Georg Heinrich Seiferheld

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Georg Heinrich Seiferheld (* 12. September 1757 in Haberschlacht; † 20. Juli 1818 in Schwäbisch Hall)[1] war ein deutscher Jurist, Naturwissenschaftler und Ratsherr.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geboren wurde Seiferheld als zweites Kind von drei Söhnen des Pfarrers Johann Carl Seiferheld und dessen Ehefrau Christiane Elisabeth Jacobine Mieg. Seiferheld war ab 1790 Hessen-Darmstädtischer Hofrat[2] und erbte 1791 das an der Kirchgasse 7 in Schwäbisch Hall gelegene väterliche Haus.[3]

Er stand seit Anfang der 1780er Jahre in engem Briefkontakt mit Gottlieb Christoph Bohnenberger[4], der auch das Synonym Gottlieb Christian Bohnenberger nutzte.[5]

Erfindungen und Publikationen zur Waffentechnik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Sachbuchautor beschrieb er 1787 seine elektrische Flinte als Erfindung. Durch den Konstruktionsbestandteil einer Leidener Flasche, die durch ihre Entladung Geschosse zum Abschuss brachte, entwickelte er Matthias Wißhofers Waffe weiter. In mindestens einer seiner Veröffentlichungen ist eine elektrische Pistole erwähnt,[6] die auch als elektrische Knallluftpistole in der Literatur bekannt wurde,[7] und zwar spätestens 1778 in der von Jacob Christian Schäffer beschriebenen Form.[8]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1787: Entwurf einer elektrischen Flinte. Hochfürstliche Waisenbuchhandlung, Salzburg 1787, 40 S.
  • 1787: Sammlung Electrischer Spielwerke für junge Electriker. Erste Lieferung. Georg Peter Monath, Nürnberg und Altdorf 1787 (Digitalisat)
  • 1787: Beschreibung einer sehr würksamen Electrisir-Maschine als eine Anwendung des Weberischen Luft-Electrophors auf Electrisir-Maschinen. Ernst Christoph Grattenauer, Nürnberg 1787, 29 S. und eine Abbildung (Digitalisat)
  • 1790: Electrischer Versuch wodurch Wassertropfen in Hagelkörner verändert werden.*
  • 1793: Electrische Zauber-Versuche: den Freunden der Electricität. 78 S.[9]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johann Samuel Halle: Fortgesetzte Magie, oder die Zauberkräfte der Natur, so auf den Nutzen und die Belustigung angewandt worden. Sechster Band., Buchhandlung des Geheimen Kommerzienraths Pauli., Berlin 1794., 578 S. und sechs Kupfertafeln[10]
  • Roswitha Burwick: Naturwissenschaftliche Schriften I: Veröffentlichungen 1799-1811. S. 234, 263, 636, 829 und 862[11]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Biografische Angaben (Memento vom 2. Februar 2014 im Internet Archive), abgerufen am 17. Januar 2014
  2. Das Gelehrte Teutschland oder Lexikon der jetzt lebenden Teutschen Schriftsteller. Meyerische Buchhandlung. Lemgo 1798, S. 446 (Digitalisat)
  3. Baubeschreibung und Geschichte, abgerufen am 17. Januar 2014
  4. Oliver Hochadel: Öffentliche Wissenschaft: Elektrizität in der deutschen Aufklärung. Wallstein Verlag. Göttingen 2003, S. 239–241 (Auszug bei Google Books)
  5. Stephan Weiss: Frühe Elektromechanische Rechenmaschinen. 2010 (PDF, 12 Seiten, abgerufen am 17. Januar 2014)
  6. Die natürliche Magie aus allerhand belustigenden und nützlichen Kunststücken bestehend, erstlich zusammengetragen durch Johann Christian Wiegleb, fortgesetzt von Gottfried Erich Rosenthal. Siebenter Band. Friedrich Nicolai, Berlin und Stettin 1803, S. 167–170 (Digitalisat)
  7. Johann Samuel Traugott Gehler: Physikalisches Wörterbuch oder Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre mit kurzen Nachrichten von der Geschichte der Erfindungen und Beschreibungen der Werkzeuge in alphabetischer Ordnung. Sechster Theil., Neue Auflage, Schwickertsche Verlag, Berlin 1801., 302 S. Auszug S. 104 bei Google Books
  8. Versuche mit dem beständigen Electricitätträger. Vier Abhandlungen mit sieben Kupfertafeln. Regensburg: Johann Leopold Montag (1780) S. 153–162 - Google Books
  9. Stadtarchiv Schwäbisch Hall, Neuerwerbungen: "Electrische Zauber-Versuche" von Georg Heinrich Seiferheld, abgerufen am 17. Januar 2014
  10. Auszug der Seiten 141-144 auf Google Books
  11. Quelle: Inhaltsverzeichnis: Auszug bei Google Books