Gávavencsellő

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Gávavencsellő
Wappen von Gávavencsellő
Gávavencsellő (Ungarn)
Gávavencsellő (Ungarn)
Gávavencsellő
Basisdaten
Staat: Ungarn Ungarn
Region: Nördliche Große Tiefebene
Komitat: Szabolcs-Szatmár-Bereg
Kleingebiet bis 31.12.2012: Ibrány-Nagyhalász
Kreis: Ibrány
Koordinaten: 48° 10′ N, 21° 36′ OKoordinaten: 48° 9′ 38″ N, 21° 35′ 43″ O
Höhe: 95 m
Fläche: 66,83 km²
Einwohner: 3.297 (1. Jan. 2022)
Bevölkerungsdichte: 49 Einwohner je km²
Telefonvorwahl: (+36) 42
Postleitzahl: 4472
KSH-kód: 05801
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020)
Gemeindeart: Großgemeinde
Gliederung: Gáva, Vencsellő
Bürgermeister: János Berecz[1] (Fidesz-KDNP)
Postanschrift: Petőfi Sándor u. 1.
4472 Gávavencsellő
Website:
(Quelle: Localities 01.01.2022. bei Központi statisztikai hivatal)

Gávavencsellő ist eine ungarische Großgemeinde im Kreis Ibrány im Komitat Szabolcs-Szatmár-Bereg. Sie besteht aus den Ortsteilen Gáva und Vencsellő.

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gávavencsellő liegt 10 Kilometer nordwestlich der Kreisstadt Ibrányi an der Theiß. Nachbargemeinden sind Balsa, Tiszabercel, Paszab und Buj.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Latènezeitliches Gräberfeld[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fundstelle der Gräberanlage liegt auf einem Kurgan, einem künstlich angelegten Hügel, dessen Datierung ungewiss ist, der aber auch in der Latènezeit genutzt wurde. Schon 1880 wurden bei Grabungsarbeiten mehr als ein Dutzend Gräber aufgefunden bzw. zerstört. In dieser ziemlich großen Nekropole befanden sich sowohl Körper- als auch Brandbestattungen.

In den Frauengräbern wurden an Grabbeigaben ein Glasarmring, eine bronzene Gürtelkette und Keramiken gefunden, die in die Mittellatène (LTC II, 250–100 v, Chr.) datiert werden konnten. Einige Fachleute wollen in den Keramikgefäßen, besonders einem Gefäß in Stiefelform mit graviertem Dekor, einen germanischen Einfluss sehen. Ein Schwert vom Typ Hatvan-Boldog mit Schwertscheide ist auf Grund von schlechter Inventarisierung in den 1950er Jahren mit anderen Beigaben vermischt worden.[2]

1971[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die heutige Großgemeinde Gávavencsellő entstand 1971 durch den Zusammenschluss der Orte Gáva und Vencsellő.[3]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Anna-Bessenyei-Gedenktafel
  • Borbála-Soldos-Grabmal
  • Griechisch-katholische Kirche Istenszülő oltalma, ursprünglich 1886 erbaut, 1944 durch deutsche Truppen zerstört, 1950 neu aufgebaut, im Ortsteil Gáva
  • Griechisch-katholische Kirche Keresztelő Szent János születése, erbaut 1947, im Ortsteil Vencsellő
  • 1956er-Denkmal (1956 emlékezetére) von Sándor Szabó
  • Reformierte Kirche, erbaut 1818, im Ortsteil Gáva
  • Reformierte Kirche, erbaut 1869–1871, im Ortsteil Vencsellő
  • Römisch-katholische Kirche Munkás Szent József, 1898 erbaut, 1944 zerstört und 1949 neu aufgebaut, im Ortsteil Gáva
  • Römisch-katholische Kirche Nagyboldogasszony, erbaut 1834 im barocken Stil, im Ortsteil Vencsellő
  • Sámuel-Rakovszky-Denkmal, erschaffen 1903 von Sándor Somogyi
  • Schloss Dessewffy (Dessewffy-kastély), erbaut in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • József Komócsy (1836–1894), Dichter und Journalist
  • János Vályi (1837–1911), griechisch-katholischer Bischof
  • Theodore S. Weiss (1927–1992), US-amerikanischer Jurist und Politiker
  • András Kozák (1943–2005), Schauspieler
  • József Pásztor (* 1954), Fußballspieler

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch Gávavencsellő verläuft die Landstraße Nr. 3821. Es bestehen Busverbindungen über Tiszabercel und Paszab nach Ibrány sowie über Balsa, Szabolcs und Timár nach Rakamaz, wo sich der nächstgelegene Bahnhof befindet.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Helyi önkormányzati választások 2019 - Gávavencsellő (Szabolcs-Szatmár-Bereg megye). Nemzeti Választási Iroda, 13. Oktober 2019, abgerufen am 21. November 2020 (ungarisch).
  2. Miklós Szabó: Les Celtes du bassin des Carpates. Catalogue de l'exposition „Celtes de Hongrie“ im Rahmen der Saison hongroise en France 2001–2002, Paris 2001; In: Susanne Sievers/Otto Helmut Urban/Peter C. Ramsl: Lexikon zur Keltischen Archäologie. A–K; Mitteilungen der prähistorischen Kommission im Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2012, ISBN 978-3-7001-6765-5, S. 613–614.
  3. Magyarország helységnévtára: Gávavencsellő. Központi Statisztikai Hivatal, abgerufen am 21. November 2020 (ungarisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]