Friedrich von Adelung
Friedrich von Adelung (* 25. Februar 1768 in Stettin; † 18. Januarjul. / 30. Januar 1843greg. in Sankt Petersburg) war ein deutsch-russischer Jurist und Sprachwissenschaftler.
Friedrich Adelung wurde in Stettin als Sohn des preußischen Oberfeldapothekers Paulus Adelung geboren. Der Lexikograph Johann Christoph Adelung war sein Onkel. Friedrich Adelung besuchte das Ratslyzeum in Stettin und studierte von 1787 bis 1790 an der Universität Leipzig Jurisprudenz und Philosophie. Es folgten umfangreiche Reisen.
Ab 1793 wirkte er in verschiedenen Stellungen im Russischen Kaiserreich in Riga, Mitau und Sankt Petersburg. Unter anderem wurde er 1801 Direktor des Deutschen Theaters in St. Petersburg. 1803 wurde er Instruktor der Großfürsten Nikolaus und Michael.
Er veröffentlichte über ausländische Quellen zur Geschichte Russlands und über sprachwissenschaftliche Themen. 1809 wurde er korrespondierendes Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften. Von 1824 bis zu seinem Tod war er Direktor des Orientalischen Instituts. Er wurde in den russischen Adelsstand erhoben.
Friedrich von Adelung war verheiratet mit Friederike Wilhelmine Rall, Tochter des aus Hessen stammenden russischen Generalmajors Friedrich Christian Rall.
Schriften
Aus seinen Studien über die ausländischen Quellen für die Geschichte Russlands gingen die Werke hervor:
- Siegmund Freiherr von Herberstein. Mit besonderer Rücksicht auf seine Reisen in Rußland, St. Petersburg 1818 (Digitalisat aus dem Bestand des Instituts für Ost- und Südosteuropaforschung).
- August Freiherr von Meyerberg und seine Reisen in Rußland, St. Petersburg 1827.
- Kritisch-literarische Übersicht der Reisenden in Rußland bis 1700, St. Petersburg 1846, 2 Bände.
Unter seinen linguistischen Schriften sind hervorzuheben:
- die Bibliotheca sanscrita, 2. Aufl., St. Petersburg 1837.
- die Übersicht aller bekannten Sprachen und ihrer Dialekte, St. Petersburg 1820.
Literatur
- Hans Joachim Kissling: Adelung, Friedrich Georg. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 63 (Digitalisat).
- August Leskien: Adelung, Friedrich v. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 80.
- J. F. v. Recke, C. E. Napiersky: Allgemeines Schriftsteller- und Gelehrten-Lexikon der Provinzen Livland, Estland und Lettland. Band I: A-F. Mitau 1827, S. 4-10 (Online).
- Eckhard Wendt: Stettiner Lebensbilder. Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Pommern, Reihe V, Band 40. Böhlau Verlag, Köln Weimar Wien 2004, ISBN 3-412-09404-8, S. 30–31.
Weblinks
- Wikisource: Friedrich von Adelung – Quellen und Volltexte
- Literatur von und über Friedrich von Adelung im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Erik-Amburger-Datenbank, Osteuropa-Institut Regensburg
Personendaten | |
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NAME | Adelung, Friedrich von |
KURZBESCHREIBUNG | deutsch-russischer Jurist und Sprachwissenschaftler |
GEBURTSDATUM | 25. Februar 1768 |
GEBURTSORT | Stettin |
STERBEDATUM | 30. Januar 1843 |
STERBEORT | Sankt Petersburg |