Gravellona Toce

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Gravellona Toce
Gravellona Toce (Italien)
Gravellona Toce (Italien)
Staat Italien
Region Piemont
Provinz Verbano-Cusio-Ossola (VB)
Koordinaten 45° 56′ N, 8° 26′ OKoordinaten: 45° 56′ 0″ N, 8° 26′ 0″ O
Höhe 211 m s.l.m.
Fläche 14,67 km²
Einwohner 7.671 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl 28883
Vorwahl 0323
ISTAT-Nummer 103035
Bezeichnung der Bewohner gravellonesi
Schutzpatron Simon Petrus und Paulus von Tarsus (29. Juni)
Website Gravellona Toce
Ossolatal in der Region Piemont
Blick auf Gravellona Toce
Glockenturm der Kirche San Maurizio
Francesco Albertini

Gravellona Toce ist eine Gemeinde in der italienischen Provinz Verbano-Cusio-Ossola (VB) in der Region Piemont.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt 11 km von der Provinzhauptstadt Verbania entfernt auf einer Höhe von 211 m ü. M. Das Gemeindegebiet umfasst eine Fläche von 14,67 km². Gravellona Toce gilt, ähnlich wie Omegna, als typisches Beispiel einer großflächigen Zersiedelung nördlich von Mailand. Gravellona Toce und Omegna sind mittlerweile zusammengewachsen, obwohl die jeweiligen Ortszentren sieben Kilometer voneinander entfernt liegen. Auch in östlicher Richtung erstrecken sich Industriebetriebe in Richtung Lago Maggiore. Die Nachbargemeinden sind Baveno, Casale Corte Cerro, Mergozzo, Omegna, Ornavasso, Stresa und Verbania. Der Schutzheilige des Ortes ist San Pietro.

Toponomastik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vom keltischen Kies (Schwemmkiesbett, Fläche mit Kies) durch die Gravellen- oder Gravalenform. Die Spezifikation bezieht sich auf den Fluss Toce.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Funde von bearbeiteten Feuersteinen zeugen von prähistorischen Siedlungen im Gebiet von Gravellona Toce. Die indigenen Stämme Ligurer und Lepontier fusionierten im 5. Jahrhundert vor Christus mit den keltischen Invasoren, die im Ortschaft Motto eine Siedlung (Castelliere) gründeten. Die Kelten wurden später von den Römern (200 vor Christus) erobert, die ein Dorf bauten und rechts in die römische Verwaltung Italiens eindrangen. Von Gravellona Toce aus passierte man die Konsularstraße Severiana Augusta die Mediolanum (Mailand) mit Verbanus (Lago Maggiore) verband.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1861 1871 1881 1901 1921 1931 1951 1971 1991 2001 2011 2017 2018
Einwohner 1274 1483 1729 3015 4001 3856 4331 6526 7854 7539 7751 7887 7887

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Pfarrkirche San Pietro wurde im 12. Jahrhundert erbaut und dann erweitert. Die heutige Fassade stammt aus dem Jahr 1862 und ist im Neorenaissancestil gehalten; der Glockenturm von 1856 besteht aus Blöcken aus rosa Granit von Baveno.
  • Die romanische Kirche San Maurizio (10. Jahrhundert) ist das älteste und bedeutendste Denkmal von Gravellona Toce. Ihre Existenz ist seit dem 10. Jahrhundert dokumentiert. Im Innenraum wurden die Kreuzgewölbe des Daches des einschiffigen Schiffes aus dem 15. Jahrhundert durch Fachwerkträger ersetzt; im Laufe des Jahres 1925 kamen aus der Kalkschicht Fresken zum Vorschein.
  • Kirche San Giuseppe
  • Kirche Madonna dell’occhio
  • Kirche Santa Maria
  • Burgruine Castello del Motto (Castrum Gravallonae).

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Francesco Albertini (* 30. Dezember 1906 in Gravellona Toce; † 17. Dezember 1996 in Verbania), Politiker des Partito Socialista Italiano, Mitglied des Abgeordnetenhauses der italienischen Republik, Mitglied des Italienischen Senats.
  • Hans E. Walty (1868–1948), Zeichnungslehrer an der Bezirksschule Lenzburg, Mykologe und Aquarellist

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Verschiedene Autoren: Comuni della Provincia del Verbano-Cusio-Ossola. Consiglio Regionale del Piemonte, Chieri 2012, ISBN 9788896074503.
  • Verschiedene Autoren: Il Piemonte paese per paese. Bonechi Editore, Firenze 1996, ISBN 88-8029-156-4.
  • Verschiedene Autoren: Piemonte (non compresa Torino). Touring Club Italiano, Milano 1976, S. 619, Gravellona Toce online (italienisch)
  • Edgardo Ferrari: La repubblica dell’Ossola. Guida alla storia e ai luoghi. Editore Grossi, Domodossola 2001.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Gravellona Toce – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).