Friedrich Pilgram

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Friedrich Pilgram (* 19. Januar 1819 in Imbach bei Solingen; † 21./30.[1] November 1890 in Monheim am Rhein) war ein deutscher Philosoph und theologischer Schriftsteller.

Pilgram war erster Chefredakteur der Zentrumszeitung Germania (1870/71).

Er wurde während seines Studiums 1844 Mitglied der Burschenschaft Fridericia Bonn.[2]

Nach seiner Beschäftigung mit Hegel und Schelling konvertierte er 1846 zum Katholizismus. In der sozialen Frage setzte er sich für eine Zuständereform ein.[3] Theologisch ging er von einer gegenseitigen Verwiesenheit von Glauben und Wissen aus und fasste die Kirche als „Gemeinschaft der Menschen mit Gott und untereinander“ auf. Mit diesen Auffassungen wurde er zum Wegbereiter späterer Theologie.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Werkauswahl in: Friedrich Pilgram. Graz-Wien-Köln: Styria 1970, 55–326.
---
  • Neue Grundlagen der Wissenschaft vom Staate. Berlin: Stankiewicz 1869
  • Physiologie der Kirche: Forschungen über die geistigen Gesetze, in denen die Kirche nach ihrer natürlichen Seite besteht. Mainz: Kirchheim 1860
  • Leben und Wirken der hervorragendsten Protestanten: betrachtet aus katholischen Glaubensprincipien. Leipzig: Reclam 1857. (Leben und Wirken des Grafen Nikolaus Ludwig von Zinzendorf.)
  • Controverse mit den Ungläubigen: über die Realität des Wissens und die Logik des Glaubens. Freiburg i. Br., 1855
  • Sociale Fragen, betrachtet aus dem Prinzip kirchlicher Gemeinschaft. Freiburg: Herder in Comm. 1855.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bernhard Casper: Die Einheit aller Wirklichkeit: Friedrich Pilgram und seine theologische Philosophie. Freiburg; Basel; Wien: Herder 1961.
  • Bernhard Casper: Friedrich Pilgram. In: Emerich Coreth u. a. (Hgg.): Christliche Philosophie im katholischen Denken des 19. und 20. Jahrhunderts. Bd. 1 Graz u. a. 1987, 319–328.
  • Bernhard Casper: Pilgram, Friedrich. In: LThK3 8,302f.
  • Hansjürgen von Mallinckrodt: Sozialität und Verstehen: die hermeneutische Funktion der Kirche nach Friedrich Pilgram. Zürich [u. a.]: Benziger 1971 ISBN 3-545-22063-X
  • Heribert Becher: Pilgram, Friedrich. In: Internationales Soziologenlexikon. Hg. v. Wilhelm Bernsdorf u. Horst Knospe. 2. Aufl. 1980 Bd. 1, S. 332. ISBN 3-432-82652-4 Google Books

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kosch, Das katholische Deutschland, Bd. 2 1937, 484: 31. [sic!] November 1890; Kosch, Biographisches Staatshandbuch, Bd. 1 1963: 30. November 1890; Budde, Handbuch der christlich-sozialen Bewegung, 1967: 21. November 1890; Internationales Soziologenlexikon, 2. Aufl. Bd. I 1980: 21. November 1890; DBE Bd. 7 1998: 30. November 1890 ;LThK3 8 (1999),302: 21. November 1890.
  2. Franz Richarz: Mitgliederverzeichnis der Burschenschaft Fridericia zu Bonn (18. Februar 1843 bis Herbst 1847) sowie der Burschenschaft Arminia zu Bonn (1847 bis 1849) und der burschenschaftlichen Verbindung Germania zu Bonn (1843 bis 1849). Bonn 1894, S. 14.
  3. Vgl. Franz Josef Stegmann, Peter Langhorst: Geschichte der sozialen Ideen im Katholizismus. In: Helga Grebing (Hg.): Geschichte der sozialen Ideen in Deutschland: Sozialismus - katholische Soziallehre - protestantische Sozialethik; ein Handbuch. Wiesbaden: VS 22005, 599–866; hier: 627. [1]