Geboltskirchen

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Geboltskirchen
Wappen Österreichkarte
Wappen von Geboltskirchen
Geboltskirchen (Österreich)
Geboltskirchen (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Grieskirchen
Kfz-Kennzeichen: GR
Fläche: 17,24 km²
Koordinaten: 48° 9′ N, 13° 38′ OKoordinaten: 48° 9′ 14″ N, 13° 38′ 5″ O
Höhe: 555 m ü. A.
Einwohner: 1.468 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 85 Einw. pro km²
Postleitzahl: 4682
Vorwahl: 07732
Gemeindekennziffer: 4 08 07
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Feld 10
4682 Geboltskirchen
Website: www.geboltskirchen.at
Politik
Bürgermeister: Friedrich Kirchsteiger (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(19 Mitglieder)
8
5
3
3
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Geboltskirchen im Bezirk Grieskirchen
Lage der Gemeinde Geboltskirchen im Bezirk Grieskirchen (anklickbare Karte)AistersheimBad SchallerbachEschenau im HausruckkreisGallspachGaspoltshofenGeboltskirchenGrieskirchenHaag am HausruckHeiligenbergHofkirchen an der TrattnachKallhamKematen am InnbachMeggenhofenMichaelnbachNatternbachNeukirchen am WaldeNeumarkt im HausruckkreisPeuerbachPollhamPöttingPramRottenbachSt. AgathaSt. Georgen bei GrieskirchenSt. ThomasSchlüßlbergSteegenTaufkirchen an der TrattnachTolletWaizenkirchenWallern an der TrattnachWeibernWendlingOberösterreich
Lage der Gemeinde Geboltskirchen im Bezirk Grieskirchen (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Geboltskirchen ist eine Gemeinde in Oberösterreich im Bezirk Grieskirchen im Hausruckviertel mit 1468 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023).

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geboltskirchen ist auf drei Seiten von bewaldeten Hügeln umschlossen und liegt auf 555 m Höhe im Hausruckviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 5,5 km, von West nach Ost 5,4 km. Die Gesamtfläche beträgt 17,3 km². 32,9 % der Fläche sind bewaldet, 57,2 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.

Folgende Bäche fließen im Gemeindegebiet von Geboltskirchen: Trattnach, Entererbach, Furtbach, Geißbach, Sickingerbachl, Trattnach-Bach, Aigner-Bach, Sommerbach und der Brunauer Bach.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet umfasst folgende 29 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[1]):

  • Aigen (77)
  • Arming (36)
  • Aspet (47)
  • Bergham (31)
  • Brunau (28)
  • Buchet (9)
  • Erlet (39)
  • Geboltskirchen (460)
  • Gschwendt (54)
  • Holzhäuseln (5)
  • Langau (12)
  • Leithen (46)
  • Lucka (11)
  • Marschalling (52)
  • Niederentern (67)
  • Oberentern (50)
  • Odelboding (20)
  • Piesing (79)
  • Polzing (83)
  • Reitting (13)
  • Roßwald (18)
  • Scheiben (45)
  • Stein (20)
  • Thalham (16)
  • Trattnach (18)
  • Traunhof (30)
  • Wiesing (36)
  • Wilding (48)
  • Zeißerding (18)

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Geboltskirchen und Niederentern.

Zuvor beim Gerichtsbezirk Haag am Hausruck, gehört die Gemeinde seit 2003 zum Gerichtsbezirk Grieskirchen.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Haag am Hausruck Weibern
Eberschwang (Bez. Ried im Innkreis) Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Gaspoltshofen
Ottnang am Hausruck (Bez. Vöcklabruck) Wolfsegg am Hausruck (Bez. Vöcklabruck)

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. 1180 wird der Ort als „Gerbrulteskirch“ erstmals erwähnt. Seit 1490 wird er dem Fürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet.

Edelsitz Geboltskirchen

Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt. Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.

Ende des 18. Jahrhunderts wurde Braunkohle entdeckt. Der Abbau erreichte Ende des 19. Jahrhunderts den Höhepunkt, damals war ein Drittel der Bevölkerung im Kohlebergbau beschäftigt. 1963 wurde der Abbau eingestellt.[2]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohnerzahlen
1817 1.263
1823 1.219
1883 1.241
1891 1.342
1900 1.533
1910 1.709
1917 1.742
1923 1.822
1934 1.742
Jahr Einwohnerzahlen
1943 1.706
1955 1.425
1961 1.517
1971 1.370
1981 1.416
1991 1.422
2001 1.410
2011 1.436
2015 1.414

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfarrkirche Geboltskirchen
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Geboltskirchen
  • Landeskrippenbauschule: Jedes Jahr um den 8. Dezember findet im Pfarrheim Geboltskirchen die große Ausstellung der Krippenfreunde statt: alle hier ausgestellten Krippen sind im betreffenden Jahr in den Krippenbaukursen entstanden. 50 Krippenbauer basteln zweimal wöchentlich in der OÖ. Landeskrippenbauschule Geboltskirchen – ob orientalische oder heimatliche Krippen, Wurzelkrippen, Fensterkrippen oder eine Krippe für die Pfarrkirche. Erfahrene Krippenbaumeister unterstützen sie dabei. Als „Vater“ des Krippenbaus in und um Geboltskirchen gilt Josef Ahammer. Er hielt 1999 den ersten Krippenbaukurs in Geboltskirchen ab. 2003 wurde ein Krippenverein gegründet und 2006 die Landeskrippenbauschule eröffnet, die sich im Dachgeschoß der Volksschule befindet. Die Ausbildung dauert vier Jahre und endet mit einer Meisterprüfung. Seit 2007 wird die Schule von Krippenbaumeister Wolfgang Seiringer geleitet. Ganzjährig werden auch Führungen durch die Landeskrippenbauschule angeboten. Im Vorraum der Schule befindet sich die Ahammer-Landschaftskrippe – eine 10 m² große heimatliche Krippe im Ebenseer Stil, die in 15-jähriger Bauzeit entstand.[3]
  • Ursprung der Trattnach mit Naturerlebnisweg in der Ortschaft Scheiben.[4]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geboltskirchen ist eine ländliche Wohngemeinde.[5] Im Jahr 2010 waren 58 der 75 landwirtschaftlichen Betriebe Haupterwerbsbauern.[6] Von 2001 bis 2011 nahm die Anzahl der Beschäftigten in der Landwirtschaft von 71 auf 53 ab, der Rückgang im produktiven Sektor war von 49 auf 22. Zugenommen haben die Beschäftigten im Dienstleistungssektor von 126 auf 178.[7]

Kohlebahn Scheiben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf den Schienen der ehemaligen Kohlebahn werden Draisinenfahrten angeboten. Das alte Bahnhofsgebäude zeigt Dokumentationen zum Kohleabbau, am Stolleneingang sind eine Grubenlok mit Hunt zu besichtigen.[8]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geboltskirchen ist nur durch eine Landesstraße erreichbar, die im Westen über einen 725 Meter hohen Pass beim Sulzberg führt. Im Nordosten führt die Innkreis Autobahn A8 vorbei, die nächste Auffahrt Geierau ist rund 8 Kilometer entfernt.[9]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

BW

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1979 Hermann Pramendorfer (ÖVP)
  • 1996–2014 Alois Kastner (ÖVP)
  • 2014–2015 Franz Zöbl (ÖVP)
  • seit 2015 Friedrich Kirchsteiger (SPÖ) mit Direktwahl

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen der Zärtl in Siebmachers Wappenbuch

Blasonierung: Über drei goldenen Spitzen im Schildfuß in Rot zwei goldene, aufrechte, verschlungene, mit den Köpfen einander zugewandte, gekrönte Schlangen. Die Gemeindefarben sind Gelb-Rot.

Das 1975 verliehene Gemeindewappen übernimmt das seit 1478 nachweisbare Siegelbild der Zärtl, die von etwa 1450 bis 1566 im Besitz des Edelsitzes Geboltskirchen waren.[12][13]

Gemeindepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenbürger der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alois Kastner († 2021), Bürgermeister von Geboltskirchen 1996–2014[15]

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Personen mit Bezug zur Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Naturraumkartierung Oberösterreich. Landschaftserhebung Gemeinde Geboltskirchen. Endbericht. Gutachten Naturschutzabteilung Oberösterreich. 2007, S. 1–86 (zobodat.at [PDF]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Geboltskirchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. Geschichte. Gemeinde Geboltskirchen, abgerufen am 22. Dezember 2022.
  3. Krippenfreunde Hausruck Geboltskirchen
  4. Naturerlebnisweg Trattnach-Ursprung. In: geboltskirchen.at. Abgerufen am 20. Februar 2018.
  5. Zahlen, Daten, Fakten. Gemeinde Geboltskirchen, abgerufen am 22. Dezember 2022.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Geboltskirchen, Ein Blick auf die Gemeinde Geboltskirchen. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 22. Dezember 2022.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Geboltskirchen, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 22. Dezember 2022.
  8. Kohlebahnhof Scheiben. Gemeinde Geboltskirchen, abgerufen am 22. Dezember 2022.
  9. Google Maps. Abgerufen am 22. Dezember 2022 (de-US).
  10. Wahl Oberösterreich 2021 orf.at
  11. Wahl Oberösterreich 2021 oberoesterreich.gv.at
  12. Herbert Erich Baumert: Die Wappen der Städte, Märkte und Gemeinden Oberösterreichs (4. Nachtrag 1973–1976)'. In: Oberösterreichische Heimatblätter. Heft 1/2, 1977, S. 13 (ooegeschichte.at [PDF]).
  13. Land Oberösterreich, Geschichte und Geografie, Wappen. Abgerufen am 11. April 2019.
  14. Gemeinde Geboltskirchen, Info, Partnergemeinde. Abgerufen am 11. April 2019.
  15. Bürgermeister und Vollblutmusikant. In: nachrichten.at. Abgerufen am 9. April 2021.