Gedeon Barcza

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Gedeon Barcza, 1961
Verband Ungarn Ungarn
Geboren 21. August 1911
Kisújszállás, Österreich-Ungarn
Gestorben 27. Februar 1986
Budapest
Titel Internationaler Meister (1950)
Großmeister (1954)
Beste Elo‑Zahl 2490 (Juli 1971)

Gedeon Barcza [ˈɡɛdɛon ˈbɒrʦɒ] (* 21. August 1911 in Kisújszállás; † 27. Februar 1986 in Budapest) war ein ungarischer Schach-Großmeister.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gedeon Barcza – Paul Keres bei der Europa-Mannschaftsmeisterschaft Oberhausen 1961

Gedeon Barcza wuchs in Debrecen auf und absolvierte ein Studium der Mathematik.

Zunächst arbeitete er als Lehrer für Mathematik und Physik an einer Mittelschule, ab 1951 betätigte er sich als Schachjournalist.

Nahschach[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Nahschach gewann er zwischen 1942 und 1966 achtmal die Landesmeisterschaft von Ungarn.

Er spielte auf der inoffiziellen Schacholympiade Schach-Olympia 1936 in München, die Ungarn gewann.[1] Außerdem vertrat er sein Land von 1952 bis 1968 auf sieben Schacholympiaden (1952, 1954, 1956, 1958, 1960, 1962 und 1968). Er erreichte mit der Mannschaft 1956 den dritten Platz, in der Einzelwertung gelang ihm 1954 das beste Ergebnis am dritten, 1956 das zweitbeste Ergebnis am zweiten und 1968 das drittbeste Ergebnis am Reservebrett.[2]

Er spielte bei drei Mannschafts-Europameisterschaften, dabei erreichte er mit der Mannschaft 1961 und 1965 den dritten, 1970 den zweiten Platz und erzielte 1965 das beste Ergebnis am fünften Brett.[3]

Barcza nahm an den Interzonenturnieren 1952 in Saltsjöbaden und 1962 in Stockholm teil. 1950 wurde er von der FIDE zum Internationalen Meister, 1954 dann zum Großmeister ernannt.[4]

Seine beste historische Elo-Zahl von 2683 erreichte er im Dezember 1951.[5]

Fernschach[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den Fernschacholympiaden 1937/39 und 1947/52 trug er wesentlich zum Sieg der ungarischen Mannschaft bei. 1941/42 wurde er ungarischer Fernschach-Meister.

Journalist[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grabstein von Gedeon Barcza

Barcza war auch als Schachjournalist und -autor tätig. Er war ab 1951 Chefredakteur der führenden ungarischen Schachzeitschrift Magyar sakkélet und veröffentlichte 1959 (zusammen mit László Alföldy und Jenő Kapu) eine Geschichte der Schachweltmeister, die 1975 auch in deutscher Übersetzung erschien.

Schachstil[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Barcza war für seinen positionellen Stil bekannt. Der von ihm bevorzugte Eröffnungsaufbau, der durch die Züge 1. Sf3, 2. g3 und 3. Lg2 gekennzeichnet war, wurde als Barcza-System bezeichnet.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • W. A. Földeak: Gedeon Barcza wurde 70! Schach-Echo 1981, Heft 16, S. 252 und 253 (Leben, kommentierte Partie).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Gedeon Barcza – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gedeon Barczas Ergebnisse bei inoffiziellen Schacholympiaden auf olimpbase.org (englisch)
  2. Gedeon Barczas Ergebnisse bei Schacholympiaden auf olimpbase.org (englisch)
  3. Gedeon Barczas Ergebnisse bei Mannschaftseuropameisterschaften auf olimpbase.org (englisch)
  4. Willy Iclicki: FIDE Golden book 1924–2002. Euroadria, Slovenia, 2002, S. 74.
  5. Chessmetrics Player Profile 22. April 2006 (englisch)