Verlag Georg Reimer

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Der Verlag Georg Reimer war ein Wissenschaftsverlag in Berlin, der von 1817 bis 1918 bestand.

Er ging aus der Buchhandlung der Königlichen Realschule in Berlin, kurz Realschulbuchhandlung, hervor, die 1749 vom damaligen Realschuldirektor Johann Julius Hecker (1707–1768) gegründet und 1801 von dem aus Greifswald stammenden Verleger Georg Andreas Reimer in Erbpacht übernommen worden war. Ab 1817 firmierte sie als Reimersche Buchhandlung, 1822 wurde sie von Reimer gekauft.

Das traditionelle Schulbuchsortiment der ehemaligen Realschulbuchhandlung wurde von Reimer sukzessive erweitert um deutschsprachige Literatur, geisteswissenschaftliche Titel aus Theologie, Philosophie, Klassischer Altertumswissenschaft sowie um naturwissenschaftliche und mathematische Titel. Bald zählte der Verlag Georg Reimer zu den bedeutendsten und erfolgreichsten Verlagen Deutschlands.

Zu den bekannten Autoren, die bei Reimer publizierten, gehörten Achim von Arnim, Novalis, E.T.A. Hoffmann, Jean Paul, Heinrich von Kleist, August Wilhelm und Friedrich Schlegel, Ludwig Tieck, Ernst Moritz Arndt, Adolph Diesterweg, Johann Gottlieb Fichte, Wilhelm von Humboldt und die Brüder Grimm. Von besonderer Bedeutung war die Zusammenarbeit mit Friedrich Schleiermacher, dessen Gesamtwerk bei Reimer erschien. Bei Georg Reimer erschienen 1906 bis 1908 auch die Publikationen von Ulrich Wendt „Technik als Kulturmacht“ und „Kultur und Jagd“[1].

Auch die offiziellen Veröffentlichungen der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften und des Deutschen Archäologischen Instituts erschienen bei Reimer. Dadurch erreichte der Verlag ein hohes wissenschaftliches Renommee.

Zu den wichtigsten wissenschaftlichen Publikationen des Verlages zählten:

Nach dem Tod von Georg Andreas Reimer wurde der Verlag von seinem Sohn Georg Ernst Reimer (1804–1885), dann von dessen Sohn Ernst Heinrich Reimer weitergeführt. 1894 trat Walter de Gruyter (1862–1923) als Volontär in den Verlag ein und kaufte ihn 1897. Durch Kauf weiterer Verlage entstand 1919 die „Vereinigung wissenschaftlicher Verleger, Walter de Gruyter & Co.“, aus der 1923 der Verlag Walter de Gruyter & Co. hervorging.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wendts Lebensdaten sind nicht genau bekannt (1861?–1938?). Er war Architekt u. a. in Leipzig. Als "Post-Baurat" von Potsdam wurde er 1896 zum Direktor der Reichsdruckerei berufen als Nachfolger von Carl Busse, ebenfalls ein erfolgreicher Architekt. In der Reichsdruckerei blieb er als "Geheimer Oberregierungsrat" nur bis 1902 und widmete sich danach seinen umfangreichen Publikationen, die 1906 bis 1908 erstnmals herauskamen. Sein Name ist im Berliner Adressbuch bis 1938 in Charlottenburg zu finden
  2. https://archive.org/details/dietechnikalsku00wendgoog/page/n8/mode/2up
  3. https://archive.org/details/kulturundjagdei01wendgoog/page/n7/mode/2up
  4. https://archive.org/details/kulturundjagdei00wendgoog/page/n11/mode/2up