Gaswerk Floridsdorf

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Gaswerk Floridsdorf
Standortdaten
Staat: Österreich
Region: Niederösterreich
Stadt: Floridsdorf
Baudaten
Bau: 1902
Stilllegung: 1911
Umbau: 1924–1926
Nachnutzung: 478 Wohnungen und ein Markt
Technische Daten
Nutzvolumen: 10.000

Das Gaswerk Floridsdorf war ein von der englischen Privatfirma Imperial-Continental-Gas-Association in Floridsdorf betriebenes Gaswerk.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gaswerk Floridsdorf wurde im Jahr 1870 an der Hauptstraße (heute Brünner Straße) in Floridsdorf, das damals noch nicht zu Wien gehörte, errichtet. Seine Kapazität betrug etwa 3.000 Kubikmeter Stadtgas täglich, durch Erweiterungen wurde die Leistungsfähigkeit verzehnfacht.

Von den 13 Retortenöfen, über die das Werk um 1903 verfügte, gelangte das gewonnene Gas über einen Kondensator zu zwei Scrubern, von denen einer mit Wasser betrieben wurde, und anschließend in zwei Reinigungssektionen. Nach dem Passieren des werkseigenen Gasmessers gelangte das Stadtgas in einen Gasometer.

Um 1902 wurde der dritte und größte Gasometer mit einem Fassungsvermögen von 10.000 Kubikmetern errichtet. Im gleichen Jahr erhielt das Gaswerk Floridsdorf auch einen direkten Gleisanschluss an die Kaiser-Ferdinands-Nordbahn, so dass die per Bahn gelieferte Kohle direkt ins Werk gebracht werden konnte.

Vom Gaswerk Floridsdorf aus wurden ab

Das Gaswerk Floridsdorf stellte so wie alle anderen noch von der Imperial-Continental-Gas-Association in Wien betriebenen Gaswerke mit dem Auslaufen des Versorgungsvertrages 1911 seinen Betrieb ein.

Nachnutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Grundstück des ehemaligen Floridsdorfer Gaswerks wurden zwischen 1924 und 1926 nach Plänen von Hans Glaser und Karl Scheffel der Schlingerhof – ein Gemeindebau – mit 478 Wohnungen und der Floridsdorfer Markt (Schlingermarkt) errichtet.[1][2]

Erinnerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gaswerkstraße in Floridsdorf erinnert an das kaum noch bekannte Gaswerk Floridsdorf und nicht an das bekanntere Gaswerk Leopoldau.[3]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kommunale Wohnbauten der Ersten Republik. In: dasrotewien.at – Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie. SPÖ Wien (Hrsg.)
  2. Schlingermarkt
  3. Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Band 1: A–Da. Kremayr & Scheriau, Wien 1992, ISBN 3-218-00543-4.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans Smital: Geschichte der Großgemeinde Floridsdorf umfassend die Orte Floridsdorf, Jedlesee, Donaufeld und das Jedlersdorfer Fabriksgebiet, Im Verlag der Gemeinde, Floridsdorf, 1903

Koordinaten: 48° 15′ 43″ N, 16° 24′ 5,6″ O