Gretha Jünger

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Gretha Jünger (geborene Lidy Toni Margarete Anni[1] von Jeinsen[2][3], * 14. März 1906 in Hannover; † 20. November 1960 in Wilflingen) war eine deutsche Autorin und Ehefrau des Dichters Ernst Jünger.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Autorin „entstammte einer verarmten Adelsfamilie vom Lande“ und wollte ursprünglich Schauspielerin werden; überliefert ist, dass sie in der Schülertheatergruppe ihres Gymnasiums an der Seite von Theo Lingen die Marthe aus Heinrich von Kleists Der zerbrochene Krug spielte.[4] Von 1925 bis zu ihrem Tode 1960 war sie mit dem Schriftsteller Ernst Jünger (1895–1998) verheiratet; die Hochzeit fand am 3. August 1925 in der Thomaskirche in Leipzig statt.[5] Aus der Ehe gingen die zwei Söhne Ernst (1926–1944) und Alexander (1934–1993) hervor.

1949 erschien im Hamburger Verlag Hans Dulk ein Buch mit dem Titel „Die Palette“, das Tagebuchnotizen und Briefe aus der Zeit von 1936 bis 1946 enthält. 1955 erschien ihr autobiographischer Bericht „Silhouetten“ im Verlag Günther Neske (Pfullingen), ein Band mit 29 Erzählungen. Als autobiographische Zeugnisse gelesen, geben die Bücher möglichen Aufschluss über Jüngers Lebensstationen seit den 20er Jahren.

Kosenamen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In seinen Tagebüchern nennt Ernst Jünger seine Frau Gretha „Perpetua“. Sie selbst nannte ihren Mann – auch in Briefen gegenüber Dritten – „Gebieter“.[3][6][7]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Palette – Tagebuchblätter u. Briefe. Dulk, Hamburg 1949
  • Silhouetten – Eigenwillige Betrachtungen. Ulber, Isernhagen 2005, ISBN 3-9810126-0-7 (stark gekürzte Neuauflage)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ingeborg Villinger, Alexander Jaser (Hrsg.): Briefwechsel Gretha Jünger und Carl Schmitt (1934–1953). Akademie-Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-05-004294-7.
  • Ingeborg Villinger: Gretha Jünger. Die unsichtbare Frau. Klett-Cotta, Stuttgart 2020, ISBN 978-3-608-98352-4.
  • Ernst Jünger, Gretha Jünger: Einer der Spiegel des Anderen – Briefwechsel 1922-1960 Hrsg. von Detlev Schöttker und Anja Keith. Klett-Cotta, Stuttgart 2021, ISBN 978-3-608-93953-8.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Paul Noack: Ernst Jünger. Eine Biographie. Alexander-Fest-Verlag, Berlin 1998, S. 69.
  2. In Memoriam: Gretha Jünger. In: Der Spiegel. Nr. 49, 1960 (online).
  3. a b Nico Schulte-Ebbert: Die Beständige. In: literaturkritik.de. 25. November 2020, abgerufen am 6. Dezember 2020 (In dieser Rezension zu Ingeborg Villingers Gretha-Jünger-Biografie finden sich Passagen zu den unterschiedlichen Namen Grethas.).
  4. Jörg Magenau: Brüder unterm Sternenzelt. Friedrich Georg und Ernst Jünger. Eine Biographie. Klett-Cotta, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-608-98344-9, S. 94.
  5. Jörg Magenau: Brüder unterm Sternenzelt. Stuttgart 2012, S. 95.
  6. Stephan Schlak: Karneval als Kampfzone. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11. Februar 2013, abgerufen am 20. Juni 2021 (Rezension zu Brüder unterm Sternenzelt von Jörg Magenau, Stuttgart 2012).
  7. Ernst Jünger, Friedrich Hielscher: Briefe 1927–1985. Hrsg., kommentiert und mit einem Nachwort von Ina Schmidt und Stefan Breuer. Klett-Cotta, Stuttgart 2005, ISBN 3-608-93617-3, S. 262–265 u. ö.