Gavirate

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Gavirate
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Gavirate (Italien)
Gavirate (Italien)
Staat Italien
Region Lombardei
Provinz Varese (VA)
Lokale Bezeichnung Gaviràa
Koordinaten 45° 51′ N, 8° 43′ OKoordinaten: 45° 50′ 40″ N, 8° 43′ 0″ O
Höhe 261 m s.l.m.
Fläche 13,34 km²
Einwohner 9.136 (31. Dez. 2022)[1]
Fraktionen Groppello, Oltrona al Lago, Voltorre
Postleitzahl 21026
Vorwahl 0332
ISTAT-Nummer 012072
Bezeichnung der Bewohner gaviratesi
Schutzpatron Johannes (Apostel) (27. Dezember)
Website Gavirate

Gavirate
Gemeinde Gavirate in der Provinz Varese

Gavirate ist eine italienische Gemeinde (comune) in der Provinz Varese in der Region Lombardei.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt etwa neun Kilometer westnordwestlich von Varese zwischen dem Nordufer des Lago di Varese und dem Parco del Campo dei Fiori. Die bedeckt eine Fläche von 13,34 km². Zu Gavirate gehören die Fraktionen Groppello, Oltrona al Lago[2] und Voltorre. Die Nachbargemeinden sind Barasso, Bardello, Besozzo, Biandronno, Casciago, Cocquio-Trevisago, Comerio, Cuvio und Varese.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebiet der heutigen Gemeinde stand seit Beginn des 4. Jahrhunderts vor Christus unter gallischer Herrschaft und wurde im 2. Jahrhundert vor Christus von den Römern besetzt, die es im Jahr 89 vor Christus in die Provinz Gallia cisalpina eingliederten.

Für das frühe Mittelalter ist die Entdeckung einer Urkunde aus dem Jahr 713 wichtig, in der der langobardische König Liutprand das Dorf Gavirate mit dem Kloster San Pietro in Ciel d’Oro von Pavia verbindet. Für das Spätmittelalter ist die Ansiedlung einiger Mönche der Abtei Fruttuaria im Chiostro di Voltorre im 12. Jahrhundert von Bedeutung.

Wie das gesamte Herzogtum Mailand war auch Gavirate ab 1500 von Plünderungen und Überfällen durch Söldnertruppen während des französisch-spanischen Konflikts betroffen. Im 16. Jahrhundert, nach der Ausbreitung der Beulenpest, wurde ein Ort, das Lazarett, errichtet, an dem die Opfer der Epidemie bestattet wurden.

Nach dem Tod von König Karl II. von Spanien und dem anschließenden Vertrag von Rastatt von 1714 ging das Gavirat von der spanischen in die österreichische Herrschaft über. In diese Zeit fällt die Regierung von Maria Theresia, in der es einen bedeutenden sozioökonomischen Aufschwung gab, der auch durch die Schaffung des ersten Grundbuchs in diesem Gebiet gefördert wurde. Die napoleonische Regierung machte Gavirate zu einem Zentrum der Bezirksaggregation und annektierte die meisten der benachbarten Gemeinden, aber das Experiment endete abrupt im Jahr 1815 mit der Rückkehr der Österreicher. Es war die Verwaltung des Königreichs Lombardo-Venetien, die die Wahl des ersten Gemeinderats im Jahr 1824 genehmigte.

Im Jahr 1927 ging die Gemeinde, die zur Provinz Como gehörte, an die neu gegründete Provinz Varese über.

Am 12. Januar 1927 wurden gemäß dem königlichen Dekret Nr. 2390 vom 16. September 1927 die Gebiete der aufgelösten Gemeinden Oltrona al Lago und Voltorre zu Gavirate zusammengefasst, während am 19. Mai 1929 die Ortsteile Chignolo, Orocco und Picco an die Gemeinde Comerio abgetreten wurden.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1751 1805 1809 1853 1881 1901 1921 1951 1971 1991 2001 2011 2021
Einwohner 770 1044 *2764 1753 3268 3901 4344 5084 8271 9108 9400 9209 9079

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Pfarrkirche San Giovanni Evangelista mit Orgel (1901) von Vincenzo Mascioni
  • Kloster von Voltorre (12. Jahrhundert)[3]
  • Villa de Ambrosis
  • Guido Morselli Park.
  • Höchstes Geschäftsschild der Welt: Lillapois (28,6 m ü.B)[4]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gavirate liegt an der Staatsstraße 394 von Varese Richtung Lago Maggiore. Der Bahnhof Gavirates liegt an der Bahnstrecke Saronno–Laveno. Eine weitere Bahnstation an dieser Strecke besteht seit 1991 im Ortsteil Verbano.

Besonderheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gavirate wurde 1982 mit dem Erbau des Dama Di Corte Turmes, welcher 2002 zum Parfümhaus Lillapois umgebaut wurde, zur Stadt mit den höchsten Geschäftsschildern der Welt und ist seit 2003 in den Guinness World Records dafür vermerkt.

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Giuseppe Ferrari (* 7. März 1811 in Mailand; † 1. Juli 1876 in Rom), italienischer Historiker, Philosoph und Politiker
  • Guido Morselli (* 15. August 1912 in Bologna; † 31. Juli 1973 in Varese), italienischer Romancier
  • Gianni Rodari (* 23. Oktober 1920 in Omegna (Novara); † 14. April 1980 in Rom), Schriftsteller, Schulabschluss in Gavirate
  • Angela Giussani (* 10. Juni 1922 in Mailand; † 12. Februar 1987 in Gavirate) und Giuliana Giussani (* 19. April 1928 in Mailand; † 31. März 2001 ebenda), Comicszeichnerinnen, Autorinnen des Diabolik
  • Elia Luini (* 23. Juni 1979 in Gavirate), Ruder-Weltmeister
  • Cameron Wurf (* 3. August 1983 in Hobart), ein australischer Radrennfahrer und ehemaliger Ruderer

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Anna Ferrari-Bravo, Paola Colombini: Guida d’Italia. Lombardia (esclusa Milano). Milano 1987, S. 196.
  • Giacomo Corna Pellegrini: Milano e laghi: Varese, il Ticino e il Verbano, Como, Lecco e il Lario, Monza, la Brianza e l’Adda: guide d’Italia. Touring Editore, Milano 1998, Gavirate Online auf italienisch

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Gavirate – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. Oltrona al Lago
  3. Kloster von Voltorre (italienisch) auf lombardiabeniculturali.it, abgerufen 20. Dezember 2015.
  4. Lillapois | Cosmesi, igiene e cura della casa. Abgerufen am 30. Dezember 2021.
Panorama, Gavirate und Lago di Varese