Goslar

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Goslar ist eine Stadt im deutschen Bundesland Niedersachsen. Sie hat den Status einer großen selbstständigen Stadt und ist Kreisstadt des Landkreises Goslar.

Goslar zählt zu den Weltkulturerbestätten der Unesco.

Geographie

Geographische Lage

Rundumsicht vom Nordturm der Marktkirche

Die Stadt liegt zwischen den nordwestlichen Ausläufern des Harzes und dem äußersten Südende des Salzgitter-Höhenzugs. Durch Goslar fließt die Gose bzw. Abzucht, ein Nebenfluss der Oker. In der Nähe liegen die Granetalsperre und die Okertalsperre.

Die nächstgrößeren Städte sind im Nordwesten Hildesheim (50 km), im Norden Salzgitter (30 km), im Nordosten Wolfenbüttel (35 km) und Braunschweig (50 km) sowie im Osten Magdeburg (100 km), im Südosten Nordhausen (70 km) und im Südwesten Göttingen (70 km).


Nachbargemeinden

An das Stadtgebiet grenzen im Norden die Gemeinde Liebenburg, im Nordosten die Stadt Vienenburg, im Osten die Stadt Bad Harzburg, im Süden die vier Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Oberharz und im Westen die Stadt Langelsheim.

Stadtgliederung

Südansicht vom Maltermeisterturm

Die Stadt Goslar besteht aus folgenden Stadtteilen:

  • Altstadt (Ober- und Unterstadt, Innenstadt)
  • Hahndorf, im Norden Goslars mit dörflichem Charakter. Das Klostergut Grauhof befindet sich südöstlich von Hahndorf.
  • Hahnenklee mit dem Ortsteil Bockswiese, heilklimatischer Kurort im Oberharz mit Erholungs- und Erlebnismöglichkeiten.
  • Jerstedt, landwirtschaftlich geprägtes Dorf in Goslars Nordwesten.
  • Jürgenohl mit Kramerswinkel, Wohnviertel nördlich der Altstadt.
  • Ohlhof, Wohnsiedlung nordöstlich von Goslar.
  • Oker, industriell geprägter Stadtteil.
  • Sudmerberg, Wohnsiedlung östlich von Goslar.
  • Georgenberg mit Kattenberg, Wohnviertel nahe der Altstadt.
  • Rammelsberg mit Siemensviertel und Rosenberg, Wohngebiet südlich der Altstadt.
  • Steinberg, Wohnviertel westlich der Altstadt.
  • Baßgeige, Gewerbegebiet nordwestlich der Altstadt.

Geschichte

Goslar im Jahre 1640
Lohmühle
Hotel Kaiserworth um 1895
Innenstadt
Die Abzucht in der Innenstadt

Schon seit römischen Zeiten war der Harz eine der wichtigsten Erz fördenden Regionen Europas. So entstanden im Harz und am Rande des Harzes Siedlungen, wo Metalle aus dem Erz gewonnen und veredelt wurden. Archäologische Funde aus England belegen, dass viele der angelsächsischen Grabbeigaben, wie ein unter einem Londoner Parkplatz gefundenes Schwert, ihren Ursprung im Harz hatten.

Aus einer dieser am Nordrand des Harzes gelegenen Siedlungen ging wohl Goslar hervor. Goslar wurde offiziell 922 durch Heinrich I. gegründet. Schon im 11. Jahrhundert wurde eine Kaiserpfalz durch Heinrich II. in der Stadt gebaut. Grund waren die nahen, reichhaltigen Silberbergwerke im Rammelsberg. Zu dieser Zeit gelangte eine Silbermünze aus Goslar z.B. bis zu den Färöern, wie der Münzfund von Sandur belegt. Erweitert wurde die Pfalz durch Heinrich III.. Sie war damit die größte Pfalzanlage der Salier. Die Stadt wurde daraufhin ein wichtiger Herrschaftsort des ostfränkischen Reiches. Hier fanden Reichstage statt, und oft wurde die Stadt von Kaisern und Königen besucht. Kaiser Heinrich IV. gewährte Goslar Reichsunmittelbarkeit, wodurch die Stadt herzoglichem Einfluss entzogen und stattdessen direkt vom Kaiser abhängig wurde.[1] Nach dem letzten Besuch eines Königs (Wilhelm von Holland) im Jahre 1253 entwickelte sich Goslar zu einer Freien Reichsstadt und wurde Hansestadt. Für Goslar bedeutete dies eine langewährende Festschreibung der 1340 erneut bestätigen reichsunmittelbaren Stellung und eine erhebliche Selbständigkeit. Erst als die Könige und Kaiser wieder an Einfluss verloren, wurde es den in Wolfenbüttel residierenden Herzögen von Braunschweig und Lüneburg möglich, die Stellung Goslars zu schwächen und die mehr als einhundert Jahre an die Stadt verpfändeten Erzbergwerke am Rammelsberg im 16. Jahrhundert wieder unter ihre Kontrolle zu bringen.[1]

Zwischen 1530 und 1657 fielen in den Hexenprozessen 28 Menschen den Hexenverfolgungen zum Opfer.

Goslar war während des Dreißigjährigen Krieges zunächst auf der kaiserlichen Seite. Mit dem Restitutionsedikt von 1629 übernahmen die Jesuiten den Dom und die Kaiserpfalz. Goslar wurde daher im Jahre 1632 vom schwedischen König Gustav II. Adolf für die Konspiration mit dem Feind bestraft. Im Goslarer Akkord 1642 wurde Goslar vom Kaiser abgetreten und fiel den Welfen zu.

Durch den Reichsdeputationshauptschluss im Jahre 1803 verlor Goslar seinen Status als Freie Reichsstadt und wurde vorübergehend preußisch. Im Jahre 1807 wurde Goslar durch den Frieden von Tilsit dem von Napoléon Bonaparte gegründeten Königreich Westfalen zugeteilt. Nach den napoleonischen Kriegen wurde Goslar durch den Wiener Kongress dem Kurfürstentum bzw. Königreich Hannover zugesprochen.

Im Jahre 1824 besuchte der Dichter Heinrich Heine die Stadt Goslar. Er schreibt in seinem Werk Harzreise über Goslar: „Aber seit die Muhme tot ist, können wir ja nicht mehr gehn, nach dem Schützenhof zu Goslar, dorten ist es gar zu schön.“

Im 19. Jahrhundert lag die Stadt wirtschaftlich am Boden, und viele historische Gebäude wurden abgerissen, darunter auch der Dom. Aus dieser Krise wurde die Stadt erst wieder durch die Reformen Christian von Dohms sowie wirtschaftlich durch die Entdeckung des „Neuen Lagers“ im Erzbergwerk Rammelsberg erweckt.

Von 1936 bis 1945 hatte Goslar den nationalsozialistischen „Ehrentitel“ „Reichsbauernstadt“.

Während der Zeit von 1935 bis 1945 war Goslar eine wichtige Garnisonsstadt der Wehrmacht. Hier lag das III. Bataillon des Jäger-Regiments 17 und des Infanterie-Regiments 38 sowie viele Ersatztruppenteile und Verwaltungseinheiten. Die SS betrieb hier eine Offiziers-Schule. Goslar war zudem Standort eines Außenkommandos des Konzentrationslager Buchenwald.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 gehörte Goslar zur Britischen Besatzungszone. Die britische Militärverwaltung richtete ein DP-Lager ein, zur Unterbringung sogenannter Displaced Persons (DP). Das Lager wurde von einem Team (Team 2913) der UNRRA betreut.

In den 1960er und 1970er Jahren kamen die ersten südeuropäischen „Gastarbeiter“ nach Goslar und arbeiteten vor allem bei der Fa. Odermark und den Unterharzer Berg- und Hüttenwerken, später Preussag AG Metall.

Das Silbererzbergwerk im Rammelsberg (635 m) wurde im Jahre 1988 stillgelegt. Heute befindet sich dort das Museum und Besucherbergwerk Rammelsberg. Seit 1992 steht die mittelalterliche Altstadt von Goslar und der Rammelsberg auf der UNESCO-Liste des Kultur- und Naturerbes der Menschheit (s. Weltkulturerbe).

Eingemeindungen

Durch die niedersächsische Gebiets- und Gemeindereform 1973 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Hahnenklee eingemeindet. Hahnenklee (1200 Einwohner) hat als einziger Stadtteil einen eigenständigen Ortsrat und befindet sich südlich von der Kernstadt 15 km entfernt (Richtung Clausthal-Zellerfeld). Der Stadtteil liegt knapp 400 m höher als Goslar. Bekannt ist dieser heilklimatische Kurort durch seine Nordische Stabkirche, die Grabstätte von Paul Lincke, dem Schöpfer der Berliner Operette. Durch die Stadt Goslar wird alle zwei Jahre der Paul-Lincke-Ring verliehen. Auf der ehemaligen Bob- und Rennrodelbahn (Natureisbahn) wurden von 1928 bis 1972 internationale Wettkämpfe ausgetragen.

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner
1821 7.547
1848 9.748
1871 11.900
1885 15.997
1905 23.640
1925 27.881
Jahr Einwohner
1933 29.538
1939 34.371
1946 47.855
1950 53.804
1956 53.236
Jahr Einwohner
1961 54.151
1968 53.819
1970 52.649
1975 53.963
1980 52.556
Jahr Einwohner
1985 49.636
1990 46.251
1995 46.142
2000 44.278
2005 43.119
2006 42.447

(Ab 1968 Stand jeweils zum 31. Dezember)

Politik

„Brusttuch“ zu Goslar

Stadtrat

Der Stadtrat setzt sich nach der Kommunalwahl vom 10. September 2006 zusammen aus:

Bürgermeister

bis 1921 Bürgermeister, ab 1921 Oberbürgermeister

  • 1917–1933: Friedrich Klinge
  • 1933–1945: Heinrich Droste
  • 1945: Heinrich Wulfert
  • 1945: Paul Eyferth
  • 1945–1946: Dr. Rudolf Wandschneider
  • 1946: Rudolf Bosse
  • 1946–1948: Conrad Bruns
  • 1948–1949: Friedrich Klinge (DP)
  • 1949–1952: Dr. Hermann Pfaffendorf
  • 1952–1958: Alexander Grundner-Culemann
  • 1958–1968: Dr. Hermann Pfaffendorf
  • 1968–1972: Wilhelm Degenhardt (CDU)
  • 1972–1981: Helmut Sander
  • 1981–1983: Dr. Herbert Werner
  • 1983–1986: Marta Lattemann
  • 1986–1988: Helmut Sander
  • 1988–1991: Dr. Jürgen Paul
  • 1991–1996: Marta Lattemann-Meyer
  • 1996–2001: Dr. Otmar Hesse, ehrenamtlich
  • 2001–2006: Dr. Otmar Hesse (SPD)
  • 2006 bis heute: Henning Binnewies (SPD)

Wappen

Goslarer Adler

Blasonierung: Das Wappen der Stadt zeigt auf goldenem Grund einen schwarzen, rotbewehrten Adler.

Das Wappen ist seit der Mitte des 14. Jahrhunderts nachweisbar. Aber schon ein Jahrhundert zuvor gab es Siegel der Stadt, die den Adler verwendeten. Der Adler ist das Wappentier der Kaisers und des Reiches. Goslar führt dieses Wappen, da die Stadt seit dem 11. Jahrhundert eine Kaiserpfalz hat und damit Kaiserresidenz war und seit 1290/1340 kaiserlich freie Reichsstadt gewesen ist.

Der Adler ist zusätzlich als Bronzeskulptur auf dem Brunnen des Marktplatzes montiert (Kopie; Original im Museum).

Städtepartnerschaften

Es bestehen Partnerschaften mit:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Krodoaltar zu Goslar
Kaiserworth

Theater und Veranstaltungsräume

  • Odeon Theater mit über 700 Plätzen
  • Kulturkraftwerk (regelmäßige Konzerte und Aufführungen)
  • Lindenhof (Großer Saal mit mehr als 300 Plätzen)

Museen

  • Goslarer Museum
  • Bergbaumuseum Rammelsberg (Weltkulturerbe)
  • Museum des späten Mittelalters (im Zwinger)
  • Mönchehaus-Museum für Moderne Kunst
  • Zinnfiguren-Museum
  • Musikinstrumente- und Puppenmuseum
  • Jäger-Erinnerungsstätte
  • Zwinger
  • Heimatstube Hahnenklee

Bauwerke

Frankenberger Kirche
Marktkirche St. Cosmas und Damian
  • Romanische Kaiserpfalz
  • Marktplatz mit gotischem Rathaus und der evgl. Marktkirche St. Cosmas und Damian
  • Großes Heiliges Kreuz (Hospiz aus dem Mittelalter)
  • Kleines Heiliges Kreuz
  • Domvorhalle (der Stiftskirche St. Simon und Judas von 1047)
  • Kaiserworth (Gildehaus aus dem Jahre 1494, heute Hotel)
  • St. Aegidienkapelle
  • Brusttuch (Patrizierhaus aus dem Jahre 1521)
  • St. Annenhaus (Ältestes vollständig erhaltene Fachwerkhaus aus dem Jahre 1488)
  • Siemenshaus (Stammhaus der Industriellenfamilie Siemens aus dem Jahre 1693)
  • Lohmühle (frühes 16. Jahrhundert)
  • Evgl. Klosterkirche St. Peter und Paul (Frankenberg)
  • Evgl. Stephanikirche (Barockkirche)
  • Evgl. Neuwerkkirche St. Mariae in horto, (stilrein romanisch)
  • Kath. St.-Jakobi-Kirche, romanische Kirche (1073), seit 1803 katholisch
  • Klauskapelle
  • Stiftsruine St. Georg
  • Zahlreiche historische Wohnbauten zum Teil aus Fachwerk bzw. Stein.
  • Geburtshaus des Hermann Moritz von Sachsen
  • Stadtbefestigung (mit Zwinger und Breitem Tor)
  • Neuromanisches Bahnhofsgebäude
  • Gustav-Adolf-Stabkirche (Hahnenklee)

Regelmäßige Veranstaltungen

Voderseite der Kaiserpfalz
Rückseite der Kaiserpfalz
  • Goslarer Hansetage:
    Der Grundgedanke der Hanse wird durch eine Vielzahl von Veranstaltungen neu belebt.
  • Verleihung des Paul-Lincke-Rings:
    Alle zwei Jahre wird der Ring an einen bedeutenden deutschen Unterhaltungsmusiker verliehen.
  • Verleihung des Goslarer Kaiserrings:
    Der Kaiserring der Stadt Goslar zählt zu den international bedeutendsten Kunstpreisen. Seit 1975 vergibt die Stadt Goslar und der „Verein zur Förderung moderner Kunst Goslar e. V.“ jährlich die ideelle Auszeichnung an zeitgenössische und internationale Künstler.
  • Internationaler Altstadtlauf:
    Traditionsreicher Lauf für Jung und Alt über verschiedene Distanzen durch die historische Altstadt.
  • Walpurgismarkt:
    Was der alten Sage nach schon vor Tausenden von Jahren auf allen Tanzplätzen im ganzen Harz geschehen sein soll, wird im historischen Zentrum Goslars „schaurige Wirklichkeit“. Zwischen den mittelalterlichen Fassaden geistern im Hexendorf Hexen, Teufel, Geister und Unholde herum.
  • Walpurgisnacht in Hahnenklee
  • Goslarer Tage der Kleinkunst:
    Jährliches Kleinkunst-Festival, das jeweils in der Woche nach Pfingsten Theater, Kabarett, Figurenspiel, Comedy, Chanson und vieles mehr für 10 Tage nach Goslar holt.
  • Schützen- und Volkfest:
    Das Goslarer Schützenfest auf dem 86.000 m² großen Osterfeld ist eines der größten in Niedersachsen (rangiert unter den 30 größten Kirmesveranstaltungen Deutschlands), dauert zehn Tage und beginnt immer am Freitag vor dem ersten Montag im Juli. Zwei große Feuerwerke und drei Ausmärsche sorgen für die große Attraktivität des Goslarer Schützenfestes bis weit über den Nordharz hinaus. Des weiteren locken rund 20 Fahrgeschäfte für Jung und Alt sowie etwa 200 Kirmesbuden. Dem Schützenfest ist der traditionelle Krammarkt, „Lumpengasse“ genannt, angegliedert. Dort locken nochmals rund 150 Händler.
  • Kunsthandwerkermarkt:
    Zwischen Großem Heiligen Kreuz und Schuhhof bieten etwa 150 Handwerker ihre handgefertigten Kostbarkeiten aus den Bereichen Keramik, Leder, Textilien, Glas, Holz, Schmuck, Puppen, Marionetten etc. an und lassen sich bei der Herstellung ihrer Ware über die Schulter schauen.
  • Altstadtfest:
    Die große Party im September in Goslars Innenstadt. Auf dem Goslarer Marktplatz wird unter der Veranstaltungs-Pyramide und rund um den Adlerbrunnen getanzt, gefeiert und gelacht. Auf vielen weiteren Bühnen gibt es Live-Musik.
  • Goslarer Weihnachtsmarkt und Weihnachtswald:
    Zwischen den Fassaden der Altstadt bieten 70 Händler, Kunsthandwerker, Zuckerbäcker, Glühweinwirte und Gastronomen jährlich ein romantisches Vorweihnachtserlebnis. Die eigentliche Attraktion ist der Weihnachtswald, der festlich beleuchtet eigens auf dem Schuhhof aus zahlreichen sechs bis neun Meter hohen Fichten errichtet wird.
  • Internationale Konzertarbeitswochen und Musikfest Goslar-Harz:
    Seit 1975 finden die Internationalen Konzertarbeitswochen in Goslar statt.
  • Internationale Goslarer Klaviertage:
    Der Meisterkurs für Pianisten zieht in jedem Jahr einen internationalen Teilnehmerkreis an.

Wirtschaft und Infrastruktur

Glockenspiel am Marktplatz
Zwinger und Kahnteich
Vorderansicht des Zwingers

Bundeswehr

Im Fliegerhorst Goslar befindet sich ein Ausbildungsbataillon der Luftwaffe, welches in drei Kompanien die Grundausbildung von etwa 450 Wehrpflichtigen pro Quartal durchführt. Es wird im Rahmen der Umstrukturierung der Bundeswehr voraussichtlich bis Ende 2008 geschlossen werden.

Verkehr

Goslar hat einen Omnibusbahnhof sowie einen Bahnhof der Deutschen Bahn in Innenstadtnähe und einen weiteren Bahnhof im Stadtteil Oker. Durch das Stadtgebiet verlaufen die Eisenbahnstrecken von Halle (Saale) über Vienenburg und Goslar (Bahnstrecke Vienenburg–Goslar) nach SalzgitterHildesheimHannover (Bahnstrecke Hildesheim–Goslar, siehe auch Harzexpress) sowie eine Strecke von Braunschweig nach Kreiensen. Von Goslar aus führt ferner eine Strecke über Oker nach Bad Harzburg und in Gegenrichtung nach Seesen und Kreiensen. Durch die Stadt verlaufen die Bundesstraßen B 6, die B 82 und die B 241. Ferner beginnt in Goslar die B 498, die von hier durch das Okertal in den Harz führt.

Die Stadtwerke Goslar betreiben ein aus sechs Linien bestehendes Stadtbusnetz.

Bildung

Das Ratsgymnasium kann auf eine inzwischen 475-jährige Geschichte zurückblicken und auch das Christian-von-Dohm-Gymnasium hat eine 200-jährige Tradition. Aus einer der ältesten Schulen sind die direkt in der Stadt gelegene „Realschule Hoher Weg“ und die "Realschule Goldene Aue" hervorgegangen. Weiterhin befinden sich in Goslar zwei Berufsbildende Schulen (BBS am Stadtgarten und BBS Bassgeige). An der BBS am Stadtgarten werden wirtschaftlich Interessierte weiter gebildet. Die dort vorhandenen Schulformen sind Fachoberschule Wirtschaft, Wirtschaftsgymnasium und die Höhere Handelsschule. An der BBS Baßgeige sind die Schulformen Fachoberschule Gestaltung, Sozialwesen und Technik vertreten. Mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung kann man an der BOS das Abitur machen. Im Gespräche ist die Ansiedlung einer Privat-Universität in Kooperation mit der türkischen Stadt İzmir. Konkreter ist die Vorbereitung für eine Außenstelles der BiTS aus Iserlohn. Am 7.12.2007 wurde in Goslar der Grundstein für das Niedersächsische Energieforschungszentrum (efzn) gelegt.

Grundschulen
  • Goetheschule
  • Grundschule Hahndorf
  • Grundschule Jerstedt
  • Grundschule Jürgenohl
  • Grundschule Oberoker
  • Schillerschule
  • Grundschule Sudmerberg
  • Grundschule Unteroker
  • Grundschule Worthstraße
Hauptschulen Realschulen
  • Hauptschule Kaiserpfalz
  • Hauptschule Oker
  • Realschule Goldene Aue
  • Realschule Hoher Weg
  • André-Mouton-Realschule Oker
Gymnasien Berufsbildende Schulen
  • Christian-von-Dohm-Gymnasium
  • Ratsgymnasium Goslar
  • Wirtschaftsgymnasium am Stadtgarten
  • Am Stadtgarten
  • Goslar-Baßgeige/Seesen
  • Oskar-Kämmer Bildungswerk
  • Oskar-Kämmer-Schule – Berufsfachschule Altenpflege
Förderschulen Andere
  • Pestalozzischule – Förderschule Lernen
  • Neue Waldschule Hahnenklee

Sportvereine

  • Der größte Verein ist der MTV Goslar. Präsidentin ist Ratsfrau Renate Luksch. Die bekannteste Truppe des Vereins sind die J.E.T.s. Die Jazz- und Modern-Dance Gruppe wurden 2006 und 2007 Deutscher Meister und nahmen 2007 an der Weltmeisterschaft in New York teil. Auch die Schwimmabteilung hat einen guten Ruf. Weitere Sportarten sind unter anderem: Basketball, Fußball, Volleyball, Faustball, Handball, Fitnesstrainig, Skigymnastik, Kickboxen, Leichtathletik, Turnen oder Segelfliegen.
  • Ein weiterer Verein ist der Goslarer Sport Club (GSC), der im Jahr 2008 sein 100-jähriges Bestehen feiert. Aushängeschild ist die erste Herrenmannschaft der Fußballer, die in der Bezirksoberliga spielen. 2007 war ein Krisenjahr der Herrenmannschaft. Man stieg von der Niedersachsenliga in die Bezirksoberliga ab. Die Präsidenten Ralf Siermann und Friedrich gingen. Mit einem neuen Investor (Folkert Bruns) und einer fast komplett erneuerten Mannschaft soll 2008 der Wiederaufstieg geschafft werden. Weitere Sportarten beom GSC sind unter anderem Hocky und Bogenschießen.
  • Der SV Rammelsberg hat Fußballmannschaften im Herren- und Damenbereich.
  • Hellas Goslar ist ein Schwimmverein. Mit dem Waldbad Herzberger Teich besitzt der Verein das ältestes vereinseigenes Schwimmbad Norddeutschlands. Es befindet sich in der Nähe des berühmten Rammelsberg-Museums.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Carl Reuß (1844–1918), wirkte von 1873 bis 1893 als städtischer Oberförster und sorgte für die Aufforstung der nördlichen Randlage des Harzes bis zum Stadtrand von Goslar; nach ihm ist auch die Reußstraße benannt.
  • Walther Adam (1881–1964), Konsul

Söhne und Töchter der Stadt

Bismarck-Denkmal

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

  • Alexander Grundner-Culemann (1885-1981), leitete von 1921 bis 1952 das Stadtforstamt und war von 1952 bis 1958 Oberbürgermeister. Er entwickelte den Stadtforst zu einem bevorzugten Fremdenverkehrszentrum des Nordharzes. Daneben hatte er unter anderem von 1921 bis 1935 und von 1949 bis 1952 den Vorsitz des Harzklub-Zweigvereins Goslar inne und leitete jahrelang die Heeresfachschule für Forstwirtschaft in Goslar. Nach ihm ist die Grundner-Culemann-Straße benannt.

Literatur

  • Werner Gottschalk: Chronik der Stadt Goslar: 919–1919; unter Einbeziehung des Reichs- bzw. Landesgeschehens und des Umlandes der Stadt. Brumby, Goslar 1999, ISBN 3-934231-20-9
  • Deutscher Städteatlas. Band II; 5. Teilband. Acta Collegii Historiae Urbanae Societatis Historicorum Internationalis - Serie C. Im Auftrag des Kuratoriums für vergleichende Städtegeschichte e. V. und mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft, hrsg. von Heinz Stoob †, Wilfried Ehbrecht, Jürgen Lafrenz und Peter Johannek. Stadtmappe Goslar, Autor: Heinz Stoob. ISBN 3-89115-316-3; Dortmund-Altenbeken, 1979.
  • Peter Schyga: Goslar 1918-1945. Von der nationalen Stadt zur Reichsbauernstadt des Nationalsozialismus.Verlag für Regionalgeschichte Bielefeld 1999. ISBN 3-89534-279-3

Weblinks

Commons: Goslar – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Linkkatalog zum Thema Goslar bei curlie.org (ehemals DMOZ)

Quellen

  1. a b G. Ulrich Großmann: Hannover und das südliche Niedersachsen. DuMont Buchverlag, Köln 1988, S. 11