Freigut Thallern

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Freigut Thallern

Das Freigut Thallern, auch Stiftsweingut Heiligenkreuz, ist ein Weingut des Stiftes Heiligenkreuz im Ortsteil Thallern in der Marktgemeinde Gumpoldskirchen und liegt im Weinbaugebiet Thermenregion in Niederösterreich.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nordöstlich vom Weinort Gumpoldskirchen wurde ein Freigut von Markgraf Leopold IV. urkundlich im Jahre 1141 dem Stift Heiligenkreuz geschenkt. Das Stift errichtete daraufhin ein Gut, welches nach dem Vorbild des Weingutes in Clos de Vougeot bei Citeaux geplant wurde. Im 18. und 19. Jahrhundert lautete der Name Talling[1] oder Thaling.[2]

Kapelle Hl. Johannes der Täufer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Freigut wird durch mehrere unregelmäßig angeordnete Gebäude gebildet. Kulturgeschichtlich am interessantesten ist das Gebäude mit dem markanten Kirchturm, das neben Hotelzimmern die Kapelle Hl. Johannes der Täufer samt einem geschnitzten Altar von Giovanni Giuliani enthält. Der Altar zeigt Christus an einem Rebenstock gekreuzigt. Im Hauptgebäude befinden sich Seminarräume sowie eine Vinothek. Weiters findet man Weinkeller und ein Gasthaus. Reste einer ehemaligen Wehrmauer sind noch vorhanden, und nach den Zerstörungen im Türkenkrieg 1683 wurden die Gebäude teilweise verändert.

Heutige Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Freigut ist heute die zentrale Weinkellerei für alle Weingärten des Stiftes. Die alleinige Leitung übernahm Kellermeister Erich Polz.

Seit dem Jahr 2010 wird das Freigut als Tourismusprojekt revitalisiert. So wurde bereits die Gebietsvinothek Thermenregion sowie ein Landgasthof eingerichtet.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Wienerwald. 7 von 34 Bänden. 6. Band: Schöngraben bis St. Valentin. Schmidl, Wien 1833, S. 202 (TallernInternet Archive).
  • Dehio Niederösterreich südlich der Donau 2003, Gumpoldskirchen, Thallern, Freigut des Stiftes Heiligenkreuz, Seiten 623f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Freigut Thallern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Franziszeische Landesaufnahme, Josephinische Landesaufnahme
  2. Franzisco-Josephinische Landesaufnahme
  3. Freigut Thallern wird zum Genuss-Regal in der NÖN Ausgabe Mödling/Perchtoldsdorf Woche 10/2011

Koordinaten: 48° 3′ 7,3″ N, 16° 17′ 34,5″ O