Schorfheide (Gemeinde)

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Wappen Deutschlandkarte
Schorfheide (Gemeinde)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Schorfheide hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 54′ N, 13° 33′ OKoordinaten: 52° 54′ N, 13° 33′ O
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Barnim
Höhe: 62 m ü. NHN
Fläche: 238,18 km2
Einwohner: 10.252 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 43 Einwohner je km2
Postleitzahl: 16244
Vorwahlen: 03334, 03335, 033393
Kfz-Kennzeichen: BAR, BER, EW
Gemeindeschlüssel: 12 0 60 198
Gemeindegliederung: 9 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Erzbergerplatz 1
16244 Schorfheide
Website: www.gemeinde-schorfheide.de
Bürgermeister: Wilhelm Westerkamp (Bündnis Schorfheide)
Lage der Gemeinde Schorfheide im Landkreis Barnim
KarteAhrensfeldeAlthüttendorfBernau bei BerlinBiesenthalBreydinBritz (bei Eberswalde)ChorinEberswaldeFriedrichswaldeHohenfinowJoachimsthalLiepeLunow-StolzenhagenMarienwerderMelchowNiederfinowOderbergPanketalParsteinseeRüdnitzSchorfheideSydower FließWandlitzWerneuchenZiethenBrandenburg
Karte

Schorfheide ist eine amtsfreie Gemeinde im nördlichen Brandenburg. Sie hat nur gut 10.000 Einwohner, ist aber mit 238 km² die flächengrößte Gemeinde des Landkreises Barnim.[2]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde hat mit ihrem nördlichen Teil Anteil am Naturraum der Schorfheide.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsteile der Gemeinde sind:

Als bewohnte Gemeindeteile sind ausgewiesen: Blütenberg, Buckow, Döllner Heide, Karlshöhe, Rosenbeck, Sarnow, Sperlingsaue, Uhlenhof und Wildau.

Hinzu kommen die Wohnplätze Altlotzin, Conradshöhe, Döllner Siedlung, Eichheide, Forsthaus Prötze, Gardix, Grahsee, Hubertusmühle, Klein Dölln, Langer Grund, Margaretenhof, Rehluch, Trämmersee, Üderheide und Wildfang.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Finowfurt und seine Ortsteile gehörten seit 1817 zum Kreis Oberbarnim, Groß Schönebeck und seine Ortsteile zum Kreis Niederbarnim in der preußischen Provinz Brandenburg. 1952 wurde Finowfurt in den Kreis Eberswalde, Groß Schönebeck in den Kreis Bernau im DDR-Bezirk Frankfurt (Oder) eingegliedert. Seit 1993 liegen alle Orte im brandenburgischen Landkreis Barnim.

Die Gemeinde Schorfheide ist im Zuge der Gemeindegebietsreform durch Zusammenlegung der Gemeinden Finowfurt und Groß Schönebeck am 26. Oktober 2003 entstanden.[4] In diese beiden Gemeinden eingemeindete Ortsteile wurden herausgelöst und zu eigenständigen Ortsteilen der neuen Gemeinde Schorfheide.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
2003 10.489
2005 10.397
2010 10.234
2015 09.908
Jahr Einwohner
2020 10.191
2021 10.190
2022 10.252

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember[5][6][7], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindevertretung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sitz der Gemeindeverwaltung in einem alten Speicher in Finowfurt (2015)

Die Gemeindevertretung von Schorfheide besteht aus 18 Mitgliedern und dem hauptamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte bei einer Wahlbeteiligung von 57,5 % zu folgendem Ergebnis:[8]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
Bündnis Schorfheide 44,3 % 8
Die Linke 14,0 % 3
CDU 11,1 % 2
Freie Wähler Schorfheide 10,8 % 2
WIR für Böhmerheide, Groß Schönebeck, Klandorf, Schluft 09,7 % 2
SPD 07,4 % 1
FDP 02,7 %

In den Ortsteilen der Gemeinde werden Ortsbeiräte gewählt. Sie bestehen in Altenhof, Böhmerheide, Eichhorst, Klandorf, Schluft und Werbellin aus drei Mitgliedern, in Groß Schönebeck und Lichterfelde aus 5 Mitgliedern, in Finowfurt aus 7 Mitgliedern.[9]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2003–2019: Uwe Schoknecht (Bündnis Schorfheide)[10]
  • seit 2019: Wilhelm Westerkamp (Bündnis Schorfheide)

Westerkamp wurde in der Bürgermeisterstichwahl am 15. September 2019 mit 50,4 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von acht Jahren[11] gewählt.[12]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Schorfheide
Wappen von Schorfheide
Blasonierung: „Von Grün und Gold schräglinksgeteilt über einem verkleinerten blauen Wellenschildfuß, belegt an der Teilungslinie vorne von einer halben goldenen Baumscheibe und hinten von einem halben schwarzen Mühlrad.“[13]

Das Wappen wurde vom Erfurter Heraldiker Frank Diemar gestaltet und am 21. August 2007 durch das Ministerium des Innern genehmigt.

Flagge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Die Flagge ist Gelb - Grün (1:1) gestreift und mittig mit dem Gemeindewappen belegt.“[14]

Dienstsiegel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dienstsiegel zeigt das Wappen der Gemeinde mit der Umschrift GEMEINDE SCHORFHEIDE • LANDKREIS BARNIM.

Gemeindepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde unterhält Partnerschaften mit den Orten Korschenbroich (Nordrhein-Westfalen), Mielno (Woiwodschaft Westpommern, Polen) sowie Dorossiamasso (Burkina Faso).

Ansichtskarte des Ortsteils Böhmerheide vom Anfang des 20. Jahrhunderts

Sehenswürdigkeiten und Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Liste der Baudenkmale in Schorfheide und in der Liste der Bodendenkmale in Schorfheide (Gemeinde) sind die Kulturdenkmale des Landes Brandenburg erfasst, darunter das Jagdschloss Groß Schönebeck mit dem Schorfheidemuseum im gleichnamigen Ortsteil und der Askanierturm am Südufer des Werbellinsees. Große Teile des Gemeindegebietes gehören zum 1990 gegründeten Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin.

Im Wildpark Schorfheide sind heimische Tierarten wie Fischotter, Rothirsche, Damhirsche, Wildschweine und Europäische Mufflons sowie Wölfe, Wisente, Elche, Luchse und Przewalski-Pferde zu sehen.

In Finowfurt befindet sich ein Luftfahrtmuseum.

Straße von Schluft nach Zehdenick-Kurtschlag
Gemeindeteil Buckow
Naturraum Barnim bei Buckow

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch das Gemeindegebiet verlaufen:

Die Gemeinde Schorfheide liegt beiderseits der Bundesautobahn 11 (Berlin–Stettin). Die Anschlussstellen Werbellin und Finowfurt befinden sich auf Gemeindegebiet.

Auf dem Gemeindegebiet liegen der Bahnhof Groß Schönebeck und der Haltepunkt Klandorf der Regionalbahnlinie RB 27 von Groß Schönebeck nach Berlin-Karow, der sogenannten „Heidekrautbahn“, betrieben von der Niederbarnimer Eisenbahn AG (NEB).

1907 wurde die Eberswalde-Finowfurter Eisenbahn mit dem Haltepunkt Finowfurt Ost und dem Bahnhof Finowfurt eröffnet. 1961 wurde der Personenverkehr, 1995 der Güterverkehr eingestellt.

Drei Wasserstraßen durchziehen die Gemeinde: der Oder-Havel-Kanal, der Finowkanal und der Werbellinkanal.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Gemeinde gibt es sechs Kindertagesstätten[15] sowie zwei Grundschulen und eine Oberschule mit Grundschulteil (Stand 2018).[16]

Vereinsleben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In über 50 Vereinen gibt es Möglichkeiten der Freizeitgestaltung.[17] Sieben der neun Ortsteile verfügen über eine Freiwillige Feuerwehr.[18]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Finowfurt

Groß Schönebeck

Wildau

Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von Erich Honecker genutztes Jagdhaus Wildfang (2022)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schorfheide – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstandim Land Brandenburg Dezember 2022 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Statistischer Bericht. Bevölkerungsentwicklung und Flächen der kreisfreien Städte, Landkreise und Ämter im Land Brandenburg 2018, S. 9.
  3. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg. Gemeinde Schorfheide (Memento des Originals vom 30. Juni 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/service.brandenburg.de
  4. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
  5. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Barnim. S. 18–21
  6. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  7. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  8. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  9. Hauptsatzung der Gemeinde Schorfheide vom 29. Oktober 2008
  10. Kommunalwahlen 26.10.2003. Bürgermeisterwahlen, S. 354
  11. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 74
  12. Ergebnis der Bürgermeisterstichwahl am 15. September 2019@1@2Vorlage:Toter Link/wahlen.brandenburg.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Januar 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  13. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
  14. Flaggenangaben aus der Hauptsatzung der Gemeinde vom 29. Oktober 2008
  15. Kitas auf der Website der Gemeinde (Memento des Originals vom 3. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gemeinde-schorfheide.de
  16. Schulen auf der Website der Gemeinde (Memento des Originals vom 3. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gemeinde-schorfheide.de
  17. Vereine auf der Website der Gemeinde (Memento des Originals vom 3. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gemeinde-schorfheide.de
  18. Freiwillige Feuerwehr auf der Website der Gemeinde (Memento des Originals vom 3. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gemeinde-schorfheide.de