Förch (Unternehmen)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
FÖRCH Unternehmensgruppe

Logo
Rechtsform GmbH
Gründung 1963
Sitz Neuenstadt am Kocher, Deutschland
Leitung Andreas Pescht
Mitarbeiterzahl 3.500 (eigene Angaben)
Umsatz 545 Mio. (eigene Angaben)
Branche Befestigungs- und Montagetechnik
Website www.foerch.com
Stand: 25. Juli 2023

Die FÖRCH Unternehmensgruppe ist ein Direktvertriebsunternehmen für Werkstattbedarf, Montage- und Befestigungsartikel. Das Familienunternehmen mit Sitz in Neuenstadt-Kochertürn hat rund 3.500 Mitarbeitende weltweit, von denen über die Hälfte im Außendienst tätig ist. FÖRCH betreibt 22 eigene Ländergesellschaften und ist mit über 50 Ländervertretungen präsent. In Deutschland betreibt FÖRCH 33 Verkaufsniederlassungen. Nach Eigenangaben hat das Unternehmen einen konsolidierten Jahresumsatz von 545 Mio. Euro (2022).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1960er-Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1963 gründete Theo Förch in der elterlichen Scheune in Neuenstadt-Kochertürn das Direktvertriebsunternehmen zum Zweck des Handels mit Schrauben und Kleinteilen unter dem Namen „Theo Förch OHG“. Die Produkte waren anfangs auf das Kfz-Handwerk ausgerichtet. Am 22. November 1963 wurde das erste Schraubenpaket an einen Kunden verschickt. Dieser Tag gilt als Gründungsdatum von FÖRCH. Anfangs umfasste das Sortiment 5.000 Produkte.[1] 1966 Gründete FÖRCH in Paderborn die erste Verkaufsniederlassung. 1969 wurde in Verona die erste Auslandsgesellschaft gegründet. Die erste Firmenhalle auf dem heutigen Gelände am Ortsrand von Kochertürn wurde 1969 bezogen. Im selben Jahr wurde der Firmenname in „Theo Förch GmbH & Co. KG“ geändert.

1970er-Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem neu erschlossenen Firmengelände entstand 1973 das erste Bürogebäude. Die Mitarbeiter, die ihren Schreibtisch bisher im Elternhaus der Familie Förch hatten, zogen nun in eine eigene Räumlichkeit um. Das Unternehmen nahm in den folgenden Jahren weiter Form an: Die klassischen Stellen wurden fachmännisch besetzt, der Vertrieb weiter ausgebaut, die Bereiche Produktmanagement und Einkauf eingeführt. Auf die ersten Fakturiermaschinen folgte bereits der erste Computer: ein IBM/3-System. Im Jahr 1977 gründete FÖRCH die Tochtergesellschaft in Österreich.

1980er-Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu Beginn der 1980er-Jahre baute FÖRCH eine zweite Lagerhalle in Kochertürn. Ziel für die nächsten Jahre war es, die eigene Kollektion aufzubauen und das Produktportfolio zu erweitern. Zu Schrauben, Muttern, Scheiben und Kabelschellen kamen Sägeblätter und Trennscheiben. Das erste Werkzeug im FÖRCH Sortiment war ein Satz Schraubendreher. 1988, dem Jahr des 25. Bestehens, hatte FÖRCH 200 Mitarbeiter und einen Umsatz von 25 Millionen D-Mark.

1990er-Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Wiedervereinigung 1989 expandiert FÖRCH im folgenden Jahr mit der Eröffnung der Verkaufsniederlassung in Zwickau in den Neuen Bundesländern. 1991 führte FÖRCH ein EDV-System ein, das die Verwaltung entlastete. Ab 1996 erhielt jeder Außendienstmitarbeiter einen eigenen Laptop, der eine deutlich schnellere Erfassung und Abwicklung von Kundenaufträgen ermöglichte. Im Januar 1994 wurde eine separate Vertriebsorganisation für das Bauhandwerk geschaffen. Diese bildete ein zweites Standbein neben der Zielgruppe Kfz – heute macht das Bauhandwerk fast zwei Drittel des Umsatzes der deutschen Gesellschaft aus. Zum 60. Geburtstag von Theo Förch 1996 wurde die Ortsstraße entlang des Firmengeländes in „Theo-Förch-Straße“ umbenannt.

2000er-Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2002 überstieg der Umsatz erstmals die 100-Millionen-Euro-Marke. 2006 baute FÖRCH auf einem neu erworbenen Gelände in Neuenstadt das INNOCenter,[2] ein Gebäudekomplex mit einer Halle zur Durchführung von Messen, Schulungen und Kundenevents. 2007 errichtete FÖRCH am Stammsitz in Kochertürn ein neues vollautomatisiertes Logistikzentrum[3]. Im selben Jahr erhielt Theo Förch für sein Lebenswerk die Wirtschaftsmedaille des Landes Baden-Württemberg[4].

2010er-Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

FÖRCH führte 2011 flächendeckend das iPad im Außendienst ein. 2014 wurden unter dem Stichwort „Cross Channel Philosophie“ alle Vertriebskanäle miteinander verzahnt: der persönliche Direktvertrieb, die Verkaufsniederlassungen, der E-Commerce und der Telefonverkauf. Im Mai 2015 stellte FÖRCH das IT-System auf SAP um.

2020er-Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch die Corona-Pandemie wurde das Hauptgeschäft von FÖRCH, der direkte Kundenkontakt über den Außendienst, stark eingeschränkt. Die Umsätze verlagerten sich teilweise in den Bereich E-Commerce, und auch die Verkaufsniederlassungen sorgen für Umsatzstabilität. 2021 wurde das neue Verwaltungsgebäude 5 (VWG 5) am INNOCenter in Neuenstadt eingeweiht.[5] Das vierstöckige Bürogebäude hat insgesamt 2700 Quadratmeter Bürofläche plus 300 Quadratmeter Betriebsrestaurant und bietet Platz für 300 Mitarbeitende. Die oberste Etage steht noch leer und bietet weiteres Ausbaupotential. 2021 wird beim Umsatz erstmals die halbe Milliarde Euro geknackt. 2023 feiert das Unternehmen sein 60-jähriges Jubiläum.

Unternehmensstruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Unternehmensgruppe besteht aus der deutschen Muttergesellschaft Theo Förch GmbH & Co. KG sowie 22 Tochtergesellschaften in Europa. Darüber hinaus ist FÖRCH durch ein Vertriebspartnernetz in über 50 Ländern präsent.

Die Theo Förch GmbH & Co. KG unterteilt sich in drei primäre Vertriebsbereiche: Kfz-Handwerk, Bau-Handwerk sowie Industrie- und Betriebswerkstätten. Innerhalb von Deutschland bestehen 33 Verkaufsniederlassungen.

Produkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Sortiment umfasst über 100.000 Artikel der Bereiche Werkstattbedarf, Montage- und Befestigungsartikel. Eingeteilt ist das Sortiment in die vier Sparten Holz & Bau, Kfz & Nfz, Metall & Haustechnik sowie Arbeitsbekleidung. Außerdem bietet FÖRCH Dienstleistungen und Lösungen, beispielsweise Baustellen- sowie Gefahrstoffmanagement. Die Produkte werden über den Außendienst direkt beim Kunden vertrieben, ergänzt um einen Online-Shop, die Verkaufsniederlassungen und den Telefonverkauf. Der Verkauf erfolgt ausschließlich an Gewerbetreibende. Heute vertreibt die FÖRCH Unternehmensgruppe ihre Produkte an 300.000 Kunden weltweit, mit Fokus auf Europa.

Sponsoring[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

FÖRCH ist Hauptsponsor des Handballvereins HSG Kochertürn/Stein[6], und der Fußballvereine der SGM Stein/Kochertürn/Neuenstadt.[7] Außerdem ist FÖRCH Hauptsponsor beim jährlich in Neuenstadt am Kocher stattfindenden Motorman Run[8] und beim Blacksheep Festival in Bonfeld.[9] Zudem unterstützt FÖRCH weitere regionale Vereine durch Sponsorentätigkeit.[10]

FÖRCH Racing[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

FÖRCH verfügt seit 2010 mit FÖRCH Racing über einen eigenen Rennstall, der seit 2021 am Porsche Sportscup teilnimmt.[11] Zuvor war FÖRCH Racing viele Jahre beim Porsche Carrera Cup und beim Porsche Mobil 1 Supercup dabei. Teamchef von FÖRCH Racing ist seit 2019 Robert Lukas.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Heiko Fritze: Theo Förch ist ein Ingenieur mit Unternehmer-Gen. In: stimme.de. 31. Mai 2021, abgerufen am 6. März 2024.
  2. Inno-Center eingeweiht. In: stimme.de. 24. Juni 2006, abgerufen am 6. März 2024.
  3. Start in ein neues Logistikzeitalter. In: stimme.de. 24. September 2005, abgerufen am 6. März 2024.
  4. Doppelte Wirtschaftsmedaille. In: stimme.de. 7. März 2007, abgerufen am 6. März 2024.
  5. Heiko Fritze: Förch mit Aushängeschild für den Neuenstadter Ortseingang. In: stimme.de. 22. Mai 2021, abgerufen am 6. März 2024.
  6. https://www.hsg-ks.de/index.php?option=com_content&view=article&id=8&Itemid=129
  7. https://www.fussball.de/mannschaft/sgm-stein-neuenstadt-kochertuern-tsv-viktoria-stein-ak-wuerttemberg/-/saison/2324/team-id/011MID9CPG000000VTVG0001VTR8C1K7#!/
  8. https://motormanrun.de/
  9. https://www.blacksheep-kultur.de/sponsorenseite/
  10. Heiko Fritze: Theo Förch ist ein Ingenieur mit Unternehmer-Gen. In: stimme.de. 31. Mai 2021, abgerufen am 6. März 2024.
  11. Heiße Rennen des Porsche Sports Cup Deutschland in Misano motorsport-xl.de