Gerichtsbezirk Rovereto

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Ehemaliger Gerichtsbezirk
Rovereto
Basisdaten
Bundesland Tirol
Bezirk Rovereto
Sitz des Gerichts Rovereto
Vorlage:Infobox Gerichtsbezirk/Wartung/Keine Kennziffer
zuständiges Landesgericht  Trient
Fläche 337,99 km2
(1910)
Einwohner 34.959
Aufgelöst 1919
Abgetreten an Italien


Der Gerichtsbezirk Rovereto war ein dem Bezirksgericht Rovereto unterstehender Gerichtsbezirk in der Gefürsteten Grafschaft Tirol. Der Gerichtsbezirk war Teil des Trentino und gehörte zum Bezirk Rovereto. Er umfasste die Stadt Rovereto im Etschtal sowie ihr Umland. Nach dem Ersten Weltkrieg musste Österreich den gesamten Gerichtsbezirk an Italien abtreten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gerichtsbezirk Rovereto wurde durch eine 1849 beschlossene Kundmachung der Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission geschaffen und umfasste ursprünglich die zwölf Gemeinden Benello, Calliano, Folgaria, Lizzana, Marco, Noriglio, Roveredo, Sacco, Terragnuolo, Trambilleno, Valarsa und Volano.[1]

Der Gerichtsbezirk Rovereto bildete im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung[2] ab 1868 gemeinsam mit den Gerichtsbezirken Mori, Ala und Nogaredo den Bezirk Rovereto,[3] wobei der Gerichtsbezirk Nogaredo 1905 in Gerichtsbezirk Villa Lagarina umbenannt wurde.

Der Gerichtsbezirk Rovereto wies 1869 eine Bevölkerung von 19.909 Personen auf.[4]

1910 wurden für den Gerichtsbezirk 34.959 Personen ausgewiesen, von denen 889 Deutsch (2,5 %) und 32.393 Italienisch oder Ladinisch (92,7 %) als Umgangssprache angaben.[5] Die Deutschsprachigen lebten im Gerichtsbezirk Rovereto fast ausschließlich in Rovereto, wobei sich unter ihnen zahlreiche Militärangehörige befanden.

Durch die Grenzbestimmungen des am 10. September 1919 abgeschlossenen Vertrages von Saint-Germain wurde der Gerichtsbezirk Rovereto zur Gänze Italien zugeschlagen.

Gerichtssprengel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gerichtssprengel umfasste 1910 die zwölf Gemeinden Besenello, Calliano, Folgaria, Lizzana, Marco, Noriglio, Rovereto, Sacco, Terragnolo, Trambileno, Valarsa und Volano.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Tirol und Vorarlberg. 1850, I. Stück, Nr. 1: Kundmachung der Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission vom 29. November 1849, über die Gerichts-Organisierung in dem Kronlande Tirol und Vorarlberg
  2. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich, Jahrgang 1868, XVII. Stück, Nr. 44: „Gesetz vom 19. Mai 1868 über die Einrichtung der politischen Verwaltungsbehörden in den Königreichen…“
  3. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich, Jahrgang 1868, XLI. Stück, Nr. 101: Verordnung vom 10. Juli 1868
  4. k. k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorium der gefürsteten Grafschaft Tirol und Vorarlberg. Auf Grund der Volkszählung vom 31. December 1869 bearbeitet. Innsbruck 1873, S. 57
  5. k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Tirol und Vorarlberg. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1917, S. 79

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • k. k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorium der gefürsteten Grafschaft Tirol und Vorarlberg. Auf Grund der Volkszählung vom 31. December 1869 bearbeitet. Innsbruck 1873
  • k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Tirol und Vorarlberg. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1917 (Spezialortsrepertorien der österreichischen Länder, Band VIII, Tirol und Vorarlberg)