Gottlieb Polak

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Reitmeister Gottlieb Polak auf Conversano Stornella in der Levade

Gottlieb Polak (* 13. Januar 1883 in Kladrub; † 5. Juli 1942 in Wien) war Oberbereiter und Reitmeister an der Spanischen Hofreitschule in Wien. Polak spielte die Geige und war einer jener wenigen außerordentlich begabten Reiter, die das Leben nur in großen Intervallen schenkt.

Polak wurde als Sohn eines Hofgestütsbeamten in Kladrub geboren und schon in frühester Kindheit im Umgang mit Pferden vertraut. Seine Liebe zu Pferden war so groß, dass er sein begonnenes Studium an der Musikakademie in Prag nach einem Jahr abbrach und im Jahr 1900 als Eleve in den Kladruber Reitstall eintrat, von wo er im Jahre 1902 in den kaiserlichen Marstall nach Wien kam.

Nach Ableistung seiner militärischen Dienstpflicht beim Ulanenregiment Nr. 11 in Pardubitz (von 1904 bis 1907) wurde er 1908 in den Campagne-Reitstall nach Wien versetzt, wo er auch unter anderem bei Erzherzog Franz Ferdinand Dienste leistete. Schon in dieser Zeit viel Polaks außerordentliche reiterliche Begabung auf. 1916 wurde er dann als "Reitskolar" in die Spanische Hofreitschule berufen, 1920 zum Bereiter, 1927 zum Oberbereiter und 1941, als Nachfolger Zrusts, zum Ersten Oberbereiter ernannt.

Polaks wohl bekanntester Schüler war Alois Podhajsky. Er trainierte an der Hofreitschule bevor er an den Olympischen Spielen 1936 in Berlin teilnahm.

Sein überragendes reiterliches Können fand durch die Verleihung des Deutschen Reitabzeichens in Gold und der schwedischen Wasa-Medaille seine äußerliche Anerkennung. Sein Wirken wurde durch die Ernennung zum Reitmeister, zum ersten Träger dieses neu geschaffenen höheren Dienstgrades, anerkannt.

Am 10. Mai 1942 ritt Reitmeister Polak seinen jungen Lipizzanerhengst Pluto Theodorosta in der Vorstellung und sank schon nach den ersten Tritten bewusstlos vom Pferd. Er starb einen Monat später.

Quellen