Giro d’Italia 2002

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Der 85. Giro d’Italia wurde vom 11. Mai bis zum 2. Juni 2002 ausgetragen.

Weil in jenem Jahr der Euro eingeführt wurde, verlief die Strecke durch sechs der Gründungsstaaten der europäischen Gemeinschaft, deshalb wurde der Rennen auch „Euro-Giro“ genannt. Die Rundfahrt begann in den Niederlanden an, verlief dann durch Deutschland und Belgien und anschließend durch Luxemburg und Frankreich. Erst am sechsten Tag des Giros erreichten die Fahrer italienischen Boden.

Insgesamt gab es 20 Etappen und einen Prolog. Neben dem Prolog wurden mit der 14. und 19. Etappe zwei weitere Einzelzeitfahren ausgetragen. Das Ziel der Rundfahrt war traditionell Mailand. Insgesamt wurden 3347 km zurückgelegt und 140 der 198 Gestarteten kamen in Mailand an.

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu Beginn der Rundfahrt wechselte der Träger des Rosa Trikots häufig. Während der 6. Etappe schob sich der deutsche Fahrer Jens Heppner an die Spitze des Gesamtklassement und konnte sich dort zehn Tage lang gegen Kletterer und Zeitfahrspezialisten behaupten.

Die entscheidende Etappe war die 17. Dort brach der in Rosa fahrende Cadel Evans ein und Paolo Savoldelli konnte den entscheidenden Vorsprung gegenüber seinen Konkurrenten herausfahren. Während des Zeitfahrens konnte der Italiener seinen Vorsprung auf Grund einer riskanten Fahrweise noch ausbauen. Savoldelli gewann, ohne eine Etappe gewonnen zu haben, mit 101 Sekunden Vorsprung vor dem Amerikaner Tyler Hamilton.

Etappe Datum Start Ziel Strecke Sieger Maglia rosa
Prolog 11. Mai Groningen (NED) Groningen (NED) 6,5 km (EZF) SpanienSpanien Juan Carlos Domínguez SpanienSpanien Juan Carlos Dominguez
1 12. Mai Groningen (NED) Münster (GER) 215 km ItalienItalien Mario Cipollini ItalienItalien Mario Cipollini
2 13. Mai Köln (GER) Ans (BEL) 199 km ItalienItalien Stefano Garzelli ItalienItalien Stefano Garzelli
3 14. Mai Verviers (BEL) Esch-sur-Alzette (LUX) 214 km ItalienItalien Mario Cipollini ItalienItalien Stefano Garzelli
4 15. Mai Esch-sur-Alzette (LUX) Straßburg (FRA) 210 km AustralienAustralien Robbie McEwen ItalienItalien Stefano Garzelli
5 17. Mai Fossano Limone Piemonte 143 km ItalienItalien Stefano Garzelli ItalienItalien Stefano Garzelli
6 18. Mai Cuneo Varazze 181 km ItalienItalien Giovanni Lombardi Deutschland Jens Heppner
7 19. Mai Versilia Versilia 159 km Belgien Rik Verbrugghe Deutschland Jens Heppner
8 20. Mai Capannori Orvieto 237 km SpanienSpanien Aitor González Jiménez Deutschland Jens Heppner
9 21. Mai Tivoli Caserta 208 km ItalienItalien Mario Cipollini Deutschland Jens Heppner
10 22. Mai Maddaloni Benevento 151 km AustralienAustralien Robbie McEwen Deutschland Jens Heppner
11 23. Mai Benevento Campitello Matese 136 km ItalienItalien Gilberto Simoni Deutschland Jens Heppner
12 24. Mai Campobasso Chieti 201 km ItalienItalien Denis Lunghi Deutschland Jens Heppner
13 25. Mai Chieti San Giacomo (Valle Castellana) 188 km Mexiko Julio Pérez Cuapio Deutschland Jens Heppner
14 26. Mai Numana Numana 30 km (EZF) Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tyler Hamilton Deutschland Jens Heppner
15 28. Mai Terme Euganee Conegliano 158 km ItalienItalien Mario Cipollini Deutschland Jens Heppner
16 29. Mai Conegliano Corvara in Badia 159 km Mexiko Julio Perez Cuapio AustralienAustralien Cadel Evans
17 30. Mai Corvara in Badia Folgaria 175 km RusslandRussland Pawel Tonkow ItalienItalien Paolo Savoldelli
18 31. Mai Rovereto Brescia 144 km ItalienItalien Mario Cipollini ItalienItalien Paolo Savoldelli
20 1. Juni Cambiago Monticello Brianza 44 km (EZF) SpanienSpanien Aitor Gonzalez Jimenez ItalienItalien Paolo Savoldelli
21 2. Juni Cantù Mailand 141 km ItalienItalien Mario Cipollini ItalienItalien Paolo Savoldelli

Doping[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwei Favoriten mussten den Giro vorzeitig beenden, da sie des Dopings überführt wurden. Der Italiener Stefano Garzelli, der 2000 siegte, durfte nicht mehr zur 10. Etappe erscheinen, weil er gedopt hatte. Sowohl die A-Probe als auch die B-Probe waren positiv. Garzelle wurde daraufhin von seinem Team suspendiert.

Nach der 11. Etappe wurde der Italiener Gilberto Simoni von seinem Team suspendiert, da er im April positiv auf Kokain getestet wurde.

Außerdem wurde Francesco Casagrande von der Rundfahrt ausgeschlossen, da er einen Konkurrenten im Sprint um eine Bergwertung in die Bande drängte.[1]

Endstand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gesamtklassement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rang Name Nationalität Team Zeit
1 Paolo Savoldelli Italien Italien Index–Alexia Alluminio 89h 22' 42"
2 Tyler Hamilton Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Team CSC Tiscali 1' 41"
3 Pietro Caucchioli Italien Italien Alessio 2' 12"
4 Juan Manuel Gárate Spanien Spanien Lampre-Daikin 3' 14"
5 Pawel Tonkow Russland Russland Lampre-Daikin 5' 34"
6 Aitor González Jiménez Spanien Spanien Kelme-Costa Blanca 6' 54"
7 Georg Totschnig Osterreich Österreich Gerolsteiner 7' 02"
8 Fernando Escartín Spanien Spanien Team Coast 7' 07"
9 Rik Verbrugghe Belgien Belgien Lotto-Adecco 9' 36"
10 Dario Frigo Italien Italien Tacconi Sport-Emmegi 11' 50"
11 Óscar Pereiro Spanien Spanien Phonak Hearing Systems 12' 49"
12 Yaroslav Popovych Ukraine Ukraine Landbouwkrediet-Colnago 14' 50"
13 Ivan Gotti Italien Italien Alessio 15' 17"
14 Cadel Evans Australien Australien Mapei-Quick Step 16' 25"
15 Eddy Mazzoleni Italien Italien Tacconi Sport-Emmegi 17' 23"
16 Franco Pellizotti Italien Italien Alessio 17' 32"
17 Michael Boogerd Niederlande Niederlande Rabobank 19' 28"
18 Michele Scarponi Italien Italien Acqua & Sapone-Cantina Tollo 22' 04"
19 Julio Pérez Cuapio Mexiko Mexiko Ceramiche Panaria-Fiordo 22' 15"
20 Andrea Noè Italien Italien Mapei-Quick Step 23' 54"

Punktewertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rang Name Nationalität Team Punkte
1 Mario Cipollini Italien Italien Acqua & Sapone 184
2 Massimo Strazzer Italien Italien Phonak Hearing Systems 166
3 Aitor Gonzalez Spanien Spanien Alessio 106

Bergwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rang Name Nationalität Team Punkte
1 Julio Pérez Cuapio Mexiko Mexiko Panaria 69
2 José Castelblanco Kolumbien Kolumbien Colombia-Selle Italia 33
3 Pawel Tonkow Russland Russland Lampre-Daikin 25

Intergirowertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rang Name Nationalität Team Zeit
1 Massimo Strazzer Italien Italien Phonak Hearing Systems 55h 5’46’’
2 Serhij Hontschar Ukraine Ukraine Fassa Bortolo +4’26’’
3 Aitor Gonzalez Spanien Spanien Kelme-Costa Blanca +4'41’’

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Karsten Migels, Hennes Roth: Jahresrückblick Radsport. Saison 2002. Artbeer Creation Verlag, Ebringen 2002, ISBN 3-00-010362-7, S. 52–54.