Griechische Auswahl der Rhythmischen Sportgymnastik

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Griechische Gruppenformation bei den Olympischen Spielen 2012

Als Griechische Auswahl der Rhythmischen Sportgymnastik werden die besten griechischen Gymnastinnen bezeichnet, die Griechenland sowohl in den Einzelwettkämpfen als auch in den Gruppenwettkämpfen bei internationalen Turnieren vertreten. Die Gruppenformation nennt man üblicherweise auch Nationalmannschaft der Rhythmischen Sportgymnastik.

Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Rhythmischen Sportgymnastik werden bei einem internationalen Wettbewerb, Einzelgymnastinnen einer Nation als Team bezeichnet. Die Gruppengymnastinnen als Group.

Einzelwettkampf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Einzelgymnastik gibt es Wettkämpfe in vier Disziplinen, dem sogenannten Einzelmehrkampf (englisch Individual All - Around). Die jeweils acht besten jeder Disziplin qualifizieren sich zu dem für die separat ausgetragenen Gerätefinals (englisch Apparatus Finals). Zusätzlich gibt es einen Titel im Mannschaftsmehrkampf der Einzelgymnastinnen (englisch Individual Team), somit lassen sich bis zu sechs Medaillen erturnen. Bei Olympischen Spielen wird nur eine Medaille für den Einzelmehrkampf vergeben.

Gruppenwettkampf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Gruppenformation besteht aus fünf Gymnastinnen und einer Ersatzgymnastin. Titel werden im Mehrkampf (englisch Group All - Around) sowie in den Disziplinen 5x (alle fünf Turnerinnen mit demselben Handgerät) und 3x+2x (mit zwei verschiedenen Handgeräten) auch Gerätefinals genannt, vergeben. Die Handgeräte werden im Vorfeld eines Turniers festgeschrieben und gelten für alle teilnehmenden Athletinnen. Bei Olympischen Spielen wird nur der Gruppenmehrkampf ausgetragen.

RSG in Griechenland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Organisiert wird die Rhythmische Gymnastik durch den Griechischen Turnverband (griechisch Ελληνική Γυμναστική Ομοσπονδία). Obwohl diese Turnsportart in Griechenland erste Anhänger bereits in den 1960er-Jahren begeisterte, fanden die ersten Panhellenischen Meisterschaften erst 1980 statt.[1]

Einzelgymnastinnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1984 präsentierten die Gymnastinnen Avdia Argiraki, Danai Nonta und Maria Alevizou erstmals die Griechische Auswahl auf internationaler Ebene bei den vierten Europameisterschaften der Rhythmischen Gymnastik in Wien. Drei Jahre später, bei den Weltmeisterschaften in Varna, gelang es den Athletinnen Maria Alevizou und Panagiota Tsitsela, sich für die Olympischen Spiele 1988 in Seoul zu qualifizieren. Im Jahre 1991 fanden erstmals Weltmeisterschaften in Griechenland statt. Die griechischen Gymnastinnen Areti Sinapidou (Rang 13) und Maria Sansaridou (Rang 11) konnten sich durch ihre gute Platzierungen für die Olympischen Spiele 1992 qualifizieren. Im Schatten dieser Ereignisse wuchs ein neues Talent der Gymnastik heran, Maria Pangalou, die bereits gute Ergebnisse im Juniorenbereich ablieferte, hinterließ einen bleibenden Eindruck beim Internationalen Meeting der RSG 1996 in Portimão. Ihr gelang es, zweimal Gold sowie zweimal Bronze in den vier Einzeldisziplinen zu erturnen. Im Einzelmehrkampf belegte sie einen vierten Platz.[2] Ihre gute Leistung konnte sie auch ein Jahr später bei der 13. Auflage der Europameisterschaften bestätigen. Pangalou erturnte sich in zwei Disziplinen Silber. Ihre beste Mannschaftsleistung lieferte die Griechische Auswahl bei den Weltmeisterschaften 2003. Die griechischen Gymnastinnen belegten einen vierten Platz im Mannschaftsmehrkampf. Vor allem verdankte man das Eleni Andriola, die in zwei von vier Disziplinen das Finale erreichen konnte.[1]

Die Griechische Auswahl bei den Olympischen Spielen 2000

Nationalmannschaft RSG[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erste Erfolge im Gruppenwettkampf erreichten die Junioren für die Griechische Auswahl. 1987 belegte die Gruppe bei den Europäischen Meisterschaften für Junioren den sechsten Platz. 1989 bei den Weltmeisterschaften in Sarajevo erturnte auch die erste Auswahl einen fünften Platz, den sie zwei Jahre später bei den folgenden heimischen Weltmeisterschaften verteidigen konnte. Etablierte sich der Sport mit den Jahren weiter, war es wiederum die Nachwuchsgruppe, die die ersten Medaillen für Griechenland erturnte. Bei den Europameisterschaften 1994 holte der Nachwuchs einmal Gold und einmal Bronze. Drei Jahre später, bei den Europameisterschaften 1997, sicherte sich die Juniorengruppe (u. a. mit Irini Aindili und Zacharoula Karyami)[3] erneut eine Goldmedaille. Bei denselben Meisterschaften erhielt auch die erste Auswahl erstmals eine Medaille und belegte im Mehrkampf knapp hinter Russland den zweiten Platz. Ihren vorläufigen Höhepunkt erlebte die Griechische Nationalmannschaft um die Jahrhundertwende, als sie in den Jahren zwischen 1999 und 2002 mehrfacher Europa- und Weltmeister wurde, sowie Olympiadritte bei den Spielen 2000 in Sydney. Die Gruppe wurde damals von der 17-jährigen Irini Aindili angeführt, die als erfolgreichste nationale Sportgymnastin in Griechenland gilt. Eine wiederkehrende Sportverletzung zwang sie 2003, die Mannschaft zu verlassen und ihre Karriere zu beenden, ein Jahr vor den heimischen Olympischen Spielen 2004 in Athen.[1]

Internationale Wettbewerbe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kalamata Cup[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kalamata Cup
Kalamata Cup

Der Kalamata Cup ist ein seit 1993 im jährlichen Turnus ausgetragenes internationales Turnier, das von dem Griechischen Turnverband, der Stadt Kalamata und dem ansässigen Turnverein Philogymnastikos Syllogos Kalamatas ausgetragen wird.

X = wurde nicht ausgetragen

Meisterschaften Austragungsort Einzelwettkampf Gruppenwettkampf
Gymnastin Mehrkampf Band Reifen Ball Seil Keulen Team Gruppe Mehrkampf 5x 3x+2x
Kalamata Cup 2010 Griechenland Kalamata Michaela Metallidou Rang 7 Rang 7 Rang 11 Rang 7 Rang 9 X X Marianthi Zafeiriou, Stavroula Samara,
Athina Tsinaslanidou, Despina Tsoumalakou, Alexandra Georgovasili
Rang 7 Rang 4 Rang 5
Varvara Filou Rang 13 Rang 10 Rang 17 Rang 16 Rang 14 X X
Artemi Gavezou Castro Rang 15 Rang 19 Rang 15 Rang 11 Rang 12 X X
Anastasia Kontopidi Rang 16 Rang 11 Rang 18 Rang 20 Rang 27 X X
Kalamata Cup 2011 Griechenland Kalamata Varvara Filou Rang 11 Rang 10 Rang 11 Rang 7 X Rang 13 X Marianthi Zafeiriou, Stavroula Samara,
Evdokia Loukagou, Alexia Kyriazi, Vasileia Zachou[4]
Rang - Rang - Rang 8
Artemi Gavezou Castro Rang 20 Rang 18 Rang 19 Rang 19 X Rang 24 X
Kalamata Cup 2012 Griechenland Kalamata Varvara Filou Rang 2 Rang 3 Rang 3 Rang 5 X Rang 3 X X (kein Gruppenwettkampf ausgetragen)
Artemi Gavezou Castro Rang 6 Rang 6 Rang 5 Rang 4 X Rang 5 X

Europameisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

UEG
UEG

Europameisterschaften werden seit 1978 von der Union Européenne de Gymnastique (UEG), der europäischen Turnunion ausgetragen. Griechenland trug dabei zwei Meisterschaften bisher aus. 1994 in Thessaloniki und 1997 in Patras.

X = wurde nicht ausgetragen

Meisterschaften Austragungsort Einzelwettkampf Gruppenwettkampf
Gymnastin Mehrkampf Band Reifen Ball Seil Keulen Team Gruppe Mehrkampf 5x 3x+2x
XIII. EM 1997 Griechenland Patras Maria Pangalou Rang 5 Silber Silber X Rang 4 Rang 5 - Irini Mavdraveli, Rodoula Christodoulou,
Georgia Straka, Christina Lazarinou,
Anetta Triantopoulou, Stella Chatziemmanouil
Silber Rang 6 Rang 8
XV. EM 1999 Ungarn Budapest Evmorfia Dona Rang 8 Rang 7 Rang 6 Rang - Rang - X - Irini Aindili, Zacharoula Karyami,
Maria Georgatou, Kleoniki Georgakopoulou,
Anna Pollatou, Eva Christodoulou
Gold Gold Gold
XVI. EM 2000 SpanienSpanien Saragossa Efthalia Paliarouta Rang 24 Rang - Rang - Rang - Rang - X - X (kein Gruppenwettkampf ausgetragen)
XVII. EM 2001 Schweiz Genf keine Teilnahme Griechischer Gymnastinnen Irini Aindili, Chariklia Pantazi,
Charitini Ioannou, Varvara Magnisali,
Anastasia Kagiou, Garifalia Arvaniti
Silber Bronze Silber
XIX. EM 2003 Deutschland Riesa Eleni Andriola X Rang 8 Rang 7 Rang 7 X Rang 6 - Zacharoula Karyami, Chariklia Pantazi,
Charitini Ioannou, Evgenia Kontelia,
Styliani Christidou, Eleni Chronopoulou
Rang 5 Rang 4 Silber
Olga Nikolaidou X Rang 13 Rang 12 Rang 9 X Rang 16 -
XXVII. EM 2011 Belarus Minsk Varvara Filiou Rang 17 Rang 16 Rang 23 Rang 19 X Rang 20 Rang 12 X (kein Gruppenwettkampf ausgetragen)
Artemi Gavezou Castro Rang 27 Rang 30 Rang 36 Rang 34 X Rang 35 Rang 12
XXVIII. EM 2012 RusslandRussland N. Nowgorod Varvara Filiou Rang 13 X X X X X - Eleni Doika, Alexia Kyriazi,
Marianthi Zafeiriou, Evdokia Loukagou, Vasileia Zachou,
(Stavroula Samara viel kurz vor den Meisterschaften verletzt aus)
Rang 8 Rang 8 Rang 6
XXIX. EM 2013 OsterreichÖsterreich Wien Varvara Filiou Rang 10 Rang 8 Rang 16 Rang 10 X Rang 14 Rang 15 X (kein Gruppenwettkampf ausgetragen)
Kyriaki Alevrogianni Rang 39 Rang 34 Rang 38 Rang 62 X Rang 58 Rang 15
XXX. EM 2014 Aserbaidschan Baku Varvara Filiou Rang 16 Rang 16 Rang 19 Rang 9 X Rang 7 X Eleni Doika, Anastasia Giouvanaki, Zoi Kontogianni,
Stefania Mitsana, Lamprini Vlachogianni, Stavroula Samara
Rang 10 Rang 9 Rang 11

Weltmeisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

UEG
UEG

Weltmeisterschaften werden seit 1963 von der Fédération Internationale de Gymnastique (FIG), der internationalen Turnvereinigung ausgetragen. Griechenland präsentierte sich in den Jahren 1991 in Athen und 2007 in Patras bisher als erfolgreicher Gastgeber.

X = wurde nicht ausgetragen

Meisterschaften Austragungsort Einzelwettkampf Gruppenwettkampf
Gymnastin Mehrkampf Band Reifen Ball Seil Keulen Team Gruppe Mehrkampf 5x 3x+2x
XXIII. WM 1999 JapanJapan Osaka Evmorfia Dona Rang 13 Rang - Rang 7 Rang - Rang - X - Irini Aindili, Eva Christodoulou,
Maria Georgatou, Zacharoula Karyami,
Anna Pollatou, Kleoniki Georgakopoulou
Silber Gold Gold
XXV. WM 2002 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten New Orleans X (kein Einzelwettkampf ausgetragen) Irini Aindili, Styliani Christidou,
Charitini Ioannou, Zacharoula Karyami,
Evgenia Kontelia, Chariklia Pantazi
Bronze Bronze Gold
XXVI. WM 2003 Ungarn Budapest Eleni Andriola Rang 9 Rang 7 Rang - Rang 7 X Rang 6 Rang 4 Zacharoula Karyami, Charitini Ioannou,
Varvara Magnisali, Evgenia Kontelia,
Styliani Christidou, Eleni Chronopoulou
Rang 8 Rang 7 Rang 6
Olga Nikolaidou Rang 121 Rang - Rang - Rang - X Rang - Rang 4
Stergiani Pantazi Rang - Rang - Rang 8 Rang - X Rang - Rang 4
Theodora Pallidou Rang 21 Rang - Rang - Rang - X Rang - Rang 4
XXVIII. WM 2007 Griechenland Patras Eleni Andriola Rang 12 Rang 17 Rang 13 X Rang 15 Rang 10 Rang 11 Olga Afroditi Piliaki, Nikoleta Tsagari,
Dimitra Kafalidou, Ioanna Diamantidou,
Dimitra Koutropoulou, Paraskevi Plexida
Rang 12 Rang 12 Rang 14
Evmorfia Dona Rang 52 Rang 36 Rang 54 X Rang 52 Rang 57 Rang 11
E. Gkountroumpi Rang 85 Rang 82 Rang 86 X Rang 87 Rang 75 Rang 11
XXXIII. WM 2014 Turkei Izmir Varvara Filou Rang 20 Rang 10 Rang 18 Rang 24 X Rang 23 - Eleni Doika, Anastasia Giouvanaki, Zoi Kontogianni,
Stefania Mitsana, Lamprini Vlachogianni, Stavroula Samara[5]
Rang 12 Rang 10 Rang 12
Kyriaki Alevrogianni Rang 40 Rang 37 Rang 43 Rang 36 X Rang 66 -

Olympische Spiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympia
Olympia

Mit den Spielen 1984 in Los Angeles wurde der Einzelmehrkampf erstmals olympisch. Seit den Spielen 2000 können sich im Vorfeld 24 Gymnastinnen qualifizieren. In einer ersten Wettkampfrunde scheiden 14 Gymnastinnen aus, die besten zehn machen dann im Finale die Medaillen unter sich aus. Die beste Platzierung einer griechischen Einzelgymnastin bei Olympischen Spielen, erturnte sich Evmorfia Dona im Jahre 2000 mit dem siebten Rang.

Erst 1996 kam auch der Gruppenmehrkampf dazu. Seit den Spielen 2008 können sich zwölf Nationalgruppen qualifizieren. Bei den Wettkämpfen scheiden vier Gruppen aus während die anderen acht ins Finale einziehen. Die beste Platzierung einer griechischen Gruppe war bei den Spielen 2000 in Sydney mit dem Gewinn der Bronzemedaille.

Wettbewerb Austragungsort Einzelwettkampf Gruppenwettkampf
Gymnastin Rang Gruppe Rang
Spiele 1988 Korea Sud Seoul Maria Alevizou 21 nicht olympisch
Panagiota Tsitsela 35
Spiele 1992 SpanienSpanien Barcelona Maria Sansaridou 11 nicht olympisch
Areti Sinapidou 14
Spiele 1996 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Atlanta Maria Pangalou 12 nicht qualifiziert
Evangelia Sotiriou 26
Spiele 2000 AustralienAustralien Sydney Evmorfia Dona 7 Irini Aindili, Evangelia Christodoulou, Maria Georgatou, Zacharoula Karyami,
Chariklia Pantazi, Anna Pollatou
Bronze
Spiele 2004 Griechenland Athen Eleni Andriola 9 Styliani Christidou, Eleni Chronopoulou, Ilektra Elli Efthymiou, Maria Kakiou,
Varvara Magnisali, Stergiani Pantazi
5
Theodora Pallidou 11
Spiele 2008 China Volksrepublik Peking Eleni Andriola 21 Dimitra Kafalidou, Vasiliki Maniou, Olga Afroditi Pilaki, Paraskevi Plexida,
Ioanna Samara, Nikoleta Tsagari
9
Spiele 2012 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich London nicht qualifiziert Eleni Doika, Alexia Kyriazi, Marianthi Zafeiriou, Evdokia Loukagou,
Stavroula Samara, Vasileia Zachou
9

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Eine Hommage an die Rhythmische Gymnastik (griechisch) (Memento vom 14. Oktober 2013 im Internet Archive)
  2. Maria Pangalou zwei Gold, zwei Bronze (griechisch) (Memento vom 3. Februar 2016 im Internet Archive)
  3. Patras EC 1997 (griechisch)
  4. Nominative Registrations (Memento vom 25. April 2012 im Internet Archive) (PDF; 79 kB)
  5. rhythmicgymnasticsresults.com (englisch) abgerufen am 1. Oktober 2014 (Memento vom 18. September 2014 im Internet Archive)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]