Genzyme

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Genzyme Corporation

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Rechtsform Corporation
Gründung 1981
Sitz Cambridge, Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Leitung Henri A. Termeer, Vorsitzender und CEO
Mitarbeiterzahl 12.000 (2009)[1]
Umsatz 4,5 Mrd $ (2009)[1]
Branche Biotechnologie
Website genzyme.com
Hauptquartier von Genzyme

Sanofi Genzyme ist ein Biotechnologieunternehmen aus den Vereinigten Staaten mit Hauptsitz in Cambridge, Massachusetts. Nach einer feindlichen Übernahme ist es seit 2011 ein hundertprozentiges Tochterunternehmen des französischen Pharmakonzerns Sanofi.[2] Genzyme ist spezialisiert auf Enzymmedikation. Im Geschäftsjahr 2009 beschäftigte das Unternehmen weltweit 12.000 Mitarbeiter und erzielte einen Umsatz von 4,5 Milliarden US-Dollar.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Foto: Andreas Matern (2004)

Am 8. Juni 1981 wurde Genzyme als sogenanntes Start-up von Sheridan Snyder und Henry Blair gegründet.[3][4] Mithilfe von Risikokapital übernahm Genzyme noch im selben Jahr das britische Unternehmen Whatman Biochemicals Ltd., dessen Fokus auf der Erzeugung von Diagnoseprodukten lag.

1982 akquirierte das Unternehmen den britischen Hersteller von industriellen Feinchemikalien und Reagenzien Koch Light Laboratories für die Produktlinie Genzyme Fine Chemicals, welche knapp vier Jahre später in Genzyme Pharmaceuticals übernannt wurde.

1983 wechselte Henri Termeer vom US-Pharmakonzern Baxter International zu Genzyme und übernahm die Position des Präsidenten. Zwei Jahre später wurde er zum Chief Executive Officer ernannt.

Im Jahre 1986 folgt die Notierung an der Börse und der damit verbundene Übergang in eine Aktiengesellschaft. Am 18. April 1989 gab Genzyme die Fusion mit dem im April 1981 gegründeten US-Unternehmen Integrated Genetics Incorporated bekannt.

2002 erwarb Genzyme das Unternehmen Pharming N.V. aus Belgien.

2003 wurde es im Boston Business Journal mit dem Titel „Company of the Year“ und 2006 im Fortune als eines von „100 Best Companies to Work“ ausgezeichnet. 2009 wurde Genzyme zum dritten Mal vom Science Magazine zum Top Employer 2009 ernannt.[5]

Am 29. August 2010 wurde bekannt, dass der französische Pharmakonzern Sanofi (damals noch unter dem Namen Sanofi-Aventis firmierend) das Unternehmen für 18,5 Milliarden US-Dollar übernehmen wollte.[6] Nachdem das ursprüngliche Übernahmeangebot von 69 USD auf 74 USD in bar pro Aktie (entspricht etwa 20,1 Mrd. USD) plus spätere Zusatzzahlungen bei Erreichen bestimmter Ziele erhöht wurde, gaben Genzyme und Sanofi am 15. Februar 2011 ihre grundsätzliche Einigung auf eine Übernahme bekannt.[7] Die Übernahme wurde Anfang des 2. Quartals 2011 abgeschlossen.[8]

Im Januar 2014 formierten Genzyme und das US-amerikanische Pharmaunternehmen Alnylam (NASDAQ: ALNY) eine Allianz, um gemeinsam die Entwicklung und Vermarktung von Medikamenten voranzutreiben, die auf Basis der RNA-Interferenz (RNAi oder auch RNA-Silencing) entwickelt werden.[9]

Genzyme in Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit Anfang der neunziger Jahre ist das US-Unternehmen Genzyme in Deutschland aktiv. Im Jahr 2002 hat sich Genzyme Deutschland am heutigen Standort in Neu-Isenburg bei Frankfurt am Main niedergelassen. Das Unternehmen entwickelte sich zu einer Gesellschaft mit heute über 170 Mitarbeitern. Der Fokus liegt vor allem auf Marketing- und Vertriebsaktivitäten.[10]

Medikamente[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Geschäftsbereiche von Genzyme gliedern sich in folgende Abteilungen:

Zu den Medikamenten von Genzyme gehören unter anderem Sevelamer (Handelsname: Renagel/Renvela) für die Behandlung von Dialyse-Patienten mit Hyperphosphatämie. In der Enzymersatztherapie werden Cerezyme zur Behandlung des Morbus Gaucher und Fabrazyme zur Behandlung von Patienten mit Morbus Fabry eingesetzt. Beides sind lysosomale Speicherkrankheiten. Zur Behandlung einer Hypercholesterinämie steht das Produkt Colesevelam (Handelsname Cholestagel) zur Verfügung.

Im Entwicklungsstadium befindet sich Tolevamer zur Therapie der antibiotikaassoziierte Kolitis. Campath (Alemtuzumab) ist bereits zur Behandlung einer Form des Non-Hodgkin-Lymphoms (B-CLL) zugelassen, zurzeit läuft eine Studie für die Anwendung bei Multipler Sklerose. Beim letztgenannten besteht eine Zusammenarbeit mit Bayer Schering Pharma.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Geschäftsbericht 2009, 10-K. (PDF) Genzyme, 3. März 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Oktober 2010; abgerufen am 24. März 2010 (englisch).
  2. Pressemitteilung von Sanofi. (PDF; 66 kB) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. April 2015; abgerufen am 10. Februar 2012.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/en.sanofi.com
  3. Informationsbroschüre für Patienten. (PDF; 1,4 MB) Genzyme, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 24. März 2010.@1@2Vorlage:Toter Link/sanofigenzyme.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. Über Genzyme. Genzyme, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Juni 2017; abgerufen am 24. März 2010.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/sanofigenzyme.de
  5. Genzyme Corporation: Awards and Recognition. 2009, archiviert vom Original am 30. Oktober 2010; abgerufen am 17. März 2010.
  6. de.news.yahoo.com: Sanofi-Aventis bietet 18,5 Milliarden Dollar für Genzyme (Memento vom 1. September 2010 im Internet Archive)
  7. Sanofi-aventis to Acquire Genzyme for $74.00 in Cash Per Share Plus Contingent Value Right. In: prnewswire.com. Abernathy MacGregor Group, 16. Februar 2011, abgerufen am 8. Mai 2018 (englisch).
  8. Pressemitteilung von Sanofi. (PDF; 74 kB) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. April 2015; abgerufen am 10. Februar 2012.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/en.sanofi.com
  9. Alnylam and Genzyme Form Transformational Alliance for RNAi Therapeutics as Genetic Medicines (Memento vom 16. Mai 2017 im Internet Archive) PM Alnylam vom 13. Januar 2014, abgerufen am 12. April 2017
  10. Genzyme in Deutschland: Wir stellen uns vor. 2008, abgerufen am 17. März 2010.