Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz

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Politische Karte der Bundesrepublik Deutschland
Politische Karte der Schweizerischen Eidgenossenschaft

Die Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz ist eine nach Schweizer Auffassung 347 km ohne bzw. 363 km mit der Exklave Büsingen[1] bzw. nach Auffassung Deutschlands 316 km lange[2] politische Grenze in Mitteleuropa. Die Differenz hängt mit dem ungeklärten Grenzverlauf auf dem Obersee genannten Teil des Bodensees zusammen.[3]

Diese Grenze erstreckt sich über weite Strecken in Binnengewässern (siehe auch Talweg) und ist Außengrenze der Europäischen Union.

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die politische Grenze der Schweizerischen Eidgenossenschaft zur Bundesrepublik Deutschland verläuft etwa in West-Ost-Richtung. Nördlich davon liegt Deutschland, südlich davon die Schweiz. Im Osten verläuft die Grenze durch den Bodensee.

Der westlichste Punkt der deutsch-schweizerischen Grenze ist das Dreiländereck Basel (CH) / Weil am Rhein (DE) / Huningue (FR). Der nördlichste Punkt und gleichzeitig der nördlichste Punkt der Schweiz überhaupt liegt in Oberbargen (CH) / Blumberg-Epfenhofen (DE). Der östlichste Punkt ist der Hafen Rheinspitz bei Altenrhein im Kanton St. Gallen. Der südlichste Punkt ist Rorschach.

Karten des Grenzverlaufs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grenzverlauf Schweiz – Deutschland


Höhendiagramm des Grenzverlaufs Schweiz–Deutschland (ohne Enklave/Exklave Büsingen am Hochrhein)

Liste der Gemeinden an der Staatsgrenze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinden an der Staatsgrenze (von West nach Ost)
Schweiz
Deutschland
Kanton Bezirk Gemeinde Grenz-
übertritt
Grenz-
übertritt
Gemeinde Kreis Bundesland
F r a n k r e i c h

Basel-Stadt
Basel
Weil am Rhein
Lörrach

Baden-Württemberg

































































Baden-Württemberg

































































Baden-Württemberg
Riehen
Lörrach

Inzlingen
Bettingen






Grenzach-Wyhlen
Riehen
R
h
e
i
n

Basel-Landschaft
Arlesheim Birsfelden
Muttenz
Liestal Pratteln
Augst

Aargau

Rheinfelden
Kaiseraugst

Rheinfelden
Rheinfelden
Möhlin Schwörstadt
Wallbach

Bad Säckingen
Waldshut
Mumpf
Stein

Laufenburg
Sisseln
Murg
Kaisten
Laufenburg
Laufenburg
Mettauertal
Albbruck
Schwaderloch
Dogern

Zurzach
Leibstadt
Full-Reuenthal


Waldshut-Tiengen
Leuggern
Koblenz





Küssaberg
Rietheim
Zurzach
Mellikon










Hohentengen am Hochrhein
Zurzach

Zürich
Dielsdorf Weiach
Bülach Glattfelden
Eglisau
Glattfelden
Hüntwangen
Wasterkingen
Klettgau
Wil
Dettighofen
Rafz

Jestetten




Lottstetten

Schaffhausen
Schaffhausen Rüdlingen

Zürich
Andelfingen Marthalen R
h
e
i
n
Rheinau




Jestetten
Dachsen
Laufen-Uhwiesen

Schaffhausen
Schaffhausen Neuhausen am Rheinfall
Oberklettgau Neunkirch
Unterklettgau Wilchingen
Dettighofen
Klettgau
Trasadingen

Eggingen
Hallau
W
u
t
a
c
h







Stühlingen
Oberhallau
Schleitheim Schleitheim
W
u
t
a
c
h



Blumberg
Schwarzwald-Baar
Beggingen
Schaffhausen Merishausen
Bargen




Tengen
Konstanz
Merishausen
Reiat Büttenhardt
Thayngen


Hilzingen
Gottmadingen
Dörflingen





Büsingen am Hochrhein
Schaffhausen

Zürich
Andelfingen Feuerthalen R
h
e
i
n

Thurgau
Frauenfeld Schlatt
Diessenhofen
Gailingen am Hochrhein

Schaffhausen
Schaffhausen Dörflingen
Stein Ramsen
Buch
Ramsen

Rielasingen-Worblingen
Hemishofen




Öhningen
Stein am Rhein

Thurgau
Frauenfeld Eschenz U
n
t
e
r
s
e
e
Mammern
Steckborn Gaienhofen
Berlingen Radolfzell am Bodensee
Kreuzlingen Salenstein Reichenau
Ermatingen
Tägerwilen
Konstanz
Kreuzlingen
Bottighofen B
o
d
e
n
s
e
e
Meersburg
Bodensee
Münsterlingen Stetten
Altnau Hagnau am Bodensee
Güttingen Immenstaad am Bodensee
Arbon Kesswil


Friedrichshafen
Uttwil
Romanshorn
Salmsach
Egnach Eriskirch
Arbon Langenargen

St. Gallen
Rorschach Steinach Kressbronn am Bodensee

Thurgau
Arbon Horn Nonnenhorn
Lindau

Bayern

St. Gallen
Rorschach Rorschacherberg Wasserburg
Thal SG Lindau

Grenzorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grenzgewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutsches Grenzschild bei der Rheinfähre Ellikon–Nack

Flüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bodensee (der größte Teil ist keine völkerrechtliche Grenze im Sinne von gesetztem Recht, sondern nur im Sinne von Gewohnheitsrecht)[4]

Etwa 27 % des Bodenseeufers gehören zur Schweiz. Das Ufer von Konstanz bis zur Landesgrenze mit Bayern beträgt ohne die Uferlänge des Untersees 86 km.[5]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über lange Zeit stellten Bodensee und Rhein keine Grenze dar. Erst mit Eroberung des Aargaus 1415 und des Thurgaus 1460 durch die Alte Eidgenossenschaft rückte diese an den Rhein und an den Bodensee vor. 1451 war die Fürstabtei St. Gallen als Zugewandter Ort in das Bündnis der Eidgenossen aufgenommen worden. Seit 1460 kontrollierten die Eidgenossen damit das südliche Seeufer des Bodensee mit Ausnahme der Stadt Konstanz und dem östlichen Delta des Alpenrheins. Der Schwabenkrieg verfestigte die Situation, das Fricktal blieb aber weiterhin im Besitz des Hauses Habsburg, welches mit Vorderösterreich auch Gebiete nördlich des Rheins beherrschte. Am 13. Juli 1501 trat Basel der Eidgenossenschaft bei. Damit kontrollierte sie beidseitig den Rhein an einer wichtigen Stelle. Am 10. August 1501 trat auch Schaffhausen dem Bündnis bei, sodass die Eidgenossenschaft auch hier Kontrolle über beide Seiten des Rheins erlangte.

Der heutige Grenzverlauf entstand erst 1802 mit Eingliederung des Fricktals in die Helvetische Republik; während des Wiener Kongresses 1815 wurde die Grenze zwischen Baden, Württemberg und Bayern endgültig festgelegt. Ungeklärt blieb nur die Grenzziehung auf dem Bodensee.

Zwischen Ende Juni und Mitte September 1942 errichteten im Bereich Weil am Rhein auf Geheiß des Reichssicherheitshauptamts unter Heinrich Himmler zwei Kolonnen von etwa je 250 „Reichsarbeitsdienstmännern“ (Jugendliche im Alter von ca. 17 Jahren im Pflichtarbeitsdienst vor ihrem Heeresdienst) aus Basislagern in Siegen und Ferndorf im Siegerland entlang der Grenze zur Schweiz, dabei teils am Fluss Wiese einen bis zu drei Meter hohen und acht Meter breiten kilometerlangen Stacheldrahtverhau um die Gemeinde Riehen und die „Eiserne Hand“ (CH), damit Fluchten aus Nazideutschland in die Schweiz erschwert werden.[6][7]

Es gab nach dem Zweiten Weltkrieg diverse Grenzkorrekturen, so unter anderem beim Verenahof, im Rahmen des N4-Baus, beim Zollamt Ramsen wie auch beim Zoll Neuhaus am Rheinfall oder entlang der Wutach (Hauptartikel → Territoriale Veränderungen des Kantons Schaffhausen im 18., 19. und 20. Jahrhundert). Im Staatsvertrag zwischen dem Kanton Aargau und dem Großherzogtum Baden wurde 1808 festgelegt, dass der tiefste Punkt des Rheins die Grenze der Länder markieren soll. Folglich wurde die Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz bei der Holzbrücke zwischen Bad Säckingen und Stein aufgrund deren Sanierung neu vermessen und 2023 im Einvernehmen um acht Meter zugunsten Deutschlands verschoben.[8]

Recht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 2008 ist die Schweiz, wie zuvor schon Deutschland, Teil des Schengenraumes.

Der Grenzverlauf wurde auch in der jüngeren Geschichte mehrfach geändert. Diesbezüglich wurden verschiedene Abkommen, Notenwechsel, Protokolle und Staatsverträge geschlossen. Vertragspartner waren nicht nur die Bundesrepublik Deutschland und die Schweizerische Eidgenossenschaft, sondern auch Entitäten, die in einem dieser Staatsgebilde aufgegangen sind. Es bestehen über 200 solcher Rechtsakte.[9]

Territoriale Besonderheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Büsingen am Hochrhein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage von Büsingen

Deutsche Exklave und Schweizer Enklave ist Büsingen am Hochrhein mit diversen Sonderregelungen, beispielsweise hinsichtlich Post, Währung, Steuern und Polizei. Der Ort gehört zum Landkreis Konstanz und grenzt an die Kantone Schaffhausen, Thurgau und Zürich. Durch einen 1964 abgeschlossenen Staatsvertrag zwischen Deutschland und der Schweiz, der am 4. Oktober 1967 in Kraft trat, wurde der rechtliche Status geregelt und das Gebiet in das Schweizer Zollgebiet einbezogen.

Tägermoos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Tägermoos westlich des linksrheinischen Teils der Stadt Konstanz ist eine Gemarkung dieser Stadt, gehört aber staatsrechtlich zum Gebiet des Kantons Thurgau und dessen Gemeinde Tägerwilen. Die Stadt Konstanz übt bestimmte Verwaltungsaufgaben im Tägermoos nach Maßgabe des thurgauischen Gemeinderechts aus, andere Aufgaben werden durch die Behörden der Gemeinde Tägerwilen ausgeübt.

Kanton Schaffhausen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schweiz und Deutschland tauschten bis 1967 mehrere Gebiete, um den komplizierten Grenzverlauf zu vereinfachen.

Badischer Bahnhof in Basel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Badische Bahnhof in der Stadt Basel wird von der Deutschen Bahn betrieben (Bundeseisenbahnvermögen) und gehört zolltechnisch gesehen zu Deutschland, er befindet sich allerdings auf Schweizer Staatsgebiet.

Eiserne Hand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein knapp zwei Kilometer langes und rund 200 Meter breites Territorium der Schweiz ragt in das Staatsgebiet von Deutschland hinein. Das vom Grenzverlauf komplizierte Gebiet zeichnete sich in der Vergangenheit durch eine wechselvolle Geschichte aus.

Internationaler Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bahnverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grenzübertritt einer S-Bahn auf der Rheinbrücke Waldshut–Koblenz der Bahnstrecke Turgi–Koblenz–Waldshut

Grenzüberschreitende Bahnlinien (anhand ihres ersten Grenzübertritts von West nach Ost geordnet):

Grenzüberschreitende Straßenbahnlinien:

Sonstige nicht-grenzüberschreitende Bahnlinien auf deutscher Seite in unmittelbarer Grenznähe (5 km-Zone), die eine direkte Zubringerfunktion zum Grenzverkehr haben und/oder als strategische Bahnen angelegt wurden, um den Grenzübertritt zu vermeiden (in alphabetischer Reihenfolge):

Strategische Bahnen des Deutschen Reiches zur Umfahrung Schweizer Gebiets

Sonstige nicht-grenzüberschreitenden Bahnlinien auf Schweizer Seite in unmittelbarer Grenznähe (Fünf-Kilometer-Zone), die eine direkte Zubringerfunktion zum Grenzverkehr haben (in alphabetischer Reihenfolge):

Fernverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen Deutschland und der Schweiz werden mehrere Intercity-Express (ICE)-Linien, Eurocity (EC)-Linien, Intercity (IC)-Linien, ÖBB-Nightjet-Linien und auch eine Schweizer InterRegio-Linie betrieben:

Linie (DB) Linie (SBB) Linienführung Bahnstrecke am Grenzübertritt
ICE 12 (Interlaken Ost –) Basel SBBBraunschweigBerlin Oberrheinbahn
ICE 20 ChurZürich HBBasel SBBFrankfurtHamburg-Altona/Kiel Oberrheinbahn
ICE 43 Basel SBBFrankfurt FlughafenDortmund (– Hannover) Oberrheinbahn
ICE 78 Basel SBBFrankfurt FlughafenKölnAmsterdam Oberrheinbahn
ICE 85 / ECE FrankfurtBasel SBB – (→ Bellinzona / ← Brig) – Milano Centrale Oberrheinbahn
IC/EC 16 BerlinBraunschweig / HannoverFrankfurtKarlsruheFreiburgDeutschland |SchweizBasel Oberrheinbahn
IC/EC 30 Interlaken Ost/Zürich HBBasel SBBFrankfurt am MainKölnHamburg-Altona Oberrheinbahn
IC 60 MünchenStuttgartKarlsruheFreiburgDeutschland |SchweizBasel Oberrheinbahn
IC 87 4 Zürich HBSchaffhausen Hochrheinbahn
NJ 402/403 Zürich HB - Basel SBB - Frankfurt Hbf - Köln - Utrecht - Amsterdam C Oberrheinbahn
NJ 470/471 Zürich HB - Basel SBB - Frankfurt Süd - Hannover - Hamburg-Altona Oberrheinbahn
NJ 409/408

EN 40459/40458

Zürich HB - Basel SBB - Frankfurt Hbf - Leipzig Hbf - Berlin Hbf/Praha hl.n. Oberrheinbahn
75 LuzernZürich HBKonstanz Bahnstrecken Kreuzlingen–Konstanz und Kreuzlingen Hafen–Konstanz

Mit der Eurocity-Linie 88 von München nach Zürich bzw. nach Basel führt eine weitere Fernverkehrslinie von Deutschland in die Schweiz. Da sie aber über Bregenz in Österreich geführt wird und dadurch nicht die deutsch-schweizerische Grenze überquert, wird sie hier nicht gelistet.

Regionalverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im grenzüberschreitenden Regionalverkehr auf der Schiene werden mehrere Verbindungen angeboten:

Zuggattung Linienführung Bahnstrecke am Grenzübertritt
IRE BaselSchweiz| DeutschlandWaldshutDeutschland |SchweizSchaffhausenSchweiz| DeutschlandSingen (Hohentwiel) (– Ulm / Lindau) Hochrheinbahn
RE / RB BaselSchweiz| DeutschlandFreiburgOffenburg (– Karlsruhe) Oberrheinbahn
RE HerisauSt. GallenRomanshornKreuzlingen Hafen – Schweiz| DeutschlandKonstanz Seelinie
RB BaselSchweiz| DeutschlandWaldshut (– Lauchringen) Hochrheinbahn
RB SchaffhausenSchweiz| DeutschlandSingen Hochrheinbahn
RB SchaffhausenSchweiz| DeutschlandErzingen Hochrheinbahn

S-Bahn-Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Linien von fünf schweizerischen S-Bahn-Netzen bedienen deutsches Gebiet. Diese sind mit Ausnahme der Linie S 5 der S-Bahn Basel (vollständig auf deutschem Gebiet) grenzüberschreitende S-Bahn-Linien. Nachfolgend sind alle schweizerischen S-Bahn-Linien aufgelistet, die die Grenze nach Deutschland überschreiten:

Schweizer S-Bahn im Bahnhof Kreuzlingen auf der Fahrt ins deutsche Konstanz
S-Bahn-Netz Linie Linienführung Bahnstrecke am Grenzübertritt
S-Bahn Basel S 6 BaselSchweiz| DeutschlandZell im Wiesental Wiesentalbahn
S-Bahn Aargau S 27 BadenSchweiz| DeutschlandWaldshut Bahnstrecke Turgi–Koblenz–Waldshut
S-Bahn Schaffhausen ohne Nr. SchaffhausenSchweiz| DeutschlandErzingen Hochrheinbahn
S-Bahn St. Gallen S 14 WeinfeldenKreuzlingenSchweiz| DeutschlandKonstanz Kreuzlingen–Konstanz
S-Bahn Zürich S 9 SchaffhausenSchweiz| DeutschlandJestettenSchweiz| DeutschlandRafzZürich HBStettbachUster Bahnstrecke Eglisau–Neuhausen
S 36 BülachZurzachSchweiz| DeutschlandWaldshut Bahnstrecke Turgi–Koblenz–Waldshut

Straßenbahnverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 14. Dezember 2014 nahm die grenzüberschreitende Strassenbahnlinie 8 der Schweizer Strassenbahn Basel den Betrieb auf. Sie verkehrt von der Basler Neuweilerstrasse über den Bahnhof Basel SBB und das Basler Quartier Kleinhüningen nach Weil am Rhein in Deutschland.

Straßenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grenzübergang Emmishofer Tor zwischen Konstanz und Kreuzlingen (Ende der Schweizer Hauptstrasse 1)

Der Straßenverkehr zwischen Deutschland und der Schweiz wird derzeit an 67 Grenzübergängen abgewickelt (Stand: Juli 2017).

Der Großteil des überregionalen Grenz- und Transitverkehrs zwischen Deutschland und der Schweiz führt über mehrere deutsche und Schweizer Autobahnen sowie Autostrassen. Es existieren fünf Grenzübergänge, an die zumindest von einem der beiden Länder eine Autobahn oder eine Autostrasse heranführt. Hier findet mit geringerer Bedeutung auch regionaler und vereinzelt auch lokaler Grenzverkehr statt.

Der regionale Grenzverkehr erfolgt zu einem Großteil über deutsche Bundesstraßen und Schweizer Hauptstrassen. Auf diesen Straßen herrscht in der Regel Mautfreiheit. Untergeordnet findet über diese Straßen auch überregionaler Grenz- und Transitverkehr sowie lokaler Grenzverkehr statt. Es existieren zwölf Grenzübergänge, die für den regionalen Verkehr von besonderer Bedeutung sind. Diese zeichnen sich in der Regel dadurch aus, dass an sie zumindest von einem der beiden Länder eine Bundesstraße oder eine wichtige Hauptstrasse heranführt (normalerweise Hauptstrassen mit ein- oder zweistelliger Nummerierung), jedoch keine Autobahn oder Autostrasse.

Der lokale Grenzverkehr geschieht größtenteils an 50 kleineren und häufig unbesetzten Grenzübergängen, die auf deutscher Seite an Landesstraßen, Kreisstraßen oder Gemeindestraßen, auf Schweizer Seite an Nebenstrassen, Kantonsstrassen oder Gemeindestrassen liegen. Untergeordnet findet auf diesen Straßen auch regionaler und sehr vereinzelt auch überregionaler Grenzverkehr statt.

Zollhaltesstelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehrszeichen 2.51 Zollhaltestelle

Das Verkehrszeichen 2.51 Zollhaltestelle verpflichtet Verkehrsteilnehmer zu einer Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h – selbst wenn keine andere explizite Geschwindigkeitsbeschränkung erkennbar ist:

Das Signal «Zollhaltestelle» (2.51) verpflichtet den Führer zum Halten beim Zollamt. Verzichten die Zollorgane zeitweilig auf die Zollkontrolle, darf der Amtsplatz mit höchstens 20 km/h befahren werden.[10]

Wer hier beispielsweise innerorts mit 50 statt 20 km/h einen Grenzübergang passiert, dem drohen bereits ab 800 CHF Busse sowie drei Monate Fahrverbot.[11] Die Bussenliste nennt unter Abschnitt 303 für eine Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit um 11–15 km/h innerorts eine Busse von 250 CHF.[12] Für höhere Überschreitungen können deutlich höhere Bussen verordnet werden.

Busverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von der SWEG betriebene Buslinie:

Von den Basler Verkehrs-Betrieben und Südbadenbus betriebene Buslinien:

  • 38 Wyhlen Deutschland – Grenzach Deutschland – Riehen Hörnli Grenze Schweiz – Basel Wettsteinplatz Schweiz – Basel Claraplatz Schweiz – Basel Schifflände Schweiz – Basel Bachgraben Schweiz
    (weiter als Linie 48) – Allschwil Gartenstrasse Schweiz – Basel Wanderstrasse Schweiz – Basel SBB Schweiz

Von Südbadenbus betriebene Buslinien:

Vom Unternehmen Stadtbus Tuttlingen Klink (Außenstelle Moos) betriebene Buslinien:

Von der VBSH betriebene Buslinien:

Von der PostAuto Schweiz AG betriebene Buslinien:

Historische Zahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1961 passierten rund 19 Millionen Kraftfahrzeuge die Grenzzollstellen in Baden-Württemberg. Je 3,3 Millionen Fahrzeuge wurden in Konstanz und Weil am Rhein erfasst, 1,9 Millionen Fahrzeuge passierten die Zollgrenzstelle in Lörrach.[13]

Flughäfen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutscher Flughafen Friedrichshafen. Bodensee und Schweiz im Hintergrund

Flughäfen und Flugplätze in Grenznähe (50 km-Zone) mit regelmäßigem internationalen Flugbetrieb:

Schifffahrt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schifffahrtsrouten auf dem Bodensee

Es existieren mehrere internationale Fährverbindungen zwischen Deutschland und der Schweiz. Diese befinden sich hauptsächlich auf dem Bodensee, aber auch auf dem Hochrhein. Es verkehren überwiegend Personenfähren zwischen den beiden Ländern. Die einzige Ausnahme bildet die Fährlinie Friedrichshafen–Romanshorn, auf der auch PKW und LKW transportiert werden. Bis 1976 wurden mit den Bodensee-Trajekten auch Eisenbahn-Güterwagen zwischen den beiden Ländern transportiert.

Grenzkontrolle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Polizei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Grenzkontrolle obliegt

Grenzwachtregion I – Basel (Kantone BS, BL, SO, AG, BE, LU, OW, NW)
Grenzwachtregion II – Schaffhausen (Kantone ZH, SH, TG, SZ, UR, ZG)

Zollbehörden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Zollkontrolle ist zuständig:

Bedeutende Brücken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Vordergrund Rheinbrücke Koblenz–Waldshut. Dahinter Rheinbrücke Waldshut–Koblenz

(von West nach Ost)

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz – Sammlung von Bildern und Videos

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Landesgrenze der Schweiz. Bundesamt für Landestopografie, abgerufen am 14. Februar 2024.
  2. destatis.de
  3. Landesamt für Vermessung und Geoinformation Bayern (Memento des Originals vom 18. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bodensee-geodatenpool.net
  4. Die Anreinerstaaten. auf: euregio-bodensee.ch
  5. lpb-bw.de
  6. Peter Schenk: Zweiter Weltkrieg - Ein Verhau aus Stacheldraht gegen die Flucht in die Schweiz. Abgerufen am 19. September 2022.
  7. Badische Zeitung: 1942: Kilometerweise Stacheldraht im Dreiländereck - Lörrach - Badische Zeitung. Abgerufen am 19. September 2022.
  8. Neue Grenzlinie bei Bad Säckingen lässt Deutschland wachsen. Südwestrundfunk, 7. Juni 2023, abgerufen am 9. Juni 2023.
  9. admin.ch
  10. Schweizer Signalisationsverordnung (SSV) vom 5. September 1979
  11. https://axa.ch/de/privatkunden/blog/unterwegs/sicherheit-auf-der-strasse/busse-geschwindigkeit.html Mit diesen Bussen müssen Sie rechnen - Informationen der AXA Versicherung.
  12. https://www.admin.ch/opc/de/classified-compilation/19960142/index.html#app1ahref1 Schweizer Ordnungsbussenverordnung (OBV) vom 4. März 1996
  13. Heimatchronik. In: Hegau – Zeitschrift für Geschichte, Volkskunde und Naturgeschichte des Gebietes zwischen Rhein, Donau und Bodensee. Selbstverlag des Hegau-Geschichtsvereins Singen e. V., Heft 1 (13) 1962, S. 141.
  14. Teilautomatisierte Grenzkontrolle (EasyPASS). auf: bundespolizei.de
  15. www.zoll.de (Memento des Originals vom 6. November 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.zoll.de
  16. @1@2Vorlage:Toter Link/www.ezv.admin.chezv.admin.ch (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juni 2017. Suche in Webarchiven)