorenverbandes. FDA, Sankt Augustin, 1999–2006.
  • Journal. Jahresheft des Freien Deutschen Autorenverbands. Salon Literatur-Verlag, München, seit 2006.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Internetseite der Deutschen Literaturkonferenz
  2. Autoren-Gesplitter. In: Die Zeit, 5. Mai 1972, Nr. 20.
  3. Schriftsteller: Ende einer schönen Fiktion. In: Der Spiegel, 4. September 1972.
  4. Thomas Keiderling: Geist, Recht und Geld: Die VG Wort 1958–2008. Walter de Gruyter, 2008, ISBN 978-3-89949-450-1, S. 71.
  5. FDA: Mitglied werden (Memento vom 7. August 2017 im Internet Archive), online unter fda.de