Gammelsbach

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Gammelsbach
Stadt Oberzent
Koordinaten: 49° 32′ N, 8° 58′ OKoordinaten: 49° 31′ 39″ N, 8° 57′ 56″ O
Höhe: 277 m ü. NHN
Fläche: 14,9 km²[1]
Einwohner: 907 (31. Dez. 2020)[2]
Bevölkerungsdichte: 61 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Oktober 1971
Eingemeindet nach: Beerfelden
Postleitzahl: 64760
Vorwahl: 06068
Burg Freienstein über dem Dorf Gammelsbach
Burg Freienstein über dem Dorf Gammelsbach
Das ehemalige Jagdschloss Gammelsbach im Steinbachtal
Nördlicher Teil des Ortes (2023), das Bachtal gehört zum FFH-Gebiet „Jakobsgrund und Gammelsbachaue“

Gammelsbach ist ein Stadtteil von Oberzent im südhessischen Odenwaldkreis.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gammelsbach liegt im Odenwald südlich von Beerfelden im Gammelsbachtal. Die Gemarkung erstreckt sich zwischen den Kammlinien der Hirschhorner Höhe im Westen und der Sensbacher Höhe im Osten. Durch den Ort verläuft die Bundesstraße 45.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Gammelsbach erfolgte unter dem Namen Gamenesbach im Jahr 795. Der im Jahr 772 erwähnte Gaminesbach bezeichnete ein Fließgewässer.[1]

In der Zeit um den Dreißigjährigen Krieg bestanden im Ort zwei Eisenhämmer zur Verarbeitung von Mangan und Alteisen. Später arbeitete die Bevölkerung in Steinbrüchen oder als Leinweber.

1939 hatte Gammelsbach 628 Einwohner und gehörte zum Landkreis Erbach.

Hessische Gebietsreformen (1970–1977, 2018)

Zum 1. Oktober 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Gammelsbach im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Beerfelden eingegliedert,[3] die wiederum am 1. Januar 2018 mit weiteren Gemeinden die Stadt Oberzent bildete. Dabei wurde Gammelsbach ein Stadtteil der neuen Stadt Oberzent. Für Gammelsbach wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[4]

Verwaltungsgeschichte im Überblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Gammelsbach angehört(e):[1][5]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gammelsbach: Einwohnerzahlen von 1829 bis 2020
Jahr  Einwohner
1829
  
538
1834
  
594
1840
  
630
1846
  
647
1852
  
661
1858
  
677
1864
  
668
1871
  
723
1875
  
719
1885
  
730
1895
  
616
1905
  
617
1910
  
596
1925
  
617
1939
  
628
1946
  
836
1950
  
803
1956
  
749
1961
  
799
1967
  
853
1970
  
940
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
924
2018
  
923
2020
  
907
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1][7]; Zensus 2011[8]

Einwohnerstruktur 2011[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Gammelsbach 924 Einwohner. Darunter waren 12 (1,3 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 117 Einwohner unter 18 Jahren, 351 zwischen 18 und 49, 237 zwischen 50 und 64 und 222 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 405 Haushalten. Davon waren 102 Singlehaushalte, 132 Paare ohne Kinder und 135 Paare mit Kindern, sowie 30 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 102 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 249 Haushaltungen lebten keine Senioren.[8]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Gammelsbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Mediatisierung infolge der Rheinbundakte.
  3. Das Großherzogtum Hessen war von 1815 bis 1866 Mitglied des Deutschen Bundes. Ein Staatenbund ehemaliger Territorien des Heiligen Römischen Reichs. Er gilt als gescheiterter Versuch einer erneuten Reichsgründung.
  4. Trennung zwischen Justiz (Landgericht Beerfelden) und Verwaltung
  5. Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurde die Provinz Starkenburg aufgelöst.
  6. Infolge des Zweiten Weltkriegs.
  7. Am 1. Oktober 1971 als Stadtteil nach Beerfelden.
  8. Am 1. Januar 2018 als Ortsbezirk zur Stadt Oberzent.

Einzelnachweise

  1. a b c d e Gammelsbach, Odenwaldkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Zahlen und Daten. In: Webauftritt. Stadt Oberzent, abgerufen im Dezember 2021.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. = 358.
  4. Hauptsatzung § 4. (PDF; 197 kB) Stadt Oberzent, abgerufen im Dezember 2020.
  5. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr. 8, S. 121 ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2 MB]).
  7. Einwohnerzahlen aus dem Webarchiv
  8. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 34 und 88, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021;.