Grimmelshausen

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Wappen Deutschlandkarte
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Hilfe zu Wappen
Grimmelshausen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Grimmelshausen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 29′ N, 10° 38′ OKoordinaten: 50° 29′ N, 10° 38′ O
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Hildburghausen
Verwaltungs­gemeinschaft: Feldstein
Höhe: 360 m ü. NHN
Fläche: 4,21 km2
Einwohner: 177 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 42 Einwohner je km2
Postleitzahl: 98660
Vorwahl: 036873
Kfz-Kennzeichen: HBN
Gemeindeschlüssel: 16 0 69 016
Adresse der Verbandsverwaltung: Mauerstr. 9
98660 Themar
Website: www.vg-feldstein.de
Bürgermeister: Bodo Dressel
Lage der Gemeinde Grimmelshausen im Landkreis Hildburghausen
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Karte
Grimmelshausen

Grimmelshausen ist eine thüringische Gemeinde in der Verwaltungsgemeinschaft Feldstein im fränkisch geprägten Landkreis Hildburghausen.

Geografie

Das Haufendorf Grimmelshausen liegt beiderseits der Werra oberhalb der Einmündung der Schleuse etwa 500 m von der Bundesstraße 89, die von Meiningen nach Sonneberg und Kronach führt, entfernt.

Seit 1990 wird die Werra durch ein Rückhaltebecken angestaut, was die Ansiedelung seltener Vogelarten zur Folge hatte. Wanderwege wurden angelegt und auch der Werratal - Radwanderweg von Reurieth über Themar nach Henfstädt führt durch Grimmelshausen.

Geschichte

1177 wurde Grimmelshausen unter dem Namen Grymoltushusen erstmals urkundlich erwähnt. Bis zu diesem Jahr lässt sich der Stammbaum der ursprünglich adligen, mäßig begüterten Familie von Grimmelshausen aus dem Thüringischen zurückverfolgen. Nahe dem Dorfe lag das Stammschloss der Familie an der oberen Werra. Die von Grimmelshausen zogen um 1571 in die Reichsstadt Gelnhausen an der Kinzig. Dort wurde dann auch der bekannte Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen geboren.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort 1634 teilweise von marodierenden Soldaten zerstört.

Grimmelshausen war 1668 von Hexenverfolgung betroffen. Dorothea, Caspar Bergmanns Frau, geriet in einen Hexenprozess. Nach einem halben Jahr Kerker wurde sie enthauptet.[2]

Herrschaftsmäßig gehörte der Ort im Amt Themar zunächst zur Grafschaft Henneberg, nach 1583 zu verschiedenen sächsischen Herzogtümern und von 1826 bis 1918 zu Sachsen-Meiningen. 1920 kam er zum Land Thüringen.

Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand

Jahr Einwohnerzahl
31. Dezember 1994 207
31. Dezember 1995 214
31. Dezember 1996 209
31. Dezember 1997 205
31. Dezember 1998 207
31. Dezember 1999 208
31. Dezember 2000 211
31. Dezember 2001 204
31. Dezember 2002 206
31. Dezember 2003 207
31. Dezember 2004 200
Jahr Einwohnerzahl
31. Dezember 2005 199
31. Dezember 2006 193
31. Dezember 2007 198
31. Dezember 2008 193
31. Dezember 2009 181
31. Dezember 2010 180
31. Dezember 2011 183
31. Dezember 2012 176
31. Dezember 2013 176
31. Dezember 2014 170
Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Grimmelshausen besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 gewählt wurden:

  • Freie Wähler: 2 Sitze
  • CDU: 1 Sitz
  • Bürgerinitiative: 3 Sitze

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Ehemals Kapelle, ab 1801 Schule, später Gemeindehaus
  • Die Heimatstube im Gemeindehaus ist nach Anmeldung zu besuchen. Ein ehemaliges Jagdhaus mit interessantem Fachwerk dominiert die Sicht auf das Dorf von der Werra.
  • Im Ort befindet sich ein alter Brunnen mit Pumpe. Beides wurde in den letzten Jahren restauriert.

Persönlichkeiten

  • Sebastian Abesser (1559–1616), kur- und fürstlich-sächsischer Oberwild- und Jägermeister
  • Margarete Braungart († November 1998), Heimatdichterin, verfasste Bücher wie "Und Mutter kocht Klöß" und "Mein Haus Thüringen".

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Kai Lehmann: Ausstellung „Luther und die Hexen“, Bereich Grimmelshausen, Bibliothek Museum Schloss Wilhelmsburg Schmalkalden, 2012; Ronald Füssel: Die Hexenverfolgungen im Thüringer Raum, Veröffentlichungen des Arbeitskreises für historische Hexen- und Kriminalitätsforschung in Norddeutschland, Band 2, Hamburg 2003, S. 247.

Weblinks

Commons: Grimmelshausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien