Grete Dierkes

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Margarete „Grete“ Dierkes (* 20. November 1882 in Stainach-Irdning, Österreich-Ungarn; † 2. Juli 1957 in Wien, Österreich) war eine österreichische Sängerin der Stimmlage Sopran sowie Schauspielerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die gebürtige Steirerin Margarete Dierkes wurde 1905 an das Herzogliche Hoftheater Dessau verpflichtet.[1] Sie hielt sich 1907 in der k.u.k.-Provinz (Troppau) auf und wirkte als Schauspielerin und Operettensoubrette.[2]

Ein großer Erfolg wurde die Premiere von Leo Falls Operette Der fidele Bauer, die am 23. Oktober 1908 im Theater des Westens stattfand. In dem Stück sang Dierkes als Liesl mit dem siebenjährigen Curt Bois als Heinerle das Duett Heinerle, Heinerle, ich hab kein Geld. Das Lied kam im November 1908 als eines von drei Tonbildern der Operette durch die Deutsche Bioscop in die Kinos; Duske-Berlin veröffentlichte kurz darauf „7 weitere Szenen, mit Fräulein Grete Dierkes und dem kleinen Boas (sic!), dem talentvollsten Kinderschauspieler Berlins“.[3] Heinerle, Heinerle, ich hab kein Geld wurde zudem auf Schallplatte veröffentlicht. Szenenbilder des Stücks mit einem Teil des Liedtextes erschienen zudem als Postkartenserie.[4][5] Das Lied erschien zudem 2001 auf der CD Reizend: 100 Jahre Curt Bois.[6] Von Ende Dezember 1908 sind zwei Tonaufnahmen von Dierkes überliefert: Aus Oscar Straus’ Stück Der tapfere Soldat die Lieder Ohne Männer hat das Leben keinen Zweck und Drei Frauen saßen am Feuerherd.[7] Aus dem Oktober 1911 stammen Tonaufnahmen von den Liedern Wer Liebe nie empfunden hat, Dann schließ ich meine Äugelein zu und Johann Strauss an der Himmelstür.[8]

Dierkes war in dem im November 1912 uraufgeführten Gesellschaftsmelodram Musikantenlene, einem der ersten abendfüllenden Spielfilme Österreichs, in der Rolle der Chanson-Sängerin Joujou zu sehen.[9][10] Sie kehrte im Oktober 1930 nach Wien zurück, wo sie knapp 27 Jahre später verstarb. Sie wurde am Wiener Zentralfriedhof bestattet.[11]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Neue Zeitschrift für Musik. Band 101, Teil 1, 1905, S. 431.
  2. Deutscher Bühnenverein, Berlin, Genossenschaft deutscher Bühnen-angehöriger, Berlin, Fachschaft Bühne (Reichstheaterkammer), Reichstheaterkammer. Fachschaft Bühne: Deutsches Bühnen-Jahrbuch: Theatergeschichtliches Jahr- und Adressenbuch, Band 18. Verlag F.A. Günther & Sohn, 1907, S. 667.
  3. Zit. nach Walther Freisburger: Theater im Film: Eine Untersuchung über die Grundzüge und Wandlungen in den Beziehungen zwischen Theater und Film, H. & J. Lechte, 1936, S. 55.
  4. Frank-Burkhard Habel: Das war unser Kintopp!: Die ersten fünfzig Jahre: von den lebenden Bildern zum Ufa-Tonfilm. Ein Streifzug in Wort und Bild. Schwarzkopf & Schwarzkopf, 1995, S. 38.
  5. Vgl. Ansichtskarte auf ansichtskartenhandel.at
  6. Vgl. Reizend auf worldcat.org
  7. Vgl. Grete Dierkes auf AHRC Research Centre for the History and Analysis of Recorded Music
  8. Alan Kelly: His Master’s Voice: The German Catalogue : a Complete Numerical Catalogue of German Gramophone Recordings Made from 1898 to 1929 in Germany, Austria, and Elsewhere by the Gramophone Company Ltd. Gramophone Company, EMI Music Archive, 1994, S. 879.
  9. Elisabeth Büttner, Christian Dewald: Das tägliche Brennen: eine Geschichte des österreichischen Films von den Anfängen bis 1945. Band 1. Residenz 2002, S. 417.
  10. Walter Fritz, Margit Zahradnik (Hrsg.): Im Kino erlebe ich die Welt: 30 Jahre Filmrekonstruktionen im Österreichischen Filmarchiv. Österreichisches Filmarchiv, Band 30, 1992, S. 34.
  11. Grabstelle Margaretha Dierkes, Wien, Zentralfriedhof, Gruppe 10, Reihe 1, Nr. 38.