Goiás

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Estado de Goiás
Goiás
LageUruguayArgentinienParaguayPeruChileKolumbienVenezuelaGuyanaSurinamFrankreichBolivienAmapáRoraimaAcreAmazonasParáRondôniaMaranhãoPiauíCearáRio Grande do NorteParaíbaPernambucoAlagoasSergipeTocantinsMato GrossoEspírito SantoDistrito Federal do BrasilBahiaRio de JaneiroGoiásMato Grosso do SulMinas GeraisSão PauloParanáSanta CatarinaRio Grande do Sul
Lage
Symbole
Flagge
Flagge
Wappen
Wappen
Basisdaten
Staat Brasilien
Hauptstadt Goiânia
Fläche 340.086,7 km²
Einwohner 6.004.045 (2010)
Dichte 18 Einwohner pro km²
ISO 3166-2 BR-GO
Webauftritt www.goias.gov.br (brasilianisches Portugiesisch)
Politik
Gouverneur Ronaldo Caiado (seit 2019)
Partei DEM
Wirtschaft
BIP 65.210 Mio. R$
11.548 R$ pro Kopf
(2007)
Die Hauptstadt Goiânia
Die Hauptstadt Goiânia
Koordinaten: 16° S, 49° W

Goiás [ɡoˈjas] (Kurzzeichen: GO, amtlich portugiesisch Estado de Goiás) ist ein Bundesstaat im „Mittelwesten“ (portugiesisch: Região Centro-Oeste) von Brasilien.

Seine Hauptstadt und die bevölkerungsreichste Stadt mit etwas über 1,5 Millionen Einwohnern (2019) ist Goiânia. Sie wurde ab 1933 planmäßig als Ersatz für die alte Hauptstadt Goiás Velho, vormals nur Goiás genannt, angelegt. Goiás liegt zentral in Brasilien und gliedert sich in 246 Gemeinden (port.: municípios) mit insgesamt knapp sechs Millionen Einwohnern zum Stand der letzten Volkszählung 2010. Die Bevölkerungszahl wurde zum 1. Juli 2020 auf 7.113.540 Einwohner geschätzt.[1]

Goiás grenzt (im Uhrzeigersinn von Norden beginnend) an die brasilianischen Bundesstaaten Tocantins, Bahia, Minas Gerais, Mato Grosso do Sul und Mato Grosso. Der Distrito Federal mit der brasilianischen Hauptstadt Brasília wird fast vollständig vom Gebiet Goiás’ umschlossen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Denkmal des Bandeirante Bartolomeu Bueno da Silva in Goiânia

Der Name des Bundesstaates Goiás leitet sich ab von dem indigenen Volk Goyaz, das ursprünglich im Gebiet des Rio Vermelho lebte.

Bereits 1592 wurde in der Gegend von Goiás Velho Gold entdeckt, doch erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erhielt die Suche nach dem Edelmetall einen Aufschwung durch die Entdeckung reichhaltigerer Vorkommen. 1748 wurde das Kapitanat Goiás (Capitania de Goyaz) gegründet, und löste sich damit vom Kapitanat São Paulo. 1822 wurde sie in die Provinz Goiás umgewandelt, die 1889 zum heutigen Bundesstaat wurde. 1988 wurde aus dem Staatsgebiet der nördliche Teil abgetrennt und bildet heute den Bundesstaat Tocantins.

Flagge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die grünen horizontalen Streifen symbolisieren wie bei der Nationalflagge die mächtigen brasilianischen Wälder und die gelben stehen für die Farbe des Goldes, das im 17. Jahrhundert in Goiás gefunden wurde. Das blaue Rechteck links oben symbolisiert den Himmel mit fünf weißen Sternen, welche das Kreuz des Südens darstellen. Die Flagge wurde am 30. Juli 1919 eingeführt.[2]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit einer Fläche von 340.087 km² ist Goiás der kleinste der drei Bundesstaaten im Mittelwesten (abgesehen vom Distrito Federal do Brasil) und ist damit fast so groß wie Deutschland (357.112 km²). Im Größenvergleich mit allen 26 Bundesstaaten steht Goiás mit einem Flächenanteil von 3,99 % an siebter Stelle, bevölkerungsmäßig aber erst an zwölfter Stelle. Die Bevölkerungsdichte beträgt lediglich 17,7 Einwohner pro km².

Brasilianisches Bergland entlang der Küste und westlich davon die Hochebene mit den Mittelgebirgen.
Die Geografie von Goiás ist zum größten Teil geprägt durch die zentrale brasilianische Hochebene (port.: planalto central) mit seinen Mittelgebirgen. Sie schließt sich westlich an das entlang der Atlantikküste verlaufende Gebirge. Diese durch Erosion stark verwitterte Landschaft hat eine relativ geringe Höhe im Vergleich zu den Gipfeln der Mittelgebirge.

Einige bekannte Hochebenen sind:

Hochebene Sockelhöhe Mittelgebirge / Region max. Gipfelhöhe
Chapada dos Veadeiros ca. 1500 m höchster Gipfel 1961 m
Serra Dourada 500 m Westlicher Abschluss des brasilianischen Berglandes 1071 m
Serra dos Pireneus ca. 1000 m Picos dos Pireneus zwischen
Pirenópolis & Cocalzinho de Goiás
1394 m
Vão de Paranã 450–600 m Serra Geral de Goiás
Grenze zwischen Goiás und Bahia
ca. 1000 m
Hochebene Jardim de Maytrea in den Chapada dos Veadeiros mit Mittelgebirgen im Hintergrund.

Die Hochebene, welche sich im Südwesten von Goiás auch in den westlich anschließenden Bundesstaat Mato Grosso erstreckt, bildet durch mehrere Mittelgebirge die Wasserscheide zwischen dem Amazonasbecken im Norden und dem südlich gelegenen Flusssystem Paraná, welches via den Río de la Plata zwischen Argentinien und Uruguay in den Atlantik mündet. Im Osten grenzt Goiás an das dritte Flusssystem, den nordöstlich fließenden Rio São Francisco.

Im Nordwesten von Goiás befindet sich die Araguaia-Niederung mit einer Höhe von lediglich 300 m.

Hydrografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hydrografisch grenzt Goiás an das östlich gelegene São Francisco-Becken und entwässert überwiegend in das Tocantins-Araguaia- und Paraná-Becken

Von den insgesamt zwölf hydrografischen Becken in Brasilien tangieren drei Goiás:[3]

  1. Im Westen und Norden das Tocantins/Araguaia-Becken
  2. Im Süden das Río-Paraná-Becken
  3. Im Osten bildet die entlang der Grenze verlaufende Bergkette Serra Geral de Goiás die Wasserscheide zum Rio-São-Francisco-Becken. Nur die Gemeinde Cabeceiras entwässert vollständig sowie der südliche Teil von Formosa und der nördliche Teil von Cristalina entwässern teilweise in das Bassin des Rio São Francisco.
Hydrographische Becken Einzugsgebiet (km²) Anteil
Tocantins/Araguaia 196.500,04 57,63 %
Paraná 141.350,03 41,46 %
São Francisco 3.117,29 0,91 %
Total: 340.967,36 100 %

Fließgewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flüsse in Goiás
Fluss Paranaíba bei Itumbiara

Die bedeutendsten Flüsse und ihre Zuflüsse innerhalb von Goiás sind:

Die südwestliche Grenze zwischen Mato Grosso do Sul und Goiás wird durch den Rio Aporé (auch Rio do Peixe genannt) gebildet, der südwärts in den Rio Paranaíba fließt. Die Westgrenze von Goiás zu Mato Grosso do Sul und Mato Grosso wird durch den nordwärts fließenden Rio Araguaia markiert, ein linker Zufluss in den Rio Tocantins. Letzterer mündet südlich des Amazonasdeltas in den Südatlantik.

Stehende Gewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stausee Halley, bei Catalão
Furnas Talsperre bei Itumbiara

Goiás weist für seine Größe verhältnismäßig wenige und nur sehr kleine natürliche Seen auf. Dieses „Manko“ wurde im 20. Jahrhundert durch den Bau mehrerer Stauseen beseitigt. So gehören einige von ihnen, je nach Merkmal wie Fläche, Stauvolumen etc., zu den größten der Welt.

Stausee
Länge
in m
Höhe
in m
Fläche (max.)
in km²
Stauvolumen (max.)
in Mio. m³
Tiefe Ø
in m
Kraftwerksleistung
in MW
Fließgewässer
Serra-da-Mesa-Stausee 1544 154 1.784 54.400 30,5 1275 Rio Tocantins
Emborcação-Stausee 1611 (1507?) 158 446 23,644 1192 Rio Paranaíba
Itumbiara-Stausee 6780 106 778 17.000 21,9 2082 Rio Paranaíba
Cachoeira Dourada-Stausee Rio Paranaíba
São-Simão-Stausee 3.600 127 722 (674 ?) 12.700 1.710 Rio Paranaíba
Represa Corumbá I 90 65 1,5 375 Rio Corumbá
Represa Corumbá II Rio Corumbá
Represa Corumbá III Rio Corumbá
Represa Corumbá IV 76 173 1.242,29 127 Rio Corumbá
Represa do Halley, in Catalão
Represa do Rochedo Rio Meia Ponte

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Goiás können trotz seiner geografischen Lage in der innertropischen Klimazone je nach Höhenlage und Dauer der Trockenperiode im Winter unterschiedliche Klimaregionen ausgemacht werden.

Klimazone[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klimazonen der Erde entsprechend ihren Feuchtigkeitswerten

Der nördlichste Punkt von Goiás liegt bei 12° 23′ 45″ Süd auf dem Gemeindegebiet von São Miguel de Araguaia. Der südlichste Punkt bei 19° 29′ 55″ Süd befindet sich auf dem Gemeindegebiet von Itajá am Rio Paranaíba. Damit liegt Goiás vollständig nördlich des südlichen Wendekreises und liegt damit innerhalb der Tropen. Die Klimazone, in der Goiás liegt, wird in Brasilien als Tropical Brasil Central („zentralbrasilianische Tropen“) bezeichnet und weist zwei klare Jahreszeiten auf: eine mehrmonatige Trockenperiode im Winter (Mai–September) und ein feuchter, regenreicher Sommer. Da die Trockenperiode kürzer als sechs Monate ist, wird dieses Klima allgemein als semihumid (halbfeucht) bezeichnet.

Klimawerte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auswirkungen eines starken Regens in Goiânia und nicht etwa einer Flussüberschwemmung
Jährliche Klimawerte Gebiet:
West- und Süd-Goiás Zentral- und Nordost-Goiás
Durchschnittliche min. Temp. 15–18 °C
Durchschnittliche max. Temp. 31–34 °C 28–31 °C
durchschn. Temp. 24–26 °C 22–24 °C
Luftfeuchtigkeit: 70–75 % 60–70 %
Jährliche Sonnenscheindauer: 2200–2500 Std. 2500–2800 Std.
Niederschlagsmenge: 1500–1800 mm

In höheren Lagen und/oder während der kälteren Jahreszeit im Winter können die Temperaturen in der Nacht auch mal in den einstelligen Bereich fallen.

Klimaregionen in Goiás[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Trockenperiode dauert vier bis fünf Monate in Goiás (halbfeuchte Region), mit der Ausnahme des Gebietes im südwestlichen Teil von Goiás (südwestlich von Rio Verde), wo die Trockenperiode nur drei Monate dauert (feuchte Region).

Gebiete Höhe Temperatur Dauer der Trockenperiode Jährliche Niederschlagsmenge
Niederungen:
Überwiegender Teil von Nordwest-Goiás, Nord-Goiás und daneben Flusstäler wie bspw. Meia Ponte, Rio Paranã
unter 500 m über 18 °C
(heiß, port.: quente)
4–5 Monate
halbfeucht

1500–1800 mm

Niederschlags- und Temperatur-Diagramm für Goiânia (Hochebene) im Jahresverlauf
Hochebene und Mittelgebirge:
Anápolis, Distrito Federal und Umgebung
500–1700 m 15–18 °C
(subquente)
Ausnahme:
Südwestlich von Rio Verde Im extremen Südwesten von Goiás (Caçu, Gouvelândia, Itajá, Itarumã, Lagoa Santa, Paranaiguara, Quirinópolis, São Simão) und entlang der Flussebene des Rio dos Bois (Castelândia, Gouvelândia, Inaciolândia, Turvelândia): unter 500 m über 18 °C
(quente)
3 Monate
feucht
dito, aber in Höhenlage: über 500 m 15–18 °C
(subquente)

Flora und Fauna[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cerrado-Gebiet in Brasilien
Typische üppige Cerrado-Vegetation während der Regenperiode in Britânia-Goiás

Durch das periodisch trockene Klima herrscht in Goiás eine dafür typische Savannen-Vegetation vor, die in Brasilien Cerrado genannt wird und somit die Cerrado-Ökoregion bilden mit einer sehr artenreichen Fauna. Noch heute werden in Goiás neue Spezien entdeckt.[4]

Dieses einzigartige, vielfältige Ökosystem versucht man in jüngster Zeit durch das Anlegen von Parks zu schützen und durch Förderung eines naturnahen Tourismus (Ökotourismus) zu nutzen.

Nationalparks

Dieser Nationalpark ist berühmt für die Vielfalt seiner Landschaft und den Reichtum seiner Flora und Fauna. Bestehend seit 1. November 1961, 600 km², bei Alto Paraíso de Goiás
Dieser Nationalpark im zentralbrasilianischen Bergland wurde 1961 eingerichtet und 2001 gemeinsam mit der Chapada dos Veadeiros zum Weltnaturerbe der UNESCO erklärt. Emas sind flugunfähige Laufvögel, ähnlich dem afrikanischen Strauß (vgl. Nandus). Bestehend seit 1. November 1974, 1318,68 km², bei Mineiros.

Staatliche Schutzgebiete

seit 3. Juli 1992, 41,23 km², bei Goiânia
Seit 1970, 123 km², bei Caldas Novas
32,5 km²
9,01 km², bei Pirenópolis
In São Domingos, seit 7. Juli 1989, 5000 km². Schutzgebiet in der Serra Geral de Goiás, welches Goiás von Bahia trennt. Sehenswerte Wasserfälle und Höhlen.

Naturschutzgebiete (port.: APA: Área de proteção ambiental):

In Águas Lindas de Goiás und Brazlândia mit dem Stausee Rio Descoberto DF
Am Rio Araguaia gelegenes Naturschutzgebiet mit einigen bedrohten oder in der Region verschwundenen Tierarten. Zu sehen sind Tierarten wie: Arrauschildkröte, Sotalia (Delfin), Sumpfhirsch, Pampashirsch, Brauner Brüllaffe, Neotropischer Fischotter, Ozelot, Jaguar und sogar Schwarze Kaimane
Bekannt für Felsklettern, Bergsteigen und Höhlenbesichtigung in der Serra Dourada

Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mesoregionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mesoregionen in Goiás

Vom brasilianische Institut für Geografie und Statistik (IBGE) war Goiás von 1989 bis 2017 zu geostatistischen Zwecken in fünf Mesoregionen und 18 Mikroregionen unterteilt. Die Mesoregionen waren:

  1. Nord-Goiás
  2. Nordwest-Goiás
  3. Ost-Goiás
  4. Zentral-Goiás
  5. Süd-Goiás

Die 18 geostatistischen Mikroregionen bildeten sich aus den 246 politische Gemeinden, den municípios, die jeweils gemeinsame wirtschaftliche und soziale Bedingungen aufweisen.

Siehe auch: Mesoregionen und Mikroregionen in Goiás

Städte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die zwanzig größten Städte, von insgesamt 246 Gemeinden, mit mehr als 50.000 Einwohnern per Census 2010 in Goiás im wirtschaftlichen Vergleich:

Stadt

Einwohner

Fläche
(km²)
Einw./km²

BIP 2007 
(1.000 R$)
BIP 2007
Rang in GO
BIP pro Kopf
(R$)
BIP pro Kopf
Rang in GO
Goiânia 1.301.982 739 1.761,8 17.867.338 1 14.355 33
Aparecida de Goiânia 455.735 288 1.582,4 3.082.081 4 6.484 171
Anápolis 335.032 918 364,9 4.681.250 2 14.380 32
Luziânia 174.546 3.962 44,1 1.628.876 7 8.309 111
Rio Verde 176.502 8.388 21,2 3.083.919 3 20.645 16
Águas Lindas de Goiás 159.505 191 835,1 399.113 23 3.026 246
Valparaíso de Goiás 132.947 60 2.215,8 492.308 20 4.302 233
Trindade 104.506 713 146,6 580.929 17 5.959 195
Formosa 100.084 5.807 17,2 561.334 19 6.222 181
Itumbiara 92.942 2.461 37,8 1.537.323 8 17.448 21
Novo Gama 95.013 192 494,9 277.530 37 3.321 243
Jataí 88.048 7.174 12,3 1.329.999 9 16.225 26
Catalão 86.597 3.778 22,9 2.909.021 5 38.467 6
Planaltina 81.612 2.539 32,1 293.226 33 3.839 240
Senador Canedo 84.399 245 344,5 2.036.085 6 28.856 9
Caldas Novas 70.463 159 443,2 640.609 13 10.299 73
Santo Antônio do Descoberto 63.166 938 67,3 182.400 53 3.279 245
Goianésia 59.545 1.548 38,5 578.375 18 10.749 62
Cidade Ocidental 55.883 388 144,0 175.461 57 3.611 242
Mineiros 52.964 8.896 6,0 622.824 14 13.783 35
Tab.-Total / -Durchschnitt: 3.718.507 40.488 91,8 42.336.551 n/a 11.407 n/a
Vergleichswerte von Goiás: 6.004.045 340.087 17,6 65.210.147 n/a 11.548 n/a
Anteil (Abweichung): 61,9 % 11,9 % (+520,2 %) 64,9 % n/a (−1,2 %) n/a

Auffallend ist:

  • Dass bei knapp der Hälfte der größten Städte das BIP pro Kopf zu den unterdurchschnittlichen in Goiás gehört. Die überwiegende Anzahl davon gehören gar zu den schlechtesten Gemeinden (Fünf Gemeinden auf den letzten sechs Plätzen!).
  • Fünf der zehn schwächsten Gemeinden gehören zu den größten Gemeinden, was wohl auch auf die in den vergangenen Jahren feststellbare zunehmende Landflucht zurückzuführen sein dürfte.
  • Nur zwei Gemeinden gehören zu den Top Ten in Bezug auf das BIP pro Kopf.

Siehe auch:

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Amtierender Gouverneur ist seit den Wahlen in Brasilien 2018 Ronaldo Caiado von den Democratas (DEM). Er wurde bei der Gouverneurswahl in Goiás 2022 für die Partei União Brasil für die Amtszeit von 2023 bis 2027 wiedergewählt.[5] Amtssitz der Exekutive ist seit 1937 der Palácio das Esmeraldas in Goiânia.

Die Legislative liegt bei 41 gewählten Abgeordneten der Legislativversammlung von Goiás.

Der Staat ist mit 17 Bundesabgeordneten in der Abgeordnetenkammer des Nationalkongresses vertreten und entsendet drei Senatoren in den Bundessenat.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner Stadt Land
1940 826.414
1950 1.214.921 246.000 969.000
1960 1.913.289 575.000 1.338.000
1970 2.938.677 1.237.000 1.702.000
1980 3.860.174 2.401.000 1.459.000
1991 4.018.903 3.248.000 771.000
2000 5.003.228 4.397.000 607.000
2010 6.003.788 5.421.000 583.000
2020 7.113.540 ? ?
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Quelle:IMB[6]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) liegt Goiás mit einem brasilianischen Anteil von 2,45 % an neunter Stelle. Das BIP pro Kopf liegt bei 11.548 R$.

Landwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Goiás ist ein bedeutender Erzeuger von Getreide, Hülsenfrüchte und Ölsaaten und liegt damit an vierter Stelle in Brasilien nach Paraná, Mato Grosso und Rio Grande do Sul. Den Spitzenplatz nimmt Goiás bei Tomaten und Sorghumhirse ein, bei Knoblauch liegt es nur hinter Minas Gerais, den dritten Platz wird belegt mit Baumwolle und Sonnenblumen, dies obwohl die Anbaufläche 2009 bei letzteren auf ein Drittel des Vorjahres reduziert wurde. Weitere wichtige Erzeugnisse sind Zuckerrohr, Soja und Mais.

Der Ertragsvergleich zwischen Goiás und Brasilien in nachstehender Tabelle zeigt, dass der Ertrag in kg/ha in Goiás überwiegend höher ist als der durchschnittliche Ertrag in Brasilien (Vergleich der Spalten Ertrag (kg/ha) mit BRA-Ertrag (kg/ha)).

Agrarproduktion 2009 in Goiás[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anbauprodukt


Erntefläche
(ha)

Erntemenge
(t)

Ertrag
(kg/ha)

BRA-Anteil
Fläche
(%)
BRA-Anteil
Ernte
(%)
BRA-Ertrag
(kg/ha)

Ertrags-
vergleich
(%)
Rang
in BRA

Ananas
(in 1.000 Stück)
2.060 49.304 23.934 3,6 3,4 25.751 −7,1 8
Bananen 13.290 171.695 12.919 2,6 2,4 13.924 −7,2 9
Baumwolle 54.870 227.307 4.143 6,8 7,7 3.623 +14,4 3
Bohnen 113.930 261.929 2.299 2,8 7,5 842 +173,0 6
Kaffee 8.770 18.502 2.110 0,4 0,8 1.139 +85,3 7
Kartoffeln 5.570 232.250 41.697 4,0 6,7 24.654 +69,1 6
Knoblauch 1.650 21.260 12885 17,1 24,1 9.464 +36,1 2
Mais 898.015 4.937.847 5.477 6,5 9,7 3.704 +47,9 4
Maniok 21.090 331.786 15.732 1,1 1,2 14.077 +11,8 20
Orangen 6.725 122.288 18.184 0,8 0,7 22.008 −17,4 7
Reis 102.945 252.582 2.454 3,6 2,0 4.366 −44,2 7
Soja 2.315.890 6.808.587 2.940 10,7 11,9 2.624 +12,0 4
Sonnenblumen 4.940 6.718 1.360 6,7 7,0 1.945 −30,1 3
Sorghum 302.715 758.667 2.506 38,5 41,2 2.338 +7,2 1
Tomaten 18.110 1.405.996 77.636 27,6 33,6 63.739 +21,8 1
Weizen 22.440 84.472 3.764 0,9 1,7 2.040 +84,5 6
Zuckerrohr 522.985 44.064.470 84.256 6,1 6,4 79.691 +5,7 4
TOTAL: 4.411.055 8,1 9,9

Industrie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mitsubishi in Catalão

In Goiás werden u. a. Kohle, Kies, Phosphaterz, Nickel und Gold abgebaut.

Wichtige Industrien sind die Agrarchemie, Lebensmittelindustrie, Metallverarbeitung, Möbel- und holzverarbeitende Industrie, sowie Bekleidungsindustrie.

Dienstleistungssektor[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirche Boa Morte in Goiás Velho

Bekannte touristische Ziele sind:

Bis 1937 die ehemalige Hauptstadt von Goiás. 2001 wurde das historische Zentrum mit vielen barocken Bauten aus dem 18. Jahrhundert in die UNESCO-Weltkulturerbeliste aufgenommen.
Pirenópolis ist eine malerische Stadt im Inneren des Staates Goiás, berühmt für seine vielen Naturschönheiten, gut erhaltenen Herrenhäuser aus der Kolonialzeit und seinen steilen gepflasterten Straßen.
Ein landesweit beliebter Badeort mit natürlichen Thermalquellen.

Beliebte Badeorte während der Trockenzeit (Juni, Juli) sind:

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Secretaria de Planejamento e Gestão do Estado de Goiás, Instituto Mauro Borges: Goiás em Dados 2017. SEGPLAN, Goiânia 2018. (Jährlich erscheinende Gesamtübersicht, brasilianisches Portugiesisch).

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Goiás – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Goiás – Reiseführer

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Goiás – Panorama. In: cidades.ibge.gov.br. IBGE, abgerufen am 9. August 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. brasilrepublica.com: Goiás Flagge, (portugiesisch)
  3. Superintendência de Geologia e Mineração/Secretaria de Indústria e Comércio Elaboração: SEPLAN-GO / SEPIN / Gerência de Estatística Socioeconômica – 2009 (Memento vom 17. April 2010 im Internet Archive)
  4. Sociedade Brasileira de Ictiologia: A new species of Hemiancistrus from the rio Araguaia basin, (PDF; 452 kB; englisch)
  5. Goiás reelege Ronaldo Caiado (União) para o governo do estado em 1° turno. Tribunal Superior Eleitoral, 2. Oktober 2022, abgerufen am 13. November 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  6. Secretaria de Planejamento e Gestão do Estado de Goiás, Instituto Mauro Borges: Goiás em Dados 2017. SEGPLAN, Goiânia 2018, S. 15. Abgerufen am 9. August 2021 (brasilianisches Portugiesisch).