Gerald Balfour, 4. Earl of Balfour

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Gerald Arthur James Balfour, 4. Earl of Balfour (* 23. Dezember 1925 in Haddington; † 27. Juni 2003 in Haddington), von 1945 bis 1968 mit Höflichkeitstitel Viscount Traprain, war ein schottischer Peer und Politiker der Conservative Party.

Leben und Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Balfour wurde am 23. Dezember 1925 als Sohn von Robert Balfour, 3. Earl of Balfour und Jean Lily West Roundel Cooke-Yarborough geboren.[1] Er besuchte das Eton College.[1]

Als Mitglied der Handelsmarine nahm er am Zweiten Weltkrieg teil.[1] Als Master Mariner diente er zunächst auf der HMS Conway.[1] Von 1960 bis 1974 war er County Councillor für East Lothian,[1] wo er auch in der Landwirtschaft aktiv wurde und sich der Familiensitz befand.[2]

Balfour war Präsident der Cape Horners.[2] In den späten 1960er Jahren war er Vorsitzender (Chairman) eines schottischen Mineralwasserunternehmens.[2] Im Juni 1969 wurde er Vorsitzender des Stahldrahtherstellers Bruntons, trat aber bereits nach 8 Monaten zurück.[2]

Er meldete sich auch über Leserbriefe im Daily Telegraph zu Wort.[2] In den 1970er Jahren kritisierte er die Wohnpolitik der Regierung von Harold Wilson.[2]

Mitgliedschaft im House of Lords[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Tod seines Vaters im November 1968 erbte er dessen Titel[1] und den damals damit verbundenen Sitz im House of Lords.

  • Sitzungsperiode 1997/1998: 118 Tage (von 228)

Als Legastheniker musste er häufiger ein Wörterbuch konsultieren und stellte Schreibfehler in Gesetzesvorlagen fest.[2] Bei einer Gelegenheit brachte er 53 Einwände vor, hauptsächlich wegen Tipp- und Rechtschreibfehlern. 50 davon wurden akzeptiert und der Entwurf zurückgezogen.[2]

Er sprach über die Bodenerosion im Mittleren Osten und rief die Regierung dazu auf, israelische Politiker zum Kampf dagegen in Anspruch zu nehmen.[2]

Während einer seiner letzten Debatten sagte er, dass es nicht Angelegenheit der Lords sei, der schottischen Devolution zu widersprechen, da dafür gestimmt wurde.[2] Allerdings bräuchte der Gesetzentwurf Verbesserungen.[2]

Seinen Sitz verlor er mit dem House of Lords Act 1999.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Balfour heiratete am 14. Dezember 1956 Natasha Georgina Anton († 1994), die Tochter von Captain George Anton.[1] Sie hatten keine Kinder.[2]

Balfour starb im Juni 2003 im Alter von 77 Jahren nach langer Krankheit.[1][2] Seinen Titel erbte sein entfernter Cousin Roderick Balfour, 5. Earl of Balfour.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter W. Hammond, Herausgeber: The Complete Peerage or a History of the House of Lords and All its Members From the Earliest Times, Volume XIV: Addenda & Corrigenda (Stroud, Gloucestershire, U.K.: Sutton Publishing, 1998), Seite 692
  • Announcements, The Daily Telegraph, London, U.K., 30. Juni 2003
  • Charles Mosley, Herausgeber: Burke’s Peerage and Baronetage, 106th edition, 2 Bände (Crans, Switzerland: Burke’s Peerage (Genealogical Books) Ltd, 1999), Volume 1, Seite 172

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h Gerald Arthur James Balfour, 4th Earl of Balfour auf thepeerage.com, abgerufen am 20. August 2015.
  2. a b c d e f g h i j k l m n The Earl of Balfour Nachruf des Telegraph vom 5. Juli 2003.
VorgängerAmtNachfolger
Robert BalfourEarl of Balfour
1968–2003
Roderick Balfour