Grand Magus

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Grand Magus

Grand Magus beim Headbangers Open Air 2014
Allgemeine Informationen
Herkunft Stockholm, Schweden
Genre(s) Stoner Rock, Doom Metal, Heavy Metal
Gründung 1996
Website www.grandmagus.com
Aktuelle Besetzung
E-Gitarre, Gesang
Janne „JB“ Christoffersson
E-Bass
Mats Fox Hedén Skinner
Schlagzeug
Ludwig Witt (seit 2012)
Ehemalige Mitglieder
Schlagzeug
Fredrik „Trisse“ Liefvendahl
(1998–2006)
Schlagzeug
Sebastian „Seb“ Sippola
(2006–2012)

Grand Magus ist eine Heavy-Metal-Band aus Stockholm.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sänger und Gitarrist Janne „JB“ Christoffersson gründete Grand Magus 1996 unter dem Namen Smak. Nachdem der „Iggy“ genannte Schlagzeuger der Band ausstieg, beschlossen Christoffersson und der Bassist Mats „Fox“ Hedén Skinner härtere, mehr am Metal orientierte Musik zu spielen. Mit Fredrik „Trisse“ Liefvendahl fanden die beiden Musiker eine entsprechende Ergänzung über einen Aushang in einem lokalen Pub. In dieser Besetzung nahm Smak das Demo Firepower 99’ auf und versandte es an mehrere Label. Music for Nations forderte daraufhin weiteres Probematerial der Gruppe an. Das zweite Demoband Demo Two Thousand sandte die Band als Grand Magus an Music for Nations. Den Label-Mitarbeitern erschien die Musik jedoch „zu heavy“ für den eigenen Katalog, woraufhin es die Demoaufnahmen an das von Lee Dorrian geführte Doom-Metal-Label Rise Above Records, mit welchen Music for Nations einen Vertrag besaß, weiterleiteten. Rise Above Records bekundete Interesse, schloss jedoch keinen Vertrag ab. Indes erhielt Mike Amott von Spiritual Beggars, das zweite Demo über einen gemeinsamen Bekannten. Als Greg Anderson von Southern Lord kurz darauf Spiritual Beggars die Veröffentlichung einer Split-Single vorschlug wählte Amott Grand Magus als Partner für die 2001 erschienene Single It’s over. Zeitgleich arbeitete die Band ihr Material weiter aus, um sich bei anderen Firmen vorzustellen, da von Rise Above eine Rückmeldung ausblieb. Erst nachdem Grand Magus ein Pre-Album-Demo aufgenommen und verbreitet hatte, trat Rise Above erneut an die Band mit der Bitte um weitere Hörproben heran. Grand Magus sandte dem Label das jüngste Demo und bekam damit eine Vertragszusage binnen einer Woche. Das selbstbetitelte Debütalbum erschien zum Ende des Jahres 2001 über Rise Above.[1]

Die Aufnahmen zu Grand Magus fanden in den Das Boot Studios in Stockholm statt. Der Dismember-Schlagzeuger Fred Estby produzierte, mischte und masterte das Album. Mit Veröffentlichung wurde das Album überwiegend mittelmäßig Beurteilt. Andreas Himmelstein beschrieb die Musik in einer für das Rock Hard verfassten Kritik als „auf Dauer doch ein wenig zu zäh“ und vergab sechs von zehn möglichen Punkten.[2] Brian O’Neill vergab in einer für das Webzine Allmusic verfassten Kritik drei von möglichen fünf Sternen.[3] Dagegen kürte das Magazin Metal Hammer Grand Magus zum Album des Monats mit sechs von sieben möglichen Punkten.[4] Ein Erfolg, an den einige der nachfolgenden Alben anknüpfen konnten. So kürte die Metal-Hammer-Redaktion Iron Will 2008, Hammer of the North 2010 und The Hunt 2012 und Triumph and Power 2014 zu den Alben ihrer jeweiligen Veröffentlichungs-Monate.[5]

Bis zum Jahr 2008 blieb Grand Magus bei Rise Above unter Vertrag und spielte für das Label nach dem Debüt die Alben Monument, Wolf’s Return und Iron Will ein. In der Zwischenzeit bestritt die Band im Winter 2005/2006 eine mehrwöchige Europa-Tournee mit Cathedral und Electric Wizard.[6] Nach dieser Tour verließ Schlagzeuger Liefvendahl die Band und wurde durch Sebastian „SEB“ Sippola ersetzt.[7] Im Jahr 2007 trat die Gruppe mit Candlemass in Stockholm, Athen und Großbritannien auf, bevor sie im September das Album Iron Will aufnahm. Das Album erschien im Juni 2008, nachdem die Band Auftritte als Vorgruppe für Primordial sowie auf dem Roadburn Festival absolviert hatte.[8] Iron Will, mit dem Grand Magus ihre Partnerschaft mit Rise Above beendeten, wurde gespalten aufgenommen. Während das Album von der Redaktion des Metal Hammer mit sieben von sieben Punkten zum Album des Monats gekürt wurde[9] und auch von der Redaktion des Rock Hard zum Album des Monats gewählt wurde,[10] erhielt es auf Metal.de lediglich drei von zehn Punkten und wurde als „langweilig, bekümmert [und] uninspiriert“ bezeichnet.[11] Greg Prato vergab in seiner für Allmusic verfassten Besprechung zweieinhalb von fünf möglichen Punkten und bezeichnete es, in Anspielung auf den True Metal und Manowar, als perfekten Soundtrack, um einen pelzigen Lendenschurz anzuprobieren oder einige Sätze Bankdrücken zu absolvieren.[12]

Grand Magus beim Hellfest 2009

Im Anschluss an die Veröffentlichung von Iron Will bestritt die Band europaweite Festivalauftritte und mehrere Tourneen. Darunter waren eine Deutschland- und eine Großbritannien-Tournee sowie Auftritte beim schwedischen Sweden Rock Festival, bei den deutschen Festivals Rock Hard Festival, Wacken Open Air, Summer Breeze, beim britischen Hammerfest, beim französischen Hellfest und beim norwegischen Inferno Festival. Zum Ende des Jahres 2009 gab die Gruppe sodann den Vertragsabschluss mit Roadrunner Records bekannt.[8] Mit Hammer of the North erschien im Juni 2010 das angekündigte Album über Roadrunner Records. Erneut zeigten sich die Kritiken überwiegend positiv. Insbesondere im Metal Hammer und Rock Hard wurde das Album als Album des Monats hoch gelobt.[5][13] Mittelmäßige Bewertungen wie jene von Eduardo Rivadavia für Allmusic waren hingegen selten.[14] Hinzukommend erreichte das Album den 42. Platz der deutschen Albumcharts. Ein Erfolg den Grand Magus mit den nachkommenden Alben ausbauen konnte. Es folgten weitere Konzerte. Unter anderem Auftritte im Vorprogramm der Europatournee von Motörhead und Doro Pesch 2010. Sowie gemeinsame Tour-Aktivitäten mit Bullet, Steelwing, Skull Fist und Vanderbuyst.[8]

Um sich verstärkt seiner Familie zu widmen verließ Schlagzeuger Sippola die Band im April 2012, während diese sich im Produktionsprozess des nächsten Albums befand.[8] Als Ersatz stieg Ludwig Witt von Shining und Spiritual Beggars bei Grand Magus ein.[15] Im Mai 2012 erschien The Hunt via Napalm Records, über welches Grand Magus ebenso die nachkommenden Alben Triumph and Power, Sword Songs und Wolf God veröffentlichten. Die Alben erreichten die deutschen, schweizerischen und österreichischen Album-Charts. Ebenso blieb die Rezeption der Alben überwiegend positiv. Insbesondere im Metal Hammer wurden unterschiedliche Alben der Band zum Album des Monats gewählt.[16][17][18][5][19][20]

Stil[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Verlauf ihrer frühen Karriere variierte die Band ihren Stil mit jeder Veröffentlichung. Die Musiker bezeichneten die Variationen zwischen dem auf dem Debüt präsentierten Stoner Rock, dem auf Monument gespielten Doom Metal und den mit den nachfolgenden Veröffentlichungen immer stärker zunehmenden Heavy Metal als Reaktion auf die unmittelbar vorherige Veröffentlichung.

„we’ve changed throughout our career. I think our albums have been reactions to what we’ve done before. When we’d done our previous album ‘Monument’ we kind of felt that it was as heavy and slow as we wanted to make an album and decided to try and do faster and more aggressive stuff for the next one. We’re not afraid to take chances and we also need to keep ourselves interested. I’m sure the next one will be different from ‘Wolf’s Return’[.]“

„Wir haben uns in unserer Karriere andauernd verändert. Ich denke, unsere Alben reagierten auf das, was wir vorher gemacht haben. Als wir ‘Monument’ gemacht hatten, hatten wir das Gefühl, dass es so heavy und langsam war, wie wir ein Album machen wollten. Daraufhin beschlossen wir das nächste Album schneller und aggressiver zu machen. Wir haben keine Angst vor Veränderungen und wir wollen interessiert bleiben. Ich bin mir sicher, dass das nächste Album sich von ‘Wolf’s Return’ unterscheiden wird[.]“

Janne „JB“ Christoffersson im Gespräch mit dem Webzine Metal Observer[21]

Mit späteren Veröffentlichungen festigte die Band entgegen der von Christoffersson getätigten Aussage einen am klassischen Heavy Metal orientierten Stil, den die Band zwar in Nuancen variierte, jedoch in seinem Wesen fortan beibehielt. In Rezensionen wird zumeist Black Sabbath mit Ronnie James Dio als Vergleich angeführt, insbesondere die Alben Mob Rules und Heaven and Hell werden hier als Orientierungspunkt benannt. Gelegentlich werden die frühen Manowar als hinzukommende Vergleichsgröße angeführt.[19][16][10][20]

Bandmitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Musiklabel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen
(Jahr, Titel, Musiklabel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  SE
2001 Grand Magus
Rise Above
Erstveröffentlichung: 5. November 2001
2003 Monument
Rise Above
Erstveröffentlichung: 25. November 2003
2005 Wolf’s Return
Rise Above
Erstveröffentlichung: 14. Juni 2005
2008 Iron Will
Rise Above
Erstveröffentlichung: 9. Juni 2008
2010 Hammer of the North
Roadrunner Records
DE42
(2 Wo.)DE
AT73
(1 Wo.)AT
Erstveröffentlichung: 21. Juni 2010
2012 The Hunt
Nuclear Blast
DE42
(1 Wo.)DE
AT68
(1 Wo.)AT
CH76
(1 Wo.)CH
SE49
(1 Wo.)SE
Erstveröffentlichung: 25. Mai 2013
2014 Triumph and Power
Nuclear Blast
DE21
(2 Wo.)DE
AT36
(1 Wo.)AT
CH59
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 31. Januar 2014
2016 Sword Songs
Nuclear Blast
DE30
(2 Wo.)DE
AT59
(1 Wo.)AT
CH47
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 13. Mai 2016
2019 Wolf God
Nuclear Blast
DE24
(3 Wo.)DE
AT59
(1 Wo.)AT
CH34
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 19. April 2019

Split[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2010: Hammer of the North (Roadrunner Records)
  • 2010: At Midnight They’ll Get Wise (Roadrunner Records)
  • 2013: Triumph and Power (Nuclear Blast)

Demos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1999: Firepower 99’ (Selbstverlag)
  • 2000: Demo Two Thousand (Selbstverlag)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Grand Magus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Chris Barnes: Interview. Custom Heavy, abgerufen am 26. Juni 2018.
  2. Andreas Himmelstein: Grand Magus: Grand Magus. Rock Hard, abgerufen am 26. Juni 2018.
  3. Brian O’Neill: Grand Magus: Grand Magus. Allmusic, abgerufen am 26. Juni 2018.
  4. Matthias Mineur: Grand Magus: Grand Magus - Album des Monats. Metal Hammer, abgerufen am 26. Juni 2018.
  5. a b c Katrin Riedl: Grand Magus: Triumph and Power. Metal Hammer, abgerufen am 26. Juni 2018.
  6. Markus: CATHEDRAL, ELECTRIC WIZARD und GRAND MAGUS am 20.02.2006 in der Live Music Hall Köln. Vampster, abgerufen am 26. Juni 2018.
  7. Elvis: Interview mit Sebastian "SEB" Sippola von Grand Magus. Bleeding 4 Metal, abgerufen am 26. Juni 2018.
  8. a b c d News & Archive. Grand Magus, abgerufen am 26. Juni 2018.
  9. Petra Schurer: Grand Magus: Iron Will. Metal Hammer, abgerufen am 26. Juni 2018.
  10. a b Götz Kühnemund: Grand Magus: Iron Will. Rock Hard, abgerufen am 26. Juni 2018.
  11. Conni: Grand Magus: Iron Will. Metal.de, abgerufen am 26. Juni 2018.
  12. Greg Prato: Grand Magus: Iron Will. Allmusic, abgerufen am 26. Juni 2018.
  13. Götz Kühnemund: Grand Magus: Hammer of the North. Rock Hard, abgerufen am 26. Juni 2018.
  14. Greg Eduardo Rivadavia: Grand Magus: Hammer of the North. Allmusic, abgerufen am 26. Juni 2018.
  15. News:Drummerwechsel bei Grand Magus. Rock Hard, abgerufen am 26. Juni 2018.
  16. a b Götz Kühnemund: Grand Magus: The Hunt. Rock Hard, abgerufen am 26. Juni 2018.
  17. Grand Magus: The Hunt. Metal Hammer, abgerufen am 26. Juni 2018.
  18. Götz Kühnemund: Grand Magus: Triumph and Power. Rock Hard, abgerufen am 26. Juni 2018.
  19. a b Boris Kaiser: Grand Magus: Sword Song. Rock Hard, abgerufen am 26. Juni 2018.
  20. a b Lothar Gerber: Grand Magus: Sword Song. Metal Hammer, abgerufen am 26. Juni 2018.
  21. Wesley: Grand Magus - Aliens, Pasta & Sabres. Abgerufen am 26. Juni 2018.